Rammstein-Konzert in Berlin - Laute Proteste, brüllende Fans und eine schweigende Band

So 16.07.23 | 13:05 Uhr | Von Max Ulrich
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Rammstein Fans stehen am 15.07.2023 vor der Demonstration "Kein Rammstein-Konzert in Berlin!" vor dem Olympiastadion in Berlin. (Quelle: dpa-Bildfunk/Fabian Sommer)
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Video: rbb|24 | 16.07.2023 | Material: rbb | Bild: dpa-Bildfunk/Fabian Sommer

Es ist ein hitziger Nachmittag: Die Band Rammstein gibt das erste von drei Konzerten in ihrer Heimatstadt Berlin. Vor dem Olympiastadion gibt es Protest gegen die Show, da mehrere Frauen Vorwürfe gegen Sänger Till Lindemann erheben. Von Max Ulrich

Schon Stunden vor dem Rammstein-Konzert ist es laut vor dem Berliner Olympiastadion. Etwa 300 Demonstrierende fordern in Sprechchören immer wieder "keine Show für Täter". "Vor Gericht statt auf die Bühne" steht auf einem großen Transparent. Gegen 14 Uhr trifft sich die Gruppe am Theodor-Heuss-Platz in Westend. Aufgerufen zur Demo hatte das Aktionsbündnis "Kein Rammstein in Berlin".

"Wir wollen es einfach nicht hinnehmen, dass die drei Konzerte hier in Berlin stattfinden", sagt die Sprecherin des Bündnisses Britt Baiano. Sie wolle es nicht unkommentiert lassen, während die Vorwürfe gegen Sänger Till Lindemann noch im Raum stehen. Das Bündnis hatte zusammen mit anderen Initiativen gefordert, dass die Konzerte abgesagt werden.

Mehrere Frauen hatten dem Rammstein-Sänger Lindemann in den vergangenen Wochen sexuellen Missbrauch vorgeworfen. Es soll unter anderem bei Aftershowpartys zu Übergriffen gekommen sein. Lindemann weist die Vorwürfe entschieden zurück. Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt.

Sprachnachrichten vor dem Konzert

Nach einem kurzen Fußmarsch kommen die Aktivist:innen vor dem Olympiastadion an und postierten sich mit ihrem Lautsprecherwagen gut sichtbar - und vor allem hörbar - vor dem Haupteingang. Die Polizei trennt die Demoteilnehmer:innen und die Fans der Band durch Sperrgitter und Absperrbänder. Aber die Mehrheiten sind klar verteilt: 300 Menschen, die eine Absage des Konzerts fordern, sehen über 60.000 Menschen dabei zu, wie die ins Stadion strömen. Trotzdem harren sie stundenlang in der Hitze aus.

Für einen der Teilnehmer, der sich Moritz nennt, eine bedrückende Situation: "Während der Kundgebung haben wir Sprachnachrichten gespielt, von Menschen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben, bei Rammstein-Konzerten." Moritz sagt, es gebe diese Berichte von Menschen, die erlebt hätten, was sie erlebt hätten, und diese Berichte sollten auf keinen Fall in Frage gestellt werden. "Und deshalb verstehe ich keine einzige Person, die zu diesem Konzert geht. Sie machen diese Gewalt unsichtbar. Das ist für mich ein schlimmes Gefühl", so Moritz weiter.

Verständnis für Till Lindemann

Der Großteil der Konzertbesucher:innen zieht an der Demo einfach vorbei. Nur ein paar bleiben stehen. Immer wieder werden die Demonstrant:innen teilweise queer- und frauenfeindlich verhöhnt, Journalist:innen werden als "Lügenpresse" verlacht. Britt Baiano beklagt am Ende des Tages, der Demo seien Hitlergrüße gezeigt worden und ihnen sei Vergewaltigung angedroht worden. Der Berliner Polizei war dies bis zum Sonntagmittag nicht bekannt, so ein Sprecher.

Es gibt auch nachdenkliche Fans, die sich mit den Vorwürfen gegen Lindemann beschäftigen: "Wenn das [Anm. der Redaktion: die Vorwürfe gegen den Rammstein-Sänger] wahr wäre, müssten wir die Karten schon zurückgeben. Ich denke das eigentlich nicht von Till, aber an jedem Gerücht ist auch was Wahres dran", sagt Peggy, Rammstein-Fan seit 1996. Aber solange nichts bewiesen sei, wolle sie das Konzert noch genießen. Das sei einfach ein Erlebnis.

