Interview | Ostdeutsche Autoren - "Es wird noch zu oft über den Osten gesprochen, als sei das eine Defizit-BRD"

Di 10.09.24 | 11:16 Uhr
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Symbolbild:Ein kleiner Junge sitzt allein auf dem Holzgeländer eines Spielplatzes im Innenhof eines Plattenbau-Wohngebiets in Frankfurt (Oder).(Quelle:picture alliance/dpa-Zentralbild/P.Pleul)
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Video: rbbKultur – Das Magazin | 07.09.2024 | Hadnet Tesfai | Bild: picture alliance/dpa-Zentralbild/P.Pleul

Hendrik Bolz und Domenico Müllensiefen sind in Ostdeutschland aufgewachsen und beschreiben in ihren Romanen die Lebensrealität der Nachwende-Generation. Ein Gespräch über ostdeutsche Klischees und den Umgang mit Rechtsextremismus im Alltag.

rbb: Herr Bolz und Herr Müllensiefen, wie nehmen Sie als junge ostdeutsche Stimmen den Blick auf den Osten heute wahr?

Domenico Müllensiefen: Der Osten ist mit Klischees übersättigt und oft völlig überzeichnet. Es ist eine äußerst heterogene Gesellschaft, die homogen dargestellt wird, als wenn das praktisch alles nur Prügelnazis wären. Aber das spiegelt den ganzen Osten überhaupt nicht wider. Dafür sind schon allein die kulturellen Vorprägungen und die Geschichte viel zu breit.

Hendrik Bolz: Ich habe das Gefühl, dass noch viel zu oft über den Osten gesprochen wird, als wenn das eine Defizit-BRD wäre. Dazu kommen dann noch so eine Angstlust und so ein Ost-Grusel. In der Zeit, in der wir aufgewachsen sind, war Ostdeutsch sein komplett uncool und stigmatisiert. Die Massenarbeitslosigkeit durch die Deindustrialiserung zum Beispiel wurde da so hingedreht, nach dem Motto: Ostdeutsche sind einfach faul, weil sie in der DDR nicht gelernt haben zu arbeiten. Sowas macht natürlich sauer. Ich finde aber, dass sich, im Gegensatz zur Generation unserer Eltern und Großeltern, schon viel gebessert hat.

Zur Person

Kollage: Schriftsteller Hendrik Bolz (l) und Domenico Müllensiefen (r). (Quelle: dpa/Thomas Bartilla/Susanne Schleyer)
dpa/Thomas Bartilla/Susanne Schleyer

Hendrik Bolz wird 1988 in Leipzig geboren und wächst in Stralsund auf. 2008 zieht er nach West-Berlin und veröffentlicht 2022 seine Autobiografie "Nullerjahre" [swr.de], die auch als Theaterstück aufgeführt wurde. Unter dem Namen Testo ist der Rap-Musiker Teil des Hip-Hop-Duos "Zugezogen Maskulin", außerdem Host des Podcasts "Zum Dorfkrug".

Domenico Müllensiefen wird 1987 in Magdeburg geboren und wächst in der Altmark auf. Er macht eine Ausbildung bei der Telekom, zieht 2006 nach Leipzig, wo er bis heute lebt. Dort studiert er am Deutschen Literaturinsitut, jobbt nebenbei auf dem Bau und als Bestatter. Nach seinem Studium veröffentlicht er zwei Romane: "Aus unseren Feuern" und "Schnall dich an, es geht los".

Müllensiefen: Meinst du? Ich war mit meinem ersten Buch ein paar Mal im Westen und es wirkte schon so, als würde ich das Kuriositätenkabinett aufmachen, wenn ich meine Geschichten dort vorlese.

Wir reden immer über "den Osten". Gibt es "den Osten" überhaupt?

Bolz: Nein, es gibt nicht "den Osten". Der Osten ist divers, allein schon innerhalb der Städte unterscheiden sich die Lebensrealitäten stark. Es ist schade, wenn immer alles so zusammengedampft wird. Meistens setzt man ja auch die AfD-Wähler mit den Ostdeutschen gleich. Und dann wird zu oft nur diese Gruppe angeschaut, und die anderen werden unsichtbar. Ich glaube, dass es schon hilfreich wäre für einen differenzierten Blick, wenn man nochmal genauer hinschaut und sich mehr Mühe gibt, verschiedene Perspektiven einzufangen.

Müllensiefen: Wenn man es wirklich auf eine Personengruppe herunterdampfen würde, dann wäre das der Personenkreis, der ab 1989 fundamentale Änderungen in seinem persönlichen Leben erleben musste. Und das trifft so ziemlich auf jede Person zu, die in der Zeit im Gebiet der ehemaligen DDR gelebt hat. Aber diese Menschen sind auch zu weiten Teilen millionenfach im Westen.

Bolz: Ich würde auch sagen eine Ostidentität lässt sich nicht an Charaktereigenschaften festmachen, sondern an geteilten Erfahrungen. Also zum Beispiel diese Nachwendeerfahrung oder DDR-Erfahrung, die man entweder selbst gemacht hat, oder die in den Biografien der Vorfahren eine Rolle spielt. Sowas unterscheidet uns von dem, was gleichaltrige Westdeutsche erlebten oder womit sie sich beschäftigen.

In Sachsen und Thüringen haben über 30 Prozent der Menschen bei den vergangenen Landtagswahlen die AfD gewählt. Wie gestaltet sich so ein Zusammenleben, gerade in Familien, wenn man weiß, dass ungefähr ein Drittel rechtsextrem wählt?

Müllensiefen: Ich glaube, es gibt drei Strategien, die alle weh tun. Die erste wäre Kontaktabbruch mit Menschen, die einem wichtig sind. Dann gibt es den ermüdenden Versuch, immer wieder darüber zu diskutieren und immer wieder zu zeigen, dass das eine total irre Richtung ist, die da eingeschlagen wird. Was unglaublich kräftezehrend ist und meistens gar nichts bringt. Oder man versucht das Thema irgendwie zu umgehen, indem man versucht, wirklich unpolitisch zu kommunizieren.

Bolz: Ich habe das Gefühl, dass das manchmal so eine kindliche Mächtigkeitsfantasie ist, dass jemand wie ich aus Berlin in sein altes Plattenbauviertel turnt und den Menschen dort fix ihre Welt erklärt, und die sagen dann "Ohh, ahhh, stimmt, hast recht, jetzt wähle ich ganz anders". Ich mache schon klar, dass ich Dinge anders sehe. Aber man braucht auch Geduld und es ist nicht mit zwei Gesprächen getan. Und ich glaube, was es vor allem braucht, ist einfach ein besseres politisches Angebot. Die anderen Parteien müssen wieder einen Draht zu diesen Milieus herstellen. Und im besten Fall nicht, indem man sagt, wir sind jetzt auch Rechtspopulisten, sondern indem man für eine andere Erzählung wirbt und die auch glaubhaft bei den Menschen rüberbringt.

Eine Ostidentität lässt sich nicht an Charaktereigenschaften festmachen

Hendrik Bolz

Wie bewerten Sie die Wahlergebnisse in Thüringen und Sachsen?

Müllensiefen: Die Wahlergebnisse haben mich nicht verwundert. Die gesellschaftliche Stimmung war eindeutig. Ich habe große Sorge, dass sich in Sachsen und Thüringen Regierungen bilden, die sich von der AfD treiben lassen und äußerst instabil sind. Die Gefahr ist, dass die AfD daraus noch mehr Stimmen generieren wird.

Bolz: Mich haben die Ergebnisse auch nicht überrascht. Ich hoffe der Groschen ist gefallen, dass man sich auch auf Bundesebene bemühen muss, wieder an die Leute ranzukommen und denen ein glaubhaftes Angebot zu machen. Ich fürchte auch, wenn das nicht passiert, dann sind wir in fünf Jahren in einer noch schlimmeren Situation.

Sie hatten am Wochenende beim Internationalen Literaturfestival Berlin eine Veranstaltung namens "Future Ost". Was wünschen Sie sich für die Zukunft im Osten?

Bolz: Ich wünsche mir, dass sich die Lage für die Leute in Ostdeutschland verbessert, und dass sich dort auch Menschen wohlfühlen, die nicht weiß, hetero, männlich sind. Es ist schön zu sehen, dass es so viele Menschen gibt, die sich im Osten engagieren und sich mit diesen Problemen auseinandersetzen.

Müllensiefen: Ich wünsche mir ein positives Narrativ und mehr gesellschaftliche Mitbestimmung. Demokratie heißt nicht, dass sich der Staat um alles kümmert. Das heißt auch, dass man den Staat selbst definieren kann in all seinen gesellschaftlichen Ausprägungen. Ich wünsche mir mehr Initiative der Ostdeutschen, die ihr Herz selbst in die Hand nehmen für positive Sachen. Und ich wünsche mir, dass man sich nicht von irgendwelchen Rattenfängern verzaubern lässt. Ich glaube, das ist alles möglich. Aber man braucht halt auch viel, viel Geduld und Hoffnung.

Haben Sie Hoffnung?

Müllensiefen: Momentan ist es schwierig, die zu haben, aber ja, ich habe Hoffnung.

Bolz: Voll. 100 Prozent.

Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Hadnet Tesfai.

Sendung: rbbKultur – Das Magazin, 07.09.2024, 18:30 Uhr

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118 Kommentare

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  1. 118.

    Nun ja, daß mit den CNC-Maschinen ist jetzt auch Blödsinn. Es gab schon Betriebe, welche solch Maschinen hatten. Allerdings eben nicht in Vielen. Und nicht unbedingt im dicken B und Umland. Und das auf dem Kfz-Sektor politisch gewollt!!! es so war wie es war, ist in Fachkreisen und bei Interessierten schon weit vor 1988 bekannt gewesen. Dazu bedarf es keinen Hinweis auf die 3.Generation der S-Klasse, welche wohlgemerkt durchaus sehr kritisch gesehen wurde.

