Tarifverhandlungen - BSR-Beschäftigte ab Montag zu tagelangem Warnstreik aufgerufen

Sa 08.03.25 | 20:29 Uhr
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Zahlreiche Fahrzeuge der BSR stehen auf einem Recyclinghof im Bezirk Prenzlauer Berg. (Quelle: dpa/Monika Skolimowska)
Audio: Radioeins | 08.03.2025 | Nachrichten | Bild: dpa/Monika Skolimowska

Kaum Straßenreinigung, Recyclinghöfe dicht, Tonnen bleiben teils voll: Ein mehrtägiger Warnstreik bei der Berliner Stadtreinigung führt ab Montag erneut zu Einschränkungen. Es ist der zweite Ausstand binnen zwei Wochen.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Beitrag wird nicht mehr aktualisiert. Über die aktuellen Auswirkungen der Warnstreiks bei der BSR informieren wir hier.

Die Berliner Stadtreinigung (BSR) wird kommende Woche erneut bestreikt. Das teilte die BSR am Samstag mit und beruft sich auf Streik-Aufrufe der Gewerkschaft Verdi.

Demnach wird es von Montag bis Freitag erhebliche Einschränkungen bei der Straßenreinigung geben, zum Beispiel bei der Leerung von Abfalleimern.

Von Mittwoch bis einschließlich Samstag bleiben dann alle Recyclinghöfe geschlossen und die Müllabfuhr fällt aus. Auch die BSR-Kieztage in Lichtenberg, Mitte und Neukölln wurden abgesagt.

Verdi hatte bereits am Donnerstag und Freitag unter anderem die Beschäftigten der BSR aufgefordert, die Arbeit niederzulegen. Damit soll der Druck in den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen erhöht werden. Verhandelt wird für insgesamt 2,5 Millionen Beschäftigte.

Die Gewerkschaft Verdi fordert unter anderem acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat sowie mehr freie Tage. Die Arbeitgeber haben kein konkretes Angebot vorgelegt, haben aber die Forderungen von Verdi als nicht finanzierbar zurückgewiesen

Sendung: Radioeins, 08.03.2025, 21 Uhr

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85 Kommentare

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  1. 85.

    Aber 3,74 % von 3500 bis 4000 Euro ist schon ein anderes Sümmchen als von 1000 bis 1500 Euro.

  2. 84.

    Dann sollen sie ein vernünftiges Gegenangebot machen und nicht einfach abweisen. Die Jungs/Frauen in Berlin haben einen harten Job. Gerade nach diesem sonnigen Wochenende waren so viele Menschen draußen. Alle Mülleimer sind voll. Berlin wird völlig verschmutzen, wenn sich die Parteien jetzt nicht einigen. Mit meinem Hausmüll wird’s auch schon eng.

  3. 83.

    Das was sich Verdi und die BSR Mitarbeiter hier inzwischen heraus nehmen ist an Dreistigkeit und Hohn so langsam nicht mehr zu überbieten.

    Die BSR Beschäftigten sind schon heute mehr als gut bezahlt, für das was sie leisten eigentlich überbezahlt !
    Die Strassen und Bürgersteige werden schon seit Jahren nicht richtig gereinigt, obwohl die Gebühren immer mehr steigen, Parks obwohl von der BSR als Auftrag angenommen vermüllen zusehends, also eigentlich ändert sich gegenüber dem jetzt abermals angekündigten Strek eigentlich rein garnichts, die Faulheit der BSR Mitarbeiter ist durch nichts mehr zu überbieten !!!

    Anstelle der BSR würde ich die Lohnforderungen von Verdi annehmen und danach sofort tausende Mitarbeiter entlassen, dann hatte wenigstens Verdi seinen Erfolg....

    Ich hoffe das es danach dann noch eine Klagewelle gibt, wegem massiv angestiegenem Rattenbefall !!!

  4. 81.

    Vielleicht sollte die BSR deutlich mehr Aufgaben an Subunternehmer vergeben. Anbieter gibt's ja genug.

    Durch die deutlich geringeren Kosten der Subunternehmer könnten dann auch die hohen Gebühren der BSR sinken. Die Mitarbeiter können ja dann von der BSR zu den Subunternehmern wechseln oder aber kündigen.

  5. 80.

    Höhere Löhne bei der BSR bedeuten höhere Müllgebühren und somit höhere Nebenkosten für Mieter und Unternehmer.

    Mieten werden steigen, Preise für Waren und Dienstleistungen auch.

    Den gleichen Effekt ruft übrigens der Mindestlohn hervor

    Höhere Löhne führen zu höheren Preisen für Waren und Dienstleistungen. Das führt zu höheren Sozialleistungen und damit zu höheren Steuerausgaben.

    Die BSR Mitarbeiter verdienen nicht schlecht. Daher ist die Forderung von Verdi eine reine Mitnahmementalität.

  6. 79.

    Machen Sie nicht so viel Müll, dann gibt es auch kein Problem mit Ratten.

  7. 78.

    Andere Menschen müssen auch bei Kälte und Hitze arbeiten, teils in Schicht 50-60 Stunden. Du/Ihr bist/seid nicht die Einzigen in diesem Land die arbeiten. Warum stellst Du das also als etwas besonderes heraus? Und die Bezahlung ist bei der BSR auch nicht schlecht und am Wochenende hast Du doch frei, womit Deine Zahl ohnehin schon mal schräg ist. Was Du machst, ist Jammern auf hohem Niveau.

  8. 77.

    Letztes Jahr lag die Rentenanpassung bei 4,57%, dieses Jahr bei 3,74%. Ganz, ehrlich, ich finde das ordentlich. Die Anpassung hängt ja nun von der allgemeinen Lohnentwicklung und dem Nachhaltigkeitsfaktor ab.