"Ich finde, man sollte die potentiellen Opfer sexueller Gewalt nicht diskreditieren. Aber jetzt prüft ja erstmal die Staatsanwaltschaft", sagt Peter. Für ihn gelte daher die Unschuldsvermutung: "Und 'Keine Bühne für Täter' ist für mich einfach eine Vorverurteilung." Peter beklagt auch, dass die Fans von Demonstrant:innen beschimpft wurden. "Arschloch" sei noch "das Netteste" gewesen.

Im Stadion: Keine Proteste, keine Ansagen

Gegen 20:30 Uhr leert sich der Olympische Platz vor dem Stadion. Die Fans gehen zur Show, die Demonstrant:innen nach Hause. Vor dem Konzert war gemutmaßt worden, ob es auch während des Konzerts zu Protesten kommen würde, doch die bleiben am Samstag aus. Die Band äußert sich - wie schon beim Konzert in München - nicht zu den Vorwürfen.

Die Show von Rammstein ist ein gewaltiges Feuerwerk voller Donnerschläge und Pyrotechnik. Alles ist minutiös durchchoreographiert. Kein Raum für Improvisation, wenig Interaktion. Man kann nur versuchen, auf kleine Gesten zu achten. Einmal formt der Schlagzeuger Christoph Schneider ein Herz mit seinen Händen und hält es in die Bühnenkamera. Fußballer:innen verwenden diese Geste als Zeichen der Toleranz. Von den Rammstein-Fans gibt es für die Geste Applaus. Schneider ist bisher das einzige Bandmitglied, das sich in einem Instagram-Post öffentlich mit den Vorwürfen beschäftigt hat [tagesschau.de].

Es bleiben die oft sexualisierten Texte der Rammstein-Songs als Aussage an diesem Abend. "Willst du bis zum Tod der Scheide, sie lieben auch in schlechten Tagen?" heißt es da etwa oder "Ich bin kein Mann für eine Nacht, ich bleibe höchstens ein, zwei Stunden" und "Wirst deine Arme um mich legen. Alles steif, kann mich nicht regen". Oft überlässt es Till Lindemann dem Publikum, diese Passagen für ihn zu singen. Auch bei der Zeile "Wir wollen, dass ihr uns alles glaubt" blieb er still. Die 60.000 Fans nicht. Sie singen die Stelle für ihn mit.

Sendung: rbb24 Inforadio, 16.07.2023, 8:00 Uhr


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Beitrag von Max Ulrich

76 Kommentare

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  1. 76.

    Satire?

    Wer seine Videos mit Bildern von Leni Riefenstahl unterlegt, das "R" rollt, faschistoide Bühnenbilder benutzt und selbst bei dem Lied was das Gegenteil beweisen soll ("Links...2...3...4") mit faschistoiden Mustern spielt (Ameisen ratlos, unter ihrem Führer aber marschieren sie auf und gewinnen den Kampf in Formation) der ist für mich ganz klar faschistoid.

    Ob aus Überzeugung oder "nur" damit die Kassen klingeln ist dabei egal.

  2. 75.

    Wenn jemand mit solchen Texten oder Lyriken erlebte Traumata zu bewältigen versucht, jubeln alle, weil jemand auch so ehrlich dazu steht und dazu kommuniziert,
    Falls mal irgendwer der ganze "Hater" hier in der Lage ist, weiter als bis zum Brett zu schauen, könnte es sein, dass es hier ähnlich sein könnte, nur dass darüber nicht groß geredet wurde?

  3. 74.
    Antwort auf [Ein Görlitzer] vom 17.07.2023 um 09:25

    "Aber das Statement der Till-Anwälte (alles unwahr) wird ja ohnehin ignoriert."
    Das dürfte "der Beweis" sein. Jetzt ist alles gut und klar und bewiesen. Auf zu neuer dichterischer Kunst und neuen Filmen, falls da nicht schon mitgefilmt wurde. Hätten die Fans wieder was von ihren Stars !

  4. 72.

    Ach, zu meinen als Kust sei es OK, es zeigt jedoch auch die Nähe des Künslers zu Gewalt. ???
    Laut dieser Theorie hatten schon immer sehr viele Künstler eine Nähe zu Gewalt, und sich gar mit dieser Phantasie identifizieren, ob in der Malerei oder Literatur. Was für eine abwegige Theorie!

  5. 71.