  2. 117.

    "das fleißige Ossivölkchen hätte das geschafft" Dem stimme ich nicht zu. Denn es lag ja nicht am Fleiß. Die Menschen in der DDR und dann in den neuen Bundesländern waren ja nicht faul. Das Problem war das mangelnde Verstehen der Marktwirtschaft, die nicht gewohnte erforderliche Initiative, die fehlende Eigenschaft sich selbst und sein Produkt verkaufen zu können. Die oft nicht vorhandene Risikobereitschaft.

    Von Kohls blühenden Landschaften träumten viele. Aber der Glaube war verbreitet, dass diese automatisch kommen.

    Natürlich hätten einige Unternehmen gerettet werden können. Einige Unternehmer im Westen kauften ihre mögliche Konkurrenz direkt vom Markt weg. Das ist halt Marktwirtschaft. Das Problem war, dass die Mark der DDR sofort 1:1 getauscht werden musste, obwohl sie nur einen Marktwert von 1:5 oder schlechter hatte. Unternehmen im Osten mussten ihren Mitarbeitern plötzlich D-Mark 1:1 zahlen. Das brach vielen das Genick. Schuld war in meinen Augen hauptsächlich Helmut Kohl.

  3. 116.

    Arm? Anscheinend wissen Sie nicht wie hoch die Sparquote im Osten war! Dadurch das Konsumgüter wie Autos, Fernseher usw zum einen teuer zum anderen selten zu bekommen war lag das Sparguthaben pro Kopf im Durchschnitt bei rund 9800 Mark. Wenn Sie die Umtauschmodalitäten berücksichtigen und die Kreativität beim Erhalt des Ersparten darf man davon ausgehen, dass fast das gesamte Sparguthaben 1:1 in DM umgetauscht wurde.
    Wer sich ein Schrottauto, dass vielleicht so gerade noch einmal durch den TÜV kommt für rund 3000 DM kauft, da kann man nur den Kopf schütteln!

  4. 115.

    Warum waren Sie fassungslos? Weil arme Menschen billige Schrottkarren kauften? Kennen Sie ostdeutsche Biografien?
    Haben Sie ostdeutsche Verwandte?

  5. 114.

    Die Lebensrealität aus der Sicht der beiden Schriftsteller kann ich nur bedingt verallgemeinern. Persönlich kann ich den Beiden nur zum Teil zustimmen.Sehr interssant und nachdenkenswert sind auch die Beiträge der Kommentatoren. Aus eigener Berufs- und Lebenserfahrung kann ich nur viele Aussagen bestätigen. Leider wird es noch ein oder zwei Generationen dauern, bis über die Ost-Westunterschiede Gras gewachsen ist. Vieeleicht ist bis zu diesem Zeitpunkt als Politikerdenkmal der Ära CDU Merkel auch die "Einheitswippe" in Berlin entweder fertig oder wieder abgerissen. Als Schriftsteller werde ich mich jedoch nicht mehr betätigen.

  6. 113.

    Habe ich was anderes gesagt? Nur Sie vergessen Eines, dass als die DM da war auf einmal bestimmte Ostprodukte, die durchaus noch konkurrenzfähig waren, links liegen gelassen wurden und nun diese Werke, zu meist in der Lebensmittelindustrie in die Insolvenz gingen und warum? Weil die Meisten im Osten sich auf die angeblich besseren Westprodukte stürzten. Ich erinnere mich auch noch an die großen Gebrauchtautomärkte, wo auch noch der letzte Schrottkarren verkauft wurde. Ich habe nur fassungslos den Kopf geschüttelt!

  7. 112.

    Die alten Maschinen schockierten Sie zutiefst, natürlich, was denn auch sonst, wie konnte man das nur überlesen. Angst vor alten Maschinen. Wir haben übrigens auch noch Landmaschinen von 1938, schockiert Sie das jetzt auch?

  8. 111.

    Genau, die Wirtschaft war zur Zeit der Wende zum allergrößten Teil topmodern und international konkurrenzfähig aufgestellt und wenn sie das nicht war, dann war der Westen dran schuld, völlig klarer Fall. Die Milliardenkredite, mit denen sich Honecker überhaupt noch über Wasser hielt, die waren nur der abgefeimte Plan des Westens, sich danach dann die starke Konkurrenz einverleiben zu können (Und ja: Die Treuhand hat in vielen Fällen großes Unrecht begangen). Und investiert wurde ja sowieso quasi nichts. Man hätte "den Osten" einfach alleine machen lassen sollen, das wären ohne Kohls Lügen von selbst blühende Landschaften geworden, völlig richtig. Und mit jedem weiteren Jahr haben in der Erinnerung immer mehr Leute dieses DDR-Ende nie gewollt. Verantwortung haben immer die anderen. (Es wird Sie bestimmt furchtbar enttäuschen, das schreibt ein Ossi).

  9. 110.

    Wissen Sie, Ihre ignorante Haltung amüsiert mich sehr, wie Sie sobald Sie den Spiegel vorgehalten bekommen versuchen durch Spott davon abzulenken! Es zeigt eben, dass Sie nicht bereit sind über den Tellerrand hinauszuschauen!

  10. 109.

    Ihr Nick ist schon der Richtige.
    Ich habe nur eine Frage an Sie, wieso soll man 1991 in Betriebe investieren, die auf Grund der Globalisierung schon längst in andere Länder abgewandert sind? Nur um dann festzustellen, dass sie dann mangels Wirtschaftlichkeit in die Insolvenz gehen?
    Durch den Beitritt hat es im Osten einen totalen Systemwechsel gegeben zur sozialen Marktwirtschaft hin, wo die BWL den Ausschlag gibt. Oder meinen Sie man hätte die Werften, deren Kosten über den Weltmarktpreisen lagen subventionieren sollen? Nur das geht nicht EU-Recht!
    Viele haben damals die neue Freizügigkeit genutzt um im Westen einen guten Job zu bekommen!

  11. 106.

    Richtig. Der Osten wurde nicht platt gemacht, der Osten war schon platt. Die DDR-Bonzen haben beste Arbeit geleistet, um die DDR-Misswirtschaft vor der damaligen BRD zu verheimlichen. Aber so werden die DDR-Mythen&Legenden von Generation zu Generation weitergetragen.

  12. 105.

    Nun ja, wenn man Kinder in die Produktion schickte, war es ganz normal, dass man etwas geschockt war. 14 Jahre alt und 6h an der Drehmaschine, spätestens da wusste ich, niemals in einem solchen Werk arbeiten zu wollen. Aber der Schock war auch positiv, denn man lernte für das Leben, nie dort landen zu müssen. In den Sommerferien hat man da richtig Geld verdienen können.

  13. 104.

    Ihre Geschichte ist lediglich die ewige Wiederkehr des Gleichen. Die Überlegenheit des Sozialismus.

  14. 103.

    Von welcher Konkurrenz reden Sie eigentlich? Als die Mauer fiel hat Mercedes die dritte Modellreihe der S-Klasse raus gebracht - klar, die haben vor den Produzenten des Trabbis nur so gezittert....
    Alltag: Ein Freund von mir war Zerspanungsmechaniker. Als Ostdeutsche in das Unternehmen kamen haben sie völlig ratlos vor CNC-gesteuerten Maschinen gestanden, denn sie habe so etwas noch nie gesehen (gab es damals im Westen seit ca. 20 Jahre). Fazit: die Leute aus dem Osten mussten eine komplett neue Ausbildung absolvieren um in dem Unternehmen arbeiten zu können. Und mit der DDR als "neuntgrößte Industrienation" war es nun auch nicht weit her....

  15. 102.

    "Warum waren Sie geschockt? Weil man Maschinen benutzte, die der Russe nicht mitgenommen, abgebaut hatte?"

    Nein, denn das war bekannt.

    Schockiert zwischen der offiziellen DDR-Propaganda und der ostdeutschen Wirklichkeit. Ich sah ja vorher im damaligen Alter keine Betriebe von innen.

  16. 101.

    "Lincoln", das scheint ja hier heute wieder IHR Tag zu sein! Immer, wo es etwas über die DDR u. Nachf. einzuordnen gilt, sind Sie zur Stelle und geben ungefragt Ihr komplettes Wissen - oder Halbwissen - dazu zur Verfügung. Danke dafür! Sie versuchen sich wirklich Mühe zu geben, naja, gelegentl. klapperts hier und da etwas. Aber wenns Ihnen Spaß macht...
    Wer erinnert sich nicht gern auch an Ihre Äußerung: "Ich habe schon mit sieben Jahren das "Kapital" gelesen...".
    Gott, was haben wir gelacht!
    Danke, Lincoln!

  17. 100.

    Kann ich ihnen genau sagen. Zum Beispiel lungerten Neonazis täglich vor den Hauseingängen Kinzigstrasse Ecke Scharnweber Strasse rum. Da dies mein Schulweg zum U-Samariterstrasse war, sah ich diese Neonazis auch regelmässig.

  18. 99.

    Die von außen geforderte Umstrukturierung - die allein des politisch exterritorialen Bereich der Wirtschaft entstammt - ist das eine. Die zu großspurig getätigten städtischen Investitionen, wie eine Tunnelstrecke ohne Not zu bauen und nicht einmal die Signalanlagen finanziert werden können, ist das andere.

    Den Zeitraffer der Umstrukturierung zwischen Ost und West schätze ich auf 5 : 1.

  19. 98.

    Das stimmt so nicht, nach der Wende hätte man investieren können, Standorte erhalten können, das fleißige Ossivölkchen hätte das geschafft. Wir waren zäh und duldsam und fleißig. Aber es wollte keiner Konkurrenz, das Kapital stellte eigene Weichen.

