An der Tanke in Brandenburg - "Die Leute sagen: So geht es nicht!"

Fr 19.07.24 | 16:49 Uhr
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Illustration für "An der Tanke" Zeitschriften liegen auf einer ABlage.(Quelle:rbb)
Bild: rbb

Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: Eine Rentnerin, die sich als Frau nicht geachtet fühlt und Angst vor einem Krieg hat.

Wer: Rentnerin aus Trebatsch
Alter: 69
Uhrzeit: 16:02 Uhr
Fahrzeug: Grauer VW
Getankt:
für 47 Euro
Woher: vom Besuch bei den Schwestern in Beeskow
Wohin: nach Hause

 

rbb|24 will mit den Gesprächsprotokollen, die "an der Tanke" entstanden sind, Einblicke in verschiedene Gedankenwelten geben und Sichtweisen dokumentieren, ohne diese zu bewerten oder einzuordnen. Sie geben die Meinungen der Gesprächspartner wieder.

Noch bevor das Gespräch richtig beginnt, ruft sie: 'Es geht beschissen!" Dabei wirkt sie keineswegs verbittert oder wütend. Immer wieder huscht ein verschmitztes Lächeln über ihr Gesicht. Sie steht an ihrem Auto und tankt.

Ich hatte eine Gaststätte, die habe ich noch. Ich arbeite nebenbei, weil die Rente, die man hat, zu wenig ist. Das reicht nicht.

Sie kichert.

Wir Deutsche kriegen nicht so viel. Ich war selbstständig. Mein Mann ist nicht mehr. Ich musste dann sein Geschäft übernehmen. Die Kosten, die ich an die Rentenversicherung hätte abdrücken müssen, in diesen acht Jahren waren 98.000 €. Und die habe ich nicht gehabt ...

Mir geht es gut. Ich habe ein Dach überm Kopf und ich habe ein Bett zum schlafen und mehr braucht man nicht. So haben wir das als Kinder gelernt bekommen. Wir haben zu essen und zu trinken und das ist gut.

Angesprochen auf ihr "beschissen" vom Anfang des Gesprächs, muss sie wieder lachen.

Ich kann Ihnen das sagen. Zwischen Osten und Westen - im Osten wurden wir Leute besser anerkannt. Auch wir Frauen. Im Westen habe ich gleich nach einem halben Jahr zu meinem Mann gesagt: 'Was ist denn jetzt hier los?' Da sagt er: 'Mama, das ist der Kapitalismus.' Ich sage: 'Aber wir sind doch auch da?' Er sagt: 'Nein, das müssen wir jetzt wieder lernen.' Ich sage 'Das versteh' ich nicht.'

Also, in DDR-Zeiten waren wir Frauen genauso viel wert wie die Männer, was jetzt im Westen nicht mehr so ist.

Und ich muss auch sagen: Die Stasi hat die kleinen Leute in DDR-Zeiten leben lassen. Da haben wir uns ein bisschen angepasst oder so - die kleinen Leute haben sie leben lassen, was jetzt nicht mehr so ist. Jetzt gibt es ja keine Stasi mehr. Jetzt gibt es nur noch die anderen Leute, die uns den Hahn zudrehen.

Das Finanzamt, die da oben, unsere Regierung. Die wissen ja gar nicht, was unten im Volk los ist. Darum habe ich ja gestaunt - überall hieß es 'AfD groß! AfD groß!'

Ja, die Leute sagen: So geht es nicht!

Wir werden unterbrochen - das nächste Auto will an die Zapfsäule. Sie parkt um.

Ich habe nichts gegen Ausländer, ich habe nichts gegen Leute, die Flüchtlinge sind. Meine Eltern waren auch Flüchtlinge, aber die müssen sich an unser Land anpassen. Wir sind Fremde im eigenen Land. Das brauchen sie nicht bloß mich fragen. Das sagen so viele, dass wir Fremde im eigenen Land sind. Und das ist nicht gut.

Auf die Frage, in welchen Situationen sie sich im Alltag fremd fühlt, hält sie kurz inne.

Das kriegt man mit. Das kriegt man überall mit. Da kann ich Ihnen jetzt keine Beispiele sagen, aber das kriegen wir mit.

