Umstrittenes Lied - "L'Amour toujours" führt zu Ärger beim Hoffest im Roten Rathaus

Mi 04.09.24 | 14:19 Uhr
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22. Berliner Hoffest am Roten Rathaus. (Quelle: dpa/Stefan Zeitz)
Video: rbb24 um 16 Uhr | 04.09.2024 | Cathrin Bonhoff | Bild: dpa/Stefan Zeitz

Ein DJ verärgerte Gäste auf dem Hoffest im Berliner Roten Rathaus: Er hatte das Lied "L'Amour toujours" von Gigi D'Agostino aufgelegt. Der Song wird immer wieder für rassistische Parolen missbraucht. Eine Senatssprecherin kündigte jetzt Konsequenzen an.

Das Abspielen des umstrittenen Partyhits "L'Amour toujours" auf dem Hoffest im Roten Rathaus am Dienstagabend in Berlin führte zu Empörung unter den Gästen. "Das Lied ist zu einem bekannten Erkennungssymbol der rechtsextremen Szene geworden. Deshalb verbietet es sich auch, dieses Lied beim Hoffest des Regierenden Bürgermeisters aufzulegen", teilte Senatssprecherin Christine Richter mit.

Das Hoffest sei im Zeichen der Internationalität, der Vielfalt, des Zusammenhalts, der Solidarität und der Freiheit gefeiert worden. "Die Aktion des DJ steht im Gegensatz dazu und ist absolut geschmacklos", sagte Richter. "Wir werden daraus Konsequenzen ziehen und im nächsten Jahr nicht mehr mit dem DJ zusammenarbeiten und in der Vorbereitung auch detaillierter über die Playlist sprechen."

Kai Wegner: "absolut geschmacklos"

Der Berliner Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) nannte die Aktion am Rande eines Pressetermins "absolut geschmacklos", wie mehrere Berliner Medien berichten. "Solche Lieder gehören weder ins Rote Rathaus, noch sonst wohin", sagte er demnach.

Laut "Tagesspiegel" gab es Buh-Rufe beim Abspielen des Liedes. Mehrere Gäste hätten unter Protest die Senatsdisco verlassen, darunter auch die Ex-Bürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, Monika Herrmann, die "Das geht gar nicht", geschimpft habe. Der DJ reagierte laut der Zeitung mit folgenden Worten: "Das ist ein guter Song, den lasse ich mir von Nazis nicht kaputtmachen." Die Tanzfläche soll danach leer geblieben sein.

Das Lied "L'amour toujours" des italienischen DJ Gigi D'Agostino wird immer wieder für rassistische Parolen missbraucht, zuletzt mutmaßlich am vergangenen Samstag in Potsdam-Golm und im Mai in Erkner (Oder-Spree). Ausgangspunkt war ein Video in diesem Jahr, das Besucher einer Bar auf der Nordsee-Insel Sylt zeigt, die zu der Melodie des Lieds "Ausländer raus" und "Deutschland den Deutschen" grölen. Das Abspielen des Songs ist deswegen umstritten, zum Teil wird über ein Verbot diskutiert.

Sendung: rbb24 um 16 Uhr, 04.09.2024, 16:00 Uhr

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233 Kommentare

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  1. 233.

    Man sieht an vielen ,,Kommentaren'', die keine sind, die Absicht, das ernste Problem um diesen belanglosen Schlager, zu verharmlosen und zu Nazipropaganda zu benutzen. So einfach, so kar zu erkennen. Braunes Gesindel im Öffentlich-Rechtlichen.

  2. 232.

    Da muss ich ich dir leider recht geben.
    Ich hoffe auf viele Videos von Partys wo Menschen einfach nur abtanzen und dieses Liebeslied genießen.
    Zum "Nazisong" machen es nur Leute wie Kai und Co.

  3. 230.

    Wenn Sie Volksverhetzung und Rassistische Texte verteidigen, machen Sie sich strafbar.

  4. 229.

    Ist schon politischer Aschermittwoch? Hoffest, Senatsdisco. Was es alles gibt, wer bezahlt das eigentlich? Wer wird da eingeladen?