    Ihre Geschichte ist die Geschichte des westlichen Kapitals, meine die der Wahrheit des Ostens. Sie müssen uns nicht erklären, was mit uns passiert ist.

  20. 97.

    Mit Verlaub: Zum Zeitpunkt des Beitritts - und damit des faktisch vergrößerten Bundesgebietes - waren die Warenlager grundsätzlich übervoll. Mehr, als dass hier und da eine technologische Rückständigkeit den Ausschlag gegeben hätte, ging es darum, Ladenhüter loszuwerden. Rechnerisch war es genau hingekommen, 17 Mill. neue Bundesbürger in den Genuss dieser "Altwaren" kommen zu lassen.

    Auch das ist ein Teil der Wahrheit, weshalb tatsächlich gleichwertigere DDR-Produkte nicht mehr in den Handel kamen. Ein weiterer Teil dieser Wahrheit: Diejenigen, die der D-Mark nachjagten, verschmähten auch die eigenen Produkte.

  21. 96.

    Nun da will jemand nicht wahr haben, das es in einem antifaschistischen Staat Neonazis gab.
    Hier der Eile halber aus Wiki
    https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberfall_auf_die_Zionskirche
    und hier aus dem Tagesspiegel
    https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/staatsluge-und-rechte-offenbarung-3880231.html

    mit entsprechenden Verweisen. insbesondere der Hinweis, dass die Stasi den Überfall sogar mit nutzte um gegen die Umweltbibliothek vorzugehen!

  22. 95.

    Meinen Sie ich wüsste nicht dass die großen Versandhäuser ihre Ware aus der DDR bezogen? Nur haben Sie sich auch einmal gefragt, wer an der Produktion dieser Ware beteiligt war um dem SED-Staat die heißbegehrt Valuta zu beschaffen? Zwangsarbeiter aus den Gefängnissen!
    Nur Sie vergessen Eines, es gab auch im Westen bis in die achtziger Jahre eine Textilindustrie die den Markt im Westen belieferte und eine sehr gut aufgestellte Konsumgüterindustrie. Ich nenne hier nur den Namen Miele und was meinen Sie stand bei meinen Eltern eine Mielewaschmaschine, ein Siemensherd und ein Liebherrkühlschrank!
    Und nun zu Ihrem Märchen, das die Konkurrenz vernichtet werden musste: haben Sie einmal sich mit den Produktionskosten beschäftigt? Nein vermutlich nicht, ansonsten wüssten Sie das die Lohn-Stückkosten auch schon zu DDR-Zeiten in der Produktion über den Lohn-Stückkosten im Westen lagen und folglich nicht konkurrenzfähig!

  23. 94.

    Um Himmels Willen. Wo haben Sie angeblich gelebt im Osten, das Sie Neonazis täglich live erleben mussten. Ihre Aussage ist nicht nur unglaubwürdig....

  24. 93.

    JA,ja aber man blendet aus, dass der große Bruder darauf drängte, das die Marschallhilfe für den Wiederaufbau, weil sie aus dem gemeinen Westen kam, nicht angenommen werden durfte. Man wollte es den Brüdern in der DDR gegenüber den Brüdern in der UDSSR nicht zu Gut gehen lassen!
    Ach ja noch Eines, wissen Sie was aus einem Teil der Reparationen geworden ist? Sie gammelten in der UDSSR vor sich hin, weil man sie nicht bedienen konnte!

  25. 92.

    Ihr Glaube in allen Ehren, aber ohne ostdeutsche fleißige Männer und Frauen hätte der Wessi weder billige Markenschuhe, Feinstrumpfhosen, Elektroherde, Waschmaschinen usw. kaufen können. Ihre sogenannte kaputte Infrastruktur produzierte die tollsten Artikel, die im Westen Kassenschlager waren.

    Deshalb musste die Konkurrenz nach der Wende auch vernichtet werden. Ebenso die Fachkräfte, jede Konkurrenz wurde von vornherein ruhig gestellt. Wer da nicht anfängt, wo die Wahrheit beginnt, hat eine Menge aufzuarbeiten. Fangen Sie schon einmal damit an, der Bedarf scheint groß.

  26. 91.

    Genau so und die Stasi wusste Bescheid. Denen waren die Braunen jedoch lieber als die Punks.

  27. 90.

    Ja Sventi, da gebe ich Ihnen auch Recht. Wenns alteingesessene Vorkriegsbetriebe waren, die nicht von den Sowjets demontiert wurden, dann werkelten da oft noch Maschinen aus Vorkriegsproduktion. Die Betriebe, die zu DDR Zeiten neu aufgebaut oder neu ausgerüstet wurden, hatten natürlich dann moderne Fertigungsanlagen. Oftmals war es mit diesen alten Maschinen auch so, dass die für diesen Produktionsschritt ausreichten, robust und trotz des Alters noch gut zu reparieren waren. Warum dann neue kaufen bei den wenigen Investitionsmitteln, die der DDR Wirtschaft zur Verfügung standen?

  28. 89.

    Warum waren Sie geschockt? Weil man Maschinen benutzte, die der Russe nicht mitgenommen, abgebaut hatte? Das waren Qualitätsmaschinen für die Ewigkeit. Solide.

    Kenne das aus dem Nähmaschinen-Werk Veritas, ebenfalls PA-Unterricht.

    Dort allerdings wurde massiv modernisiert, moderne Bandanlagen, Mechanisierung, neue Maschinen. Im Westen gibt es heute ebenso gute, uralte Maschinen. Und nu? Was wollten Sie eigentlich sagen? Es muss alles neu sein, um Qualität zu produzieren? Nachhaltig klingt das nicht.

  29. 88.

    Ich glaube, dass Sie und ich in eine gleiche Richtung schauen, wenn wir die Unzulänglichkeiten der DDR betrachten. Sie aus Ihrem Erleben und ich aus meinem Interesse für Geschichte und unmittelbar nach der Wende was ich in Thüringen mitbekam, wo ich auch mit Menschen gesprochen habe die im Herbst 89 sehr aktiv waren und die resigniert mir sagten, dass der Großteil der DDR-Bürger nur den Lebenstandard und das Westgeld, aber sonst alle beim Alten lassen wollten, wie billige Mieten, subventionierte Lebensmittel etc.!

  30. 87.

    Sie behaupten etwas über mich und haben keine Ahnung. Meinen Sie ich habe in Thüringen nicht gesehen wo die Probleme liegen, oder in Brandenburg? Nur weil ich aus dem Westen bin soll ich ruhig bleiben? Nun Sie haben ein seltsames Demokratieverständnis und wohin so etwas führen kann haben die letzten Wahlen in Thüringen und Sachsen gezeigt!
    Es gibt da ein nettes Sprichwort, nur es dürfte gegen die Netiquette verstoßen, Stichworte eigener Saft und schmoren!

  31. 86.

    Wie putzig, man schiebt schnell die Schuld Richtung Rechtsextremisten im Westen! Da sind Sie bei mir aber an der falschen Adresse als Enkel eines Widerstandskämpfers gegen das NS-Regime und als Grossneffe eine Widerstandskämpfers, der dafür im KZ saß. ehe ich es vergesse, während des Studiums hatte ich die EHRE weitere Widerstandskämpfer kennen zu lernen und meine väterlichen Freunde zu nennen.
    Meinen Sie ich würde nur gegen Rechts im Osten schimpfen und hätte Scheuklappen auf, wie der Forist, auf den ich geantwortet habe? Oh man, sobald man diesen dunklen Punkt des antifaschistischen Staates berührt springen alle wie von einem Springteufel erschreckt auf und zeigen sofort in die andere Richtung!

  32. 85.

    "Wann haben Sie denn einen DDR Betrieb mit Maschinen aus den 30 ern gesehen??"

    Ich persönlich sah dies im September 1989 im VEB Narva, Warschauer Strasse, mit meinen eigenen Augen. PA-Unterricht.

    "Gebrüder Schießmichtot Maschinenfabrik Anno 1931" So oder so ähnlich sahen die Plaketten auf den Maschinen und Anlagen aus. Ich war einfach nur schockiert.

  33. 84.

    Wieso wollen Sie hier etwas über den Osten zum Besten geben, von dem Sie so gar nichts zu wissen scheinen? Abarbeiten an der Realität der anderen, von der Sie die wenigste Ahnung haben? Das überlassen Sie mal den Ossis, die es erlebt haben. Sie können über die Probleme im Westen reden und die schwere Zeit, die Sie erleben mussten, aber bitte nicht den allwissenden Besserwisser spielen und Klischees der letzten Jahrzehnte aufwärmen, dafür bin ich zu stolz geworden, das muss sich ein Ossi nicht mehr antun.

  34. 83.

    Wie wäre es mit den chemischen Werken im Mitteldeutschen Chemiedreieck? Ich sage nur Kohlechemie! Sagen Ihnen die Namen Espenhain, Böhlen, Schwarzheide und Zeitz etwas?

  35. 82.

    Ich brauche nichts nachlesen, denn ich habe als Kind der 80er die DDR-Neonazis täglich live erlebt. Und nein, Neonazis waren in der DDR kein Randphänomen. Spätestens samstags in den Fussballstadien waren die Neonazis präsent. Aber so ist das mit den Erinnerungen, die werden von Jahr zu Jahr immer rosiger.

  36. 81.

    Danke "toberg", genaus sehe ich das auch. Wir haben nicht viel anders gelebt, als die Jugendlichen auf der anderen Seite der Mauer. Damals wie heute hatte es jeder selbst in der Hand, etwas aus seinem Leben zu machen. Wer es vorher schon nicht konnte und nach der Wende auf "blühende Landschaften" vertraute, hat falsch gehofft und geben nun Anderen die Schuld für ihr Versagen. Viele meiner Freunde/Bekannten haben sich neu orientiert, entweder weil sie es mussten oder wollten und haben es auch geschafft. Wo ein Wille ist...
    Die DDR-Geschichte ist vielseitig, wie anderswo auch. Diese nun an Diejenigen festzumachen, die sich für die falsche Seite entschieden haben (siehe Sachsen/Thüringen), ist sehr einseitig und falsch. Nostalgie kommt bei mir nur auf, wenn ich das heutige Bildungssystem betrachte. Denn das ist der Schlüssel zu allem.

