0:2-Niederlage - Union Berlin enttäuscht in Augsburg auf ganzer Linie

Fr 12.04.24 | 22:23 Uhr
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Unions Diogo Leite beim Spiel in Augsburg (imago images/Matthias Koch)
Audio: rbb24 Inforadio | 12.04.2024 | Patricia Gabor | Bild: imago images/Matthias Koch

Einen einzigen Sieg hat Union Berlin bisher in Pflichtspielen gegen den FC Augsburg erringen können. Dass im 14. Duell nicht mal ein Remis heraussprang, lag an einer harmlosen Offensive - und an einem furchtbaren Schnitzer im Spielaufbau.

  • Spiel von Zweikämpfen bestimmt
  • Fehlpass von Diogo Leite leitet die Niederlage ein
  • Union offensiv bemüht, aber letztlich zu fehlerhaft
  • Bei Ballbesitz (53%) und Zweikampfquote (55%) allerdings vorn
  • Ex-Unioner Sven Michel trifft

Zum Auftakt des 29. Spieltags in der Fußball-Bundesliga hat der 1. FC Union Berlin mit 0:2 (0:0) beim FC Augsburg verloren. Die Treffer erzielten Phillip Tietz (48.) nach schlimmen Fehlpass von Unions Diogo Leite sowie Ex-Unioner Sven Michel (82.). Durch die Niederlage verbleiben die Berliner bei zwei Auswärtssiegen nach 14 Partien und insgesamt bei 29 Punkten. Damit rangiert die Mannschaft von Trainer Nenad Bjelica vor den Samstagsspielen weiterhin auf Rang 13, bei sechs Punkten Vorsprung auf Relegationsplatz 16.

Unions "Beinahe"-Chancen

Wer auf ein typisches Augsburg-Union-Spiel gehofft hatte, kam schnell auf seine Kosten. Viel Tempo, wenig Präzision, lange Bälle und Zweikämpfe, Zweikämpfe sowie Zweikämpfe prägten von Beginn an das Spielgeschehen. Wirkliche Torchancen hingegen gab es zunächst keine zu sehen. So ging der FC Augsburg dann auch mit einem sensationellen Expected-Goals-Wert von 0,02 in die Halbzeit. Was, nur um jeden Zweifel darüber auszuschließen, bedeutet, dass die Angriffsbemühungen der Gastgeber in den ersten 45 Minuten der Partie zusammen genommen eine zweiprozentige Aussicht auf einen Treffer generierten.

Die Gäste aus Berlin übertrafen diese Wert mindestens um die Distanz, die zwischen den Stadien der beiden Klubs liegt (590 Kilometer). Genauer gesagt lag der Expected-Goals-Wert der Elf von Trainer Nenad Bjelica bei 0,78. Das entspricht in etwa der Torwahrscheinlichkeit bei einem Elfmeter, verteilte sich bei Unions erster Halbzeit in Augsburg allerdings auf mehrere Angriffe der Kategorie "Beinahe". So wäre Berlins Benedict Hollerbach in der zwölften Minute beinahe vor FCA-Keeper Finn Dahmen an den Ball gekommen. Wäre Alex Kral in der 27. Minute beinahe punktgenau in eine Hereingabe hineingerutscht. Hätte Brenden Aaronson in der 33. Minute beinahe aus spitzem Winkel getroffen.

Ausgerechnet Michel

Stattdessen erklang nach der Halbzeit und in der 48. Minute das Lummerland-Lied ("Hallo, hier ist falsch verbunden" — "Wollen sie sich jetzt beschweren?"), die Torhymne des FC Augsburg. Nachdem Unions Innenverteidiger Diogo Leite im Aufbauspiel und völlig unbedrängt einen Querpass in die Beine von Augsburgs Stürmer Phillip Tietz spielte, hatte der Stürmer aus rund zwölf Metern und frei vor Union-Torhüter Frederik Rönnow wenig Mühe, zur 1:0-Führung zu verwandeln.

