Bus-Tickets, S-Bahn-Sperrung, Corona-Hilfen - Das ändert sich im September

Fr 30.08.24 | 12:00 Uhr
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Illustratiuon: Das ändert sich im September 2024. (Quelle: dpa/rbb)
Audio: rbb 88,8 | 30.08.2024 | Thomas Weber | Bild: dpa/rbb

Zum Flughafen BER fahren vorübergehend keine S-Bahnen, in BVG-Bussen kann nur noch mit Karte bezahlt werden - und die letzte Frist zur Abrechnung der Corona-Hilfen läuft aus. Diese Veränderungen erwarten uns im September.

Ticketkauf im BVG-Bus nur noch bargeldlos

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) bieten in ihren Bussen ab dem 1. September nur noch bargeldlose Bezahlung an. Das soll den Bezahlprozess für Fahrgäste und Fahrer beschleunigen. Ohnehin – so die BVG – sei der physische Ticketkauf in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. So würden schon jetzt "rund 99 Prozent" der Fahrgäste mit einem bereits gültigen Ticket in den Bus einsteigen.

Längere Taktzeiten auf einigen U-Bahnlinien

Eine weitere Veränderung bei der BVG im September betrifft die Taktzeiten auf mehreren U-Bahnlinien, welche verlängert werden sollen. Ziel sei es, das gesamte System stabiler zu machen, teilte das Unternehmen mit. Die U2 fährt rund ein Jahr während der Schulzeiten nur noch alle viereinhalb Minuten (bisher vier Minuten). Die U9 fährt während der Hauptverkehrszeit nur noch alle fünf Minuten (bisher alle vier Minuten). Die U4, die bislang morgens und nachmittags alle fünf, dazwischen sowie am Abend alle zehn Minuten fährt, bekommt einen 6/6/7-Takt.

Flughafen BER zwei Monate nicht per S-Bahn erreichbar

Der Flughafen Berlin-Brandenburg wird wegen Bauarbeiten von Mitte September bis Anfang November nicht mit der S-Bahn erreichbar sein. Die Sperrung startet am 13. September um 22 Uhr. Per Regionalbahn und mit dem FEX ist der Flughafen aber weiterhin erreichbar, außerdem soll es Ersatzverkehr mit Bussen geben.

Mehr Geld für Pflegeeltern

Für Berliner Familien, die Pflegekinder aufgenommen haben, werden die Pauschalbeiträge für Lebensunterhalt, Pflege und Erziehung deutlich angehoben. Bekommen Eltern derzeit beispielsweise bei Pflegekindern im Alter zwischen null und sieben Jahren monatlich 747,97 Euro, so werden es ab 1. September 1.023 Euro sein. Die Beiträge waren zuletzt im Jahr 2012 angepasst worden. Im kommenden Jahr soll in Berlin im Rahmen eines Modellprojekts eine Art "Elterngeld" für Pflegeeltern gezahlt werden, mit dem Einkommensausfälle kompensiert werden sollen.

Impfungen gegen Mpox ohne Vorleistung

Die Kosten für die Impfung gegen die Viruserkrankung Mpox (früher Affenpocken) werden ab 1. September nach dem sogenannten Sachleistungsprinzip übernommen, also komplett kostenfrei. Die neuen Vereinbarungen gelten nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) für alle Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), die die Voraussetzungen der Schutzimpfungs-Richtlinie erfüllen. Das sind Personen mit erhöhtem Expositions- und Infektionsrisiko und Personal in Speziallaboratorien, das infektiösen Laborproben ausgesetzt ist.

Geflüchtete in Unterkünften bekommen Ausgaben automatisch abgezogen

Geflüchtete Menschen, die in Berlin in einer Unterkunft mit Vollverpflegung leben, bekommen ab dem 1. September weniger Bürgergeld ausgezahlt. Das liegt daran, dass die Beträge für Essen und Strom ab jetzt bereits vor Auszahlung einbehalten und mit der Unterkunft verrechnet werden.

Alleinstehenden Erwachsenen werden 186 Euro automatisch vom Bürgergeld abgezogen, erwachsenen Paaren 167 Euro pro Person, jungen Erwachsenen (18-24 Jahre) 149 Euro, Jugendlichen (14 bis 17 Jahre) 149 Euro, Kindern (6 bis 13 Jahre) 131 Euro und Kleinkindern (0 bis 5 Jahre) 98 Euro.

Letzte Frist für Schlussabrechnungen der Corona-Hilfen

Wer Überbrückungshilfen sowie die sogenannten November- und Dezemberhilfen während der Corona-Zeit beantragt hat (Paket 1 und 2), muss spätestens Ende September seine Schlussabrechnung einreichen. Das gilt allerdings nur für Menschen, die eine Fristverlängerung beantragt hatten. Die eigentlichen Fristen waren schon vor fast einem Jahr.

Reparaturbonus in Berlin kommt (wahrscheinlich)

Der neue Berliner Reparaturbonus, der im Kampf gegen Elektroschrott helfen soll, wird nach derzeitigen Planungen im September eingeführt. Zuletzt hieß es von der zuständigen Umweltsenatorin, der Bonus solle "Mitte September" eingeführt werden. Ursprünglich war er für den 1. September angedacht. Mit dem Reparaturbonus werden diejenigen finanziell unterstützt, die kaputte Geräte reparieren lassen, anstatt sie wegzuwerfen. Der Bonus soll für Elektrogeräte wie Kaffeemaschinen, Geschirrspüler oder Waschmaschinen gelten und auch für Handys und Laptops. Die Höhe des Bonus ist allerdings noch nicht bekannt.