  37. 80.

    Ich mache Ihnen mal einen Vorschlag, drehen Sie sich mal um und erkennen Sie den Westen mit all den Reichsbürgern, Islamisten, Grauen Wölfen und Rechtsextremen, denn wenn Sie sich nur einmal eingestehen würden, dass das Problem hinter Ihnen viel größer ist, kämen wir in der Diskussion voran. Vielleicht können Sie ja Rechtsextreme des Westens davon abhalten, unseren schönen Osten zu besiedeln, wir wollen eure Rechten nicht.
    Die Politik ist schon auf dem Weg, auch einmal über die eigene Schulter zu schauen. Richtung Westen.

  38. 79.

    Lincoln/ Eigentlich kann man über Ihren Beitrag nur lachen. Wann haben Sie denn einen DDR Betrieb mit Maschinen aus den 30 ern gesehen?? Viele Betriebe waren schon recht modern ausgerüstet, die waren dann auch recht schnell von der Treuhand verhökert worden. Ein Teil davon wurde nach kurzer Zeit geplündert und die Mitarbeiter entlassen. Einige Betriebe mussten einfach nur weg, da sie Konkurrenz waren.

  39. 78.

    Der Ostdeutsche musste unter russischer Besatzung tatsächlich die Vergangenheit aufarbeiten in allen Bereichen. Wahrscheinlich für den Westdeutschen mit.

    Das haben Sie sicher verstehen können, wäre immerhin ein Anfang.

    Warum fehlt wohl im Osten die reiche Oberschicht? Warum gab es den Aufstand 1953, Reparationszahlungen an Russland, die Menschen hungern ließen? Russische Panzer knüppelten alles nieder? Abbau der Industrieanlagen gen Russland? Kennen Sie die Schweigelager, in denen auch Unschuldige starben? Kennen Sie die, die sich weigerten, in die Kolchose einzutreten, die wurden ins Gefängnis gesteckt, mit hohen Steuern belastet, Betriebe enteignet? Beschäftigen Sie sich doch mal mit dem Osten, bevor Sie kommentieren.

  40. 77.

    Hallo Zamba, die gültige Straßensatzung für die Stadt Falkensee vom 24. Februar 2016 sieht nirgends 90% Anliegerbeteiligung vor. Maximal sind 75% fällig, da muss es aber eine Sackgasse oder Stichstraße zum Haus hin sein. Bei Verkehrsstraßen sind es sogar nur 20% Anliegergebühr.

    Ich nehme an, Sie wohnen jetzt an einer schönen ruhigen und perfekt aussehenden Straße im beschaulichen Städtchen Falkensee. Und jammern...

  41. 76.

    Sie erlauben, dass ich herzlich lache. Hier der Eile halber aus Wiki
    https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberfall_auf_die_Zionskirche

    Überfall Rechtsradikaler auf die Zionskirche.

    Meinen Sie allen Ernstes in einem sogenannten selbsternannten antifaschistischen Staat gibt die Staatsmacht freiwillig zu, dass es auf ihrem Territorium Straftaten von Rechtsextrem gibt? Die Stasi hat, wie sich nach der Wende zeigte, die rechtsextreme Szene, die sich durchaus offen zeigte beobachtet und entsprechende Berichte gefertigt!

  42. 75.

    Abgesehen davon, dass die Aussage mit den Ministerpräsidenten falsch ist: "Der Westen" ist an allem schuld, "dem Osten" wurde immer übel mitgespielt und er hat sich nichts vorzuwerfen. Ist es das, worauf Sie es reduzieren wollen?

  43. 74.

    Und warum? Weil Duisburg in Zeiten des Niederganges Kredite aufnehmen musste um sie in den Fond Deutsche Einheit zu zahlen und in Folge für den Unterhalt seiner eigenen kommunalen Strukturen kein Geld mehr hatte.
    Das hat nichts mit Größenwahn zu tun, sondern ganz einfach, weil der Strukturwandel im Ruhrgebiet etwa ab den siebziger Jahren einsetzte und so die prägende Kohle und Stahlindustrie wegfiel und bei Duisburg die Einnahmen aus dem größten Binnenhafen Europas! Es wäre gut wenn man sich einmal mit der Wirtschaft der betreffenden Region auseinandersetzt!

  44. 73.

    "Die hätten mal eine Stunde Staatsbürgerkunde mitmachen sollen ". Musste ich über Jahre. War sehr informativ und teilweise lustig. Ich habe aber auch Propaganda-Sendungen wie ZDF-Magazin mit G. Löwenthal geschaut. Das war dann echt zum Gruseln.

  45. 72.

    Wie wäre es mit einer kleinen "Bildungs"-reise ins Ruhrgebiet oder Saarland?
    Es geht hier nicht um Dankbarkeit, mir geht es nur gewaltig gegen den Strich, wenn immer nur gefordert wird und im Westen die Infrastruktur vor die berühmten Hunde geht. Ein Blick über den Rand des eigenen kleinen Desserttellers täte manchmal gut und wenn fremde Gelder zum Aufbau genutzt werden, dass diese wirtschaftlich verwendet und nicht verschwendet werden.
    Ach ja Sie sprachen die Straßenbeleuchtung an, für die Sie zahlen mussten. Meinen Sie im Westen ist es anders? Mit nichten! Und genau dieses nur auf seine Probleme zentriert sein, das geht mir gegen den Strich. Aber anscheinend bin ich anders sozialisiert als Sie!

  46. 71.

    Wenn Sie den Zeithorizont auf die Zeit seit 1990 ausweiten: Gewiss. Da kämen dann mehrere zusammen. Auch der Amtsvorgänger von Manuela Schwesig. Beim Zusammenrechnen, obwohl das ja nur ein Teil der Wahrheit ist, bleibt es allerdings bei der Mehrheit mit ostdeutscher Sozialisation.

    Die Problematik besteht vor allem auf leitender Verwaltungsebene. Da sind dann die Inhaber von "kw-Stellen" (kann-wegfallen-Stellen)vom vorherigen Bundesdeutschland nach Ostdeutschland verlagert worden. Wer auf solchen auslaufenden Stellen saß, war nicht unbedingt der Pfiffigste.

  47. 70.

    Bei der bpb.de kann man nachlesen, daß Nazis in der DDR kein Massenphänomen waren. Da ist ein schönes Fotos mit dabei : "Scheiss DDR, wir kommen wieder". Geschrieben von Westdeutschen Nazis an die Westberliner Mauer. Und das haben sie nach der Wende auch gemacht. Sind in den Osten eingefallen wie Heuschrecken und trafen auf fruchtbaren Boden.

  48. 69.

    Stand Dezember 2023:
    Die ärmsten Städte in Deutschland sind: Gelsenkirchen, Bremerhaven, Gladbeck, Duisburg, Wilhelmshaven.
    Alle Städte im Westen, drei davon im Ruhrgebiet. Zwei andere Städte mit Häfen die pleite gingen, weil alle Förderungen nach Rostock gingen. Im Ruhrgebiet hat die größte Zeche der Welt 1986 geschlossen, dort wurde hochwertige Steinkohle abgebaut. Schlechtere Braunkohle wird in der Lausitz erst 52 Jahre später nicht mehr abgebaut. Von einem zügigen Wandel im Osten kann keine Rede sein, vor allem nicht davon, dass dies selber finanziert werden musste (bei gleichzeitiger Zahlung für eine "anderes Land").

  49. 68.

    Komischerweise kauften Westdeutsche 2 Drittel des Ostens auf und investierten dann in ihr Kapital. Hätten wir gern selbst gekauft, man nahm uns leider alles weg, Industrie, Land. Die Übernahme beinhaltete auch das Stummschalten der Wahrheit und der Rechte und jeder Wessi glaubte, mit dem Ossi darf man das machen. Dafür nahm man sich gute Fachkräfte und stopfte diese Ossis in prekäre Situationen. Brüche ungeahnten Ausmaßes, Fachleute als Hilfsarbeiter in Arbeitsverhältnissen, die nur eines beinhalteten, Willkür und Erpressung. Die finanzielle Not vieler machte sie zu stummen Arbeitssklaven, immer erhoffend, dass das belohnt wird. Und nebenher wurde beispielsweise noch die Infrastruktur abgebaut, die dann doch im Westen bevorzugt gesiedelt hat, selbstverständlich, weil der Osten keine Lobby hatte.
    Jetzt ist der Wessi teilweise neidisch, weil Tesla hier siedelte, tatsächlich ist das so, der Neid ist da. Der Ossi sollte tatsächlich stolz auf sich sein, denn es geht aufwärts, Kopf hoch.

  50. 67.

    Ein sehr schönes Interview. Bringt es viele Sachen auf den Punkt. Und die Unterschiede in ganz Deutschland sind so vielfältig und groß, wie es auch die vielen Regionen gibt.
    Und ein jeder hat seine eigene Biographie.
    Einige Sachen verstehen ich immer noch nicht, die in Baden, in Württemberg or in Bayern geschehen.
    Muss ich als Fisch Kopp auch nicht.
    ...
    Viel spannender ist der Gedanke, wieviel Beton noch in den Köpfen einiger Chef - Redaktion vorhanden ist. Und dass, obwohl die Kanzlerin a.D. zum Tag der Deutschen Einheit sich veranlasst sah, das Thema, zu bennen. Ich fand, die Passage in Ihrer Reden, als ausgesprochen diplomatisch.
    Mal schauen, ob wir nach 35 - fünfunddreizig- Jahren, den Beton weggeräumt bekommen.

