IHK-Studie -
Der Wassertourismus in Berlin und Brandenburg hat zwar eine wichtige wirtschaftliche Bedeutung, wird in seiner Entwicklung aber zunehmend gehemmt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Brandenburger und Berliner Industrie- und Handelskammern (IHK) in Zusammenarbeit mit mehreren Partnern, die am Donnerstag vorgestellt worden ist.
Demnach sind trotz eines starken Wachstums innerhalb der letzten zehn Jahre ein Arbeitskräftemangel, zu wenige Liegeplätze für Boote und ein zu großer bürokratischer Aufwand Probleme in der Branche.
Wachstum in allen Bereichen
Für die Studie "Wirtschaftliche Effekte im Wassertourismus in Berlin und Brandenburg" haben die IHKs rund 800 Unternehmen in Berlin und Brandenburg befragt. Die Befragungen fanden demnach im Dezember und im Januar statt, zehn Jahre nach einer gleichlautenden Vorgängerstudie.
Vier Marktbereiche sind dabei konkret untersucht worden: Chartertourismus, Kanutourismus, Fahrgastschifffahrt und Häfen. Die Befragung mache deutlich, dass die Branche zukünftig verstärkt auf nachhaltiges und qualitatives Wachstum setze, heißt es von den IHKs. So bestehe beispielsweise eine hohe Bereitschaft für den Einsatz von E-Mobilität.
Die Marktnachfrage sei seit 2014 in allen vier Bereichen gestiegen, zudem habe sich der Jahresbruttoumsatz von 200 Millionen Euro auf 300 Millionen Euro erhöht. Rund 6.100 Menschen seien in Berlin und Brandenburg direkt im Wassertourismus beschäftigt.
Forderung nach Infrastrukturmaßnahmen
Probleme bereiten der Branche laut der Befragung ein "markanter Mangel" an Liegeplätzen für Boote, ein massiver Arbeitskräftemangel und eine starke Bürokratielast. Von der Politik fordern die Kammern beispielsweise die durchgängige Befahrbarkeit der touristisch genutzten Gewässer durch Investitionen in Infrastrukturmaßnahmen zu sichern und auszubauen.
"Gerade in den touristisch stark frequentierten Gebieten erleben wir, dass die Nachfrage nach sicheren und gut ausgebauten Liegeplätzen für Boote deutlich steigt", erklärte der Hauptgeschäftsführer der IHK Potsdam, Christian Herzog. Diese Knappheit könne das Wachstum des Bootstourismus in der Region bremsen.
Sendung: rbb24, 16.01.2025, 13 Uhr