  5. 228.

    Der DJ hat keinen Geschmack (fies grins). Ich finde nicht mal, dass das ein guter Song ist. Ein DJ, der dieses Lied bei meiner Party spielen würde, den würde ich auch ohne die Umdeutung rausschmeißen ;).

  6. 227.

    Eiern Sie nicht so rum, Sie wissen genau, daß zu diesem Schlager rassistische texte, wie ,,Ausländer Raus!'' usw. gegröhlt werden Das ist ganz einfach Volksvergetzung und nen Strafbestand. Basta.
    Und wenn Sie das auch noch verteidigen, machen Sie sich auch strafbar.

  7. 226.

    Als DJ würde ich mir die Auftraggeber besser aussuchen. Zensur normaler Lieder würde ich mir nicht gefallen lassen.

  8. 224.

    Morgen werden rechtsradikale Parolen zu "Last Christmas" gesungen.
    Und denn?
    Alle Bürger packen das Radio ab Mitte November bis Silvester in die Schublade?

    Welch ein Irrsinn von vielen Möchtegern-Korrekt-Politikern un deren Mitläufern. Bloß nicht wählen. Halten nur Fahne in den Wind ohne Bezug zur Realität und Eigenmeinung.
    Der Wind flaut übrigens endlich ab.

    Dann da4f man Lamour tojour endlich wieder hören.

  9. 223.

    "Das ist ein guter Song, den lasse ich mir von Nazis nicht kaputtmachen." - der DJ war offensichtlich der einzige mit Verstand dort.

  10. 222.

    ...und noch vieles mehr, denken Sie an den Chor der gelackten Mädels und Jungs aus Kampen/Sylt usw.

  11. 221.

    Es ist ein defacto Verbot wenn es mehr Leute wie Sie gibt. Gehen Sie mal auf die sächsischen Dörfer (sorry Sachsen, so hab ich es aber in Jahrzehnten dort leben mitbekommen) und hören sich die Lieder an. Da kommt Ihnen das Grausen weil das original Nazi Musik ist. Wir haben hier aber ein normales Lied welches abgewandelt wurde. Man kann aber das normale Lied, welches über die Liebe heute "erzählt", einfach abspielen. Soe haben überhaupt keine Ahnung wie Nazi Musik richtig klingt!

  12. 220.

    Klar, wenn Sie darüber irgendwelche rechten Textzeilen legen, irgendwelches rassistisches Geschwurbel, dann bestimmt ja.

  13. 219.

    Auf der anderen Seite hätte man das vorher ja eigentlich auch schon mal abklären können und ihn dann bitten, dieses Lied nicht zu spielen.

  14. 218.

    Nun machen Sie dem Pete doch nicht solche Angst und reden ihm nicht noch ein schlechte Gewissen ein. Er glaubt nachher noch, dass es Morgen schon los geht. Das hat eine starke Anlehnung Bettina Schausten vom ZDF, deren Rolle Sie hier übernommen haben.

  15. 217.

    Mein je, was für eine Aufregung. Vielleicht sollte der Regierende künftig die Musikauswahl vor seinem Hoffest kontrollieren.

  16. 216.

    Sie geben dem ganzen aber ganz schön viel Raum, eine schöne Plattform um sich zu entfalten, anstatt es bei dem zu belassen, was es ist. Das wirkt müde und langweilig. Das versuchen viele. Wo hinführen kann, sieht man jetzt.

  17. 215.

    "Wo man singt da lass Dich ruhig nieder böse Menschen haben keine Lieder. "

    Böse Menschen hatten zumindest das Horst-Wessel-Lied.

  18. 214.

    Wo war eigentlich das Fingerspitzengefühl des DJs? Es war doch zu erwarten, dass eine Reaktion auf dieses Lied bei einem Fest im Roten Rathaus erfolgen würde. Wenn er allerdings unbedingt in die Schlagzeilen kommen wollte, dann hat er es damit natürlich geschafft und dem Lied zu einem weiteren "unrühmlichen Erfolg" verholfen. Hoffentlich war nicht genau das seine Absicht.

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