Verbraucherpreise stabilisieren sich - Inflation in Berlin und Brandenburg 2024 spürbar abgeschwächt

Do 09.01.25 | 13:11 Uhr
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Symbolbild:Eine Frau trägt ihre Einkäufe in Plastiktüten auf einen Wochenmarkt.(Quelle:picture alliance/dpa/S.Kahnert)
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Audio: rbb 88.8 | 09.01.2025 | Peter Klinke | Bild: picture alliance/dpa/S.Kahnert

Energiepreise sanken, Lebensmittelpreise stiegen weniger stark als zuletzt: Der Anstieg bei den Verbraucherpreise hat sich 2024 deutlich abgeschwächt. Es gibt aber auch Bereiche, in denen die Preise deutlich angestiegen sind.

Die Inflation hat sich 2024 in Berlin und Brandenburg deutlich abgeschwächt. Die durchschnittliche Teuerung lag nach Angaben des Amts für Statistik in Berlin bei 1,6 Prozent und in Brandenburg bei 2,5 Prozent. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 waren die Preise in Berlin noch um 6,2 Prozent und in Brandenburg um 6,5 Prozent gestiegen.

Besonders bei Energie und Lebensmitteln entspannten sich die Preise. Die Energiepreise gingen in Berlin im Jahresdurchschnitt um 8 Prozent zurück, in Brandenburg sanken sie um 1,4 Prozent. Auch Lebensmittel verteuerten sich mit einem Plus von 2 Prozent in Berlin und 1,3 Prozent in Brandenburg deutlich moderater als im Vorjahr, als die Anstiege noch im zweistelligen Bereich lagen.

Preisanstiege in anderen Bereichen - etwa bei Dienstleistungen

Allerdings gab es auch Bereiche, in denen die Preise weiterhin kräftig zulegten. So stiegen die Kosten im Dienstleistungssektor in Berlin um 5,6 Prozent und in Brandenburg um 6,4 Prozent. Auch im Gaststättengewerbe verteuerten sich die Preise mit einem Plus von 6,5 Prozent in Berlin und 5,4 Prozent in Brandenburg deutlich.

Zum Jahresende hin zog die durchschnittliche Teuerung in beiden Bundesländern wieder leicht an, bleibt jedoch weit unter den extremen Preissteigerungen der vergangenen Jahre.

Erholung nach Rekordinflation

Die Inflation - oder Teuerungsrate - gibt an, wie stark sich die Preise für Güter und Dienstleistungen innerhalb eines Jahres im Durchschnitt erhöht haben. Sie wird in Prozent ausgedrückt und zeigt, wie viel weniger man im Vergleich zum Vorjahr für den gleichen Geldbetrag kaufen kann. Die Europäische Zentralbank strebt eine Inflationsrate von 2 Prozent an.

Vor allem die Coronapandemie, der Krieg in der Ukraine und deren Folgen sorgten für einen Anstieg der Inflationsrate in den letzten fünf Jahren. Ihren Höhepunkt erreichte sie 2022 - in Berlin und Brandenburg lag sie damals im Jahresschnitt bei 7,1 Prozent, wie aus Daten des Statistischen Bundesamts hervorgeht.

Die Inflation hat auch und vor allem die Lebensmittelpreise stark ansteigen lassen. Eine rbb|24-Datenrecherche zeigte das im April 2023 am Beispiel von Snack- und Imbisspreisen.

Sendung: rbb 88.8, 09.01.2025, 12:30 Uhr

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59 Kommentare

  1. 59.

    Und schon geht das Gejammer wieder los.
    Ich sage nur Silvester so schlimm kann es also nicht sein.

  2. 58.

    Ich habe erst einmal ganz explizit die Lebensmittelpreise angesprochen. Da Sie aber die Energiepreise/Netzentgelte ansprechen, meiner Meinung nach hätten dann die Energiepreise in BB mehr sinken müssen als in B, da in BB höhere Netzentgelte gezahlt wurden. Schlussfolgerung? Entweder sind die Netzentgelte noch nicht gerecht aufgeteilt, oder das Amt für Statistik erstellt Statistiken unter anderen Gesichtspunkten?

  3. 57.

    Das Inflationsziel der EZB liegt bei 2%. Das macht die EZB, weil sie mit ihren Mitteln das Inflationsziel nicht exakt erreichen kann und weil eine Deflation (also <0%) dringlichst vermieden werden muss. Warum das? In der Deflation ist der Anreiz, so wenig Geld wie möglich auszugeben, groß (es wird ja von allein wertvoller). Ein historisches Beispiel ist hier die Wirtschaftskrise 1929-193x, in die auch Aufstieg und Machtergreifung der NSDAP fallen. Wesentlicher Faktor: Deflation

  4. 55.

    Ich bekomme 1x jährlich eine Rechnung für den Verbrauch der letzten 12 Monate - Rechnungsbetrag also rückwirkend. Gleichzeitig werden die neuen (für die nächsten 12 Monate) fälligen Abschlagszahlungen mitgeteilt - inklusive der für diesen Zeitraum geltenden Preise - also im Voraus.

