Millionenraub in Dresden - Teil der gestohlenen Juwelen zurück im Grünen Gewölbe

Di 13.08.24 | 15:39 Uhr
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Fotografen stehen im Rahmen eines Pressetermins der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) zur Präsentation der zurückerlangten Juwelen im Historischen Grünen Gewölbe im Residenzschloss vor der Vitrine. (Quelle: dpa/Michael)
Video: rbb24 Abendschau | 13.08.2024 | Kerstin Breinig | Bild: dpa/Michael

Die vor fast fünf Jahren aus dem historischen Grünen Gewölbe in Dresden gestohlenen Juwelen sind wieder in Sachsens Schatzkammermuseum. Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) zeigen sie noch unrestauriert in dem Zustand, in dem sie die Diebe im Dezember 2022 zurückgaben.

"Wir sind begeistert und sehr dankbar, heute ist ein schöner Tag für uns", sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer bei der Präsentation am Dienstag in Dresden. SKD-Generaldirektorin Marion Ackermann sprach von einem "besonders schönen Moment", dem Publikum die "Möglichkeit der Inaugenscheinnahme" zu geben.

Beweisstücke in laufendem Strafverfahren

Im speziellen Licht der Vitrine funkeln die Schmuckstücke jetzt wieder wie die anderen, die den Juwelendieben nicht in die Hände fielen. Nur bei genauem Hinsehen sind Beschädigungen erkennbar. "Wir gehen im Moment davon aus, dass alle Stücke restaurierbar sind", sagte Ackermann. Das Konzept dafür werde mit internationalen Fachleuten erarbeitet.

18 Stücke der Beute wurden im Rahmen eines juristischen Deals Ende 2022 zurückgegeben. Sie sind Beweismaterial in einem laufenden Verfahren und dürfen deshalb noch nicht restauriert werden. Sie würden vorerst so gezeigt, wie sie zurückgegeben wurden, sagte Ackermann.

Besucheröffnung ab Mittwoch

Ab Mittwoch können Besucher die Juwelen in den rekonstruierten Räumen im Erdgeschoss des Residenzschlosses betrachten. Dafür müssen Zeittickets online gebucht werden.

Der Kunstdiebstahl am 25. November 2019 gilt als einer der spektakulärsten in Deutschland. Die Täter erbeuteten 21 einzigartige historische Schmuckstücke mit rund 4.300 Diamanten und Brillanten aus dem Juwelenzimmer und verursachten zudem über eine Million Euro Schaden. Fünf junge Männer aus dem Berliner Remmo-Clan waren im Mai 2023 vom Landgericht Dresden zu Haftstrafen verurteilt worden, wegen Diebstahls sowie Brandstiftungen an einem Fluchtauto in der Tiefgarage eines Wohnhauses und einem Stromverteiler.

Drei Objekte verschollen

Am Ende der Beweisaufnahme hatten sie über ihre Verteidiger den zahlenmäßig größten Teil der Beute zurückgegeben - von drei prominenten Objekten mit großen Steinen aber fehlt nach wie vor jede Spur. Kretschmer und Ackermann hoffen, dass auch sie irgendwann zurückkehren und wieder am alten Ort gezeigt werden können.

Sendung: rbb24 Inforadio, 13.08.2024, 16:00 Uhr

9 Kommentare

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  1. 8.

    Dieser Deal ist vollkommen normal. Strafminderung bei Geständnis und Rückgabe des Diebesgutes ist gängige Praxis.

  2. 7.

    Was würde eine Abschiebung bringen? Sind dann die fehlenden Stücke wieder da und die anderen restauriert? Ihr Vorschlag erscheint mir nicht durchdacht, Namensvetter.

  3. 6.

    Diesen Deal mit den Verbrechern finde ich grundfalsch. Ein verheerendes Signal an die Organisierte Kriminalität.
    Ich bin wirklich entsetzt!

  4. 5.

    Wenn überhaupt, dann könnten wohl allerhöchstens die betreffenden an der Tat beteiligten Mitglieder der Familie abgeschoben werden. Sippenhaft gibt es zum Glück im Deutschen Recht nicht.

  5. 4.

    Ich nehme mal an, dass wir den Clanmitgliedern dankbar sein müssen, dass sie das Raubgut nicht verscherbelt haben sondern dem Museum zurückgegeben haben.

  6. 3.

    Allein schon Tatsache, dass eine bestimmte Klientel sich respektlos an einer unwiederbringlichen deutschen historischen Sammlung vergangen und bereichert hat, hätte zu drastischen Strafen führen müssen. Bei mir wären die Täter erst aus dem Knast gekommen, wenn der Schatz unversehrt zurück gegeben worden wäre. Besondere Taten erfordern besondere Maßnahmen. Das gibt es in keinem anderen Land auf der Welt, dass sich die Bürger derart so auf der Nase herumtanzen lassen müssen.

  7. 2.

    Noch wütender machen mich die lächerlichen Srafen und vor Allem, daß ein großer Teil des Schmucks, weg ist. Den holen diese Vögel (nichts gegen Vögel) bald wieder! Diese Clanfamilie sollte abgeschoben werden.

  8. 1.

    Es ist traurig und lächerlich, wie die Chefetage jetzt ihre Lobhudelei abläßt. Es ist doch bezeichnend, mit welch einfachem Vorgehen und einfachen Mitteln die Verbrecher ein Maximum an Erfolg erzielen konnten. Hightech? Fehlanzeige! Siehe "Bode-Museum! Ein offenes Toilettenfenster, ein Informant im Wachpersonal und eine Schubkarre zum Abtransport reichen aus.

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