Getränkehersteller -
Der Getränkehersteller Coca-Cola will im Laufe des kommenden Jahres unter anderem seinen Logistikstandort in Berlin-Hohenschönhausen schließen.
Zum 31. März 2025 wird dort Schluss sein, wie eine Sprecherin des Konzerns Coca-Cola Europacific Partners (CCEP )dem rbb am Dienstag sagte. Von den 237 Stellen werden 47 wegfallen. Die übrigen sollen an andere Standorte verlegt werden - darunter in die Deutschland-Zentrale des Unternehmens in der Stralauer Allee in Berlin-Friedrichshain.
Bundesweit fallen mehr als 500 Stellen weg
Wie aus einer Mitteilung von CCEP am Dienstag hervorgeht, sind zudem vier weitere Produktions- und Logistikstätten in Deutschland von den Schließungsplänen betroffen: Köln, Neumünster, Bielefeld und Memmingen. Das Unternehmen ist in Deutschland für Abfüllung, Verkauf und Vertrieb der Getränke des US-Konzerns zuständig.
505 Arbeitsplätze sollen demnach insgesamt wegfallen, 207 an andere Standorte verlagert werden und 78 neue Jobs entstehen. Man wolle sich "im anhaltend wettbewerbsintensiven Marktumfeld noch kosteneffizienter aufstellen, den Veränderungen in der Getränkelogistik begegnen und die Auslastung im deutschen Produktions- und Logistiknetzwerk weiter stärken", erklärte CCEP.
Gewerkschaft spricht von Vernichtung von Arbeitsplätzen
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Berlin-Brandenburg kritisierte die Schließungspläne. In Berlin würden durch die Standortschließung 232 Arbeitsplätze "vernichtet", sagte NGG-Geschäftsführer Sebastian Riesner laut einer Mitteilung.
In Berlin-Hohenschönhausen sei 2016 bereits die Produktion geschlossen worden, aktuell sei es noch Verwaltungs- und Logistik-Standort. Mit der nun angekündigten Schließung "entfernt sich Coca-Cola wieder einmal weiter von seinem eigenen Versprechen, eine weltweite Marke zu sein, die regional produziert". Laut der Gewerkschaft hat Coca-Cola in Deutschland seit 2010 ingesamt 40 Standorte geschlossen.
Coca-Cola: verändertes Bestellverhalten Grund für Schließungen
Begründet wird der Schritt vom Unternehmen auch mit einer veränderten Getränkelogistik. Große Handelspartner stellten demnach verstärkt von Direktbelieferung auf die Belieferung über das Zentrallager um, kleinere Kunden bestellen zunehmend über den Getränkefachgroßhandel. In der Folge würde die Zahl der direkten Kunden und Bestellungen sowie das Lagerausgangsvolumen an den Logistikstandorten deutlich sinken.
Coca-Cola Europacific Partners ist nach eigenen Angaben das größte Getränkeunternehmen in Deutschland und beschäftigt etwa 6.500 Mitarbeiter an 27 Standorten, davon 14 Produktionswerke. Seinen Hauptsitz hat das Unternehmen in Berlin-Friedrichshain. In Brandenburg betreibt Coca-Cola einen Produktionsstandort in Ludwigsfelde.
Sendung: rbb24 Inforadio, 02.10.2024, 1 Uhr