Wer dachte, der Treffer würde die Fesseln dieses typischen Augsburg-Union-Spiels lösen, sah sich getäuscht. Augsburg fand offensiv weiterhin überhaupt nicht statt. Union versuchte viel, allein es gelang wenig. In der 68. Minute schließlich war es dem wegen der Ausfälle von Jérôme Roussillon (verletzt) und Robin Gosens (gesperrt) als Linksverteidiger aufgestellten Andras Schäfer vorbehalten, so etwas ähnliches wie eine Torchance in den Abend zu stellen. Der halblinks im Strafraum abgegebene Schuss des Ungarn aus rund elf Metern flog allerdings über das Tor.

Zehn Minuten später war es erneut ein schlimmer Fehlpass, der die nächste Chance der Augsburger einleitete. Dieses Mal war es der eingewechselte Janik Haberer, in dessen Folge der Ex-Unioner Sven Michel allerdings zunächst vertändelte, ehe der Ex-Herthaner Arne Maier über das Tor schoss. Weitere fünf Minuten später machte es Michel nach einem Ballverlust von Alex Kral besser und verwandelte mit seinem starken linken Fuß unhaltbar vom Strafraumrand aus. Union versuchte es zwar unvermindert weiter. Jedoch ebenso unvermindert erfolglos. Und durfte sich noch bei Schlussmann Rönnow bedanken, der in der fünften Minute der Nachspielzeit stark gegen einen Flachschuss von Augsburgs Toptorjäger Ermedin Demirovic parierte.

Reaktionen zum Spiel

Nenad Bjelica (Trainer Union): "Fehler passieren im Fußball. In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut gearbeitet, nichts zugelassen. Auf der anderen Seiten waren wir immer wieder gefährlich. Dann passiert ein individueller Fehler. Das ist Teil vom Fußball. Das müssen wir akzeptieren. Wir haben es heute verschenkt. Ich würde gern ein Spiel gewinnen, wie es Augsburg heute gewonnen hat. Wir sind dick im Abstiegskampf und wer das nicht versteht, der hat nichts bei Union verloren. Die Situation ist unterschätzt. Und wer das nicht kapiert, wird nicht weiter spielen. Diese Harmlosigkeit vor dem Tor kotzt mich an."

Christopher Trimmel (Kapitän Union): "Das ist der Fußball. Natürlich schade, weil es unter dem Strich eine ordentliche Leistung war, auch defensiv. Auch wenn wir zwei Gegentore bekommen haben. Das waren Fehler von uns. Alle Augsburger Chancen. Aber das passiert im Fußball. Wir sind eine Mannschaft und ich glaube, wir stecken das auch gut weg. Aber wir müssen konzentrierter bleiben und offensiv genauer."

Sven Michel (Ex-Unioner): "Ich habe mich natürlich sehr für mich selbst gefreut, dass ich getroffen habe. Aber gegen die alte Liebe ist es bitter. Ich hätte mir gern einen anderen Verein ausgesucht, gegen den ich getroffen hätte. Aber das gehört zum Fußball dazu. Er schreibt eben seine Geschichten. Oft sind es genau solche. Ich drücke den Jungs alle Daumen, dass sie mit dem Abstieg nichts zu tun haben."

Das Spiel im Liveticker

Sendung: rbb24 Inforadio, 12.04.2024, 20:30 Uhr

35 Kommentare

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  1. 35.

    Ich habe eben die Tabelle der 3.Liga durchgesehen. Da finde ich keinen Wuhlheider FC…
    Auch unwahrscheinlich, dass sich neben Union in der Wuhlheide noch wer eatablieren kann.

    Also Lupinho: Hier geht es um Fußball, nicht um Wasserball oder Rasenschach :)

  2. 34.

    Nun, der Wuhlheider FC hat wieder bessere Chancen dem erlauchten Kreis der Zweitligisten beizutreten.

  3. 33.

    Dass der FCU (inklu. Tordifferenz) immer noch acht Punkte Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz hat, scheinen die Abstiegswünscher hier nicht zu checken. Das "Rennen" um den Reliplatz wird sicher noch spannend und ich hoffe nat., dass wir am Ende überm Strich stehen.

