Offenbar mehr Plätze geplant - Neues Hertha-Stadion: Entscheidung über Standort soll doch erst 2025 fallen

Mi 25.09.24 | 19:33 Uhr
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Das Olympiastadion im Olympiapark Berlin, im Hintergrund das Maifeld. Quelle: dpa/Christophe Gateau
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Audio: rbb24 Inforadio | 25.09.2024 | Miriam Sinno | Bild: dpa/Christophe Gateau

Die Entscheidung, ob Hertha BSC ein neues Stadion auf dem Olympia-Gelände bauen kann, ist auf Frühjahr 2025 vertagt. Das erfuhr der rbb am Mittwochabend aus der Expertenkommission. Hertha möchte offenbar mehr Plätze.

Die Entscheidung, ob Fußball-Zweitligist Hertha BSC ein neues Stadion im Olympiapark gebaut werden kann, soll nun doch nicht vor Frühjahr 2025 fallen. Eine von Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) eingesetzte Expertenkommission entschied am Mittwochnachmittag lediglich, dass der Standort "Lindeneck" nördlich vom Maifeld nicht mehr in Frage kommt.

Spranger hatte zuvor mit Äußerungen auf "X" für Verwirrung gesorgt. Am Mittag hatte die SPD-Politikerin auf der Plattform geschrieben: "Heute wird die Expertenkommission tagen. Es gibt gute Gründe, weshalb die Kommission einen Stadionneubau an der Jesse-Owens-Allee favorisiert." Am Mittwoch werde die Kommission "abschließend beraten und entscheiden". Zuerst hatte die "Bild-Zeitung" (Bezahlinhalt) berichtet.

Hertha ändert Pläne um Stadionkapazität

Am Abend erfuhr der rbb aus Kreisen der Expertenkommission, dass nun aber erst einmal geprüft werden soll, ob der Standort geeignet ist. Zudem habe Hertha BSC seine Pläne noch einmal geändert: Statt 45.000 Plätze soll das neue Stadion nun 50.000 Plätze bekommen. Ob das auf der Fläche entlang der Jesse-Owens-Allee umsetzbar ist, soll nun im Frühjahr 2025 entschieden werden.

Der Standort war von der Expertenkommission bereits im Frühjahr favorisiert worden. Spranger selbst betonte am Mittwoch auf "X", dass dort "weniger Eingriffe in den denkmalgeschützten Olympiapark” nötig seien, zudem seien Umweltschutz und Verkehrsanschluss leichter umzusetzen.

Reitverein reagiert optimistisch

Doch offenbar braucht es noch weitere Prüfungen. Und ähnlich wie zuvor beim "Lindeneck" nutzt auch an der Jesse-Owens-Allee ein Reitverein das Grundstück. Der Reitclub am Olympiapark hatte sich zunächst gegen die Stadionpläne gewehrt - auch weil die Vereinsführung nur über Umwege davon erfuhr, ähnlich wie zuvor der Reitsportverein am Maifeld, der das "Lindeneck" nutzt.

Inzwischen führe man aber mit dem Senat und Hertha BSC enge Gespräche, teilte die Vereinsführung dem rbb mit. Die Kommunikation sei "offen und transparent", sagten Karsten Trefflich und Frank Kühlmann, Präsident und Vizeräsident des Reitclubs am Olympiapark. "Sowohl Hertha als auch die Senatsverwaltung betonen ausdrücklich, dass eine einvernehmliche Lösung für unseren Reitclub gefunden werden soll." Man arbeite bereits an Optionen. Laut eigenen Angaben trainieren im Reitclub am Olympiapark rund 240 Mitglieder mit 60 Pferden. Viele der Aktiven seien Kinder und Jugendliche.

Sendung: rbb24 Inforadio, 25.09.24, 17:15 Uhr

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62 Kommentare

  1. 62.

    Lassen Sie bitte die Belehrungen an Karin. Sie redet Klartext und hat Recht. Wer sind die "andere", die Sie erwähnen? Es handelt sich hier um eine Investition für Fußball Klub, es ist mittlerweile ein Millionengeschäft mit überbezahlten Kicker. Eine Innensenatorin soll sich kümmern um die marode Schulen, kaputte Fahrräder der Polizei, Sicherheit auf den Bahnhöfen etc. und nicht um Neubau des Stadions für Hertha BSC. Ich bin im übrigen ein Fußballfan, aber auch Realistin.

  2. 60.

    Der Größenwahn eines Zweitligisten lenkt gut ab von den Problemen Schulegebäude, Mangel an qualifizierten Lehrern, ÖPNV, No Go-Areas(sorry die gibt es ja nicht) usw. usw.
    Was diese Kommission wohl (nicht nur an bezahlter Arbeitszeit) gekostet hat?

  3. 59.

    Das wird ja erneuert und kann dann wieder genutzt werden. Das verschwindet ja nicht. Sie sind anscheinend selbst nicht gut genug informiert.

  4. 58.

    Der Frust muss tief sitzen, wenn Sie innerhalb von 11 Minuten zwei Kommentare schreiben...

    Zum Glück leben wir noch in einer Demokratie, in der jeder seine Wünsche und Meinung äußern darf.
    Sie können ein Stadion unnötig und unangebracht finden, andere, die im Übrigen viel für die Gesellschaft tun (recherchieren Sie doch einmal, wie viele soziale Projekte von Hertha BSC und dessen Fans unterstützt und oder ins Leben gerufen wurden/werden), sehe die Notwendigkeit des Stadions auf jeden Fall.

  5. 57.

