Kein weiterer Vogelgrippefall - Zoo Berlin öffnet Heiligabend wieder mit Ausnahmegenehmigung
Der Berliner Zoo öffnet nach einem Vogelgrippefall wieder seine Pforten für Besucher. Die Einrichtung hat eine entsprechende Ausnahmegenehmigung erhalten. Auf dem Gelände sind zurzeit auch die geretteten Fische aus dem geplatzten "Aqua-Dom" untergebracht.
Mehr als einen Monat musste der Berliner Zoo aufgrund eines Vogelgrippefalls für Besucher schließen. Jetzt haben die zuständigen Behörden entschieden, dass die Einrichtung im Berliner Tiergarten am 24. Dezember für Publikumsverkehr wieder öffnen kann.
Wie Zoo und Bezirksamt mitteilten, wurden nach intensiven Testungen von 1.200 Zoovögeln kein weiteres infiziertes Tier gefunden.
Möglich macht die Öffnung nach Angaben der Zoo-Leitung eine Ausnahmegenehmigung mit strengen Auflagen. "Um den Bestand der Zoo-Vögel nicht zu gefährden und eine Ausbreitung des H5N1-Virus zu verhindern, ist die Einhaltung von Hygienemaßnahmen von ganz elementarer Bedeutung", betont die zuständige Bezirksstadträtin Berlin-Mitte, Almut Neumann.
Strenge Hygienemaßnahmen für Besucher
Folgende Hygienemaßnahmen müssen Besucher bei einer Zoovisite einhalten:
- So sind sie am Eingang angehalten, über in Desinfektionsmittel getränkte Matten zu gehen. Auch Räder von Kinderwagen sind so zu reinigen. Gleiches gilt für das Verlassen des Zoos.
- Auf dem Weg in den Zoo und auf dem Areal der Einrichtung dürfen keine Vögel angefasst werden.
- Sollten Besucher tote Wildvogel auf dem Zoo-Gelände entdecken, muss unbedingt Abstand zum Kadaver gehalten werden; Zoo-Mitarbeiter sind umgehend zu verständigen.
Nach Angaben der Bezirksstadträtin Berlin-Mitte, Almut Neumann (Grüne), werde die Veterinäraufsicht zudem voraussichtlich in den kommenden Tagen eine Ausnahmegenehmigung dafür erteilen, dass keine Vögel gekeult werden müssen und sie damit am Leben bleiben können.
Die Vögel, die mit dem verendeten Hammerkopf im direkten Kontakt waren, müssen allerdings weiterhin im Stall bleiben. Für diese Vögel werde eine dritte Testungsreihe in der ersten Januarwoche notwendig sein.
Am 13. November war ein toter Hammerkopf, ein afrikanischer Stelzenvogel, im Zoo entdeckt worden. Nach einer Laborbestätigung der Geflügelpest wurde der Zoo am 18. November für Besucher gesperrt.
Zoo kümmert sich zusätzlich um Fische aus geplatztem Riesen-Aquarium
Zurzeit behandelt der Berliner Zoo auch viele der Fische, die nach dem Platzen des "Aqua-Dom" gerettet aus Wasserlachen gerettet oder aus anderen Becken umgezogen wurden. Einem Großteil gehe es "den Umständen entsprechend gut", teilte eine Zoo-Sprecherin am Mittwoch mit. "Einzelne Tiere erlitten bei dem Unglück äußerliche Verletzungen der Haut, die wir durch desinfizierende Bäder versuchen, therapeutisch zur Abheilung zu bringen.", so die Sprecherin.
Rund 200 Tiere waren am Wochenende in den Zoo gebracht worden, darunter etwa 40 Salzwasserfische. Es handele sich etwa um Buntbarsche, Doktorfische, Picasso-Drückerfische oder Fledermausfische. Derzeit sind sie laut Angaben der Sprecherin in rückwärtigen Quarantänebecken untergebracht. Ob und welche Tiere im Zoo bleiben werden, entscheide die zuständige Behörde.
Die meisten der 1.500 Fische im "Aqua-Dom" waren bei der Havarie gestorben. Sieben der zunächst geretteten Fische waren bereits tot im Zoo angekommen oder starben kurz danach an Verletzungen.
Sendung: rbb24 Abendschau, 21.12.2022, 19:30 Uhr