  51. 65.

    So klar der Inhalt auseinanderfallen mag, bei der Vorstellung, dass RRRecht & Orrrdnung herrschen müsse, fiel Vieles zusammen. Diese Affinität gibt es übrigens heute noch, wenngleich auch mit den Versuchen parlamentarischer und politischer Kontrolle.

  52. 64.

    Auch ich bin weit über 60 Jahre und habe auch alles verfolgt , nein mit erlebt.
    Die neue Straße die hier in Falkensee gebaut wurde , 90% der Kosten hat meine Familie (Anlieger Beitrag) bezahlt. Gefragt über Staßenbeleuchtung u.s.w. Fehlanzeige.
    Nur eines der Beispiele die ich nennen könnte.
    Aber sie haben natürlich Recht , wir Ossis sollten ja so dankbar sein.

  53. 63.

    Ich hab in 26 Jahren DDR nicht einen Nazi kennengelernt, geschweige denn ,das die als Gruppe aufgetreten sind. Vielleicht Einzelfälle, in Ostberlin. Glauben Sie mir, die hätte die Stasi dermaßen rund gemacht. Zum Ende der DDR gab's ein paar harmlose Punker. Nach dem Mauerfall, kamen die Rattenfänger aus dem Westen. Das ist aber ein anderes Thema. Was Sie hier also verbreiten, ist einem umfangreiches Nichtwissen geschuldet.

  54. 62.

    Die Ruhrgebietsstädte leiden im Grundsatz an dem "Größenwahn" - so will ich es mal bezeichnen - der 1970er Jahre. Duisburg kann nicht einmal die Signalanlagen für die unterirdischen Strecken kostenmäßig tragen. Das kleinere Ludwigshafen, was auf demselben Trip war, hat deshalb sinnvollerweise wieder Tunnel geschlossen und seine Straßenbahn dafür wieder oberirdisch geführt.

    Wo die doch so stolz in den 1970ern waren, eine schienenfreie Innenstadt zu haben. ;-

    Die Not ist zum großen Teil selbstgemacht - obwohl sie Erfahrungen in der kommunalen Selbstverwaltung hatten, im Gegensatz zu den ostdeutschen Städten. Wer sich die techn. Infrastruktur im Ruhrgebiet anschaut, kann von Armut nichts erkennen; allein, sie ist wegen der Überdimensioniertheit aus den 1970ern nicht mehr zu halten und das führt zur Überstrapazierung jeder Stadtkasse.

    Ja, es sollte sorgsam mit Geldern umgegangen werden; dazu gehört eine Kalkulation des gesamten techn. Lebenszyklus, gleich wo.

  55. 61.

    Lesen Sie doch hier nach

    https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/309740/vor-30-jahren-fonds-deutsche-einheit/

    Zitat:
    "Vom Startvolumen des Fonds in Höhe von 115 Milliarden DM übernahm der Bund 20 Milliarden – zur Finanzierung erhöhte er etwa die Umsatzsteuer. Die restlichen 95 Milliarden DM wurden durch Kreditaufnahme finanziert. Die Lasten trugen der Bund sowie die westdeutschen Länder gemeinsam mit ihren Gemeinden je zur Hälfte."

    Und genau diese Zwangskredite hängen bei vielen Kommunen, die sich dafür hoch verschulden mussten, wie Blei an den Beinen. Schon einmal nachgeschaut wieviele Westbundesländer inzwischen Entschuldungsprogramme für Kommunen aufgelegt haben?

    Also bitte nichts Falsches in die Welt setzen!

  56. 60.

    >"Dann was meinen Sie wie oft alleine Brandenburg Industrieansiedlungen versemmelt hat."
    Bitte mal genauer und nicht so pauschal im Plural. Mir ist nur eine versemmelte Ansiedlung bekannt.
    Dass Solar nach anfänglichem Aufwind dann Pleite gegangen ist, dürfen wir der Technologie-Ignoranz von 16 Jahren bundesdeutscher Merkel-Groko verdanken und deren Bevorzugung der Energiekonzerne mit konventioneller Energieerzeugung.

  57. 59.

    Der Finanzierung "des Bundes" liegen/lagen Mittel aus der Umsatzsteuer und des Solidarzuschlages zu Grunde. DIe neuen Bundesländer bzw. die Bürger waren dadurch unmittelbar selbst an der Finanierung beteiligt. Ich denke, das sollte auch mal deutlich gesagt werden, damit es nicht heisst die alten BL hätten den Osten mit Geld überschüttet.

  58. 58.

    Das Ruhrgebiet ist sanft gefallen, da waren Sie noch nicht in Duisburg oder in anderen Bergbaustädten. Die leiden immer noch und was das verrückte ist, sie mussten trotz klammer Kassen für den Fond deutsche Einheit aufkommen.
    Sie sprechen den Hamburger Hafen an, wer profitiert auch vom Hafen, es sind die ostdeutschen Länder! Die Probleme mit der Schließung des Kaliabbaus habe ich in Thüringen selber vor Ort mitbekommen!
    Was die E-Loks anbetrifft, so seltsam es klingt, gerade die Überkapazität an Lokomotiven hat bei der DB eine Modernisierung des Maschinenparks lange Zeit verhindert. Und warum wurden nach 1991 noch Lokomotiven nach alten DDR-Mustern, die im übrigen technologisch aus den Anfang der achtziger Jahren stammten gebaut? Um Arbeitsplätze zu sichern. Das gleiche gilt für den Waggonbau. Nur jetzt müssen sich die Betriebe auf dem Weltmarkt behaupten und da haben einige auch die Anpassung verschlafen

  59. 57.

    "Die meisten Ministerpräsidenten im Osten wurden im Westen rekrutiert."

    Das ist so nicht richtig. Einzig Bodo Ramelow hat seine politische Sozialisation in Niedersachsen erfahren und ist dann über den gewerkschaftlichen Arbeitskampf in Bischofferode letztlich ins Amt gekommen. Alle anderen sind gebürtige Ostdeutsche, die allerdings die Mehrheitsentscheidung ihrer Landsleute für einen Beitritt respektierten.

  60. 56.

    Sie meine ich hätte nichts begriffen, sorry wenn ich lache. Als Ü60zig habe ich diese gesamte Zeit mit wachen Augen beobachtet. Anscheinend haben Sie nicht begriffen, wer, um es einmal als Starthilfe zu bezeichnen, die Lasten getragen hat
    Hier einmal zum nachlesen
    https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/309740/vor-30-jahren-fonds-deutsche-einheit/
    Dann was meinen Sie wie oft alleine Brandenburg Industrieansiedlungen versemmelt hat. Sie sprechen von Plattmachen! Meinen Sie heruntergewirtschaftete VEB`s mit Maschinen z.T. noch aus den dreißiger Jahren wären konkurrenzfähig? Und was die Automobilindustrie angeht, das betrifft ganz Deutschland und nicht nur den Osten. Mal den Blick auf das gesamte Land werfen und nicht nur nölen! Konkret haben die deutschen Konzerne den technologischen Wandel verschlafen und zahlen nun den Preis dafür!

  61. 55.

    Diese langweilige Nabelschau über "den Osten" sollten die Medienmacher vielleicht mal sein lassen. Es ist eine genauso dumme Pauschalierrung wie "der Westen". In Wirklichkeit verteilen sich die Probleme über das gesamte Land. Strukturwandel und Arbeitsplatzverlust passiert in der Bundesrepublik schon lange vor Beitritt der Ex-DDR 1990. Wie unterschiedlich Menschen damit umgehen ist keine Frage angebliche einseitiger Benachteiligung bestimmter Regionen, die heute so gern publiziert wird.

  62. 54.

    .....ich bin wirklich erstaunt darüber, was für reflektierte und tolle Kommentare ich heute hier zu lesen bekomme. Dankeschön an alle Foristen. Bisher hatte ich manchmal das Gefühl, einige Menschen hätten bestimmte Situation mit einer "rosaroten Brille" gesehen. Die Kommentare, die ich allerdings heute hier in absoluter Mehrheit lese, stimmen mich sehr positiv. Werden heute andere Kommentare durchgelassen oder ist das die ehrliche Sichtweise, die die Meisten haben? Letztendlich ist es mir vollkommen egal, ich bedanke mich bei allen Foristen für die interessanten und informativen Kommentare. Ich freue mich wirklich darüber, solch eine konstruktive Diskussion zu verfolgen.

    Mein Dank dafür geht auch an den rbb, denn Sie entscheiden ja darüber, was veröffentlicht wird und was nicht. Solch eine Diskussion wie heute habe ich mir schon lange gewünscht.

  63. 53.

    Die meisten Ministerpräsidenten im Osten wurden im Westen rekrutiert.
    Zum anderen wurde mehr platt gemacht als aufgebaut in der Anfangszeit.In diesem Zusammenhang darf ich Mal an die momentanen Proteste in der Automobilsparte erinnert werden.Aber wenn die Ossis auf die Straße gegangen sind , was für undankbaren Bürger.
    Ich glaube sie haben nichts begriffen.

  64. 52.

    Das liegt daran, dass die Parteien nicht für alle Probleme verantwortlich sind.
    Das ist genau das Problem, was die Leute hier nicht verstehen. Sie geben nur die Rahmenbedingungen vor. Aktiv werden muss man selber.
    Die Menschen hier denken, dass ein Staat, der alles regelt, zu mehr Wohlstand führt, aber das hatten wir ja schon mal.

    Abgesehen davon sehe ich es wie die anderen, dass es hier in den letzten 20 Jahren steil bergauf gegangen ist und dass es meckern auf allerhöchsten Niveau ist.

  65. 51.

