Potsdam - Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst von Warnstreik und Demos begleitet

Do 07.12.23 | 10:08 Uhr
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Archivbild:Mitglieder der Beamtenbund dbb und anderer Berufsgruppen demonstrieren bei einer Protestaktion der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi am 22.02.2023.(Quelle:picture alliance/dpa/C.Koall)
Video: rbb24 | 07.12.2023 | Nachrichten | Bild: picture alliance/dpa/C.Koall)

Im Tarifstreit um den öffentlichen Dienst der Länder kommen Gewerkschaften und Arbeitgeber am Donnerstagmittag in Potsdam zur dritten und möglicherweise entscheidenden Runde zusammen.

Verdi und der Beamtenbund DBB wollen in Verhandlungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) zu einer Lösung kommen. Am Rande der Verhandlungen sind Demonstrationen geplant. In Berlin und Brandenburg sind die Landesbeschäftigten außerdem wieder zum Streik aufgerufen. Einige Schulen und Kitas werden deshalb voraussichtlich nur eine Notbetreuung anbieten oder geschlossen bleiben. Bereits am Mittwoch hatten sich allein in Berlin nach Gewerkschaftsangaben rund 13.000 Menschen an dem Ausstand beteiligt.

Gleichzeitig zum Warnstreik der GDL

Die Gewerkschaften verlangen für die rund eine Million Tarifbeschäftigten der Länder 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr - bei einer Vertragslaufzeit von zwei Jahren. Die Verhandlungen sind auf zwei Tage angesetzt, eine Verlängerung ins Wochenende hinein gilt als wahrscheinlich.

Der Warnstreik der Lokführergewerkschaft GDL ab diesem Donnerstagabend ist aus Sicht des Deutschen Beamtenbunds (DBB) kein Problem für die zur gleichen Zeit angesetzten Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst der Länder. Die Verhandlungsteams seien bereits nach Potsdam angereist, sagte ein dbb-Sprecher am Donnerstagmorgen auf Anfrage. Mache die Bahn ihren Job, sei auch die Abreise am Samstag nach dem Warnstreikende nicht gefährdet.

Der Arbeitskampf der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer, die Mitglied im DBB ist, stehe nicht im Widerspruch zu den jüngsten Aussagen des DBB-Vorsitzenden Ulrich Silberbach, betonte der Sprecher.

Sendung: rbb24 Inforadio, 07.12.2023, 09:35 Uhr

11 Kommentare

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  1. 11.

    Sie haben wahrscheinlich in 70er Jahren noch nicht gelebt, sonst würden sie wissen wie tief die Talsohle in Italien war, denn damals gab's die Lira noch. In Italien ging erst richtig gut mit Einführung des Euro!
    Übrigens, durch die vielen Streiks, in Italien ging es richtig Berg ab in 70er Jahre

  2. 10.

    Haben Sie schon mal was vom Widerspruch zwischen Kapital und Arbeit gehört? Davon, dass Menschen durch Lohnarbeit ausgebeutet werden und der Chef die Taschen immer voller macht? Es sind nicht die obersten Zehntausend oder reichen Erben, die nicht wissen, wie sie ihre Miete noch zahlen zahlen und zu einem Mindestlohn angestellt sind oder wie im TV-L schon lange keine Lohnerhöhung mehr erhalten haben (die letzte Runde war ein Witz). Es sind aber diejenigen, die den Laden hier am Laufen halten, in den schon lange nicht mehr investiert wird, weil es nicht profitabel ist (Schule, Krankenhaus etc.). Deshalb: Streiken ist die einzige Chance, an der eigenen miesen Lage hoffentlich etwas verändern zu können!. Solidarität mit allen Streikenden, Weselsky für Alle!

  3. 9.

    Ihr vorhandenes Nichtwissen ist richtig lustig. Wenn das an Streiks liegt warum funktioniert die Wirtschaft noch in Italien und Frankreich? Wie richtig gestreikt wird zeigen gerade Schweden,Norwegen, Dänemark und Finnland.

  4. 7.

    Das sehe ich genauso.
    Und dann soll es auch noch auf weniger hinauslaufen als auf Bundesebene. Kein Angebot, erst in der dritten Runde. Natürlich stören Streiks.

    Warum beenden die Arbeitgeber sie nicht?

    Aus Rücksicht auf die Menschen, die auf Kita, Bahnen etc. Im Alltag angewiesen sind.

  5. 6.

    4. Die Trommel, träumen Sie mal weiter vom General Streik!
    Deutschland Schlittern immer mehr in die Krise, schuld sind die vielen Streiks, die ersten Firmen bauen Personal ab oder schließen ganz.
    Deutschland ist mit seiner Produktion insgesamt zu teuer geworden, das machen andere billiger.
    Die Gewerkschaften tun uns schon lange nicht mehr gut, sie sind mittlerweile zum Arbeitsplatz Risiko geworden!
    Das wird so mancher begreifen wenn es zu spät ist, einige die hier Streiken sind zu ersetzen !

  6. 5.

    Man kann die Beiträge zum Thema Streik zählen, bis der Erste die armen Rentner ins Spiel bringt.

  7. 4.

    Es müssten ALLE gemeinsam auf die Straße gehen und so die weitere (Selbst-) Ausbeutung verweigern. Es kann doch nicht sein, dass eine Gewerkschaft 10,5% als Maximum veranschlagt. Das ist so weit weg von einer Lohnerhöhung, nicht mal ein Inflationsausgleich. Wir können nur hoffen, dass sich diesmal nicht auf lächerliche 4 oder 6% eingelassen wird und gestreikt wird, bis diese Minimalforderungen auch durchgesetzt werden. "Streik bis zum Sommer" oder Generalstreik, Frankreich schafft das auch!

  8. 3.

    Hoffentlich gehen auch die Rentner für 10 %mehr Rente oder 500 Euro mehr auf die Straße. Kann man allerdings nur als Demo bezeichnen, wen sollen die denn bestreiken.

  9. 2.

    Die Laufzeit soll 12 Monate betragen, nicht 24 !

  10. 1.

    Ich freue mich, dass wieder gestreikt. Arbeitnehmer*innen aller Branchen verdienen deutlich bessere Arbeitsbedingungen sowie mehr Lohn. Außerdem wünsche ich mir mehr Verständnis für Streikende, denn es ist egal ob die GDL oder pädagogische Fachkräfte streiken. Streiks sind notwendig, denn nur so kann gesellschaftlich etwas verbessert werden.

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