    Das Spiel gestern fing für uns ja gar nicht mal so schlecht an, wir waren eigentl. am Drücker - jedenfalls mehr als der FCA. Der "Aussetzer" von Leite bzw. das daraus resultierende Gegentor hat uns in diesem eher krampfigen Spiel dann aber deutlich zurückgeworfen. Naja, was solls: Auf gehts Unioner!

  4. 32.

    Dieser Spruch kam jetzt schon gefühlte 1000 mal und so langsam geht einem das Gesülze auf den Nerv .
    Seit Ihr wirklich so naiv und könnt Euch nichts anderes einfallen lassen .
    Union bleibt in der ersten und Hertha in der zweiten Liga ,da gibts nichts mit Hauptstadtderby .

  5. 31.

    Echt? Ein Hauptstadtderby in der 2, Liga?

    Wer hat denn die Chance, aus der 3. Liga aufzusteigen? Hab ich was verpasst?

  6. 30.

    Scheint, es gibt im nächsten Jahr ein Hauptstadt-Derby in der 2.Liga.

  7. 29.

    Die Berichterstattung, unabhängig der schlechten Leistung von Union, des RBB ... Naja, der RBB sollte etwas neutraler werden ...

    Sind nur Hertha-Fams im RBB unterwegs? Ich frag für einen Freund.

  8. 28.

    Da ist "etwas" Text verloren gegangen:
    Ich erwähnte, dass sich die "freundschaftlichen" Kommentare der Fans der zwei bestplazierten Berliner Vereine sich qualitativ nicht unterscheiden....
    Und den "Reminder" von I.B. attestierte ich eine ähnliche Qualität, weil er das weitere Werfen von Gegenständen auf das Spielfeld und damit auf Personen indirekt fordert.
    Kurz und bündig: Ermunterung zu Straftaten, die zu berechtigten Geldbußen führen!

  9. 26.

    Was hat denn die DFL mit dem schlechten Spiel von Union zu tun? Ist Darmstadt zu wessig, weil sie absteigen?

  10. 25.

    Wer dieses Märchen glaubt ist Unioner durch und durch genauso wie jeder Union Spieler ein Fussballgott ist, was auch nur Unioner glauben.

  11. 24.

    Ach so,wenn die Nr.17 als Hertha Fan kommentiert, ist er natürlich kein Fan von Hertha BSC.Ist ja logisch.

  12. 23.

    Den "Reminder" vom Studierten der Kunstgeschichte(!) und Geschichte I.Behnisch - schreibt auch für rbb 24 - beachten:
    "Kleiner Reminder: Rasenball Leipzig hätte niemals eine Zulassung zur (2.) Bundesliga bekommen dürfen und erfüllt die Bedingungen dafür bis heute nicht. Nur für den Fall, dass demnächst noch Tennisbälle über sind."

  13. 22.

    Du bist der Erste, der Hertha überhaupt erwähnt, obwohl es hier um Union geht. Vielleicht einfach mal im eigenen Fahrwasser suchen. Weder Hertha noch Hertha-Anhänger haben was mit der miesen Saison des 1. FC Union zu tun.

  14. 21.

    Mainz, Wolfsburg und Bochum in Schlagdistanz, da geht noch was!

  15. 20.

    So ist das leider nun mal. Bei den Hertha Artikeln sind es die drolligen Unioner Kommentatoren, die nichts auf die Reihe kriegen. Auch DNA? Da nehmen sich beide Seiten nichts. HaHoHe

  16. 19.

    Noch ist garnicht's passiert.Alles in eigener Hand.Die Hertha Kommentare hier sind ja drollig.Nicht's auf die Reihe kriegen,aber ne große Klappe.Steckt irgendwie in ihrer DNA.EISERN.

  17. 18.

    Ich habe es ja schon am 30.07. 23 verhergesagt
    https://www.rbb24.de/sport/beitrag/2023/07/fussball-bundesliga-champions-league-union-berlin-trainingslager-urs-fischer.html
    Kommentar #1
    Wollte ja keiner glauben von euch Experten ;-)

  18. 17.

