Zukunft des ehemaligen Flughafens - Erste Dialogwerkstatt zum Tempelhofer Feld findet am Wochenende statt

Sa 07.09.24 | 09:39 Uhr
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Eine Frau läuft über das Tempelhofer Feld. Bild: picture alliance/NurPhoto, Nikolas Kokovlis
Bild: picture alliance/NurPhoto, Nikolas Kokovlis

In einem Bürgerbeteiligungsverfahren will der Berliner Senat eine mögliche Entwicklung des ehemaligen Flughafen Tempelhof diskutieren. An diesem Wochenende startet die erste Dialogwerkstatt im Rahmen des Verfahrens. 275 Berlinerinnen und Berliner wurden zufällig dafür ausgewählt.

Das Ziel des Verfahrens und der Dialogwerkstätten soll es sein, zehn Jahre nach dem Volksentscheid über das Tempelhofer Feld-Gesetz darüber nachzudenken, welche Rolle das 300 Hektar große Gelände in der Zukunft spielen kann. Der Volksentscheid hatte 2014 eine Bebauung der Fläche gesetzlich ausgeschlossen. Der schwarz-rote Senat würde gerne zumindest die Ränder des Areals bebauen, ob und wie das möglich sein könnte, bleibt abzuwarten.

Ziel des Wochenendes: Das Gelände kennenlernen

Zum Start der Dialogwerkstätten soll es am Wochenende zunächst Führungen durch das historische Flughafengebäude geben. Nach Angaben der Stadtentwicklungsverwaltung solle es darum gehen, das Gelände und seine Geschichte kennenzulernen und seine aktuelle Bedeutung für die Stadt zu verstehen.

Die rund 300 Hektar große Fläche ist als Park bedeutsam für die Stadtgesellschaft. Besonders im Sommer zieht es viele Berlinerinnen und Berliner aufs Feld, zum Beispiel zum Grillen, Spazieren oder Sport treiben. An der Seite zum Columbiadamm und im Flughafengebäude sind außerdem Geflüchtetenunterkünfte; Der Bereich vor dem Terminal wird aber auch immer wieder für Events genutzt, wie jüngst die Konzerte der Band "Die Ärzte". Das weite Feld des ehemaligen Flughafens hingegen spielt für das Klima und den Naturschutz ebenfalls eine Rolle.

Im Rahmen des Starts in die Dialogwerkstätten wird es auch Referate zur Stadtentwicklung, dem Klimaschutz in Berlin und zu Ergebnissen eines Workshops mit Kindern und Jugendlichen geben. Nach der ersten Dialogwerkstatt an diesem Wochenende wird es am 22. Seotember bereits die nächste geben, anschließend folgt noch ein dritter Termin. Vorgesehen ist im Bürgerbeteiligungsverfahren zudem ein Ideenwettbewerb. Er soll im ersten Halbjahr 2025 abgeschlossen sein.

Sendung: rbb88,8, 07.09.2024, 8 Uhr

5 Kommentare

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  1. 5.

    Die Entscheidung ist doch eigentlich schon getroffen. Man sucht nur einen Weg nicht als die „Bösen“ dazustehen.
    Hört sich an wie eine Verschwörungstheorie…. Die verfehlten Ziele bei Neubauten sind …Corona, Preise, Zinsen, Fachkräftemangel…. Noch nie hat ein Politiker gesagt „es fehlt Baugrund“.
    Also warum ist man so dermaßen scharf auf diese 300ha ?

  2. 4.

    So lange die Teilnehmer*innen nicht aus den anliegenden Stadtbezirken kommen, ist das doch null demokratisch. Man muss mal in Kreuzberg, Tempelhof, Neukölln gelebt haben, um zu verstehen, dass es dort überhaupt keine Erholungsflächen gibt. Da kann ich im Grunewald sitzen und ganz leicht für eine Randbebauung sein. Soll ja, keiner auf die Idee kommen, das noch bei mir verdichtet wird.

  3. 3.

    Hey RBB,

    vielleicht solltet ihr erwähnen, dass diese "Werkstatt" nur darüber redet, wie bebaut werden kann. Ein Nicht-Bebauen steht gar nicht zur Diskussion.

    Die Formulierung, CDU & SPD würden "gerne zumindest die Ränder des Areals bebauen" ist etwas beschönigend, immerhin meinen diese Parteien damit etwa ein Drittel des Feldes, also ca. 100ha.

    Den Halbsatz "ob und wie das möglich sein könnte, bleibt abzuwarten" versteh ich nicht: Das Abgeordnetenhaus könnte dazu einfach mit CDU-SPD-Mehrheit ein Gesetz beschließen; es ist also möglich und es ist auch klar, wie. Das ist also nicht die Frage.

  4. 2.

    Wer sind denn diese 275 Leute und wie zufällig wurden sie ermittelt? Wer war da die Losfee? Und gab es so viele Lose wie Berlinerinnen und Berliner? Oder waren für Bauunternehmer vielleicht ein paar Lose mehr drin? Es entsteht der Verdacht, ein alibi- drmkratisches Forum zu verwenden um nachher so tun zu können, als sei das, worauf SPD und CDU zielen, demokratisch legitimiert. Genau diese Verfahrensweisen sind es, die einen verzweifeln lassen können.

  5. 1.

    Ein "Bürgerdialog" hat keinerlei rechtliche Grundlage im Gegensatz zum Referendum. Dies sollte die CDU und der erzreaktionäre Giffey Flügel der SPD endlich akzeptieren.

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