Papierfabrik in Schwedt - Leipa erhält Fördergeld für verstärkten Einsatz von Künstlicher Intelligenz

Mi 23.08.23 | 17:00 Uhr
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Symbolbild: Ein Arbeiter beobachtet an einer Papiermaschine in der Papierfabrik des Herstellers Leipa das Papier. (Quelle: dpa/C. Gateau)
Audio: Antenne Brandenburg | 22.08.2023 | Philip Barnstorf | Bild: dpa/C. Gateau

Mit Fördermitteln des Bundes will der uckermärkische Papierhersteller Leipa den Einsatz von Künstlicher Intelligenz erweitern. Die Hoffnung ist, mit einem selbstlernenden System Ressourcen zu sparen und Prozesse zu optimieren.

Mit Bundesmitteln will der Papierhersteller Leipa aus Schwedt (Uckermark) den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) ausweiten. Michael Kellner (Grüne), Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium (Grüne), übergab dem Unternehmen am Montag einen Förderbescheid über 3,2 Millionen Euro.

Das Geld stammt aus dem Förderprogramm Industrielle Bioökonomie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Neben dem Papierhersteller werden unter anderem auch die Veolia Umweltservice GmbH sowie die Universitäten Siegen und Aachen und das Fraunhofer Institut gefördert.

System soll im Zusammenspiel mit Mitarbeitern "lernen"

Leipa arbeitet schon jetzt an einer seiner Maschinen mit Künstlicher Intelligenz. Mit dem Fördergeld soll dieser Einsatz ausgeweitet werden. Vier Papiermaschinen, jeweils mehrere hundert Meter lang, sammeln Daten über Drehzahlen der Pumpen oder Temperaturen der Papiergemische. Die neue KI solle diese Daten nun miteinander verrechnen, sagte Hanna Schwandt, Projektingenieurin in der Unternehmensentwicklung, dem rbb. Ziel sei ein verbesserter Wertstoffkreislaufs in der Papierindustrie.

Trainiert werden soll das KI-System durch Eingaben von Mitarbeitern. "Wir haben ein Bediener-Assistenzsystem, in dem wir das Wissen der Mitarbeitenden als Lösungskarte festgehalten. Wenn bestimmte Probleme an der Papiermaschine auftreten, schlägt das Bediener-Assistenzsystem eine Lösungskarte vor", so Schwandt. Demnach soll der Bediener die Lösung ausführen und dem System eine Rückmeldung geben. "Es ist ein selbstlernendes System, was mit der Zeit immer besser weiß, wann es welches Wissen vorschlagen muss."

Projektlaufzeit von drei Jahren

Mit der Förderung hat Leipa nun drei Jahre Zeit, das KI-Modell in seine Produktion zu integrieren. Das Unternehmen rechnet damit, Material im einstelligen Prozentbereich einsparen zu können. In Schwedt werden täglich rund 3.000 Tonnen Altpapier zu neuem Papier verarbeitet.

Sendung: Antenne Brandenburg, 22.08.23, 15:12 Uhr

Mit Material von Philip Barnstorf

4 Kommentare

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  1. 4.

    Nachdem unser 2. Umweltminister Kellner das PCK mit sinnlosen Maßnahmen - Polen bezieht übrigens weiter russisches Erdöl - platt machen will, versucht er in der Region zu punkten. Mal sehen ob es funktioniert.

  2. 3.

    Ach ja, wir leben in des besten aller Welten.
    Investitionen zur Steigerung des Profits, hübsch als Umweltmaßnahme mit ein paar Blümchen garniert und mit dem hippen Siegel "KI" versehen, werden aus öffentlichen Mitteln finanziert.
    Der damit erzielte Profit dient, so das Wort zum Sonntag, zur Sicherung von Arbeitsplätzen und muss daher steuerbegünstigt werden.
    Und so haben alle was davon - also alle Anteilseigner.

  3. 2.

    Die Bediener wissen auch jetzt schon, was zu tun ist.
    Aber KI ist nun mal gerade hip und es lassen sich problemlos Fördermittel abfassen.

  4. 1.

    Kann sich irgend jemand noch an Zeiten erinnern, in denen unternehmerische Entscheidungen, von Riskiken will ich gar nicht sprechen, getroffen wurden, ohne das diese mit öffentlichen Mitteln unterfüttert wurden?

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