Landesarbeitsgericht - Unbefristeter Kita-Streik in Berlin bleibt verboten

Fr 11.10.24 | 16:22 Uhr
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11.10.2024, Berlin: Eine pädagogische Fachkraft trägt vor der Berufungsverhandlung am Landesarbeitsgericht Berlin über einen unbefristeten Streik, zu dem die Gewerkschaften Verdi und GEW die Beschäftigten in den gut 280 kommunalen Kitas aufgerufen hatte, vor dem Gebäude einen Aufkleber mit der Aufschrift "Bildung statt Aufbewahrung! Jetzt!". (Quelle:dpa/S.Gollnow)
Audio: rbb 88.8 | 11.10.2024 | Ann-Kristin Schenten | Bild: dpa/S.Gollnow

Schwere Schlappe für Verdi & Co. vor dem Landesarbeitsgericht. Ein unbefristeter Streik an kommunalen Kitas darf endgültig nicht stattfinden. Die Gewerkschaft ist enttäuscht - es fließen sogar Tränen.

  • Die Gewerkschafen Verdi und GEW sind mit ihren Plänen eines unbefristeten Kita-Streiks vor Gericht gescheitert
  • Kita-Beschäftigte reagieren wie die Gewerkschaft Verdi mit großer Enttäuschung
  • Die Senatsverwaltung für Bildung bietet Verdi und GEW "kontruktive Gespräche" an
Der von Gewerkschaften geplante unbefristete Kita-Streik in Berlin für bessere Arbeitsbedingungen der Beschäftigten bleibt verboten.
 
Das hat das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg entschieden und damit eine Entscheidung der Vorinstanz bestätigt. Damit dürfen die in den gut 280 kommunalen Kitas beschäftigten Erzieherinnen und Erzieher die Arbeit nicht wie geplant niederlegen.
 
Aus Sicht des Gerichts wäre ein unbefristeter Streik ein Verstoß gegen die geltende sogenannte Friedenspflicht, wie die Vorsitzende Richterin Birgitt Pechstein zur Begründung sagte. Als wesentlichen Grund führte sie an, dass bei Verhandlungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) im Dezember 2023 bereits über Regelungen gesprochen worden sei zur Entlastung von Erzieherinnen und Erziehern.

Streik erstmal vom Tisch

Der Arbeitgeberverband führt gemeinsame Tarifverhandlungen für alle Bundesländer außer Hessen. Zwar habe die Gewerkschaft nur einen Teil ihrer Forderungen durchbringen können, so die Richterin. Da aber über das Gesamtpaket verhandelt worden sei, gelte die Friedenspflicht.

Das Landesarbeitsgericht schloss sich im Eilverfahren der Einschätzung aus erster Instanz an. Das Arbeitsgericht hatte vor zwei Wochen einem Antrag des Landes Berlin stattgegeben. Die Gewerkschaft Verdi hatte dagegen Berufung eingelegt. Aktuell ist damit kein Streik möglich, weil es nach Angaben einer Gerichtssprecherin keine weiteren Rechtsmittel gibt.

Das Land Berlin hatte in dem Berufungsverfahren auch versucht, Verdi generell Streiks gegen den kommunalen Arbeitgeber zu untersagen. Diesem Ansinnen ist das Gericht nicht gefolgt.

Tränen im Gerichtssaal 

Zahlreiche Kita-Beschäftigte verfolgten die Urteilsbegründung vor Ort und reagierten wie die Gewerkschaft Verdi mit großer Enttäuschung, eine Frau brach sogar in Tränen aus. "Wir halten das Urteil für eine Fehlentscheidung", sagte Verdi-Sprecher Kalle Kunkel. Ein Streik könne nun erst einmal nicht stattfinden. "Wir werden uns das Urteil ganz genau ansehen", so Kunkel weiter.

Aus Sicht Verdis wurde die Friedenspflicht nicht verletzt. "Gerade angesichts der massiven Grundrechtseinschränkung, die dieses Urteil in einem einstweiligen Verfügungsverfahren bedeutet, haben wir heute mit einer anderen Entscheidung gerechnet", so der Gewerkschaftssprecher.

Nur ein Teil der 2.900 Berliner Kitas betroffen

Bildungs- und Familiensenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) erklärte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur, sie begrüße das Urteil, das den von Verdi geplanten sogenannten Erzwingungsstreik erneut untersagt habe. "Diese Entscheidung ist ein wichtiges Signal für die Familien in Berlin, die auf verlässliche Betreuung angewiesen sind."