Sendung: rbb 88,8, 30.08.2024, 19:00 Uhr

63 Kommentare

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  1. 63.

    Wenn ich nicht gezwungen wäre alles online zu machen, hätte ich nicht einmal einen PC sondern nur ein Handy.

  2. 61.

    @ du, natürlich z.b. in jedem Zeitungsladen. Und sagen Sie nicht, es gäbe keine.

  3. 59.

    Der Anteil für Lebensmittel vom vollen Regelsatz beträgt 195,00 für 31 Tage, in einer Bedarfsgemeinschaft weniger.

    Merkwürdigerqweise regt sich niemand über diese Summe auf solange es deutsche RentnerInnen mit Grundsicherung oder Erwerbsunfähige mit Grundsicherung betrifft.

  4. 58.

    Leider ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis das Bargeld komplett wegfällt. Das wird niemand verhindern können. Und im Ausland ist es vielfach fast schon so…für ältere Menschen definitiv ein Problem!

  5. 57.

    Geld für Stromkosten wird einbehalten als Teil der Unterkunftskosten lt. Artikel.

    Beim vollen Regelsatz beträgt der ausbezahlte Anteil für Lebensmittel 195 Euro für 31 Tage, macht 6,29 / Tag.

    Exakt der Betrag mit dem auch Armuts-RentnerInnen und chronisch Kranke auskommen müssen.

  6. 56.

    Weil die Regelsätze für Alleinstehende und Paare unterschiedlich hoch sind:

    Single = voller Regelsatz

    Mensch in einer "Bedarfsgemeinschaft" = Paar, erhält niedrigere Regelsätze

  7. 55.

    Na dann haben wir bald zwei Menschen weniger, deren Kommentare man sich hier durchlesen kann / muss.

  8. 53.

    Also ich kenne genug Rentner über 80, die ein Smartphone besitzen.
    Es sind ja nicht nur alles Meckerheinis, die auf den Tod warten.

    Ich finde das sehr gut. Es sollte überall bargeldlose Zahlung möglich sein. Voll kompliziert, immer Bargeld rumzuschleppen.

  9. 52.

    Hmmm vielleicht ist das, der Grund, weshalb Digitalisierung in Deutschland nicht funktioniert.
    Alte Menschen kommen eben nicht mit klar.

  10. 51.

    Dann kaufen die Leute ihre Tickets am Automat/Späti/BVG Schalter, so wie man immer auch machen konnte. Eltern können auch z.B. ein Vorrat an Tickets kaufen und Kinder können es bei sich tragen und bei Bedarf Dann entwerten. Ist wirklich kein neues Konzept.

    Ihr Leute findet immer was zu meckern wo nichts zu suchen ist...

  11. 50.

    Wissen Sie wirklich nicht, dass es auch trotz 2 Faktor-Verfahren erfolgreiche Betrügereien an Bankkunden gibt??? Nicht jeder ist so clever wie Sie. Und es sollten auch die (aufgrund ihres ALtrs oder aus anderen Gründen) Eingeschränkten geschützt werden!

  12. 49.

    Das ist aber der Ansatz im Bürgergeld. Dann müsste auch das Bürgergeld erhöht werden. Sie können doch nicht mehr vom Existentzminimum für Verpflegung abziehen, als dort dafür einkalkuliert ist!

  13. 48.

    Müssen Sie nicht und wenn Sie erwischt werden ziehen Sie 60 Euro am Automaten.

  14. 47.

    „ Ich denke, es sollte eine Verpflichtung geben, beides anzubieten, zumindest bei staatlichen bzw. halbstaatlichen Leistungen wie ÖPNV.“
    Es wird beides Angeboten… nur nicht überall… nicht im Bus.
    Ihre Eltern sind aber in der Lage sich Bargeld am Automaten zu ziehen ?

    Und zum Homebanking…. Banksoftware und HBCI Verfahren…. Und ihre Eltern können technisch kein Opfer von Betrügern werden…. Die Legitimation erfolgt über die eigene EC Karte+PIN+TAN (Erzeugung durch die EC-Karte).

  15. 46.

    Vollverpflegung für maximal 167 Euro pro Person? Das schafft draußen niemand. Dafür ist mindestens das Doppelte erforderlich - mindestens! Also sollte auch bei den Flüchtlingen ein realistischer Betrag in Ansatz gebracht werden.

  16. 45.

    Jan:
    "Antwort auf [Enkel] vom 26.08.2024 um 11:38
    Das ist aber ein selbstverursachtes Problem, aus welchem Grund auch immer. Selbst meine86 jährige Mutter kann problemlos mit dem Smartphone arbeiten, bezahlen oder Fahrkarten kaufen. Aber eben auch nur, weil sie es seit Jahren macht. Jetzt damit anzufangen wäre sicherlich schwer."

    Ja, deswegen kann das auch nicht jeder und auch nicht jeder erlernen!

    Was ist mit den geistig Eingeschränkten? Was ist mit den Kindern?

    Ich denke, es sollte eine Verpflichtung geben, beides anzubieten, zumindcest bei staatlichen bzw. halbstaatlichen Leistungen wie ÖPNV.

    P.S.
    Ich mache für meine sehr alten Eltern das Homebanking. Vorteil: Sie können keine Betrugsopfer werden, weil sie das Banking nicht können und ich die Betrugsmaschen kenne!

  17. 44.

    Das ist sicherlich auch ein Grund: Zum Kochen für 2 Personen braucht man nicht die doppelte Energie wie für das Kochen für eine Person. Ein 2-Personen-Haushalt braucht auch nicht den doppelten Haushalt (Töpfe, Geschirr, Küchengeräte etc.) im Vergleich zum Single-Haushalt.

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