    Nur weil jetzt beim ÖD um 8% Lohnerhöhung gestritten wird, heißt das noch lange nicht, dass andere Firmen, Branchen auch solch hohe Lohnerhöhungen erhalten oder erstreiten. Mitnichten! Es gibt Hundertausende von Arbeitnehmern, die gar keine oder relativ geringe Lohnerhöhungen erhalten - auch diese minimalen Erhöhungen fließen in die allgemeine Lohnentwicklung. Ich kenne sogar 2 Leute im Bekanntenkreis, die seit 3 Jahren keinerlei Lohnerhöhung erhalten haben! Also bitte nicht meckern - viele würden sich über eine Lohnerhöung von 3,74% freuen.

  9. 76.

    Sauerei! Sollen wir im Müll ersticken?
    Wenn sich noch mehr Müll ansammelt, bekommen wir ein Ratten- und Gesundheitsproblem.

  10. 75.

    Die Rentenerhöhung liegt über der Inflation. Außerdem ist es nicht die Aufgabe des Staates, für Rentner einen Inflationsausgleich zu zahlen.

    Die Höhe der Rentenanpassung richtet sich nach der Lohnentwicklung.

    Ihnen ist klar, dass der Steuerzahler die Renten massiv subventioniert?

  11. 74.

    Letztlich ist jeder für seinen Job, seinen Verdienst und die Höhe seiner Rente selbst verantwortlich.

    Ihr Vergleich hinkt gewaltig.

    Ihre Aussage, dass Rentner Pfandflaschen sammeln oder Dachdecker mit 67 noch auf das Dach müssen, sind schon sehr lange wiederlegt.

    Wer sich frühzeitig keine zusätzliche Altersvorsorge aufbaut, ist selbst schuld. Zumal es für geringe Renten noch die Grundrente gibt.

    Man muss halt für sein Leben selbst Verantwortung übernehmen und nicht immer jammern oder auf andere schimpfen

  12. 73.

    Also bei uns sind mehrere BSR Tonnen schon jetzt komplett überfüllt mit diversen Säcken daneben. Wenn die wieder nicht den Müll abholen diese Woche wird das Problem noch größer.

  13. 72.

    Nur werden Steuern und Abgaben in der Zukunft deutlich steigen müssen. Das ist alternativlos, denn in Deutschland will kein Bürger vom bequemen Sozialpolster runter.

    Und kein Bürger will einfach umzusetzende Reformen in der Sozialversicherung. Abschaffung der Familienversicherung, Streichung aller versicherungsfremden Leistungen. Einfach umzusetzen sind Abschaffung des Ehegattensplitting sowie des Kinderfreibetrags im Steuerrecht

  14. 71.

    Woher nehmen Sie die Erkenntnis, dass Geld da ist? Hat die BSR entsprechend Überschüsse erwirtschaftet oder genug Rücklagen gebildet?

    Letztlich muss die BSR die Mehrkosten für höhere Löhne an anderer Stelle im gleichen Unternehmen einsparen. Sparen kann man nur noch beim Personal. Also gleiche Arbeit mit weniger Personal. Das ist die Folge von immer höheren Personalkosten.

  15. 70.

    Übrigens: In Potsdam war das Wetter schön, jede Menge Leute unterwegs und die Mülltonnen quellen über. Das freut die Tierwelt, von der Umwelt ganz zu schweigen.

  16. 69.

    Etwas Übertreibung!
    Einem nackten Mensch kann man nichts aus der Tasche ziehen.
    Wieso können Gewerkschaften fordern, was sie wollen, aber keiner sie einschränken kann?
    Das Alle (!) unter von Inflation / Auswirkung / Ukraine-Krieg / Trump, betroffen sind, ist unwichtig, Hauptsache den Mitgliedern gehts besser.
    Am Ende des Wahnsinns können sie alles fordern (z.B. Erdbeereis zum Dienstbeginn) und die Steuerzahler müssen es bezahlen.

  17. 68.

    Die ganze Situation ist schwierig. Nur die Gewerkschafter sind in der Lage ihre Forderungen zu präsentieren und evtl. durchzusetzen. Das können Nicht organisierte Arbeitnehmer aus verschiedenen Branchen nicht. (Nun nicht kommen, mit selber Schuld.) Verdi arbeitet nur für die Mitglieder. Nicht für die Stadt, deren finanzielle Möglichkeiten ein Einlenken nicht erlauben. Noch arbeiten sie für die Bewohner der Stadt, die im Dreck noch mehr erstickt. Okay, Bürgergeldempfänger zum Kleinmüllsammeln in ihrem Wohnumfeld verbessert zwar das Strassenbild, ändert aber nichts am Verhalten der Bewohner und Besucher.
    Und die BSR wird wieder Dienst nach Vorschrift machen und alles, was neben der Tonne steht, einfach ignorieren.
    Wem nützt es?

  18. 67.

    Ganz einfach.
    Machen wir es doch wie in anderen Ländern ( zb. In Österreich , teilweise )
    Den Müll selbst auf die Deponie fahren, als sich von den Mitarbeitern der BSR bedienen zu lassen, ist bei manchen Bewohnern nicht so angenehm, was man da so erlebt Die Strasse selbst säubern, vor der eigenen Haustüre.
    Ob das den Nörglern und Trollen hier lieber wäre ?

  19. 66.

    @61 Martin Getz: Das stimmt. Die Diätenerhöhung ist in der Berichterstattung und öffentlichen Wahrnehmung komplett unter den Tisch gefallen. Nirgendwo war bei allen Sparmaßnahmen die Rede davon, dass sich die Abgeordneten die Taschen voll hauen, aber bei allen Resorts streichen.