Geschlechtsidentität - Queer-Verband kritisiert "Sichtkontrolle" in Saunen

Di 07.01.25 | 14:38 Uhr
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Symbolbild: Eine Frau sitzt in der Sauna und blickt auf die Aufguss-Schale. (Quelle: dpa/Marcus)
Bild: dpa/Marcus

Der Verband Queere Vielfalt hat eine Empfehlung des Deutschen Sauna-Bunds zur "Sichtkontrolle" des Geschlechts von Saunagästen scharf kritisiert. Es handele sich um eine "diskriminierende Regelung", erklärte Julia Monro, Vorstandsmitglied des Verbands Queere Vielfalt (LSVD+) am Dienstag in Berlin. Trans- und intergeschlechtliche Menschen würden damit unter Generalverdacht gestellt.

Monro bezog sich auf einen "Leitfaden", den der Sauna-Bund Ende Dezember veröffentlicht hatte [sauna-bund.de]. Dabei geht es um den Zutritt in "geschlechtsspezifische Bereiche", insbesondere Frauen-Saunas. An der Kasse solle eine "Sichtkontrolle des Erscheinungsbildes" zu der Frage erfolgen, ob ein Gast "als männlich, weiblich oder divers wahrgenommen" werde, heißt es in der Empfehlung. Ein Zutrittsrecht zu "geschlechtsspezifischen Bereichen" hätten nur Menschen, "deren primäre Geschlechtsmerkmale entsprechend sind".

Verband sieht "ethisches Dilemma"

Das Kassenpersonal solle im Zweifel die "Vorlage des Geschlechtseintrages" verlangen, rät der Sauna-Bund weiter. Wenn nach Betreten der Saunaanlage Zweifel an der Geschlechtsidentität eines Gastes auftauchen, könne dieser "freiwillig sein primäres Geschlechtsmerkmal nachweisen, um Missverständnisse auszuräumen. Dazu wird er aber vom Personal nicht ausdrücklich aufgefordert", heißt es.

Monro vom LSVD+ erklärte, dass der Leitfaden das Saunapersonal sowie Besucherinnen und Besucher "in ein ethisches Dilemma" dränge. Die empfohlene Vorgehensweise werde zudem auch Menschen treffen, die zwar nicht trans- oder intergeschlechtlich seien, aber "nicht den heteronormativen Vorstellungen des Personals entsprechen".

Anlass für den "Leitfaden" des Sauna-Bunds war das Inkrafttreten des Selbstbestimmungsgesetzes Anfang November. Seitdem können trans- und intergeschlechtliche Menschen ihren Geschlechtseintrag und die Vornamen in amtlichen Dokumenten durch eine einfache Erklärung beim Standesamt ändern lassen.

31 Kommentare

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  1. 31.

    Ich kann nur für mich sprechen, aber da ganz klar: nein. Weder in der Sauna noch in der Umkleide noch beim Baden noch beim FKK noch sonstwo.
    Wohingegen von Heteromännern ganz klar: ja. Immer wieder. Selbst ultrabekleidet. Und nein, "Nimm das doch als Kompliment" ist keine Ausrede. Ich glotze auch nicht aufdringlich jeden Typen, der mir gefällt, an oder - auch schon erlebt - frage ihn mal ganz direkt nach Geschlechtsverkehr. Es ist zum Kotzen.

  2. 30.

    Tja wirkt schon etwas diskriminierend.

    Naja Trans Frauen wollen in die Frauen Sauna - da kriegen die andern Frauen Panik.

    Trans Männer in die Männer Sauna - da kriegen die Trans Männer Panik wegen der Sexistrn unter den Saunagängern. Eine Sauna für alle wollen Feministen vermutlich nicht.

    Also 1 Sauna für Frauen 1 Sauna für Männer eine Sauba für Transfrauen 1 Sauna für Transmänner 1 Sauna für Nonbinäre 1 Sauna für Schwule 1 Sauna für Bimenschen 1 Sauna für alle ohne Adjektive und Abgrenzungen

  3. 29.

    Ernstgemeinte Frage: Fühlen sich eigentlich heterosexuelle Frauen in der Frauensauna von homosexuellen Frauen unangenehm beobachtet?

  4. 28.

    Das ganze Geschwafel wird dazu führen, dass die Saunen aus "technischen Gründen" geschlossen werden. Wenn zuviel Dampf auf dem Kessel ist, platzt er.
    Nicht jeder Laden ist barrierefrei, nicht jede Kita ist eine Integrationskita, bei Aldi gibt's keinen Kaviar und in der Kneipe um die Ecke keine vegane Bockwurst, nur veganen Senf. Und nun? Was ist jetzt, wenn ich morgen da mit Regenbogenfahne und runtergelassener Buxe einfalle und erkläre, es sei diskriminierend? Juckt das wen? Nee, man wird mir sagen, ham wa nich, geh woanders hin.

  5. 27.