    Also sollte jetzt jeder Schauspieler, Krimiautor oder die Tarantinos dieser Welt, die Gewaltfantasien künstlerisch verarbeiten Berufsverbot erhalten. Wenn man die Entwicklung der letzten Zeit verfolgt, läuft es darauf hinaus. Rückverfolgen Sie doch mal Ihre "düsteren Gedanken": Man haben Sie ein Glück, daß nicht in Kunst übertragen zu haben, dann könnten Sie zumindest psychisch die Mistgabeln und brennenden Fackeln deutlich spüren.

  6. 70.

    Rammstein begleitenn mich jetzt fast mein halbes Leben. Es gibt Songs die mich schockiert haben, Songs die einfach unglaublich gut in mir schwingen, weil sie eben Tabus brechen und über Dinge "sprechen" über die allgemein nicht gesprochen wird. Bin ich Fan? Ich glaube nicht.
    Ich glaube, wie sicher viele andere, das Till Lindemann glücklicherweise Musik macht und seine Fantasien eben nicht auslebt. Schon mal Stephen King gelesen? Auch hier ein Schriftsteller der glücklicherweise schreibt und nicht auslebt.
    Ich kann nicht glauben, dass Till Lindemann Frauen vergewaltigt hat. Sollten die Ermittlungen was anderes ergeben wäre ich sehr traurig und es wäre sicher selbstverständlich, dass die Musik in den Regalen verstaubt, aber bis das nicht geklärt ist... Kommt wieder raus aus dem Mittelalter. Ich dachte die Zeiten der Hexenjagd und des wilden, unberechenbaren Mobs sind vorbei. Wir haben ein Grundgesetz... und das ist auch gut so.

  7. 69.

    And if you should discover / That you don't really love her / Just send my baby back home to me / Take good care of my baby – Täglich im Radio. Schlager, Oldie, kein Aufreger, selbes Thema.

  8. 68.

    Ich frage mich übrigens auch, ob wir alle vergessen haben, dass bereits der erste Hit von Rammstein, der Song "Du riechst so gut", davon handelte, wie das (männliche) lyrische Ich eine (wahrscheinlich weibliche) Person verfolgt, gelenkt vom Trieb und von dem Geruch von Schweiß und Blut. Der Text verwendet die raubtierartige Jagd als Metapher. Es wird nie von einem Reißen oder Fressen gesprochen. Sehr wohl jedoch von "Anfassen". Auch fällt der Satz "Hör auf zu schreien und wehr' dich nicht". Lest den Text noch einmal ganz genau. Es braucht wirklich nicht viel Fantasie, um zu sehen, dass das, was hier besungen wird, Gewalt und wahrscheinlich sogar sexualisierte Gewalt ist. Als Kunst ist das vollkommen okay. Es zeigt jedoch auch, dass der Autor dieser Zeilen sich bereits damals mit diesem Thema beschäftigt, und die intensive, emphatische Präsentation legt den Schluss nahe, dass er sich mit den thematisierten Gefühlen und Begierden durchaus identifizieren kann.

  9. 67.

    Es hat auch schon Vorwürfe sexualisierter Gewalt gegen Mitglieder von Bands gegeben, die ich mag. Ich bin dann nicht zu deren Konzerten gegangen und habe auch nicht mehr deren Shirts getragen, eben genau WEIL die Sache noch nicht geklärt war. Die Unschuldsvermutung gilt auch für diejenigen, die die Vorwürfe erheben. Ich wüsste auch nicht, warum sie für inzwischen Dutzende Frauen weniger gelten sollte als für einen einzelnen Mann, der mehrfach Vergewaltigungsfantasien zum Teil seines künstlerischen Outputs gemacht hat. Warum sollte dieser Mann so viel glaub- und vertrauenswürdiger sein? Das verstehe ich einfach nicht. Und zwar explizit weil ich mehrere Fälle erlebt habe, bei denen es um Bands ging, die ich mochte, oder sogar um Personen, die ich kannte. Und: Es hat mich bei niemandem überrascht. Immer passte es irgendwie ins Bild und zu dem Verhalten, was die Männer sonst so an den Tag legten. Und genauso ist es bei Lindemann, der von Vergewaltigungen singt.

  10. 66.
    Antwort auf [Ein Görlitzer] vom 17.07.2023 um 09:25

    Was stimmt denn mit Ihnen nicht? Solche Anschuldigungen, geboren aus Vermutungen, unbelegten Anschuldigen ohne Anzeigenerstattung und zuviel Mediengenuss? Wenn das mal nicht einen Straftatbestand der üblen Nachrede erfüllt, können Sie von Glück reden, wenn der von Ihnen Beschuldigte beim RBB nicht die Herausgabe Ihrer IP verlangt, wenn nicht gar über seinen Rechtsbeistand.