Die Wahl hat mich überrascht. Weil im Osten alles blau war. Alles AfD. Da habe ich gedacht 'wow!'

Und dann sagten mir die Journalisten von drüben - ich gucke mir immer die ganzen Liveberichte an - ihnen kommt es jetzt so vor, dass die Grenze zwischen Ost und West wieder höher geworden ist. Ja, so kommt es mir auch vor. Das ist ein Zeichen, dass die da oben überlegen sollen, was unten passiert.

Was mir jetzt auch auffällt: wenn die im Radio sagen: 'die Jungwähler, die Jungwähler!' ... ich denke, ja, die wählen ja auch, aber da steht doch kein Name drauf. Wieso können die sagen, die jungen Wähler wählen AfD? Das verstehe ich nicht.

Die Politiker müssten mehr unten arbeiten. Vor allen Dingen die von den Grünen!

Ihre Stimme wird jetzt etwas höher und lauter.

Die "Biotonne"! Die muss erst mal in die Schule gehen und einen Beruf lernen. Einen Besen in die Hand nehmen, damit sie die Straße fegen kann. Damit sie erst mal lernt, was sie falsch macht. Die hätte ich schon längst ...

Den letzten Teil des Satzes - mitsamt Schimpfwort - flüstert sie ganz leise.

Die Geschichte wiederholt sich, weil die Menschen aus dem Krieg niemals lernen. Die wollen alle Frieden haben. Aber warum bauen sie Panzer? Diesen Zwiespalt verstehe ich nicht.

Wenn ich Russland beobachte und das da unten bei den Israelis beobachte - da habe ich Angst davor. Da danke ich jeden Tag, dass wir alle noch in Ruhe leben können. Wenn ich weiß, dass da was kommt, dann stelle ich mich draußen hin, damit ich schnell weg bin. Denn hinterher gehen wir alle elendig zugrunde. Und die Welt geht auch unter, weil die Menschen haben daraus nie was gelernt.

Das habe ich mir gemerkt, weil die Männer das immer viel erzählt haben: 'Wenn wieder mal was kommt, stellt euch draußen hin und dann ist Ruhe.'

Das Gespräch führte Jonas Wintermantel, rbb|24

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  • Zapfsäule an einer Tankstelle in Beelitz (Quelle: rbb/Sophia Bernert)
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    "Nicht, dass ich dann am Ende auf dem leeren Tank sitze"

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    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: Eine Neuruppinerin klagt über Unterrichtsausfall und fehlendes Kita-Personal bei ihren Kindern.

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    "Ich möchte mein Steak essen, und mein Hühnchen, tut mir leid!"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute ein Gespräch über viele Aufreger des Alltags: E-Autos, Vegetarier und Quereinsteiger im Lehramt.

  • Amaturenbrett eines Autos an einer Tankstelle in Dahme/ Mark in Brandenburg. (Quelle: rbb/Sophia Bernert)
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    "Uns wird nicht geholfen. Uns vergessen sie irgendwo alle"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Kassierin, die bemerkt, dass am Monatsende vielen das Geld fürs Essen fehlt.

  • Hand an einer Kofferraumklappe an einer Tankstelle in Dahme/ Mark in Brandenburg (Quelle: rbb/Sophia Bernert)
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    "Es will keiner sehen, was diese Pandemie im Nachhinein für Auswirkungen hat"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Eingliederungshelferin, die erzählt, dass die Pandemiefolgen bei vielen jetzt sichtbar werden.

  • Illustration: Wasserbauer (Quelle: rbb/Sophia Bernert)
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    "Ich würde mir mal jüngere Einflüsse in der Politik wünschen"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Wasserbauer, dem viele Politiker zu alt sind, um gute Ideen zu haben.

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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Schlecht geht's uns nicht"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Rentner, der dem verlorenen Dorfzusammenhalt nachtrauert.

  • Hand am Zapfhahn an einer Tankstelle in Beelitz in Brandenburg (Quelle: rbb/Sophia Bernert)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Wenn die Ukrainer kommen, dann werden Türen und Tore geöffnet"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Rentnerin, die links wählt, aber manchmal rechts denkt.

