Hemmschwelle sinkt - Ostdeutsche Schülerräte warnen vor Rechtsextremismus an Schulen

Mi 03.04.24 | 11:47 Uhr
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Symbolbild: Schüler:innen schauen in einem Klassenzimmer an die Tafel. (Quelle: dpa/Schutt)
Audio: rbb24 Radio Fritz | 03.04.2024 | Nothnagel, Britta | Bild: dpa/Schutt

Die Schülervertretungen der ostdeutschen Bundesländer haben zunehmenden Rechtsextremismus an Schulen beklagt und ein entschiedenes Gegensteuern gefordert.

"Völkische Narrative, antisemitische Verschwörungstheorien und extremistisches Gedankengut treten auch im Raum Schule immer häufiger zutage und treffen dabei auf eine Schulgemeinschaft, die personell, materiell und vom Wissen her schlecht vorbereitet ist", heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten gemeinsamen Erklärung der Landesschülerräte in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Hemmschwelle sinkt

Hakenkreuze und andere verfassungsfeindliche Symbole oder offen gezeigte Hitlergrüße seien mancherorts im Schulumfeld keine Randphänomene mehr. Die Hemmschwelle sinke an vielen Stellen und die Bereitschaft, verfassungsfeindliche Aussagen als legitime Meinungsäußerung einzustufen, wachse.

Hinzu komme moderner Rechtsextremismus in meist verschleierten Formen. "Besonders im digitalen Raum beeinflussen Algorithmen, teils durch KI (künstliche Intelligenz) generierte Fake News und breit gefächerte Propaganda immer stärker die Meinungsbildung der Gesellschaft", so die Schülervertretungen. Besonders junge Menschen seien dafür anfällig, sich über das Netz zu radikalisieren.

Fortbildungen für Lehrkräfte wichtig

Die Schülerinnen und Schüler regen unter anderem eine Stärkung des Geschichts-, Politik- oder Sozialkundeunterrichts an, um mehr Wissen über die historischen Hintergründe und aktuelle Bedrohungen für die Demokratie durch Rechtsextremismus zu vermitteln. Nötig sei zudem, an Schulen den Umgang mit digitalen Medien zu lehren. Im Unterricht müssten fächerübergreifend demokratischer Streit, fundierte politische Urteils- und Meinungsbildung sowie ein wertschätzendes Miteinander erlernt werden. Wichtig seien auch Fortbildungen für Lehrkräfte.

Sendung: rbb24 Radio Fritz, 03.04.2024, 12:30 Uhr


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5 Kommentare

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  1. 5.

    Was sollen denn "missionarische Randthemen" sein? Ihre ständigen Versuche, Rechtsextremismus zu relativieren, sind ebenso ermüdend wie durchschaubar.

  2. 4.
    Antwort auf [Silvio Görner] vom 03.04.2024 um 12:58

    Haben Sie den Artikel nicht gelesen?!? Ihr Verharmlosungsversuch wirkt etwas plump...

  3. 3.

    "So wie die alten sungen, zwitschern auch die jungen".
    Also nicht alles auf die Schule schieben sondern auch die Eltern einbeziehen um mit diesen gemeinsam wirksam zu werden.

  4. 2.

    Die Politik muss mit Hilfe der Medien anders als bisher darauf reagieren. Wenn „der erhobene Zeigefinger“ dazu führt, dass das Problem größer wird, dann muss die Methode geändert werden: Missionarische Randthemen verlassen und die Ungleichbehandlungen ansprechen und für Chancengleichheit statt Chancenungleichheit werben. Lehrerfortbildungen sind wohl ein Witz?

  5. 1.

    Die Politik muss mit Hilfe der Medien anders als bisher darauf reagieren. Wenn „der erhobene Zeigefinger“ dazu führt, dass das Problem größer wird, dann muss die Methode geändert werden: Missionarische Randthemen verlassen und die Ungleichbehandlungen ansprechen und für Chancengleichheit statt Chancenungleichheit werben. Lehrerfortbildungen sind wohl ein Witz?

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