  11. 65.

    Tja, und es gibt Menschen die auf Vorverurteilung ohne Beweise setzen, und einer Hexenjagd ähnliche Zustände herbeisehnen,.und die sind hierzulande unerwünscht.

  12. 64.

    Wenn dies OK sein soll, und zu einer pluralistischen Gesellschaft gehört, und man sollte damit kein Problem haben, warum man dann mit anderen respektlosen, antidemokratischen Gruppierungen ein Problem haben soll?
    Beides gehört doch in die selbe Kategorie, und ist nicht OK

  13. 63.

    Wem sind Sie denn aufgesessen? Lärmen Sie auch so vor Kirchen, Schwimmbädern, Schulen in der Lausitz und diversen Botschaften? Ich glaube kaum - dazu sind Menschen wie Sie meist zu feige und verstecken sich in der Anonymitöt des weltweiten Netzes.

  14. 62.

    Finden Sie Ihr "alle über einen Kamm scheren" nicht etwas lächerlich?

  15. 61.

    Äh, wieviele Angehörige der Sekte Schlager pilgern in Stadien und Arenen? Sind Texte der Schlagerzunft besser, weil sie so schön indirekt vorgetragen werden? Ginge es darum, bitte nur noch Intstrumentalmusik.

  16. 60.

    Herr Ulrich ist ziemlich naiv, wenn er erwartet, dass die Band sich zu einem laufenden Verfahren öffentlich äußert.

  17. 59.

    Na klar es gibt Verbundenheit zwischen den unterschiedlichsten Menschen die sexualisierte Gewalt und Düsterheit toll finden,dass heisst aber nicht ,dass es richtig ist!

  18. 58.

    "...60.000 verblendete Fans"
    die Europatour ist restlos ausverkauft, Wartelisten unendlich lang. Mach da mal noch ne Null dran ;-)

    "...düsteren und geqwaltverherrlichen Musik und Show"
    Auweija.. sowas aber auch. und ich liebe Autofahren und esse Tiere. ich bin so ein pöööser pöööser Mensch.

    "...um die teuren windigen Anwälte bezahlen zu können"
    *lach*dazu braucht es sicher nicht die 3. Stadiontour in Folge.
    Ich hatte gestern abend viel Spaß, auch wenn der Sound diesmal bescheiden abgemischt war.

  19. 57.

    Danke für den guten Kommentar. Musik bringt immer viele Leute zusammen, die sehr unterschiedlich sind.

    Wo sind eigentlich die Demonstranten in anderen Fällen? Z.B. vor den Kirchen oder bei einem bekannten Fußballverein in Berlin, der vor kurzem einen Jugendtrainer entlassen hat?

  20. 56.

    Bitte bei "Ohne Dich" auf 2:12 min. achten. Ganz klare Botschaft!!!

  21. 55.

    Ich konnte die Band noch nie leiden - einfach nicht mehr Art von Musik - aber ich muss Ihnen hier komplett Recht geben: aus dem Zusammenhang gerissene Textzeilen sind das allerletzte. Was sollen diese „beweisen“?

    Lieber rbb, hier hätte ich mir mehr von euch erwartet. Das ist einfach die unterste Schublade.

  22. 54.

    Das ist ja das Schlimme ,dass es soviele Anhänger gibt 60.000 verblendete Fans die wie Sektenmitglieder einer düsteren und geqwaltverherrlichen Musik und Show anhängig ist. Klar ist der Herr und Meister erstmal nur beschuldigt aber er verdient vor der Verhandlung nochmal richtig gut um die teuren windigen Anwälte bezahlen zu können.

  23. 53.

    Die hätten den Theo gar nicht blockieren müssen.
    Auf dem Gehweg war genug Platz für alle.

  24. 52.

    Stimmt es, dass der Keyboarder von Rammstein seine Sendung bei Radio Eins verloren hat, weil er nicht - wie anscheinend gewünscht - Position gegenüber seinem Bandkollegen bezogen hat? (Quelle: Märkische Allgemeine v. 17.07.)

  25. 51.
    Antwort auf [L.egal ] vom 16.07.2023 um 21:40

    "sexuelle Übergrößen..." ?
    Find ich jetzt ein wenig ÜBER TRIEB EN.

  26. 50.
    Antwort auf [L.egal ] vom 16.07.2023 um 21:40

    Unstrittig KO-Tropfen verabreicht bekommen haben??
    Nach der aktuellen Lage ist das sogar mehr als zweifelhaft.