    Ja, das ist doch das Problem. Wäre der Begriff nicht so verwässert, gäbe es dieses Problem doch gar nicht. Woher sollen andere Menschen denn wissen, ob eine Person nun wirklich ein Mann ist, wenn sie nicht so aussieht? Das entzieht transgeschlechtlichen Menschen jegliche Legitimation und macht das Leben für sie unendlich schwer. Dass es keine Dysphorie mehr „braucht“, kam vermutlich nicht von den Menschen, die darunter extrem leiden und ohne eine Anpassung schon längst tot wären.

  6. 26.

    Ich verstehe dass ganze Geschwafel zu diesem Sachverhalt nicht. Wenn Frauen in einer ausgewiesenen Frauensauna unter sich bleiben wollen ist dass ok und nachvollziehbar. Es gibt ja schließlich auch gemischte Saunen wo sich dann sämtliche Geschlechter je nach Gefühls- und selbst definierter Zugehörigkeit tummeln können.
    Im übrigen gibt es meines Wissens biologisch nur zwei Geschlechter weiblich und männlich.

  7. 24.

    "Es gibt Mann oder Frau und nichts anderes, und wenn der Sauna Bund sich danach richtet ist dies vollkommen legitim."

    Sie zitieren biologische Geschlechter. Und das ist zu kurz gedacht. In DE gibt es rechtlich gesehen 3 Geschlechtseinträge. Auch Saunen haben sich der rechtlichen Situation in DE unterzuordnen. Ich ordne Verhalten wie im Artikel geschildert als aufkommende Diskriminierung ein. Und auch Ihr zitiertes Hausrecht eines Dienstleisters setzt m.M.n. nicht die Anti-Diskriminierungsgesetze in DE außer Kraft. Und es ist gut, dass wir solche Gesetze in unserem Land haben. Egal ob 0,1%, 1,0% oder 10% der Bevölkerung angesprochen sind.

  8. 23.

    Da sind Sie wohl nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Eine Geschlechtsdysphorie ist nach neuer Gesetzeslage eben nicht mehr die Voraussetzung, um das Geschlecht beim Standesamt umtragen zu lassen. Diese Dysphorie betrifft nur einen Bruchteil der Menschen, die sich heute selbst als trans definieren und daraus ergeben sich tatsächlich die Probleme, die den Saunabund dazu veranlasst haben, eine entsprechende Empfehlung herauszugeben. Die Betreiber sind halt in der Zwickmühle zwischen "Safe Spaces" und den persönlichen Gefühlen der Queer-Community und lösen dies nun zu Gunsten der Mehrheit der davon Betroffenen. Das ist keineswegs diskriminierend, da keine vollständige und auch keine unbegründete Ausgrenzung stattfindet. Als Alternative gibt es immer noch gemischte Saunen oder Saunen, in denen nicht nackt sauniert wird.

  9. 21.

    Wie wäre es, wenn Sie es unterließen, ihre Ansichten als Fakten hinzustellen?
    Ob es queere Vielfalt gibt, wird nicht von Ihren Vorstellungen über die Ordnung der Welt bestimmt. Dies mag ein schwer zu akzeptierender Gedanke sein, ist aber im Gegensatz zu Ihrem Beitrag eine Tatsache.

  10. 20.

    Tja, manche cis-männer können es anscheinend nicht ertragen wenn Frauen unter sich sein wollen...
    das ist schade und macht es schwierig. Ich erinnere m ich da an "Uschi" alias Mathias Brodkorb ...

  11. 19.

    Es gibt keine querre Vielfalt das sollte dieser komische Bund endlich mal anerkennen, diesen ganzen Blödsinn hat irgendwann mal einer erfunden und meint die Bevölkerung hat sich danach zu richten !

    Es gibt Mann oder Frau und nichts anderes, und wenn der Sauna Bund sich danach richtet ist dies vollkommen legitim.
    Erstens hat dieser das Hausrecht und zweitens hält dieser sich damit lediglich an die Wünsche seiner Kunden, Frauensauna oder halt Männersauna, und nicht ich weiß nicht was ich bin...

  12. 18.

    Einfach im Notfall nur noch speziell queergeschultes Personal einsetzen... auch wenns mal länger dauert.

    Die Welt dreht sich übrigens (ist keine scheibe) und zwar für alle, aber nicht um einzelne (Gruppen).

    Ich finde es nervt so langsam nur noch. wenns ladies nights gibt, dann könnte man ja auch hetenfeten zum programm von Saunen machen... also einfach keine wueeren mehr reinlassen (scheint wohl zu gehen).

    Und es muss hier wohl auch vorfälle gegeben haben, bei denen sich Lüstlinge Zugang zu Damenbereichen verschafft haben.

  13. 17.

    Also meinetwegen sollte die einfach alle reinlassen, ohne solche Kontrollen. Sind ja keine ,,Kriminellen'' oder so.

  14. 16.

    Schon Wahnsinn über was für Probleme wir uns hier unterhalten die genau 0,1% der Bevölkerung betreffen.
    Sollen die doch ihre eigene Sauna gründen und nicht die große Mehrheit damit belästigen.
    Das kann kein normaler Mensch mehr nachvollziehen und treibt immer mehr in die Arme der afd.

  15. 15.