  • Illustration: MTA (Quelle: rbb/Sophia Bernert)
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    An der Tanke in Brandenburg 

    "Wenn sie die Leute vergessen, die hier vor Ort leben, das kann nicht sein"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Frau, die ihre Schwiegereltern pflegt und mächtig Wut angesammelt hat.

68 Kommentare

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  1. 68.

    Ja, wer mit der Vergangenheit lebt, der verweigert anscheinend jede Veränderung in der Gegenwart.
    Im Leben muss jeder dazu lernen, mit guten und schlechten Jahren, ob im Westen oder im Osten. Kein Zeitabschnitt bringt nur ein Zucker- Leben, wird auch im weiteren Leben nicht immer präsent sein. Das " hin und her Spiel" zwischen Osten und Westen, was bringt das Deutschland? Wer den AFD- Faden aufnimmt und meint es würde den Menschen im Osten mehr Glück und Seligkeit bringen, der soll es gerne glauben. Der Rest im Westen, hat ebenfalls seine Meinung. Mehr Respekt gegenseitig ist gefragt in der Gesellschaft. Im Grunde ist jeder Bürger für sein Leben selbst verantwortlich. Das Leben anderer, wer hat das Recht es zu schmälern? Die Hetze Ost und West, wann hört diese jahrzehntelange Landes-Dudelei mal auf?

  2. 66.

    Wenn man mit der Politik der Ampel nicht zufrieden sein sollte, dann muss man nicht automatisch eine in Teilen rechtsextreme Partei wählen. Sie tun ja so, als würde es außer der Ampel nur die AfD geben, das ist aber nicht so. Warum also wird dann die AfD gewählt, wenn nicht aus dem Grund, dass man die Inhalte einer solchen, für mich außer rechts einfach nur populistischen, Partei gutheißt? Einfache Lösungen für komplexe Probleme gibt es nicht, aber die AfD tut oft so, als hätten sie genau das, ein einfaches Patentrezept für alles. Das gibt es aber bei solch einer komplexen Lage nicht. Warum also glaubt man solchen Aussagen? Ist es die Hoffnung, dass es einfache Lösungen gäbe? Wer solch eine Partei wählt, trägt aber mit Sicherheit auch rechtes bis rechtsextremes Gedankengut in sich oder ist ein klassischer Mitläufer: ich wähle das, weil die meisten um mich herum das auch tun. Man könnte aber auch eine andere Partei wählen, denn es gibt nicht nur vier Parteien in Deutschland.

  3. 65.

    Eine Frechheit was sie hier schreiben. Erkundigen sie sich erstmal über DDR- Geschichte von wegen pleite und so.

  4. 64.

    Ja Dagmar, ich hab über Ihre Zeilen nachgedacht. Bleibt eine Frage: Wieso erleben wir ein massives Erstarken der AfD, die ja schon fast mal erledigt war? So viele potentielle Wähler können nicht innerhalb so kurzer Zeit Rechten Thesen hinterherlaufen. Wie kommt das? Sehen Sie da keinen Zusammenhang mit der aktuellen Politik der Ampel?

  5. 63.

    Das ist ja das Problem,das glaubt uns heute keiner mehr.

  6. 62.

    Es ist langsam unerträglich, wie Ostdeutsch-Sein mit AfD ,gleichgestellt' wird!
    Sind die Franzosen jetzt auch alle rechts? Nur so als ein Beispiel in Europa.

    Wie siehts auch z.B. in Baden-Württemberg, NRW oder Niedersachsen aus?
    Die Mitgliederzahlen und Wahltrends sind ganz einfach zu googeln.

    Viel mehr sollte doch die Frage sein, warum die AfD solche Zuläufe verzeichnen kann?
    Ist es evtl. doch die Politik der Ampel?
    Demos, anprangern, ausgrenzen - bringt m.E. überhaupt nichts. (wenn nicht sogar das Gegenteil?)
    Warum überlässt man z.B. die Jugend in den Sozialen Medien den Rechten?
    Fragen über Fragen ...

  7. 61.

    Eine Alternative einer sozialen Marktwirtschaft ist nicht nur die liberale Marktwirtschaft. Es gäbe auch der Weg die heutige Verteilung anzupassen, damit die Lasten der heutigen Generationsaufgaben mehr von Oben als von Unten getragen werden. Dem entsprechend Wählen, bedeutet nicht, dass man mit der Demokratie Problemen hätte.