  27. 49.

    Soso, der Moritz. „Hätte, hätte, hätte… und das „hätte“ darf nicht in Frage gestellt werden.
    Mehr brauche ich zu dem Thema der Demonstranten nicht wissen.

  28. 48.

    Mal keine Antworten, sondern Fragen: Wozu braucht man als Künstler eine Row Zero? Werden auch Männer ausgewählt? Ist es gut, den Zutritt durch ein Management zu regeln? Was passiert auf After Show Parties? Macht es eigentlich einen Unterschied, ob das 1973 oder 2023 passiert? Würde man sein (erwachsenes) Kind bitten, es möge doch mal in allen Einzelheiten berichten? Wie werden die Beteiligten in 25 ,Jahren darüber denken?

  29. 47.
    Antwort auf [L.egal ] vom 16.07.2023 um 21:40

    "...Es geht um die Klagen von jungen Frauen die (unstrittig)? KO Tropfen verabreicht bekommen haben..."????

  30. 46.

    Ich finde die Vorverurteilung ist so langsam eine Hexenjagd. Seit Beginn der Tour nur noch Nachrichten über Till als gäbe es nichts anderes auf der Welt. Wenn da irgendwas nicht in Ordnung ist muss er bestraft werden aber bis dahin haltet endlich die Klappe.

  31. 44.

    Bezeichnend, dass die Konzertkritik auf das "Angst vorm Lindemann" nicht eingeht, stattdessen aber mit zum Teil uralten und aus dem Kontext gerissenen Textzeilen aufwartet. Aber da ich dies kritisiere, wird vermutlich auch dieser Kommentar nicht veröffentlicht werden. Diese Vorverurteilung finde ich erschreckend. Wie ignorant nicht wenige Rammstein-Fans mit den Vorwürfen umgehen (Stichwort: "Blödsinn"), finde ich aber auch beschämend.

    Das Konzert gestern war super. Starke Botschaften habe ich aber nicht vernommen.

  32. 43.

    Es war gestern ein grandioses, unbeschwertes Konzert mit starken "Botschaften" : "Alle haben Angst vorm Lindemann..." sang Till bei "Angst". Genau: Weglächeln diesen ganzen Blödsinn. Schlimm genug, dass so ein paar "Betroffenheitsromantiker", denen der Begriff "Unschuldsvermutung" fremd ist, mehr über das Patriarchatskrakele von 200 Nichtswissenden kitzeln, als die tolle Show einfach seriös zu rezensieren...

  33. 42.

    300 dagegen gegen 60000 dafür. Klare Mehrheit gegen die selbsternannten Staatsanwälte und Juristen.

  34. 41.

    Läuft aber genau wieder darauf hinaus. Einfach voll schwachsinnig was hier abgeht.

  35. 38.

    Sie sagen es, geschmacklos, ich finde die Texte und die Show haben den Stammtisch erreicht.

  36. 37.

    Ich glaube eher, im Lauf der Beschuldigungen sehen einige die Möglichkeit, Rammstein und seine Fans fertig zu machen.
    Rammstein passt einigen so gar nicht.
    Nicht bunt genug.
    Schwimmen nicht auf jeder aktuellen Meinungswelle und Political Correctness mit.
    Ich kenne Rammstein nicht, und treffen auch nicht unbedingt meinen Geschmack, aber mit Wokeness usw. scheinen die auch nichts am Hut zu haben.
    Denke mal, das stört auch einige, dass Rammstein sich aktuellen Trends verweigert.

  37. 36.

    Wieso soll denn die Band nicht schweigen? Die Vorhaltungen einzelner Personen richten sich gegen ein Bandmitglied, T L. Daraufhin hat sich die Staatsanwaltschaft eingeschaltet und Ermittlungen aufgenommen. T L hat Anwälte beauftragt, ihn in der Sache rechtlich zu vertreten. Wenn hier einer redet, dann Staatsanwalt oder Anwalt. Es geht darüber hinaus auch nicht um Teile der Band oder gemeinschaftlichem handeln, also einem System mit strafrechtlicher Bedeutung zum Nachteil Betroffener. In Ergänzung: Wie viele Bands treten nach Jahren noch in Originalbesetzung auf? Eben. Sogar Leadsänger werden ausgetauscht. Gefällt mir Rammstein-Musik? Nein. Einmal gehört, das hat gereicht. Kannte ich bis vor Kurzem einen der Musiker-Namen oder Liedtitel? Auch nicht. Und nun? Dieses Ausmaß und die Heftigkeit der Vorverurteilenden gehen gar nicht. Kann man nicht oft genug wiederholen.

