Keine Einigung im Tarifkonflikt - Neue Warnstreiks der IG Metall in Berlin und Brandenburg

Di 05.11.24 | 12:20 Uhr
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Symbolbild: Die IG Metall Jugend demonstriert am Rande der dritten Runde der Tarifverhandlungen der Metall- und Elektroindustrie. (Quelle: dpa/Vennenbernd)
dpa/Vennenbernd
Video: rbb Brandenburg Aktuell | 04.11.2024 | T. Jaeger | Bild: dpa/Vennenbernd

Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie hat es am Montag an mehreren Standorten in Berlin und Brandenburg Warnstreiks gegeben.

Arbeitsniederlegungen in Berlin und Brandenburg

In Berlin wurde am Montag an sechs Standorten die Arbeit niedergelegt, unter anderem im Mercedes-Benz-Werk in Marienfelde sowie bei Schindler und Kone. In Brandenburg wurden unter anderem die Werke von Alstom in Hennigsdorf, von Mercedes-Benz in Ludwigsfelde und von Airbus in Potsdam bestreikt.

Weitere Warnstreiks sind unter anderem bei Stadler und GE Power in Berlin-Pankow sowie bei der Heidelberger Druckmaschinen AG in Brandenburg/Havel angekündigt.

Arbeitgeber fordern Kompromiss

Nach Angaben der Gewerkschaft IG Metall ging inzwischen eine dritte Tarifverhandlung ohne Ergebnis zu Ende. Demnach legten die Arbeitgeber kein verändertes Angebot vor. Das vorliegende Angebot hatte die IG Metall bereits zuvor als nicht ausreichend zurückgewiesen. "Wir werden die Warnstreiks unvermindert fortsetzen", erklärte IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer Dirk Schulze.

Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie forderten indes die IG Metall auf, im Tarifstreit einen Kompromiss einzugehen. "Warnstreiks bringen uns einer Einigung keinen Schritt näher", sagte Stefan Moschko, der Verhandlungsführer und Vorstandsvorsitzende des Verbands der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg (VME) am Dienstag. So müsse die Gewerkschaft konstruktiv an einer Lösung arbeiten statt zu eskalieren, kritisierte Moschko weiter.

IG Metall will sieben Prozent mehr Lohn

Die Gewerkschaft fordert unter anderem sieben Prozent mehr Geld, bei einer Laufzeit von 12 Monaten und 170 Euro mehr für Auszubildende. Der Verband der Metall- und Elektroindustrie Berlin-Brandenburg (VME) hatte bei der jüngsten Verhandlungsrunde Mitte Oktober insgesamt 3,6 Prozent mehr Geld in mehreren Stufen und über eine Laufzeit von 27 Monaten hinweg angeboten.

Sendung: rbb Antenne Brandenburg, 04.11.2024, 16:00 Uhr

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14 Kommentare

  1. 14.

    Der Arbeitgeber sitzt nun mal am längeren Hebel. Wenn er Arbeitsplätze abbauen will oder sogar Werke schließen möchte weil in anderen Ländern es preiswerter hergestellt werden kann, dann kann die beste Gewerkschaft da nichts machen. Und die aktuelle Politik der Bundesregierung ist auch ein Standortnachteil. Die tragen auch was dazu bei.

  2. 13.

    Ich kann Ihnen nur zustimmen.
    Vorallem diese Erhöhungen - für alle gleich - sehe ich als großes Problem.
    So erhält der ,kleine' AN mit 2.000 Euro bei 7 % = 140 Euro mehr und der ,bessere' AN mit 5.000 Euro bei 7 % = 350 Euro mehr.
    Sollte eine Gewerkschaft nicht für soziale Gerechtigkeit eintreten?

    "... 170 Euro mehr für Auszubildende ..." - Der Verdienst für Auszubildende muss ja schon erheblich sein.

  3. 12.

    Er liegt absolut falsch. Die hohen Preise der Autos in Deutschland und der technologische Rückstand auf dem sich die Deutschen Autobauer ausgeruht haben ist leider kein Entschuldigungsgrund für die hohen Löhne bei VW und Co. Da muss natürlich gewaltig runtergeschraubt werden. Vor allem bei den Löhnen.

  4. 11.

    Also es geht nicht um den Unterschied ob Leute arbeiten gehen oder nicht. Es geht vor allem um die Verhinderung von Inflation. Weil die große Masse sich weigert ihre Löhne selbst zu verhandeln wird alles an die große Glocke gehängt und der Handel reagiert auf die Erhöhung der Gehälter. Die Menschen schießen sich damit selbst ins Knie da man damit

    Würde es so gehandhabt werden wie es klassisch gemacht wurde, also jeder verhandelt für sich, dann würde es diese Problematik nicht geben. Außerdem können Gehaltserhöhungen granularer ausgeschüttet werden und nicht mit der Gießkanne. Dann bekommen nicht alle das was sie eigentlich nicht verdienen. Das hat im Grunde nur Vorteile. Stattdessen möchte man lieber Probleme für alle verursachen.

