An der Tanke in Brandenburg - "Es ist immer noch alles neu und komisch"
Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Pädagogin, die gerade in eine neue Stadt gezogen ist.
rbb|24 will mit den Gesprächsprotokollen, die "An der Tanke" entstanden sind, Einblicke in verschiedene Gedankenwelten geben und Sichtweisen dokumentieren, ohne diese zu bewerten oder einzuordnen. Sie geben die Meinungen der Gesprächspartner wieder.
2024? Viel auf und ab und leider auch viele Menschen verloren. Deswegen war das Jahr eher nicht so toll. Da möchte ich aber lieber nicht konkreter werden.
Mein Highlight? Mein Freund, eine neue Beziehung. Das war mit das Beste in dem Jahr. Wir sind jetzt gerade hierher nach Wittstock gezogen. Vorher habe ich in Neuruppin gewohnt. Wegen der Partnerschaft und weil meine Arbeit auch hier ist. Und, um einfach näher an der Familie zu sein. Viele Leute wohnen hier in der Nähe. Es ist immer noch alles neu und komisch, aber dadurch, dass die Arbeit ja hier ist, bin ich schon länger hier zugange. Ich muss erstmal gucken, wo hier was ist. Nur den Arbeitsweg kenne ich schon. Ansonsten muss ich noch alles erkunden.
Sie ist sehr zugewandt und antwortet ruhig.
Meinen Job mache ich gerne, na klar – zu hundert Prozent. Ich arbeite mit schwerst mehrfach behinderten Kindern und Jugendlichen. Ich wollte erst Kindergärtnerin werden, deshalb habe ich den Erzieher abgeschlossen. Aber dann hatte ich ein Praktikum in der Einrichtung für schwerst mehrfach beeinträchtigte Kinder und Jugendliche. Das hat mir sehr zugesagt und da bin ich jetzt schon seit sechs Jahren.
Es ist schon sehr anstrengend, der Job verlangt viel ab. Aber zu sehen, was die Leute zurückgeben, ist einer der Gründe, weshalb ich das eigentlich mache. Die zeigen viel mehr, wie dankbar sie sind für alles. Wir haben auch Leute, die zum Beispiel nicht laufen konnten, die es aber geschafft haben, durch viel Therapie wieder dahin zu kommen, wo sie mal waren.
Da freut man sich. Klar, bei kleinen Kindern auch, die machen auch Fortschritte, aber bei denen war schon alles verloren und kommt jetzt irgendwie wieder. Das ist etwas, was mich da auch festhält, auf jeden Fall.
Dieses Jahr stehen viele Weiterbildungen an. Ich möchte mich auf jeden Fall noch weiterbilden, was meinen Beruf angeht. Weil ich da sehr viel machen will. Schreibe auch über unsere Einrichtung Zeitungsartikel, was wir machen, damit auch andere Leute mal sehen, was so passiert. Manche haben ja doch einen falschen Eindruck davon. Da sind noch viele Projekte und Veranstaltungen geplant. Ansonsten guck ich einfach mal, was auf mich zukommt. Ich hoffe natürlich nur gute Sachen!
Das Gespräch führte Jonas Wintermantel, rbb24.