Mitmachaktion des Nabu - Berliner zählen deutlich mehr Wintervögel

Do 25.01.24 | 18:02 Uhr
  10
Symbolbild: Eine Blaumeise (Cyanistes caeruleus). (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Bild: dpa/Patrick Pleul

Bei einer Mitmachaktion des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu) sind in Berlin mehr Blaumeisen, Amseln und Rotkehlchen gezählt worden als bei früheren Winterzählungen. Auch Waldvögel wie Erlenzeisig oder Gimpel seien oft Wintergäste in der Stadt gewesen, teilte der Nabu am Dienstag mit. Am häufigsten sei wie bereits in vergangenen Jahren der Haussperling in Gärten oder Parks beobachtet worden – gemeinhin als Spatz bekannt.

Insgesamt hätten sich 3.300 Berlinerinnen und Berliner an der Aktion "Stunde der Wintervögel" beteiligt, hieß es, sie hätten rund 73.000 Vögel gemeldet. Im vergangenen Jahr hatten sich rund 3.500 Menschen aus Berlin beteiligt und insgesamt rund 68.000 Tiere gezählt. Diese Entwicklung sei zwar positiv, aber vor allem dem Wintereinbruch geschuldet, der viele Vögel an Futterhäuschen getrieben hätte. Langfristig sei die Zahl der Sichtungen demnach deutlich gesunken.

"Mehr Vögel kamen zur Futtersuche in die Gärten und Parks, vor allem Wintergäste und Waldbewohner wie die Wacholderdrossel oder der Erlenzeisig", teilte Nabu-Artenschutzreferent Lars Sund mit. "Vögel, die aufgrund der warmen Winter mittlerweile nicht mehr in den Süden ziehen – Kranich oder Star – machten sich vermutlich mit dem Wintereinbruch aus dem Staub, und wurden daher deutlich weniger gezählt."

Nächster Aufruf im Mai

Die "Stunde der Wintervögel" ist nach Aussage des Nabu die größte wissenschaftliche Mitmachaktion in Deutschland. Bundesweit hätten sich rund 130.000 Menschen beteiligt, hieß es. Die Naturschutzorganisation ruft jedes Jahr zu der Aktion auf, eine weitere Zählung findet jeweils im Mai statt.

Vor zwei Wochen hatte der Nabu Brandenburg bereits mitgeteilt, dass zwischen Havel, Oder und Elster in diesem Jahr besonders viele Meisen gesichtet worden seien. "Auch Buchfinken, Rotkehlchen, Tannenmeisen und Gimpel, die ja sonst eher im Wald und in Gehölzen zu finden sind, wurden vermehrt an den Futterstellen gesichtet", teilte der Brandenburger Ableger damals mit [brandenburg.nabu.de]. "Etwas Besonderes ist die Sichtung von Wintergästen aus dem hohen Norden, den wunderschönen Seidenschwänzen."

Sendung: Der Tag in Berlin und Brandenburg, 25.01.2024, 18 Uhr

10 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 10.

    Grünfinken sind tatsächlich rar geworden. Die Masse ist einem Pilz vor einigen Jahren(10 Jahre oder mehr) zum Opfer gefallen. Davon haben sie sich bis heute noch nicht erholt.

  2. 9.

    Tut so guuut, lauter liebe Kommentare und Vogelfreunde.... danke

  3. 8.

    Auch auf meinem Balkon trotz Futtersäulen kein einziger Vogel, nicht mal Spatzen. Früher viele Blau- und Kohlmeisen, Grünfinken (die habe ich schon jahrelang nicht mehr gesehen),
    gelegentlich Amseln, einmal ein Erlenzeisigpärchen und einmal ein Stieglitzpärchen (soweit ich gesehen habe). Und voriges Jahr dauernd Ringeltauben, nicht mal die kommen mehr. Es gibt gegenüber einen Neubau, der den großen grünen Hof abschließt - könnte der schuld sein? Hoffe noch auf die Zeit, wenn der Nachwuchs gefüttert werden muss, da kamen sie früher scharenweise. Habe auch viele Pflanzen und damit viele Insekten auf dem Balkon.

  4. 7.

    Wer weiß, bei mir ist immer kompaniestärke in den wildhecken. Der hier geschlüpfte Zuwachs dabei, Winter gut überstanden bis jetzt.

  5. 6.

    Tatsächlich ist heute Vogelhochzeit ;-) neben dem sorbisch Brauch heißt es , wer jetzt nicht inne Schuhe kommt, kriegt nur das, was übrig bleibt...

    Vogelhochzeit heißt aber auch, dass der Winter Halbzeit hat, es langsam Richtung Frühling geht und dass nun wieder (gefühlt) besonders viele Vögel draußen zwitschern. Nun gut, vorher, im "tiefsten" Winter, zwitschert halt kaum was. Mensch und Tier ducken sich weg und versuchen, den Wärmeverlust gering zu halten.....

    Insofern beste Zeit um viele Vögel anzutreffen beim Winterzählen.
    Aber ich habe KEINEN einzigen Spatz entdeckt! Wo sind die bitte hin???

  6. 5.

    ... auf jeden Fall freuen sich hier die Vogelfreunde über lebhaftes Gezwitscher. Tut gut.

  7. 4.

    Hallo Moritzine... hatte immer Eichelhäher, Grünspecht, Buntspechte dokumentiert. Diesen Winter nicht vor Ort hier. Schwanzmeisen erfreuten mich im Schwarm, dies Jahr noch keine.
    Meisen, Rotkehlchen, spatzas, Goldzeisig, Amseln, Holztauben
    ... die sind hier. Beobachte immer genau.

  8. 3.

    Das mit dem Gezwitscher kann ich nur unterstreichen. Aber diesen Winter waren Vögel nicht im / am Futterhaus wie sonst. Wir haben sonst Kleiber, Eichelhäher, Buntspecht….diesen Winter leider nicht.

  9. 2.

    Ich habe mich kürzlich bei einem ausgedehnten Spaziergang über Silberreiher, Graureiher und Sumpfmeise gefreut.
    Es orgelte trotz Frost schon ganz ordentlich aus dem Wald, die Vögel sind also offenbar schon ordentlich am ... loslegen.
    Damit die nächste Zählung freudigere Ergebnisse erzielt :D.

  10. 1.

    Ich habe rein so rein gefühlsmäßig auch den Eindruck, dass in der warmen Jahreszeit die Anzahl der Singvögel zugenommen hat. Ich finde, dass wesentlich mehr gezwitschert wird als noch vor einigen Jahren. Dies wäre ja außerordentlich positiv. Aber vielleicht täuscht mich mein Gefühl ja auch.

Nächster Artikel