  38. 35.

    Ich habe die Texte von Rammstein nie als Gewaltaufruf verstanden.
    Eher regen diese zu Reflexion an und dass man sich damit auseinandersetzt.
    Kunstfreiheit wird zudem bei missliebigen Personen immer mehr gefährdet.
    In anderen Milieus hingegen ist alles Kunst. Egal wie geschmacklos.
    Diese Ungleichbehandlung ist es, wovon die Fans so die Schnauze voll haben.
    Einige Medien spielen sich immer mehr als Justiz auf.

  39. 34.

    Wenn sich unsere Gesellschaft Richtung Rammstein-Publikum entwickeln würde, wüsste ich, dass wir verloren sind. Dass die Welt kein Ponyhof ist, weiß man auch ohne Rammstein.
    Die sollen ihre Musik machen. Mir gefällt sie nicht. Aber in so epischer Breite einen philosopischen Ansatz für Rammstein zu entwickeln, das hat was. :-))

  40. 33.

    Die Texte sind schon länger bekannt und mir gefällt auch nicht jeder Titel. Meine Frau mag mich nicht zu einem Ramstein-Konert begleiten … dann ist’s auch gut.
    Offenbar hat sie keinen Spaß an diesem martialen Feuerwerk und die Peniskanone braucht sie wohl auch nicht.
    Aber wer will, der soll dürfen - wozu braucht man Meinungsvielfalt und Toleranz etc. wenn es schon an solchem Unfug scheitert.
    Hab auch noch nicht gelesen, daß die Reihe 1 Mädels mit dem Lasso eingefangen und verschleppt wurden…

  41. 32.

    Wenn ich diese, hier zitierten Texte höre, setz ich mich hin und öffne einen Sekt, denn das ist alles von Kunstfreiheit gedeckt. Auch Demonstrationen - von der Meinungsfreiheit. Im Übrigen, das Puplikum bei Rammstein ist schon viel weiter als unsere Gesellschaft. Bei genauer Betrachtung vereint es Jugend und Alter, Nord, Süd, Ost und West, schwarz, weiß oder asiatisch, tätowiert, blass oder regenbogenfarben, fraulich zart oder männlich herb, dick und dünn, im Bergwerk arbeitende oder an der Börse spekulierende, homo oder hetero, miteinander. Diese Diversität, bei so einer Band, verstört wahrscheinlich, sollte aber ermutigen. Die Welt ist kein Ponnyhof und wird es nie sein und extrem interpretierbar, gerade dies zeigen die Texte. Schlussendlich leben wir in einem Rechtsstaat und dafür bin ich sehr dankbar.

  42. 31.

    Dass die Leute demonstrieren hat ja nichts mit der Musik zu tun, sondern mit den Vorwürfen gegen den Sänger Till Lindemann. -.-

  43. 30.

    Ja, die Zeile gibt es.
    Aus dem Lied „Du Hast“
    „Willst du bis der Tod euch scheidet, Treu ihr sein in allen Tagen“ kommt viermal vor,
    „Willst du bis zum Tod der Scheide, Sie lieben auch in schlechten Tagen“ einmal.
    Auch die Passage aus dem Lied „Ausländer“ ist stark aus dem Kontext gerissen.
    Das Lied prangert Sex-Tourismus an. Mit „Ausländer“ sind diejenigen gemeint, die nach Thailand fahren.
    Wieso das Framing? Ihr sucht Textpassage raus die im Kontext der aufgeworfenen Fragen diskreditieren können.
    Unwissenheit kann es nicht sein, vor einem Beitrag recherchiert man schließlich ja ordentlich.
    Journalismus klärt sich auch selbst auf und soll doch Licht ins dunkle bringen, oder war das nicht der Auftrag?

  44. 29.

    Viele haben ein grundsätzliches Problem mit Kunst und Künstlern. Sie verstehen Musik nicht. Regen sich über Satire auf oder über Inszenierungen usw…. Auf einmal sind Texte, die schon Jahrzehntelang gesungen werden, kritisch. Das ist echt zum Fremdschämen. Wir hatten Zeiten, in denen Musik verboten wurde, die nicht passt. Will ich nie mehr erleben.

  45. 28.

    "Wie heute üblich" finde ich es absolut ok, wenn 300 für oder gegen etwas sind und 60.000 sehen das anders. Das nennt sich "pluralistische Gesellschaft" und damit haben zumindest Sie anscheinend ein Problem...

