2. Bundesliga - Union-Frauen mit Punktgewinn zum Einstand in der zweiten Liga

Sa 24.08.24 | 15:05 Uhr
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Dina Orschmann (1. Frauen 1. FC Union) gegen Emilia Hirche (20, HSV). (Bild: IMAGO / Matthias Koch)
Bild: IMAGO / Matthias Koch

Die Fußball-Frauen von Union Berlin haben durch ein 2:2 gegen den Hambuger SV den ersten Punkt im ersten Spiel der zweiten Liga geholt. Dabei spielten die eisernen Ladies in der ersten Hälfte stark auf, trafen sehenswert, doch das Remis war am Ende leistungsgerecht.

Vor 5.508 Zuschauern im Stadion An der Alten Försterei haben sich die Frauen des 1. FC Union Berlin bei ihrer Zweitliga-Premiere mit 2:2 vom Hamburger SV getrennt. Gegen den Vorjahres-Vierten der 2. Bundesliga überzeugte die Mannschaft von Trainerin Ailien Poese am Samstagnachmittag besonders vor der Pause.

Das Elfmetertor des HSV von Mia Büchele (7.) konterten Dina und Katja Orschmann (21., 28.) jeweils per Traumtor. In der zweiten Hälfte ließen die Gastgeberinnen etwas nach und so kam Hamburg zum verdienten 2:2-Ausgleich durch Vildan Kardesler (69.)

Dina Orschmann kontert den frühen Schock

Bei herrlichem Sonnenschein im Stadion An der Alten Försterei übernahmen zunächst die Gäste des Hamburger SV die Initiative. Die Union-Frauen wurden früh angelaufen und so zu Fehlern gezwungen. In der siebten Minute dann der frühe Schock für Union: Nach einem Foul von Verteidigerin Charleen Niesler an der dribbelstarken Jobina Lahr zeigte die Schiedsrichterin auf den Elfmeterpunkt. Mia Büchele verwandelte sicher zum 0:1 aus Unioner Sicht.

Doch die eisernen Ladies wirkten keineswegs geschockt, zeigten sofort eine Reaktion. Katja Orschmann setzte einen Kopfball nach einem Freistoß nur knapp über den HSV-Kasten. Union blieb dran, war spielerisch voll auf Augenhöhe mit dem Gegner und hatte durch zwei Abschlüsse von Kapitänin Lisa Heiseler (10. und 17. Minute) weitere gute Chancen auf den Ausgleich. Den besorgte dann Dina Orschmann per Traumtor: Aus 20 Meter zog die Stürmerin in der 21. Minute ab und traf perfekt in den linken oberen Winkel.

Katja Orschmann trifft per "Tor des Monats"

Nach einer verordneten Trinkpause der Schiedsrichterin kam Union nach einem weiteren Weitschuss zum 2:1. Verteidigerin Katja Orschmann zog aus 35 Metern einfach mal ab und überraschte die HSV-Schlussfrau Inga Schuldt, die dem Ball nur noch hinterherblicken konnte. Prädikat: Tor des Monats.

Im Anschluss beruhigte sich die Partie etwas, wobei die Unionerinnen gefährlich blieben: Stürmerin Sarah Abu Sabbah hätte in der 31. Minute freistehend aus 16 Metern das Spielstand erhöhen können, ein Kopfball von Charleen Niesler klatschte an die Latte (46.). Die Gastgeberinnen arbeiteten in der Folge sehr gut gegen den Ball und ließen kaum noch Chancen des HSV zu. So ging es in Unions Zweitliga-Premiere mit einer 2:1-Führung in die Kabinen.

Bruch im Union-Spiel nach der Pause

Union-Trainerin Ailien Poese wechselte zur Pause dreimal. Judith Steinert, Sophie Trojan und Antonia Johann Halverkamps kamen in die Partie für Dina Orschmann, Korina Janez und Charleen Niesler - und auch die Kräfteverhältnisse änderten sich.