  5. 54.

    Die Rechnung für 25 hab ich tatsächlich noch nicht. Nur: Sowohl Strom- als auch Gasanbieter schicken im Dezember die Rechnung für die letzten 12 Monate und die neuen fürs kommende Jahr geltenden Preise mit den entsprechenden monatlich zu zahlenden Abschlägen (ich bin Eigenheimer). Verivox ist bedingt hilfreich - die Tendenz ist generell steigend und wird auch bald Mieter treffen.

  6. 52.

    Rückwirkend eine Preiserhöhung bei Strom (also Grundgebühr und/oder Arbeitspreis)?! Mindestens merkwürdig, wenn nicht gar rechtswidrig.

  7. 51.

    Sie wissen aber schon, dass es unter den gängigen vier Großanbietern und deren Ablegern (für sogenannte Nahrung) automatisierte Quasi-Absprachen bezüglich der Preisgestaltung gibt? Wenn ich bei Lidl 1,25 € für eine Flasche Vollmilch mit 3,8 % Fettanteil bezahle, dann kostet die bei Aldi auch 1,25 €. Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass die digitalen Kassensysteme nicht vollumfänglich genutzt werden. Diese ermöglichen Algorithmen, die das Preisniveau kontinuierlich nach Vorgabe steigen lassen, weitgehend unabhängig vom Wareneinkaufspreis. Die kategorisierten Käufergruppen haben einen nach Käuferprofil vorgegebenen Einkaufswert an der Kasse abzugeben, nur sagt das denen keiner. Bist du erstmal im Laden, dann zahlst du auch den vorbestimmten Betrag. Mal sehen, wie lange es bis zum Abo-Flatratesystem dauert.

  8. 50.

    Sie wird ja nicht schon die Rechnung für 25 Bekommen haben. Enmal mitdenken bitte.
    Sondern die für 24 und die kann man nur mit Rechnungen vergleichen die schon da sind und das sind die für 23 und nicht die für 25. Herr Megaexperte.

  9. 48.

    Energiepreise sanken? Das halte ich für ein Gerücht. Zumindest sagen meine Strom- und Gasabrechnungen was anderes - nämlich bis zu 30 % höhere Kosten für die nächsten 12 Monate.

  10. 47.

    "Preiswerter ist damit nichts geworden,"

    Es ist in all den Jahrzehnten der Bundesrepublik Deutschland noch nie billiger geworden. Inflation - oder um mal den leichter zu verstehenden deutschen Begriff Teuerungsrate zu verwenden - gab es glaube nämlich bis auf zwei Jahre immer

    Aufgelöst bekomme ich das in meinem Kopf auch nicht, aber Leute, die sich damit auskennen, sagen: das ist gut so.

    Die Realität ist: die > 6 Prozent und die damit einhergangene Preissteigerung werden wir im Schnitt nicht mehr los.

  11. 46.

    Alleine die Grund- und CO2steuererhöhung schlägt mehr zu Buche.

  12. 45.

    Es wäre seriöser, wenn der rbb den Lesern erklären würde, dass eine sinkende Inflation nicht bedeutet, dass die Preise sinken - sondern das der Anstieg der Preise sich verlangsamt.
    Die Preise haben - so wie die Bürger dies auch spüren - 2024 einen neuen Höchststand erreicht.
    Das Aussprechen dieser Wahrheit würde viel Unmut eindämmen.

  13. 44.

    Stimmt schon, Zahlen lügen nicht. Nur was nützt es wenn bspw. der Strom billiger wird und es aber zunehmend Leute gibt, die den Herd nur noch zu Heizen anmachen können? Von Mathe wird keiner satt, von Mengenlehre auch nicht, ehrlich. Wenn sie drei Kartoffeln im Topf haben und fünf rausnehmen, müssen sie zwei reinlegen, damit der Topf leer ist - funktioniert im realen Leben nicht.
    #41 - da hat auch kein Zuckerberg oder Milchsee was mit zu tun.

  14. 43.

    Na ja, wenn man nur die Ziffern betrachtet mag das Stimmen. Wenn man aber die 1,6 %zu den 6,2 %zusammenzählt kommen 7,8% für 2 Jahre raus. Preiswerter ist damit nichts geworden, nur nicht so schnell noch teurer. Und teurer bzw auf hohem Niveau bleibt und wird alles was zum Leben nötig ist.

  15. 41.

    *pssst* Sie können diesen Leuten doch nicht mit Fakten kommen! Wo kommen wir denn da hin?

    Sie machen ja die ganze Arbeit von Musk und Zuckerberg kaputt!

    Also ehrlich!

  16. 40.

    "Spürbar gesunken"

    Mag nicht jeder spüren, aber eine Inflationsrate von 1,6% zu 6,2% - zumindest mathematisch ist das ein mehr als spürbarer Rückgang.

    Aber klar, Zahlen vs. Gefühle - da haben in der heutigen Zeit die Zahlen keine Chance.

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