  46. 27.

    Bin mal gespannt, was diejenigen, die die Texte von Rammstein kritisieren, zu den Texten diverser Gruppen aus der Black Metal-Szene sagen würden.

  47. 26.

    Selten dämliche Demonstration. Da sind welche dabei, die sich nie mit Rammstein beschäftigt haben, die Musik weder kennen noch mögen und dann jetzt aus der Kiste hüpfen und sich empört zeigen, weil Fans zu Rammstein gehen.

  48. 25.

    Gutes Konzert gestern, ohne Frage! Wem die Musik nicht gefällt, der kann ja was anderes hören. Allerdings wunder ich mich über 300 Demonstranten, soviel haben wir nicht gesehen. das waren weniger. Erschreckend deren Plakate '' KILL TILL''- öffentlicher Aufruf zum Mord für alle sichtbar - ohne Strafe?

    Vorverurteilung auch noch sehr fragwürdig; ein Glück waren die Demonstranten eingekesselt und wurden uns vom Hals gehalten.

    Danke Rammstein für diesen tollen Abend!

  49. 24.

    Es war wieder ein absolut geiles Konzert gestern mit Zehntausenden Fans, die im Stadion maximal vor Begeisterung gebrüllt haben!
    Von Protesten vor dem Stadion haben meine Familie und ich rein gar nichts mitbekommen! Alles lief zum Glück, wie gewohnt, friedlich und ohne irgendwelche negativen Zwischenfälle ab!
    Konzerte dieser Art, kann man einfach nur empfehlen!

  50. 22.

    Die Zeile spricht für sich (geradezu abstoßend und hat nichts mit Provokation zu tun), da braucht man keinen Kontext!

  51. 21.

    Natürlich, auch als Fan muss man sagen, wenn was dran ist, hat es irgendwelche Konsequenzen zu geben.
    Aber jetzt bitte nicht die Musik da mit einbeziehen. ACDC und Stones fanden früher auch massig Leute zum K...
    Am Ende ist es aber nur ein Ventil, um sich gut zu fühlen. So wie viele Gamer, die den halben Tag lang, teilweise in Meisterschaften Leute abballern. Und nur vielleicht 0.7% davon kommen auf die Idee, dass es auch in echt auf der Straße Spaß macht.

    Es gibt halt z.Z. keine vergleichbare Musik zum ausweichen. Der Großteil der anderen Rockmusik ist mehr wie Bohrmaschine in den Kopf. Rammstein ist wie Hammer in den Bauch und die meisten Fans sind eben mehr bauchlastig.

  52. 20.

    Geniales Konzert gestern, alles andere hat nicht interessiert. Gut so !

  53. 19.

    Da sind so manche Schlager nicht viel weniger sexistisch!
    Und warum bekommen 300 Vorverurteilerinnen so eine Bühne?
    Bitte die Ermittlungen abwarten.

  54. 18.

    300 Tapfere stellen sich gegen 60000 die Eintritt für die Musik ihrer Wahl bezahlt haben. Wie Heute üblich ringt eine Minderheit um Beachtung und wird damit durchkommen.

  55. 17.

    "...und eine schweigende Band ."
    Ich glaube, die haben Musik gemacht und gesungen. Dafür sind die Leute zum Konzert gegangen. Für Statements bezahlt da keiner und in der Presse sind diese auch besser aufgehoben - sofern sie nicht fehlinterpretiert werden.

  56. 16.

    Dennoch ist das aus dem Kontext gerissene Wiedergeben einzelner Textzeilen überraschend, wenn man eine seriöse Konzertkritik erwartet hat, und gießt nur unnötig (und bewusst?) Öl ins Feuer.

  57. 15.

    Das ist Ihre Definition. Wir wollen nicht wissen, was Sie hören - jeder kann hören, was er will.
    Rammstein ist immer noch die international bedeutendste deutsche Hardrock-Band.
    Ihr künstlerisches Prinzip war schon immer die Provokation, die der Gesellschaft, also jedem von uns, den Spiegel vorhält, mit einer Musik, die Millionen Menschen begeistert.
    Daran wird auch Ihr Gejammer nichts ändern.
    Und im Übrigen: der Artikel 11 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, United Nations 1948, lautet:
    „Jeder Mensch, der einer strafbaren Handlung beschuldigt wird, ist solange als unschuldig anzusehen, bis seine Schuld in einem öffentlichen Verfahren, in dem alle für seine Verteidigung nötigen Voraussetzungen gewährleistet waren, gemäß dem Gesetz nachgewiesen ist.“

  58. 14.