  5. 10.

    "... Den Gewinneinbruch haben übrigens nicht die Mitarbeiter, sondern die verfehlte Geschäftspolitik zu verantworten. ..."
    Da haben Sie m.E. vollkommen recht.
    Jedoch werden (wahrscheinlich) die drei Werke geschlossen, egal wie viele Nullen Sie hier tippen.
    Bei weiteren Forderungen könnten es evtl. auch mehr werden ...
    und einen ganzen Rattenschwanz an Zulieferern mit ,runterziehen'.

  6. 9.

    Ja genau. VW nagt schon am Hungertuch. In 2023 gerade mal 23.000.000.000 € Gewinn gemacht und konnte nur 4.500.000.000 € Dividende auszahlen.

    Für 2024 erwartet VW einen Einbruch auf nur noch 18.000.000.000 € Gewinn.

    Da kann man praktisch nur noch bei ALDI einkaufen, um es mit Frau Klatten zu sagen.

    Den Gewinneinbruch haben übrigens nicht die Mitarbeiter, sondern die verfehlte Geschäftspolitik zu verantworten.

  7. 8.

    Ja genau. VW nagt schon am Hungertuch. In 2023 gerade mal 23.000.000.000 € Gewinn gemacht und konnte nur 4.500.000.000 € Dividende auszahlen.

    Für 2024 erwartet VW einen Einbruch auf nur noch 18.000.000.000 € Gewinn.

    Da kann man praktisch nur noch bei ALDI einkaufen, um es mit Frau Klatten zu sagen.

    Den Gewinneinbruch haben übrigens nicht die Mitarbeiter, sondern die verfehlte Geschäftspolitik zu verantworten.

  8. 7.

    Was glauben Sie wohl, wen die Gewerkschaften vertreten und um wessen Gehälter es da geht?

    Tipp: Das sind genau die Leute, die das Geld erarbeiten. Und aktuell sind (was nicht in Artikel steht) als erste Stufe 1,7% Erhöhung angeboten worden. Wer jetzt rechnen kann stellt fest, dass das ein Reallohnverlust gegenüber dem letzten Abschluss ist.

  9. 6.

    Gerade in der Automobilindustrie werden Arbeitsplätze abgebaut. Denke wenn die Forderungen der IG Metall durchkommen, werden noch mehr Arbeitsplätze abgebaut werden. Hier sollte man sich zusammensetzen und sprechen anstelle zu streiken. Es ist bestimmt nicht einfach bei steigenden Kosten auf Gehaltserhöhungen zu verzichten. Aber die Arbeitgeber fordern ja auch schon auf 10 Prozent des Gehaltes zu verzichten, damit es nicht zu Schließungen kommen wird.

  10. 5.

    Noch weit vor den Gewerkschaften trägt die unterirdische Wirtschaftspolitik daran ihren Anteil. Gemessen an den dadurch gestiegenen Unkosten sind Lohnkosten schon fast ein verschmerzbarer Anteil.

  11. 4.

    "Die große Masse" geht auch arbeiten für das Geld. Gesellschaftlich nicht verträglich sind eher die, die sich wissentlich in der Hängematte nochmal umdrehen - unterm Strich aber nicht wesentlich schlechter, manchmal sogar besser, dastehen wie die arbeitende Bevölkerung.

  12. 3.

    Hat jemals irgendwer irgendwo irgendwann die Erhöhung seiner/ihrer Rente/Pension/der eigenen Bezüge/des Gehaltes abgelehnt? Die Erhöhungen sind die Folge von Streikergebnissen, also sind die o.g. Erhöhungen iehgitt Gewerkschaftsgeld.

  13. 2.

    Unserer Wrtschaft geht es wirklich nicht gut. Trotzdem kommen die Gewerkschafte mit immer neuen Forderungen um die Ecke um die schwierige Situation weiter anzuheizen. Diese Leute haben noch nie auch nur einen Cent erarbeitet, geschweige ein Unternehmen geführt oder das unternehmerische Risiko getragen. Wenn die ersten Firmen Personal entlassen müssen, stehen sie wieder auf der Matte und fordern Sozialpläne und Abfindungen. Wem ist denn dann geholfen?für mich sind die Gewerkschaften völlig weltfremd. Sie müssen aber so handeln, denn sonst rennen ihnen die Mitglieder weg.

  14. 1.

    Schön das Salz in die Wunde streuen und einfach der großen Masse mehr Geld geben damit die Inflation nicht mehr vom hohen Wert herunter geht... Die richtige Lösung ist hier eine Einmalzahlung von vielleicht 200€. Alles andere ist gesellschaftlich nicht verträglich.

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