Fünftägiger Warnstreik -
Erzieherinnen und Erzieher der Berliner Kita-Eigenbetriebe setzen am Mittwoch ihren fünftägigen Warnstreik mit mehreren Kundgebungen fort. Zuerst sollen sie vor der Geschäftsstelle der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TDL) demonstrieren, anschließend ist eine weitere Kundgebung vor der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie geplant.
Die Gewerkschaft Verdi will damit den Druck auf das Land für eine höhere pädagogische Qualität und Entlastungen erhöhen. Die Beteiligung bei dem von Montag bis Freitag dauernden Warnstreik sei stabil, sagte ein Sprecher von Verdi. Es beteiligten sich etwa jeweils 3.000 Menschen.
Keine Annäherung in Sicht
Verdi fordert vom Land einen entsprechenden Tarifvertrag, in dem unter anderem Regelungen zu Gruppengrößen und zum Ausgleich von Belastungen verankert werden sollen. Der Senat lehnt das mit Verweis auf die Mitgliedschaft Berlins in der Tarifgemeinschaft deutscher Länder ab. Berlin könne deshalb in solchen tarifrechtlichen Fragen nicht allein entscheiden, so Finanzsenator Stefan Evers (CDU). Verdi wirft dem Senat vor, eine konstruktive Lösung im Sinne der Beschäftigten, Eltern und Kinder zu blockieren.
Vier der fünf städtischen Eigenbetriebe starteten am vergangenen Freitag eine gemeinsame Online-Petition mit dem Titel "Stoppt die Berliner Kita-Streiks!". In dem Begründungstext heißt es, die Tarifforderungen von Verdi seien weder praxistauglich noch umsetzbar. Sie richteten sich an die falschen Adressaten, da die bestreikten Kitas nicht die Tarifpartner seien.
Knapp zehn Prozent der rund 2.900 Kitas in Berlin gehören nach Angaben des Senats zu sogenannten kommunalen Eigenbetrieben. Dort betreuen rund 7.000 Erzieherinnen und Erzieher sowie weitere Beschäftigte etwa 35.000 Kinder. Die übrigen Einrichtungen werden von freien Trägern betrieben und aktuell nicht bestreikt. Insgesamt besuchen etwa 165.000 Kinder Berliner Kitas.
Sendung: rbb24 Inforadio, 09.07.2024, 8 Uhr