    Prügeleien, Körperverletzung - all das gab es in der DDR häufig und regelmäßig. Mit den gewalttätigen Neonazis war die Stasi komplett überfordert, das lief dann unter "Rowdytum".

  66. 50.

    In der Tat gibt es eine verheerend großen Kluft zwischen der sinnvollen Wiederherstellung eines gesamtdeutschen Kulturerbes in Form restaurierter Städte und Ortschaften und einem recht brachialen Umbruch gemäß einer Vorstellung, die hätten es nicht anders verdient.

    Im Vergleich zum Zeitraffer in Ostdeutschland ist das Ruhrgebiet auf "samtenen Teppich" gefallen, was die Umstrukturierung angeht. Auch der Hamburger Hafen, der in den 1970ern technol. ziemlich schlecht dastand, hat spezifische Fördergelder erhalten.

    Davon war bspw. in Bischofferode, wo es allein um den Aktienkurs von Kali + Salz ging, nicht etwa um Verluste, beileibe nicht mehr die Rede. Auch die Schienenfahrzeugindustrie war auf gutem Stand: E-Loks der DR wurden aufgrund ihrer Beschleunigung zum Nahverkehr Rhein-Ruhr und wegen der Zugkraft nach Finnland für Holztransporte ausgeliehen.

  67. 49.

    Einer davon ist ein bekannter Liberaler, der aus der zweiten Reihe immer wieder Rufe des alten zornigen Mannes macht. ;-
    Zu aktiveren Zeiten ist er durch Mecklenburg (also das westliche M-V) gezogen und hat den Kommunen "erfolgsunabhängige Beraterverträge" angedient. Das ist den meisten Kommunen, die ihre kommunale Eigenverantwortung erst noch lernen und erst noch einüben mussten, finanziell oftmals zum Verhängnis geworden. Die Zahlung stand, der bez. Erfolg nicht.

  68. 48.

    Hinzu kommt, dass die Ost-MP`s mantrahaft über Jahre wiederholt haben:
    der Osten werde vernachlässigt
    ohne darauf zu schauen welche Mittel in den Osten aus den Westgebietskörperschaften geflossen sind.

    Hier wurde einfach eine Erwartungshaltung durch die verantwortungslosen OST-MP`s hervorgerufen und die Quittung kommt nun durch die rechten Rattenfänger!

  69. 47.

    Warum wählen die Leute AFD? Weil sie glauben, danach wird alles besser. Nein,das tun sie nicht, es ist ihnen sehr bewusst, das die AFD die Probleme nicht lösen wird, die sie haben. Aber haben die anderen Parteien das getan? Viele der anderen Parteien haben sich schon seit langem aus dem ländlichen Raum verabschiedet. Diese Lücke hat dann die AFD gefüllt. Jedes mal zur Wahl kommt dann der große Aufschrei und danach ändert sich wieder nichts......

  70. 46.

    Sie müssen dabei aber die Generationen unterscheiden! Wenn ein Jahrzehnte langer DDR Bürger jetzt jammert, dann jammert er als Rentner. Wenn jemand bis 35 jammert, dann jammert er als Gesamtdeutscher im Bildungs- oder frühen Arbeitsalter. Die Jammergründe sind jeweils andere ;-) Das tolle am Jammern ist dabei, dass man nie jemanden persönlich verantwortlich machen kann. Es ist eben ein allgemeines Jammern. Hier setzen Populisten gerne an. "Euch hat man alles weggenommen"... "Die nehmen euch alles weg"... Wer ist Euch und wer sind Die? Und viele Deutsche jammern gerne und viel, weil die mit nichts zufrieden sind und immer auf jemanden warten, der sie ins persönliche Paradies führt. Quasi dem Schicksal ergeben. Ehrlich: Was willste mit denen denn für nen Staat machen?

  71. 45.

    Die gemütliche DDR zurückhaben wollen, nur mit Euro, vollen Regalen und Reisefreiheit.

  72. 44.

    Dem ist nichts hinzuzufügen. Ein Kommentar, der mir aus dem Herzen spricht. Treffender kann man es nicht ausdrücken. Danke dafür.

  73. 43.

    In der Aussage will ich Ihnen zustimmen, vgl. dazu meinen Beitrag ...

    "Allerdings: ( ... ) es ist von "Deutschland B" mehrheitlich im Frühj. 1990 so abgestimmt worden."

    in der gefühlten Unterstellung, es wäre anders geschrieben worden, nicht.
    Allerdings ist auch niemand gezwungen, die faktische Übernahme dann auch zu praktizieren. ;-

    Es ist ja gerade die vielfache Leugnung der eigenen Verantwortung, mehrheitlich für den bloßen Beitritt gestimmt zu haben, was ein wesentlicher Grund für die AfD-Wahlerfolge ist. Statt irgendeinen "Verrat" bei anderen zu suchen, wäre es gut, in den eigenen Spiegel zu schauen und sich eine Irrtumsmöglichkeit zu attestieren. Dann könnten Menschen wachsen, ansonsten verbleiben sie im Schmollwinkel.

  74. 42.

    Gab vor einiger Zeit bei ZDF-Info eine Dokumentarreihe: Die spektakulärsten Kriminalfälle der DDR
    https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/mysterioese-kriminalfaelle-der-ddr-100.html
    Auch werden in n-tv und in ZDF-Info mehrteilige Dokus gezeigt über diverse Aspekte des Lebens in der DDR, so am vergangenen Wochenende über die Versorgung mit Lebensmitteln und dem Mangel in gewissen Bereichen.

  75. 41.

    "Ich hoffe der Groschen ist gefallen, dass man sich auch auf Bundesebene bemühen muss, wieder an die Leute ranzukommen und denen ein glaubhaftes Angebot zu machen."
    Einfach mal reflektieren: wer ist in dieser Forderung der Passive und wer der Aktive? Wer beklagt sich seit Jahrzehnten über die so "furchtbaren" Umststände im Osten - der Passive oder der Aktive?
    Kann es sein, dass hier etwas grundlegend falsch läuft und für "Future Ost" (warum nicht "Zukunft Ost") keinerlei Perspektive bietet?!

  76. 40.

    Ja,die Aufwertung hat dazu geführt das meine Frau und ich uns heute über eine(in meinen Augen)sehr gute Rente freuen können.

  77. 39.

    Ich komme aus dem Osten und war 19, als die Mauer gefallen ist. Das war für mich der schönste Tag des Lebens. Die DDR habe ich mir bisher keine Sekunde zurück gewünscht.

  78. 38.

    >"recht und Ordnung gesorgt hatte."
    Gesorgt vielleicht, aber Verbrechen und rechtsextreme Ausfälle hier und da gabs auch in der DDR. Das wurde nur nie kundgetan. Daher denken alle, die DDR war ein super sicheres Land ohne Verbrechen und ohne Hitlergruß. Dadurch konnte man sich zumindes sicherer fühlen. Auch weil die innere Sicherheit des Staates bis zur Haustür reichte durch die persönlich bekannten ABVs. Nur: Wenn wir die totale Sicherheit wollen, dann wird das auch eine totale Überwachung wie z.B. in China. Wollen wir das?

  79. 37.

    Mit Kumpels habe ich eine 4-tägige Tour durch Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg zurück nach Berlin gemacht. Wir haben dort viele Menschen getroffen, denen es sicher viel besser als früher ging, die aber jammerten, dass sie sich vom Westen übervorteilt fühlen und fremdgesteuert. Meist wohnten sie in schönen Häusern an guten Straßen. Wir trafen auch einige, die nach der Wende durch Aktivität auf die Beine gekommen waren, die jammerten nicht.

    Wahrscheinlich haben 40 Jahre "Führung" durch den Staat viele Menschen dort antriebslos werden lassen. Die Integration dieser Menschen scheint nicht zu gelingen. Es ist meines Erachtens Missgunst den Tüchtigen gegenüber, welche diese Menschen immer mehr in eine Opferrolle drängt.

    Man wundert sich vor allem, warum dann Wessis wie Herr Höcke (NRW) und Frau Wagenknecht (Saarland) bei denen punkten können.

  80. 36.

    "Und die meisten, die jetzt im Wahlalter sind, kennen die DDR gar nicht mehr aus eigenem Erleben, wurden also "im Westen" sozialisiert."

    Die jungen Menschen werden jedoch von ihren Eltern mit alten DDR-Kamellen sozialisiert. Die hätten mal eine Stunde Staatsbürgerkunde mitmachen sollen, denen wäre ihre DDR-Romantik sofort vergangen.

  81. 35.

    Wer hat den Spruch skandiert:
    "kommt die DM nicht zu uns kommen wir zu Ihr"?

    Und wer hat den Weg über den Beitritt gewählt? Hier wurde nichts der ehemaligen DDR übergeholfen, sondern es wurde freiwillig übernommen, weil man Kohl`s blühenden Landschaften blindlings vertraute!

  82. 34.

    Ich habe eine zeitlang in Thüringen ausgeholfen. Das was ich dort an Rivalitäten zwischen den einzelnen kleinteiligen Kommunen gesehen habe, ließ mich nur den Kopf schütteln. Es war kurz nach der Wende geplant die Landkreise zu wirtschaftlich tragfähigen Einheit umzubauen nur es blieb in Thüringen bei der Kleinteiligkeit der Landkreise und Kommunen, wo jede Kommune versuchte mit einem eigenen zu groß dimensionierten Gewerbegebiet der Nachbarkommune die Betriebe abzujagen. Auch versuchten alte Kader sich noch in sichere Posten zurückzuziehen.

  83. 33.

    "Wenn man es wirklich auf eine Personengruppe herunterdampfen würde, dann wäre das der Personenkreis, der ab 1989 fundamentale Änderungen in seinem persönlichen Leben erleben musste. "

    Meine Güte, das ist 35 Jahre her. Das Gejammer erinnert ja schon so langsam an antike Blutfehden. Und ja, meine eltern wurden auch beide zum 01.01.1991 arbeitslos. Und trotzdem konnten sich meine eltern 10 Jahre nach der Wiedervereinigung ihren Traum vom Eigenheim erfüllen.