    Hoffe Union steigt endlich ab. Auch wegen dem grauenhaften Fußball, den sie spielen…

  19. 16.

    Das war’s Union! Ihr seit der DFL zu ostig! Jetzt folgt nur noch der Absturz wie einst Dynamo Dresden. An die Geschäftsleitung: viel zu hoch gepokert, bleiben Sie bei Ihren Weinachtssingen! Da kann man nichts falsch machen..,

  20. 14.

    Ich denke auch, dass Urs Fischer die Kurve noch gekriegt hätte. Aber mal zur Richtigstellung hier -
    Urs Fischer ist NICHT entlassen worden, er ist von sich aus gegangen und hat den Platz frei gemacht für neue Impulse. Ist schon ein Unterschied!

  21. 12.

    ERNST BLOCHs (hat nie bem FCU gespielt) "Das Prinzip Hoffnung" gilt auch im Fußball:
    "Fünfter CL-Platz: Deutschland auf Kurs
    Deutschland ist im Rennen um den fünften Champions-League-Startplatz vorerst wieder auf Kurs. Durch den Erfolg von Bayer Leverkusen im direkten Duell gegen West Ham United verdrängte die Bundesliga England zunächst wieder auf Rang drei in der für die Startplatz- Vergabe maßgeblichen Jahrestabelle der Europäischen Fußball-Union."
    Irgendwann darf der Zehntplazierte in der "CL" mitspielen.
    Also evtl. auch Union, die heute den verhassten "Dosen" die Daumen drücken müssten, damit die BSG W'burg nicht mit Union gleichzieht. Ein DILEMMA!

  22. 11.

    Tja, wenn die Offensive nicht entlasten kann, sollte man der Defensive nicht die Schuld geben. 90 Minuten ohne Fehler spielt niemand!
    Es wurde zwar von Entwicklung des Teams gesprochen, aber eben nicht in der Offensive. Die findet ja kaum noch statt.
    Mit einer guten Defensive kann man zwar irgendwie den Abstieg verhindern. Aber erst zusammen mit einer guten Offensive lassen sich auch Spiele gewinnen!
    Eisernes HaHoHe

  23. 10.

    Die 2.Liga zum greifen nah

  24. 9.

    Wenn man weiß, daß man vorne zu harmlos ist, sollte man gefällig haarsträubende Fehler hinten vermeiden.

  25. 8.

    Die Tabelle lügt nicht, nach 29 Spieltagen sind alle statistischen Ausreißer glatt gebügelt. Die Mannschaft steht genau dort, wo sie hingehört - kurz vor den Abstiegsplätzen. Ich kann mir auch die Reden vom Kapitän nicht mehr anhören, für alles und immer eine Erklärung - es muss ihm endlich mal jemand sagen, dass er ein wesentlicher Teil des Problems ist.

  26. 7.

    Tja.,Wer den Schaden hat... .'Kommen auch wieder bessere Zeiten,egal welche Liga.Jetzt wird eben wieder ein anderer Verein gehypt.U.N.V.E.U.

  27. 6.

    Beim Betrachten der Ergebnisse der letzten Spiele und den damit verbundenen Ergebnisse dieser Mannschaft muss ich lakonisch feststellen, dass die Entlassung des vorherigen Trainers die „richtige“ Entscheidung war. Unter dem derzeitigen Coach läuft „alles“ besser und die Mannschaft wirkt „geschlossen“. Das hätte Urs Fischer auch erreicht.

  28. 5.

    Die Luft ist raus und die Normalität eingekehrt. Eisern rostet vor sich hin.

  29. 4.

    Es wird ganz ganz eng, wenn man auf die Tabelle guckt. Aber abgerechnet wird nach 34. Spieltag und ich bin Optimist.
    EISERN UNION!

  30. 3.

    Passt!

  31. 2.

    Tja… nur auf Devensive zu setzen, ist keine Lösung. Die Offensive bei Union ist nicht mal zweitligareif. Diese Mannschaft steigt ab. Und es gibt keinen Trainer, der das verhindern kann….

  32. 1.

    Und doch ist der Abstieg so nahe.

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