Gleichzeitig bot die Senatorin den Gewerkschaften "konstruktive Gespräche" an. "Ich bleibe offen für den Dialog und möchte gemeinsam mit allen Beteiligten Lösungen finden, die den Interessen der Beschäftigten gerecht werden und gleichzeitig die Bedürfnisse der Kinder und Familien nicht vernachlässigen."

Ähnlich äußerte sich Finanzsenator Stefan Evers (CDU). "Ein Dauerstreik auf dem Rücken der Kinder und Eltern ist gestoppt. Ich hoffe, dass die Gewerkschaftsvertreter nun zu Maß und Mitte zurückfinden", erklärte er. "Die Türen für konstruktive Gespräche über realistische Wege zur Entlastung von Kita-Beschäftigten stehen weiter offen. Es bleibt dem Senat ein wichtiges Anliegen, die Situation für die Beschäftigten in den Kita-Eigenbetrieben im Rahmen des Machbaren weiter zu verbessern."

Gewerkschaften fordern Entlastung der Beschäftigten 

Die Gewerkschaften Verdi und GEW fordern schon länger einen Tarifvertrag oder andere Vereinbarungen für bessere Arbeitsbedingungen, kleinere Kita-Gruppen und andere Entlastungen der Beschäftigten. Beide wollten mit dem unbefristeten Streik den Druck auf den Senat erhöhen. Gewerkschaftsmitglieder hatten sich in einer Urabstimmung für ein solches Vorgehen ausgesprochen.

Der Senat hat die geforderten Tarifverhandlungen mehrfach abgelehnt und auf die Mitgliedschaft Berlins in der TdL hingewiesen. Berlin könne über tarifrechtliche Vereinbarungen nicht alleine entscheiden. Andernfalls drohe ein Rauswurf aus dem Verband. Gespräche zwischen Senat und Gewerkschaften hatten in den vergangenen Wochen keine Ergebnisse gebracht.

Der Streik hätte in jedem Fall nur einen Teil der rund 2.900 Kitas in Berlin betroffen. Nicht ganz ein Zehntel davon gehört zu den sogenannten kommunalen Eigenbetrieben, in denen laut Bildungsverwaltung 32.000 Kinder betreut werden. Dort sind rund 7.000 Erzieherinnen und Erzieher sowie weitere Beschäftigte angestellt. Die übrigen Einrichtungen werden von freien Trägern betrieben, die nicht bestreikt werden sollten.

Sendung: rbb24 Inforadio, 11.10.2024, 14:20 Uhr

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80 Kommentare

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  1. 80.

    Die letzten Tarifverhandlungen haben den Erzieher*innen eine erhebliche Gehaltserhöhung beschert.Zusätzlich gab es die Hauptstadtzulage und dann noch die Stadtstaatenzulage. Zum Schluss dann noch den Inflationsausgleich getsreckt auf zwei Jahre in Höhe von insgesamt 3000 tausend EURO; übrigens steuerfrei. So geht ein Erzieher bzw Erzieherin mit Netto 2500/2700 Euro nach Hause. Gutes Geld. Noch eine Anmerkung:Die Kitaeigenbetriebe können mehrere tausend Kitaplätzen nicht besetzen,da wird es ein Personalüberhang geben. Verdi hat sich selbst ein Eigentor geschossen.

  2. 79.

    Ach männo, wie schade ist das, tut mir echt leid.
    Man Verdi (und Co.), ihr schafft es wirklich lediglich in Euren regulär vertretenden Bereichen was zu bewirken.
    Armseelige Versprechen für Berlin, ich bin raus.
    Anfang November hab ich einen andern Arbeitgeber.

  3. 78.

    Es ist so, daß nur eine anderer Personalschlüssel die Frauen und Männer entlastet und sie vor dem Burnout bewahrt. Auch die miesen Gehälter müssen angepasst werden, dann gehts auch den Kindern und uns Mamas besser!

  4. 77.

    Und noch einmal, weil es die Wahrheit ist. Der personalschlüssel muß deutlich geändert werden. Nur dies, zusammen mit einem höherem Gehalt, löst die Probleme der Frauen und Männer, und auch der Kinder!

  5. 76.

    Wie streiken, weil es ungerecht zugeht! Zu viel Kinder auf eine Person und dafür schlechte Bezahlung. So what?

  6. 75.

    Falsch: Eine ganz schlechte Entscheidung der Gerichte.
    Es muss nicht gestreikt werden um geschlossenen Kitas zu haben. Es wird noch schlimmer werden.. Das kann ich ihnen prognostizieren.

  7. 74.