  84. 32.

    Die Umstände der so bezeichneten Deutschen Einheit sind ja in der Tat auf ein "Deutschland A" u. "Deutschland B" hinausgelaufen. Mit diesen Umständen meine ich kein Zusammenkommen von Zweien, die sich erst einmal als gleichwertig betrachten, damit meine ich den simplen Beitritt u. die Übernahme von allem, was der andere seit vierzig Jahren praktiziert hat.

    Allerdings: Dies ist nicht einfach von "Deutschland A" übergeholfen worden, es ist von "Deutschland B" mehrheitlich im Frühj. 1990 so abgestimmt worden.

    Dass das Wirtschaftliche nicht nur MITTEL zum Zweck ist, sondern das zentrale Kriterium einer Gesellschaft sei, an dem der so bez. "Fortschritt" zu messen wäre, da hat auch Marx seine Hände im Spiel. Vorhandene sinnvolle örtliche Strukturen wurden überrollt, das war der Einbruch seitens des Westens; dass es nur ein definitiv "Richtig" und "Falsch" gäbe, dass sich Fremde 100%ig anzupassen hätten, das ist eine "Frucht des Ostens".

    Vergangenheit hört nicht einfach auf. ;-

  85. 31.

    Derzeit sehen sich allerdings viele nach der alten Zeit zurück, als Ulbricht noch für recht und Ordnung gesorgt hatte.

  86. 30.

    Wem gehörten den die Grundstücke? Es waren auch Eigentümer aus dem Westen, deren Grundstücke zwangsverwaltet wurden. Sie ziehen Grundstücke heran um darzustellen, dass die DDR nicht pleite war, aber etwa ein halbes Jahr bevor Honecker zurücktreten musste hat ein Wirtschaftsfachmann der SED genau dieses im ZK vorgetragen. Die Schulden überstiegen das Anlagevermögen, also Grundstücke und Betriebskapital der VEB`s. Diese Schulden bestand gegenüber dem Westen. Sie erinnern sich an den Milliardenkredit den Strauß eingefädelt hatte und warum, weil die Banken im Westen der DDR keinen Kredit mehr geben wollten. Alleine die Zinszahlungen und Tilgungen der Kredite hätte die DDR nicht mehr leisten können und war damit INSOLVENT, also eine Staatspleite!

  87. 29.

    Das glaube ich gern, dass da viel Geld aus dem Fenster geschmissen wurde. Oder vllt. besser formuliert: In den Rachen zwielichter Berater, die fragwürde "Konzepte" erarbeiteten, die zu Nullnummern wurden.

  88. 28.

    Ich glaube trotzdem, dass insgesamt die Ostdeutschen mehr erwarten, dass der Staat ihre Probleme löst.
    Aber viele Probleme, die jetzt der Ampelregierung angelastet werden, sind Probleme, die sich in den letzten 15 Jahren entwickelt haben.
    Und die Probleme lassen sich nicht lösen, indem man wieder zurück in einen totalitären Staat geht.
    Ganz im Gegenteil, wenn man zurück denkt, wie es wirklich früher war.

    Im Grunde genommen sind die Probleme heute global z.b der Klimawandel und damit zwingend eine Veränderung des privaten Verbrauchs und einer anderen Mobilität.

    Das ost-west Thema lenkt von den echten Problemen nur ab, aber das ist glaube ich auch der Sinn für die meisten Menschen, weil dann müssen Sie sich nicht kümmern.

  89. 27.

    Das ist doch Quatsch.
    Die Lausitz zum Beispiel, hat seit Jahren überdurchschnittlich hohe Rechtsnationale Wahlergebnisse und bekommt dafür im Gegenzug, von der Bundesrepublik, von der Europäischen Union und von den Ländern Brandenburg und Berlin, Zig Milliarden an Strukturhilfen und Fördermitteln.
    Man könnte eher der Meinung sein, dort wo die AfD am Meisten Zuspruch hat, dorthin gehen Strukturhilfen, Fördergelder und Investitionen und der große Rest - schaut ,,in die Röhre,,.

  90. 26.

    Kurz zur Rentenkasse. Kohl hat die Reserven der Rentenkasse dazu genutzt um den Abzug der Sowjets zu finanzieren. Die Beitragszahler West durften über ihre Beiträge die Rentenzahlungen im Osten finanzieren und das führte dann zu den von Ihnen genannten Problemen. Im Übrigen gab es noch bis vor zwei Jahren im Osten bei den Beitragszahlungen, dass die Zahlungen im Rentengebiet Ost mit einem höheren Faktor bewertet wurden als im Westen.
    Ironischerweise hat die Linke durch ihre Forderung ein Rentenpunkt Ost gleich ein Rentenpunkt West dieses System, das zum Ausgleich der niedrigeren Löhne gedacht war gekippt!

  91. 25.

    Na ja, und hier ist genau das Problem, weil ein Billiglohnland ist das hier ja nun nicht im geringsten. Da ist jeder Handwerker im Ruhrgebiet billiger.

    Ich glaube das ist auch die grosse Fehleinschätzung der meisten Menschen hier. Die meisten Gewerke hier sind komplett überteuert.

    Hier verwechseln viele Leute den Westen mit irgendwelchen reichen Vororten in Hamburg. Da hilft nur Reisen, weil Reisen bildet.

    Fahren Sie doch mal nach Duisburg und schauen Sie sich den normalen Westen an.
    Danach erzählen sie nicht mehr, dass es hier ein Billiglohnland ist.

  92. 24.

    Anscheinend ist Ihnen entgangen, dass die DDR Immobilien von Westdeutschen unter Zwangsverwaltung gestellt hatte und zu nicht kostendeckenden Mieten vermietet hat, oder das Gesetz der Regierung Modrow, wo schnell noch Bonzen Immobilien erweben konnten weit unter Preis.
    Jetzt hier in Ostalgie zu verfallen, ohne zu sehen, das der Osten pleite war, die Betriebe fast alle marode und somit bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr zu retten ist das Einstimmen in den seit Jahrzehnten vorgetragenen Singsang der Ost-MP`s, der Osten werden vernachlässigt!
    Ich erinnere mich noch gut unmittelbar nach der Einheit, wie fast ausschließlich Westwaren gekauft wurden oder mehrmals im Jahr in den Urlaub gefahren wurde. Ich habe meine Freunde aus dem Osten gewarnt, sie sollten ihre Ersparnisse zurückhalten, da das böse Erwachen mit Arbeitslosigkeit noch kommen würde, aber sie haben den blühenden Landschaften Kohls geglaubt und was kam? Sie kennen die Geschichte selber!

  93. 23.

    >"Das wirkt bei einigen Menschen noch nach."
    Man Kinders... wie lange ist das denn her? Ich bin einer der letzten DDR-Generation, die in der DDR wirklich groß geworden ist mit Krippe, Kindergarten, Schule, Pioniere, FDJ, Jugendweihe, Ausbildungen, erste Arbeitsjahre und dem ganzen drum und dran inkl. Ferienlager, Partys, Disco usw. Sicher bin ich DDR sozialisiert. Aber ich bin doch nicht von gestern und nostalgiere in der Geschichte rum. Viele meiner Generation mussten oder haben sich aus Interesse heraus nach der Wende politisch, gesellschaftlich und auch beruflich neu orientiert. Meist auch zum positiven in ihrem Lebenslauf. Da wirkt nichts nach, außer der Wille und die Angewohnheit, sein Leben selber zu gestalten. Das musste und konnte man in der DDR nämlich auch, wenn man sich persönlich entwickeln wollte.

  94. 22.

    Es wäre gut, wenn Sie sich zu diesem Thema erst einmal vernünftig informieren, ehe Sie hier etwas falsches sagen
    https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/309740/vor-30-jahren-fonds-deutsche-einheit/

    Und zudem schauen Sie sich die Zustände im Westen vor 1989 an und heute insbesondere im Saarland, Ruhrgebiet u.a. Gebieten!

  95. 21.

    Haben Sie in den vergangenen Jahren nicht mitbekommen, das die Ost-MP`s immer geschrien haben, der Osten werden vernachlässigt? Wer trotz Milliardenzahlungen in dreistelliger Höhe aus den westlichen Bundesländern und vom Bund, sowie Zahlungen in Billionenhöhe aus den Sozialversicherungen meint er wäre vernachlässigt, der sollte mal ins Saarland gehen, in den Ruhrpott oder nach Bremen z.B. Auch wäre gut, wenn Sie sich einmal die Ausgabenstrukturen anschauen, da wurde Geld für Gewerbeparks in fast allen Kommunen aus dem Fenster geschmissen und vielfach Einheiten geschaffen, die wirtschaftlich nicht tragfähig waren! Oder haben Sie sich einmal mit betriebswirtschaftlichen Kennzahlen beschäftigt?

  96. 20.

    Ja, damit haben Sie natürlich auch Recht, aber diese "Ost-Schublade", dieses "Abgehängt- und Opferklischee" ist mir einfach zu simpel. Es gibt auch im Westen eine ganze Menge Leute, die genauso ticken, ohne dass sie oder ihre Eltern je 1 m³ DDR-Luft geatmet hätten. Und die französischen Le Pen-Wähler sind da völlig unverdächtig. Und um noch mal kurz auf einen Wunsch von Herrn Bolz im Artikel einzugehen: Ja, ich kenne einige Menschen, die nicht hetero sind, einige, die nicht weiß sind und ganz viele, die nicht männlich sind, die sich in Cottbus wohlfühlen. Warum auch nicht?

  97. 19.

