September-Bilanz für Berlin und Brandenburg - Stagnierende Konjunktur macht sich auf Arbeitsmarkt bemerkbar

Fr 29.09.23 | 10:05 Uhr
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Symbolbild: Ein Mann auf dem Weg zur Arbeit (Quelle: dpa/Westend61)
Audio: Antenne Brandenburg | 29.09.2023 | O-Ton BA-Sprecherin Irmgard Pirkl | Bild: dpa/Westend61

In Berlin und Brandenburg ist die Arbeitslosigkeit saisonbedingt im September leicht gesunken. Allerdings erreiche die Entwicklung wegen der stagnierenden Konjunktur nicht die Dynamik des Vorjahrs, teilte die Bundesagentur für Arbeit Berlin-Brandenburg am Freitag mit.

In Berlin waren demnach im September knapp 192.000 Menschen arbeitslos, rund 3.000 Menschen weniger als im August, jedoch 12.000 Menschen mehr als im September des vergangenen Jahres.

Die Arbeitslosenquote liege damit in Berlin bei 9,3 Prozent, das sind 0,4 Prozentpunkte mehr als im Vorjahresmonat.

Knapp sechs Prozent Arbeitslosigkeit in Brandenburg

In Brandenburg waren laut Bundesagentur im September rund 78.200 Menschen arbeitslos - rund 2.600 Menschen weniger als im August. Im Vergleich zum September vergangenen Jahres sind dagegen etwa 3.000 Menschen mehr arbeitslos.

Die Arbeitslosenquote beträgt in Brandenburg aktuell 5,9 Prozent, das sind 0,2 Prozent mehr als im September 2022.

Bundesagentur rät zu Weiterbildungen

"Die stagnierende Konjunktur macht sich auch auf dem Arbeitsmarkt in Berlin und Brandenburg bemerkbar", teilte die Chefin der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg, Ramona Schröder, mit. "Umso wichtiger ist es sowohl für Arbeitsuchende als auch für Beschäftigte, sich mit Hilfe von Weiterbildung und Qualifizierung die sich bietenden Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu nutzen."

3.422 offene Stellen wurden den Arbeitsagenturen und Jobcentern im September gemeldet, hieß es. Das waren 1.025 weniger als im August. Insgesamt gab es in dem Bundesland 25.207 freie Arbeitsstellen und damit 3.966 weniger als im September des Vorjahres.

Sendung: rbb24 Inforadio, 29.09.2023, 10:00 Uhr

2 Kommentare

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  1. 2.

    Vielleicht sind 9 Monate etwas zu früh um eine solche Bilanz zu ziehen.
    Die Fragen die Sie sich hier stellen dürfte man wohl erst in 1-2 Jahren hinreichend genau beantworten können.
    Geht ja schließlich um soziale Zusammenhänge und nicht irgend ein Bauvorhaben oder ein Produktionsprozess wo man taggenau quantitativ und bestenfalls qualitativ erfassen kann, ob eine Veränderung die gewünschten Effekte bringt.
    Komplexe Aufgaben sind nunmal nicht mit einfachen Antworten zu lösen.

  2. 1.

    Wenn es 25.207 Arbeitsplätze zu besetzen gibt, denen 78.200 Arbeitslose gegenüberstehen, ist davon auszugehen, dass es viele Arbeitsplätze im Mindestlohnsektor sind. Allerdings ist auch davon auszugehen, dass nicht alle 78.200 Arbeitslose Alg.1 beziehen, sondern ein großer Teil davon Bürgergeld bezieht. Warum funktioniert die Vermittlung nicht, wenn man mit Arbeit mehr in der Tasche hat als mit Bürgergeld, wie der Arbeitsminister sagt? Hat er sich etwa verrechnet? Was ist nach der Reform von Hartz4 zu Bürgergeld aus seinen lauthals angekündigten Bildungsmaßnahmen und der Förderung geworden? Was wurde bis dato umgesetzt und welche Erfolge sind zu verbuchen? Das Schweigen verheißt nicht Gutes und die Bilanz der Geschichte sollte er zum Anlass nehmen, Theorie und Praxis zu überprüfen.

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