    Dazu kommt noch das hier

    https://www.dw.com/de/rammstein-keine-ermittlungen-gegen-die-band-in-litauen/a-65988642

  59. 13.

    Nicht nur 60000. In Berlin drei Konzerte. Und es sind weltweit noch mehr. Rammstein ist immer ausverkauft.

  60. 12.

    Lieber User, Rammstein textet tatsächlich so wie im Artikel beschrieben.

  61. 11.

    Es steht Aussage gegen Aussage, noch ist nichts bewiesen, dafür haben wir zum Glück unabhängige Gerichte. Was haben die Damen und Herren Demonstrierende eigentlich damit zu tun? Eigene Erlebnisse oder nur das Aufspringen auf den fahrenden Zug um sich wichtig zu machen? So lange nichts bewiesen ist, gilt die Unschuldsvermutung und ich bin froh über die stattfindenden Konzerte und die Fans, die zu Rammstein halten…es war ein tolles Konzert, mit Liedtexten und einer Show, die Rammstein ausmachen

  62. 10.

    Eigentlich sollte diese Truppe die Bühne für immer verlassen.
    Die Sogenannte Musik von denen ist eh abscheulich und schlecht.

  63. 9.

    Gilt bei allen Menschen nicht erstmal die Unschuldsvermutung?
    Was mich besonders verwundert, dass volljährige Frauen sich einfach "rekrutieren" lassen.

  64. 8.

    300 gegen 60 000
    Ist doch eine satte Mehrheit. Oder?
    Wenn Straftaten vermutet -> Ermittlungen-> evtl Anklage -> evtl Urteil. Bis dahin gilt die Unschuldsvermutung.
    Das nennt sich Rechtsstaatlichkeit und so gefällt mir das.
    Alles Andere ist Willkür - oder Anarchie. Mag ich nicht.

  65. 7.

    Es ist schade, dass die Initiatoren dieser Demo gegen das stattfinden der Konzerte nicht das Ergebnis der Ermittlungen abwarten können.

    Diese VORVERURTEILUNGEN sind einfach nur WIDERLICH.

  66. 6.

    250 Menschen haben laut über Rammstein zu Gericht gesessen und wischen nach eigenem Gutdünken ein rechtsstaatlichen Prinzip über den Haufen, dass schon auf die alten Römer zurück geht: Die Unschuldsvermutung.

  67. 5.

    Das heißt nicht: „bis zum Tod der Scheide“, sondern: „bis der Tod Euch scheidet“. Unglaublich, was alles für ein Unsinn in Umlauf gebracht wird.

  68. 4.

    Man muss ja bei der Diskussion ja erstmal „rechtfertigen“ wo man steht. Ich persönlich finde die Aggressivität, die sowohl die Musik als auch etliche ihrer Texte ausdrücken zum Kotzen. Ich frage mich, wo unsere Gesellschaft steht, dass dies eine so riesige Fangemeinde hat. Doch das steht hier nicht zur Debatte. Zu den Aussagen: „Keine Bühne für Täter“ kann man unterschreiben. Doch wir haben hier keine Täter (exakte Wortverwendung). Wir haben einen Tatverdächtigen. „Kill Till“ geht gar nicht!

  69. 3.

    Ich fand Rammstein noch nie besonders sympathisch und auch die Musik hat mich nie besonders angesprochen, obwohl ich auf Rock/Metal stehe. Diese ganzen Berichte über aftershow-Partys machen sie mir nochmal unsympathischer, aber es ist Aufgabe der Justiz die Schuld festzustellen.

    „Moritz sagt, es gebe diese Berichte von Menschen, die erlebt hätten, was sie erlebt hätten, und diese Berichte sollten auf keinen Fall in Frage gestellt werden.“

    Doch das müssen sie. Sonst könnte jeder Behauptungen aufstellen und damit würden auch Unschuldige verurteilt werden. Das nennt man dann Rechtsstaat.

  70. 2.

    Die angeblich 300 Gegenprotestanten, einige berichten, es waren etwa 100, sind mir als Besucher gar nicht aufgefallen.

  71. 1.

    Ein Berufsverbot durch Hörensagen von Demonstrierenden ist verwerflich. Erinnern wir uns an Herrn Kachelmann, Lug und Trug, abgekanzelt von der journalistischen Öffentlichkeit und Freispruch vor Gericht. Also, Füsse still halten.

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