    Kein Grund, sarkastisch zu werden. Die meisten transgeschlechtlichen Frauen wollen auch nicht, dass Männer in Frauenbereichen sind. Und intergeschlechtliche wirst du sowieso nicht sehen, weil das oft schon bei der Geburt korrigiert wird.

  16. 14.

    Ich schlage vor: Einen Tag für Exibitionisten und Voyeure, dann können alle anderen Tage gemischt sein, ohne das wer wem was abguckt... :)

  17. 13.

    Ich gehe seit 28 Jahren regelmäßig in die Sauna, so einen Schwachsinn habe ich noch nicht erlebt.
    So einen Blödsinn können nur Leute von sich geben, die nie im Leben in einer Sauna waren
    Ich hoffe, dass mir solche Ideengeber dort nie begegnen.

  18. 12.

    Andererseits ist es für Saunagäste, die einfach nur weiblich oder männlich sind, eben auch nicht spaßig, auf jemanden zu treffen, der wie eine Frau aussieht und die Männersauna besucht oder umgekehrt. Das Verhalten vor der Tür muss nicht identisch mit dem hinter der Tür sein. Vielleicht helfen feste Saunazeiten dem ab und alle bleiben unter sich. Integration ist ja schön und gut, ob es hilft, 1000 Personen etwas aufzuzwingen, um den Wünschen einer Person gerecht zu werden, soll jeder für sich entscheiden. Ich habe mich schon entschieden und zwar für eine eigene Sauna und die teile ich mit wem ich will. Kostet ja nicht die Welt und ist auf Dauer sogar kostengünstiger.

  19. 11.

    Irgendwie gehen sowohl der Queer-Verband, als auch der Sauna-Bund, davon aus, dass (echte) transgeschlechtliche Menschen darauf Lust haben, mit den falschen Geschlechtsmerkmalen herumzurennen. Bei transgeschlechtlichen Menschen besteht ein enormer Leidensdruck, d.h. sie wollen ja auch so schnell wie möglich den passenden Körper bekommen. Ich weiß nicht, für welche Menschen der LSVD hier überhaupt spricht. Leider treffen die Kontrollen jetzt die, welche einfach noch keine Angleichung bekommen haben. Warum man also nicht auf Verhaltenskontrollen setzt, ist mir wirklich ein Rätsel.

  20. 10.

    Wieviel Prozent der Besucher einer Sauna betrifft diese Regelung oder anders formuliert, wie oft kommt sowas vor. Ich behaupte eher selten. In eine Frauensauna möchten Frauen unter sich sein und bei den Männern genauso. Das ist oft auch die Geschäftsidee des Betreibers und der hat das Recht festzulegen, wer seine Sauna benutzen darf und wer nicht. Das ist nicht diskriminierend.

  21. 9.

    Entscheidend ist, dass die Gäste sich wohl fühlen. Frauen unter sich haben ein Recht darauf, da sie zahlen dafür. Als Gast fühle ich mich viel unwohler, wenn Leute z.B. angezogen mit Heranwachsenden eintreten... und „frech“ behaupten: „Wir haben nichts dagegen wenn sie sich ausziehen...“

  22. 8.

    Entscheidend ist, dass die Gäste sich wohl fühlen. Frauen unter sich haben ein Recht darauf, da sie zahlen dafür. Als Gast fühle ich mich viel unwohler, wenn Leute z.B. angezogen mit Heranwachsenden eintreten... und „frech“ behaupten: „Wir haben nichts dagegen wenn sie sich ausziehen...“

  23. 7.

    Entscheidend ist, dass die Gäste sich wohl fühlen. Frauen unter sich haben ein Recht darauf, da sie zahlen dafür. Als Gast fühle ich mich viel unwohler, wenn Leute z.B. angezogen mit Heranwachsenden eintreten... und „frech“ behaupten: „Wir haben nichts dagegen wenn sie sich ausziehen...“

  24. 6.

    Wenn ich in eine Frauensauna gehe möchte ich unter Frauen sein. Wenn es mir egal wäre würde ich eine gemischte Sauna besuchen.

  25. 5.

    "Queer-Verband kritisiert "Sichtkontrolle" in Saunen"
    Ist halt so. Mit neuen Freiheiten tun sich neue Probleme auf, die ohne diese neuen Freiheiten nie da waren. Wirklich interessantes Thema solcher Art nackte und halbnackte Grenzbereiche.
    Ich verfolge diese Diskussion dann mal als Außenstehender. Sauna ist nicht mein Ding. Alles über 30 Grad ist mir zu warm, zu schwitzig.

  26. 3.

    Sinn der Sondersaunen (Frauensauna, Männersauna) ist doch, dass man nicht von Glotzenden belästigt werden will. Das dürfte jemand männlich Aussehendem, aber sich weiblich Fühlender genauso gehen. Also sollte keine Sichtkontrolle, sondern eine Verhaltenskontrolle bei Bedarf erfolgen.

  27. 2.

    Es ist der Deutsche Saunabund, nicht der Berliner…

  28. 1.

    Berlin ist ein offene psychische Anstalt, anders kann ich es mir nicht erklären, dass solchen Leuten zugehört wird..

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