    Der Osten war preußisch militaristisch geprägt. Fürs Studium drei Jahre NVA, Kinder und Jugendliche beim gelegentlichen Appell, Pioniermanöver, Wehrkundeunterricht. Ausländer? Waffenbrüder! Das wirkt bei einigen Menschen noch nach.

  98. 18.

    Nee, da verkennen Sie aber die „Macht“ der Sozialisationsinstanz „Eltern“.
    Nicht wenige Nachwendegeborene geben sich wie der 1 zu 1 Abklatsch ihrer DDR-sozialisierten Eltern und leben das ganz genau so.

  99. 17.

    Mein Eindruck, jede Bundesregierung betrachtet den Osten der Republik noch als unmündig, Billiglohnland, eher Kolonialer Charakter den man noch sozialisieren muss.
    Da scheint selbst Polen und Ukraine näher an Berlin zu sein.

  100. 16.

    Der Osten war pleite? Allein die Grundstücke, Immobilien, Wald- und Ackerflächen haben ein Vielfaches an Wert als je an Aufbauhilfe Ost hineingesteckt wurde. Nicht zu vergessen, dass vieles dieser Aufbauhilfe wieder an Leute aus dem Westen ging, für Sonderabschreibungen im Wohnungsbau in den 90ern, für "Buschzulagen", für Unternehmen, die für eine D-Mark verscherbelt wurden und dann noch Fördergelder bekamen und dann absichtlich geschlossen wurden.

  101. 15.

    >"Mich haben die Ergebnisse auch nicht überrascht. Ich hoffe der Groschen ist gefallen, dass man sich auch auf Bundesebene bemühen muss, wieder an die Leute ranzukommen und denen ein glaubhaftes Angebot"
    Herr Bolz hat Recht. In unserer so betont förderalen Republik wird vieles auf die Bundesländer abgeschoben und immer dorthin gezeigt, wenn die Bundesregierungen sich keine komplizierten Fragen stellen lassen wollen.
    Solange es keine großen Konflikte und Unsicherheiten drumherum gibt, können die Länder noch vieles bundespolitische Hauruck ausbügeln. In den letzten 8 Jahren aber zunehmend nicht mehr. Dass was an Unmut und Unverständnis in der Bevölkerung ist, ist Missmanagement der Bundesregierungen. Blöd nur, dass viele Wähler nicht zwischen Landespolitik und Bundespolitik unterscheiden können. Dann kommen halt solche Landeswahlen bei raus, owohl eigentlich der Bund gemeint sein sollte. Sachsen und Thüringen waren die ersten Bundesländer mit Wahlen. Andere Bundesländer folgen...

  102. 14.

    Liebe Claudi,
    das klingt doch sehr verbittert und ja, viele Ihrer Punkte stimmen mit der Realität überein. Aber das heißt dich nicht, dass alles schlecht war. Ich war 17 Jahre alt, als die Wende kam, habe 2 Berufsausbildungen gemacht und wohne jetzt glücklich im Einfamilienhaus im Havelland. Ohne Parteibuch wäre das früher nie möglich gewesen. Ach ...und böse Ossis gibt es genug: Meine Mutter war z.B bei der Stasi! Es ist eines Jeden eigene Verantwortung etwas aus seinem Leben zu machen und ich bin gern im " Osten" daheim

  103. 13.

    Es wird immer so getan, als ob die Wende erst voriges Jahr stattgefunden hat. Das ist jetzt über 30 Jahre her! Und die meisten, die jetzt im Wahlalter sind, kennen die DDR gar nicht mehr aus eigenem Erleben, wurden also "im Westen" sozialisiert. Es ist m.E. ziemlicher Quatsch, immer auf diese Geschichte zu schielen und damit alles zu begründen. Und es ist vor allem viel zu einfach, die Begeisterung von 20-30% der Leute für Nazis damit zu begründen. Vielleicht sollten sich Medien und Regierende auch mal mit den Vorstellungen der verbleibenden Mehrheit beschäftigen und sich nicht ständig von der AfD die Themen vorgeben lassen. Danke für diesen guten Artikel.

  104. 12.

    Tja warum wohl!? Weil diese ,,Partei“ mit den Ossis zusammengedacht werden muß. Und sie sind das Problem der nächsten Jahre für Ostdeutschland, das befriedet werden muß.

  105. 11.

    Ich finde Ihr Text liest sich wie eine Beschreibung der Verhältnisse unter einer AfD-Regierung nach - sagen wir mal - einem Jahr. Niemand wird in ein fremdenfeindlich geführtes Bundesland investieren oder dort eine Zukunft aufbauen wollen. Niemand.

  106. 10.

    Ich bin in West-Berlin geboren und lebe jetzt schon viele Jahre gerne in Brandenburg!
    Im Alltag verspüre ich pers. null Unterschied zw. Ost und West!
    Und wer andere Meinungen nicht akzeptiert sollte mal einen Nachhilfekurs zum Thema Meinungsfreiheit und Demokratie besuchen.
    Seit 1989 wurde auch von Medien, Bürgern und Politikern viele Fehler begangen.
    Die Eigenen anzuerkennen wäre ein erster Schritt zur Verbesserung der Situation!
    Danke!

  107. 9.

    Hallo Claudi, Sir sehen offenbar nur die Schattenseiten. So in einer, wenn auch verbesserungswürdig, Demokratie zu leben, keine Spitzel mehr im Alltag, Reisefreiheit, die verbesserten Lebensverhältnisse .... Vielleicht schauen Sie mal nicht nach Berlin, sondern in eine ähnlich große Stadt im Westen. Dann vergleichen Sie noch die Arbeitslosenzahlen in Brandenburg und NRW. Oder reden einfach mal mit einem Westdeutschen. Nicht jeder hat für eine Mark einen Ostbetrieb gekauft oder Grundstücke bekommen. Aber die meisten haben gerne für den Aufbau Ost gezahlt. Wussten Sie z,.B. dass Kohl grosse Teile der Einheit aus den Sozialversicherungen bezahlte? Das dieses natürlich zu Absenkung der Rentenhöhe und längeren Beitragszahlungen führte?

  108. 8.

    Wäre schön, wenn Medien anfangen würden, die Begriffe West- und Ostdeutschland oder neue Bundesländer zu vermeiden. Scheinbar scheint es in deren Köpfen noch eine Mauer zu stehen. Schade

  109. 7.

    Es ist in Ostdeutschland aber mindestens genau so verbreitet, pauschal über "den Westen" zu reden. Das sollte man ebenfalls nicht vergessen. Es hat alles zwei Seiten ....

  110. 6.

    Ich bin im Osten Berlins aufgewachsen und war ein Kind als die Mauer fiel. Unserer Familie ging es seitdem deutlich besser, kein Gängeln und Einschüchtern der SED Parteistruktur mehr. Ich habe mich nie als Erbe des Ostens gesehen, man hat mich nie anders behandelt. Pflege wird immer gesucht. In Schweden fragten mich Einwohner, wo in Berlin ich lebe. (Ich sagte Norden) Da ich gar nicht auf die Idee kam, dass es eine Ost/West Frage ist und sie waren zu höflich, um die Frage zu konkretisieren.

  111. 5.

    Hallo Claudi! Es tut mir leid das schreiben zu müssen, aber der Osten hat damals falsch gewählt. Die hatten die Chance mit Lafontaine, der ihnen(fast)die Wahrheit gesagt hat. Der Osten war sowas von pleite und die Wirtschaft lag am Boden. Hätte die Regierung sonst freiwillig dieses Land aufgegeben, wo sie vorher auf jeden geschossen haben der gehen wollte. Am Zusammenbruch war nicht die BRD schuld, sondern die Funktionäre, die keine Ahnung von Wirtschaft hatten und dieses Land vor die Hunde gehen ließen. Kannst Du Dich allein an die Häuserfassaden erinnern. Ich war zur Wende 29 und bin in der DDR aufgewachsen. Ich habe damals nicht Kohl gewählt, weil das, was er versprach, niemals der Wahrheit entsprechen konnte.Aber die Leute hatten nur das schnelle Geld im Kopf, welches dann natürlich nicht kam.Es ist sooo wichtig sich vor einer Wahl mit den Parteien und ihren Programmen zu beschäftigen, über die Konsequenzen nachdenken und dann erst zur Urne zu schreiten.Gerade in der heutigen Zeit

  112. 4.

    Ich bewundere diesen Optimismus. Wie soll man denn eine Gesellschaft zukunftsfähig machen, wenn ein Drittel der Menschen das überhaupt nicht will? 10 bis 20 Prozent Ausfall mag zu verkraften sein, aber ab 30 Prozent wird es problematisch. Wer soll denen denn die Rente erarbeiten und ihnen irgendwann den Hintern abwischen?

  113. 3.

    Ein Gespräch über den Osten und viermal kommt 'AfD' vor, aber keine der Parteien, die 33 Jahre im Osten regiert haben. Seltsam.

  114. 2.

    Mal eine Kleinstadtstory die für viele Städte und Dörfer im Osten gilt: Nach der Wende verloren viele Ihre Häuser (Rückübertragung oder Finanzierungsausfall wegen Jobverlust), Kinder zogen weg, Betriebe und Gewerbe brachen weg, Arbeitslosigkeit, Wohlstandsverlust, Verkauf von Ostwerten für 1DM an ausschließlich West die es dann für Unsummen wieder an Ost verkauften (Treuhand), Abspruch von Ausbildung und Fachkenntnisse, am Ende setzt man hunderte Zuwanderer ins Dorf. So läuft es leider ab

  115. 1.

    Wie schön, zwei Menschen mit einem sehr klaren Blick UND mit Optimismus. Mehr davon, bitte auch mehr Medienberichte in dieser Art von Lösungsorientierung anstatt des Versuchs, aus allem einen Skandal oder mindestens ein Skandälchen zu konstruieren. Leben geht halt nur vorwärts und trotzdem muss man das Gestern verstehen wollen.

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