  8. 60.

    >“ Noch schlimmer als das permanente Gejammere der Ossis…“
    Na wir wollen mal nicht so einseitig sein. Wessis jammern auch ob der guten alten Zeit, vor allem die ältere Generation ab 60+.

  9. 59.

    Wenn es doch so toll war, warum dann der Anschluß an die Bundesrepublik ?
    Warum die Kredite aus der Bundesrepublik, warum Eintritt zahlen für einen Besuch hinter die Mauer ? 25 DM pro Person / Tag (keine Ermäßigung).

  10. 57.

    98000€ an Rentenversicherung nachzahlen? Da kann doch das Leben gar nicht so schlecht gewesen sein. Und hinterher über das "System" jammern, und der AfD hinterher rennen. Über solch Logik kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln.

  11. 56.

    "Oder haben Ostdeutsche einfach ein besseres Gespür dafür, einzuschätzen, wie es ist, wenn die Politik im Lande sich immer mehr von den realen Bedürfnissen der Mehrheit entfernt?"
    Sind denn Ostdeutsche die Mehrheit ? Welches sind denn meine realen Bedürfnisse ? Oder meinen Sie ihre eigenen oder die, die "Leute sagen", die sagen nämlich ne Menge, die Leute. Ich denke mal, solche Sätze kann man in die Tonne hauen oder der AFD geben !

  12. 55.

    Andere Lebenserfahrung und Erlebnisse sowie verschiedene Systeme erlebt - da können hier viele nichts dagegenbieten als blöde Mainstream-Aussagen heutiger Ampelnieten

  13. 54.

    Noch schlimmer als das permanente Gejammere der Ossis ist eigentlich nur die Selbstgefälligkeit, mit der alles, was nicht nach eigener Meinung aussieht, abgebürstet wird.

  14. 53.

    Na dann. Wenn Sie 1990 durch die DDR gefahren sind, haben Sie bestimmt viel erlebt. Wo kommt, Ihrer Meinung nach, der Unmut her ?Die Städte im Osten sind vielfach top saniert, oft besser als in den "Alten " Bundesländern. Haben sich Ostdeutsche unter Kohls "Blühenden Landschaften " etwas anderes vorgestellt? Oder haben Ostdeutsche einfach ein besseres Gespür dafür, einzuschätzen, wie es ist, wenn die Politik im Lande sich immer mehr von den realen Bedürfnissen der Mehrheit entfernt?

  15. 52.

    "Auch nicht sozialistische Länder können Bankrott gehen...." Beispiel Japan. Im Jahr 1990 brach die sogenannte "Japan AG" zusammen . Es ist nachzulesen, daß die sich bis heute nicht davon erholt haben.

  16. 51.

    Dann lesen Sie Bitte auch mal die "Schürer Papiere", bevor Sie einem Kommentator zujubeln, der sein Wissen wo auch immer her hat. Über FJS und Krenz (Aussagen über den Kredit nach der Wende) wäre auch interessant zu diskutieren.

  17. 50.

    Auch nicht sozialistische Länder können Bankrott gehen, ohne dass es zum Systemwechsel führt. Der parteipolitische Wille der damaligen sozialistischen Ländern entschied die Wende, nicht die Wirtschaftslage. Sie hätten weitermachen können, wie Nordkorea, Kuba, China, Russland es tut. Kredite sind Teil einer Wirtschaft, nur die FDP riskiert eher einen Systemwechsel, als die Verteilung vom Einzelnen Richtung Generationsaufgaben zu verschieben.

  18. 49.

    Wenn dieses Protokoll für den Osten ein repräsentatives Gewicht haben sollte, dann bleibt zu konstatieren, dass ein beträchtlicher Teil der dortigen Bevölkerung von unserer Demokratie, zur der eine sozialen Marktwirtschaft gehört, entäuscht ist.
    Nun, eine Demokratie mit liberalen Marktwirtschaft, die würd überhaupt nicht gewünscht, also bleibt die Frage, ob diese Unzufriedenen mit der Demokratie an sich ein Problem haben, und dem entsprechend ihr Kreuz auf dem Wahlzettel setzen.

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