Zahlen des Bundeslandwirtschaftsministerium - Ökologischer Landbau in Brandenburg wächst

Fr 10.07.20 | 19:06 Uhr
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Das Luftbild einer Drohne zeigt am 07.09.2016 Saisonarbeiter bei der Ernte von Bio-Sanddornbeeren im Landkreis Märkisch-Oderland (Brandenburg). (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Bild: dpa/Patrick Pleul

Der Anteil des Ökolandbaus an der landwirtschaftlichen Fläche in Brandenburg ist weiter gestiegen. Das geht aus aktuellen Daten des Bundesagrarministeriums hervor. Demnach wurden im vergangenen Jahr 13,2 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche ökologisch bewirtschaftet. Im Jahr zuvor waren es nur von 12,3 Prozent.

Brandenburg auf Platz vier

Im bundesweiten Vergleich liegt Brandenburg damit über dem Durchschnitt. Deutschlandweit entsprachen im vergangenen Jahr 1,6 Millionen Hektar und damit 9,7 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Fläche den ökologischen Kriterien. Auch hier ist ein steigender Trend zu sehen: Ende 2018 waren es noch 9,1 Prozent. Ziel der Bundesregierung ist ein Öko-Flächenanteil von 20 Prozent bis 2030. Im Vergleich mit anderen Bundesländern liegt Brandenburg auf Platz vier. Im Saarland, in Hessen und in Baden-Württemberg ist der Anteil der ökologischen Fläche höher.

Wenn man die Verteilung der gesamten ökologischen Fläche Deutschlands auf die verschiedenen Bundesländer betrachtet, liegt Brandenburg sogar auf Platz drei. Knapp elf Prozent der Öko-Fläche Deutschlands liegen in Brandenburg. Größere Anteile liegen nur in Bayern und Baden-Württemberg.

Ökologischer und konventioneller Anbau sollen sich ergänzen

Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) wertet die steigenden Zahlen als Beleg dafür, dass die Förderung des Ministeriums wirkt. Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), sagte sie: "Wir unterstützen Landwirte dabei, wenn sie auf Öko-Landbau umstellen - und wir fördern auch, wenn sie bei dieser kostenintensiveren Bewirtschaftung bleiben." Die Ministerin sieht Öko- und konventionelle Landwirtschaft dabei nicht im Wettstreit miteinander. Vielmehr sollen sich biologische und herkömmliche Landwirtschaft ergänzen, "damit Ökolandbau produktiver und konventioneller Anbau ressourcenschonender wird".

Umdenken bei Bauern und Bürgern

Der Spitzenverband Bund ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) beobachtet ein Umdenken bei Bauern und Bürgern - ein Trend, der durch die Corona-Pandemie noch verstärkt werden könnte. "Corona zeigt deutlich, dass wir für Naturzerstörung, die einseitige Ausrichtung auf die industrielle Produktion und globales Preisdumping einen hohen Preis zahlen", sagte der Verbandsvorsitzende Felix Prinz zu Löwenstein dem RND.

Der Grünen-Agrarexperte Harald Ebner, Obmann seiner Partei im Bundestagsausschuss für Ernährung und Landwirtschaft, bezeichnete es als "gutes Zeichen", dass die nachhaltig bewirtschaftete Fläche zunimmt. "Das trägt auch der Entwicklung am Lebensmittelmarkt, der seit Jahren hohe Wachstumsraten im Biobereich vorweisen kann, Rechnung", erklärte er.

Sendung: Fritz, 10.07.2020, 08.00 Uhr

5 Kommentare

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  1. 5.

    Was der Ökologischer Landbau zu gerne verschweigt ist der Einsatz giftiger Pestizide und das Rohstoffe wie Hornspäne aus der konventionellen Landwirtschaft kommen. Aber solche Tatsachen passen ja nicht in die Märchenwelt der Grünen.

  2. 4.

    Schade eigentlich, da freue ich mich angesichts der Überschrift und auch der Text suggeriert eine positive Entwicklung. Aber warum diese Euphorie? Wegen nicht mal 1% Veränderung???
    Traurig eigentlich...

  3. 3.

    Ich möchte diesen Schädlingsmist nicht essen, zumal viele Arten nicht heimischer Lebewesen sich in den Landschaften verbreiten. Chemische Schädlingsbekämpfung würde ich da vorziehen. Bio-Möhren kann man maximal 1 Tag ungekühlt liegen lassen, dann bekommen sie schwarze Stellen, das ist ein Beweis, dass BIO nicht so gut ist.

  4. 2.

    Nur mit Biolandwirtschaft wird es schwierig unseren derzeitigen Ernährungstil beizubehalten. Es ist einfach nicht so produktiv wenn man den Boden nicht gnadenlos mit Dünger vollpumpt und Pestizide ohne Ende auf die Pflanzen kippt. Da müssten die Menschen wahrscheinlich deutlich weniger Fleisch essen, damit die Flächen reichen.

  5. 1.

    Wer es sich irgendwie leisten kann, sollte regionales Bio oder vom Kleinbauern kaufen. Das ist unsere individuelle Verantwortung. Langfristig sollten alle so viel verdienen, dass jeder es sich leisten kann. Denn wir können es uns als Gesellschaft nicht leisten, dass ein ausgewogener, nachhaltiger Lebensstil ein Privileg ist.

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