Künstlerin aus Brandenburg - Ausstellung von Bildhauerin Sylvia Hagen eröffnet am Sonntag in Neuhardenberg

Do 22.08.24 | 15:20 Uhr
Die Terrakotta-Skulptur "Kleine Sirene" der Bildhauerin Sylvia Hagen aus dem Oderbruch im Jahr 2024. Bild: Bernd Borchardt
Die Terrakkotta-Skulptur "Kleine Sirene" von Sylvia Hagen. Audio: Antenne Brandenburg | 22.08.2024 | Elke Bader | Bild: Bernd Borchardt

Eine Ausstellung der bekannten Bildhauerin Sylvia Hagen wird am Sonntag im Schloss Neuhardenberg (Märkisch-Oderland) eröffnet. Bis zum 22. Dezember werden Werke der brandenburgischen Künstlerin aus Bronze, Ton und Papier gezeigt, wie die Organisatoren der Ausstellung mitteilten. Es handelt sich demnach um eine umfassende Retrospektive von Hagens Kunst, die ungeschönt den Schaffensprozess zeigt.

Eine eigene Ausstellung mit Werken von Sylvia Hagen war längst fällig, sagte Kurator Simon Häuser: "Sie hat es geschafft, eine einzigartige Formsprache zu entwickeln. Die Figuren haben etwas Suchendes und Uneindeutiges", sagte Häuser. Der Schaffensprozess von Hagen sei wie "ein Tanz auf der feinen Linie", so der Kurator. Die Ausstellung ist nicht chronologisch, sondern nach den Werkstoffen Bronze, Ton und Papier gegliedert. Jede Figur der Ausstellung repräsentiert einen menschlichen Körper.

Skulptur im Schlosspark erinnert an deutschen Widerstand

Hagens Atelier liegt in Altlangsow im Oderbruch (Märkisch-Oderland). Die Bildhauerin arbeitete zunächst viele Jahre in Stein, bevor sie sich ab den frühen Neunzigerjahren dem Ton zuwandte. Tonplastiken bilden oft den Ausgangspunkt für ihre Bronzen. "Oft habe ich eine Idee, die aus einer Betrachtung kommt, manchmal aber aus einem Lebensgefühl, und dann fange ich einfach an", sagte die Künstlerin dem rbb.

Der künstlerische Werdegang von Sylvia Hagen ist ungewöhnlich: Nach der klassischen Lehre als Bautischlerin mit Abitur studierte sie drei Jahre Medizin. Doch sie stellte fest, dass ihr die menschlichen Körper als Kunstobjekt besser liegen. Sie begann zu zeichnen und studierte an der Kunsthochschule in Berlin, wie die 77-Jährige erzählt.

Neuhardenberg ist eng mit dem Attentat vom 20. Juli 1944 auf Hitler verbunden. Im Schloss trafen sich bei Carl-Hans Graf von Hardenberg Vertreter des Widerstands. Zum Gedenken an das Attentat vor 80 Jahren wurde eine Skulptur Hagens mit dem Titel "Gegen den Strom" im Schlosspark aufgestellt. "Es ist eine Figur, die auf den Rücken gefallen ist und versucht, sich gegen Widerstände aufzurichten" sagt Kurator Häuser. "Es ist kein Heldenstandbild." Die Skulptur werde dauerhaft an den Widerstand in Neuhardenberg erinnern.

Mit Material von Elke Bader

Sendung: Antenne Brandenburg, 22.08.2024, 14:40 Uhr

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