    Hertha hat momentan etliche Schulden. Hertha plant das Stadion als Multifunktionsarena, sprich Konzerte sollen für eine weitere Auslastung sorgen. Zum einen gibt es bereits etliche weitere große Arenen, in denen Konzerte stattfinden können. Zum anderen wird dieser Betrieb der Arena über eine ausgelagerte Gesellschaft erfolgen, die ruckzuck aus finanzieleln Gründen teilweise oder ganz an einen "Investor" verkauft werden kann. D.h., Hertha wird dann eben nicht mehr Eigentümer, sondern wieder nur Mieter sein. Und weshalb soll bitte das Land Berlin für eine solche Arena irgendwelche Kosten übernehmen, und dazu gehört auch die Bereitsstellung von landeseigenen Flächen? Das wäre übrigens dann auch eine Frage, ob das Land Berlin da nicht einen Marktteilnehmer unzulässigerweise subventioniert? Und das kann richtig Ärger geben.

    Abgesehen davon, dass das Reiterstadion seit Jahren verkommt (ähnlich wie die Tribünen des Olympiabades) ist ein Skandal.

  6. 55.

    Das ja bekanntlich abgerissen wird, tja und dann wo soll da Fußball gespielt werden.
    Bitte vorher überlegen und dann schreiben

  7. 54.

    Schade, müssen wir uns wohl immer noch Gedulden.

  8. 52.

    Nach wie vor wäre m. E. eine Erneuerung des Poststadions die sinnvollste Variante. Zentral in Berlin und damit gut von überall aus und um Berlin zu errreichen, sehr gut mit Öffis am Hbf erreichbar - auch für externe Gäste.

  9. 51.

    Wozu brauchen diese Pfeifen ein neues Stadion?
    Wer wird das bezahlen?

  10. 50.

    Der 1. FC Kaiserslautern hat mehr Tradition, als der "Big City Club" jemals haben wird;-). Und Hertha braucht kein neues Stadion. Sie spielen bereits in einem ganz tollen.

  11. 49.

    Verkauft denen lieber das Olympiastadion , steht sowieso meistens leer. Jedenfalls auf keinen Fall Supventionen vom Land Berlin!

    Oder abreißen und dort Wohnungen für sozial bedürftige Menschen bauen. Mit Kita, Supermarkt, Parks und anderen Dingen des alltäglichen Lebens.

  12. 47.

    Die "Experten", hoffentlich nicht die gleichen von Großflughafen BER, wollen Stadion wie die La Bonbonera in Buenos Aires bauen. Ich bin sprachlos, schreckliches, altmodisches Stadion mit nur 3 Tribünen. Ich denke, ist ein Witz. Hertha kann weiter im Olympiastadion spielen, Niveau erhöhen, in die Bundesliga aufsteigen und nicht vor 45.000 sondern vor 60.000 bis 70.000 Zuschauern auftreten.

  13. 46.

    Ich halte diese Pläne für hochgradig dämlich u für einen (sportlichen) Offenbarungseid.
    Was soll der Unsinn, ein Stadion für 45.000 Zuschauer bauen zu wollen, etwa so groß, wie das Stadion des ProvinzKlubs Kaiserslautern? In dieser Zweitligasaison gab es Spiele, die
    mehr als 50.000 besuchten. Hat man das Ziel, (je) wieder in die 1. Bundesliga aufzusteigen, aufgegeben? Und - die Zahlungen, die Hertha für die Nutzung des Olympiastadions je Jahr an den Eigentümer leistet, sind auf, für 20 Jahre hochgerechnet, immer noch deutlich kostengünstiger als ein überteuerter Stadionneubau.
    Den rechtlichen Auseinandersetzungen mit "den Reitern" sehe ich mit Spannung entgegen.
    Wer also stoppt diesen Blödsinn?
    Vielleicht das neue Präsidium?
    Rajko Peter Petrow

  14. 45.

    Ja, ganz deiner Meinung. Ich finde das Oly auch unschlagbar. Ein Stadion > 60.000 macht aber keinen Sinn. Man will sich ja bewußt verkleinern.
    Finde die Diskussion hier jetzt sowieso müßig. Es wird in den nächsten 10 Jahren eh nichts passieren. Wir kennen doch Berlin. Und Hertha hat momentan andere Probleme.

  15. 44.

    Als Hertha-Mitglied freue ich mich, dass mein Verein jetzt endlich einen Platz hat wo das eigene Stadion gebaut werden kann. Voraussetzung und darauf werde ich auch neben anderen Mitgliedern achten, dass das Stadion vernünftig finanziert wird. Über die Auslastung mache ich mir keine Sorgen bei der derzeit hohen Besucherzahl bei Heimspielen . Auch mir gefällt nicht, dass der Reiterverein weichen soll und auch da hoffe ich bis Baubeginn, wann auch immer der sein wird, auf eine gute Lösung!

  16. 43.

    Zum einen weil die Kapazität deutlich geringer ist, somit das Angebot verknappt wird.
    Zum anderen weil ein reines Fussballstadion eine völlig andere Erfahrung ist und mehr Leute anziehen wird.
    Das Olympiastadion ist nicht mehr zeitgemäß im Fussball.
    In 3 Spielen der letzten Saison waren unter 40.000 im Stadion. Das in der 2. Liga. Insofern sind 45-50.000 eine völlig legitime Größe.

    Der große FC Bayern München hatte vor dem Einzug ins neue Stadion übrigens nie eine Auslastung von 100% im alten Olympiastadion (63.000), danach in der Arena ständig (75.000).

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