Der HSV hatte zwar mehr Ballbesitz, kam aber kaum in gefährliche Abschlusspositionen. Die eisernen Ladies lauerten auf Konter. So spielte sich viel im Mittelfeld ab. Bis der HSV aus dem Nichts in der 55. Minute fast auf 2:2 stellte: Melina Krüger setzte sich auf der linken Seite durch und traf mit einem strammen Rechtsschuss den Pfosten.

Die Hamburgerinnen liefen weiter an, Union verteidigte aufopferungsvoll, schaffte es aber kaum noch für Entlastung zu sorgen. Das rächte sich. Nach einem Kopfball und einer starken Parade von Cara Bösl staubte Vildan Kardesler in der 69. Minute zum 2:2-Ausgleich ab. In der Folge passierte nicht mehr viel. Union versuchte nochmal alles, aber die HSV-Abwehr hielt stand und so blieb es beim gerechten Unentschieden bei Unions erstem Spiel in der zweiten Liga.

Sendung: rbb UM6, 24.08.2024, 18:15 Uhr

4 Kommentare

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  1. 4.

    Ohne den Wechsel von Almuth Schult in die NWSL zu Kansas Current und einer möglichen Vertragsverlängerung der Welttorhüterin in Hamburg hätten die Berliner Zwillings-Kultfrauen mit ihren Distanzschüssen keinen Stich gemacht. Das schwache Stellungsspiel von HSV-Keeperin Inga Schuldt wäre durch Almuth Schult vergleichsweise in Wunderparaden umgemünzt worden.

    In der zweiten Halbzeit agierten die Hamburgerinnen, die in der vergangenen Saison den vierten Platz belegt hatten, energischer und hielten in den Zweikämpfen besser dagegen.

    Die Deutsch-Türkin Vildan Kardesler, Hamburger Neuzugang mit Spiel-Erfahrung in der 2. Frauen-Bundesliga, überraschte die durch die enorme Hitze schwächelnde Abwehr der "Eisernen Ladies" in der 68. Minute mit einem Treffer aus der Nahdistanz mit dem Ausgleich. Der Heimvorteil der Gastgeberinnen mit 5.508 Zuschauern brachte keine drei Punkte.

  2. 3.

    Die Frauen des Hamburger SV verlangten den "Eisernen Ladies" im Eröffnungsspiel der 2. Bundesliga erwartungsgemäß ein höheres Maß an körperlicher und mentaler Ausdauer ab. Der Level in der 2. bundesliga setzt mehr Intensivität im körperkontakt voraus.

    Durch den Wechsel von Zweitliga-Torschützenkönigin Larissa Michelle Mühlhaus (20 Tore) zum SV Werder Bremen und deren Hattrick in der Alten Försterei vor knapp drei Wochen (Union-Niederlage 1:6) beim Saisonauftakt hatten die Union-Fans von einer Schwächung der HSV Offensive geträumt.

    Nach dem Rückstand durch einen von der nervenstarken 21-jährigen HSV-Mehrzweckwaffe Mia Büchele verwandelten Foulelfmeter gelang es den Berliner Zwillingen Dina Orschmann (22. Min.) und Katja Orschmann (28. Min.), die unsicher agierende Torfrau Inga Schuldt mit zwei haltbaren Distanzschüssen zu überwinden.

  3. 2.

    Der Aufstieg könnte schneller erreicht und aus 5500 Zuschauer:innen schnell doppelt so viele werden, wenn bestimmte Personengruppen in Zukunft für einen symbolischen Euro Zutritt erhalten und zusätzlich Tickets kostenlos z.B. an Schulen abgegeben werden.

    Das könnte den Verein ganz nebenbei für den Nachwuchs und wegen dem Modellcharakter, auch für die Medienwelt interessanter machen.

  4. 1.

    Für 2. Bundesliga ein wirklich gutes und spannendes Spiel

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