    Wow … solch ein Kommentar ist herrlich… führt sicherlich in die richtige Richtung… hier schreibt scheinbar ein/e Expert*in… der Betreuungsinfarkt steht vor der Tür … das es angeblich nicht so ist , ist eine fahrlässige Behauptung, dass wissen auch die m machen in der Politik . Es ist nicht wertschätzend sich so über Erkrankungen von päd. Fachkräften auszulassen … der darüber resultierende Frust gehört an anderer Stelle angebracht…

  8. 73.

    2. Versuch
    Liebe Freunde. Es bleibt dabei, die Lösug liegt im Personalschlüssel, der muß endlich zu Gunsten der Erzieherinnen geändert werden. Auch die Gehälter müssen angepaßt werden. Und streikenist menschenrecht!

  9. 72.

    Ich glaub auch daß unsere Erzieherinnen geopfert werden, anstatt Ihnen zu helfen!

  10. 70.

    „Das nenne ich Haltung.“

    Ja. Das ist Haltung. Der Erzieher kommt nicht mehr mit dem Kopf unter dem Arm in die Kita. Vernachlässigt nicht sein Recht auf Gesundheit. Muss sich diesbezüglich keinerlei Vorwürfe, bedingt seiner verminderten Fähigkeit zur Aufbewahrung von Kindern, machen (lassen).

    Für wie doof halten Sie übrigens Erzieher? Bezüglich angekündigter AU.


  11. 69.

    Das kann man so nicht sagen. Die Zahl der Erzieher ist innerhalb von zehn Jahren um 50% gestiegen. So schlimm scheint es dann auch nicht zu sein.

  12. 68.

    Unsere Politik ist einfach unfähig....und manche Eltern anscheinend auch.
    Meine Tochter ging in die Kita und später nach der Schule in den Hort. Am späten Nachmittag wurden Hausaufgaben kontrolliert und über den Tag gesprochen. War das Essen mal nicht so lecker wurde eben zu Hause noch etwas gemacht.
    Manchmal bin ich am Tisch fast eingeschlafen, aber dass war okay;-)
    Heute ist meine Tochter erwachsen hat einen Job und hat alles überlebt. Und auch damals waren die Kitaangestellten zum Teil schon überfordert. Gebt Ihnen mehr Geld und kleinere Gruppen, unterstützt sie bei Sprachproblemen mit z.B. Studenten und der Laden läuft.

  13. 67.

    Es ist traurig wie wenig Respekt Eltern teilweise den Erziehern:innen gegenüber haben. Man wird angefeindet weil man das beste für die Kinder will. Ich werde meine Ausbildung beenden, aber nicht in den Beruf arbeiten bis sich was ändert. Zum Glück habe ich andere Alternativen.
    Kümmert euch halt selbst um eurer Kinder wenn ihr alles besser wisst.

  14. 66.

    Soviel sind dem Staat also unsere Kinder wert. Ich bin raus! Mit Bürgergeld lebt es sich wohl besser!

  15. 65.

    „Niemand erwartet ein „jetzt auf gleich“. Aber der Senat macht derzeit nichts.“
    Leider fehlt es an einem runden Tisch mit Expertise. Fachmenschen sämtlicher Couleur, die wissen worüber sie sprechen. Deutschland verspielt gerade seine Zukunft durch verfehlte Bildungspolitik. Bildung fängt ganz unten an. Kita!

    Ob eine Änderung der Personalverordnung für Kita die Lösung ist? Lesen Sie sich die kürzlich veränderte von Brandenburg aufmerksam durch. Führt eher zur Verschlimmerung, als zur Verbesserung der Bildungsqualität.
    Ohne sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen und ganz offen zu diskutieren, wird sich die Situation niemals positiv verändern.

  16. 64.

    Traurig. Als Mama eines Kindes, dass nicht gern in die Kita geht, weil es ständig das 19. Rad am Wagen ist, ist dieses Urteil noch schlimmer als ein unbefristeter Streik - den wir Eltern natürlich auch nicht einfach wegstecken können... Aber der Streik hat wenigstens Hoffnung gelassen, dass sich für die Kinder endlich etwas verbessern lässt. Jetzt wird der Berliner Senat weiter schönreden und ignorieren, was unsere Kitakinder in Berlin täglich aushalten müssen. Lärm und gestresste Fachkräfte..

  17. 63.

    Das Urteil ist nicht nur für die öffentlichen Kitas ein Schlag ins Gesicht. Auch die privaten sind davon betroffen, denn wen sich nichts bei den öffentlichen ändert, dann auch bei den anderen nicht. Somit bleibt also alles erstmal wie es ist. Große Gruppen, wenig Pädagogen, keine Qualität bei der Betreuung. Ein Flickenteppich auf den Schultern der Pädagogen die weitermachen. Als die GDL ganz Deutschland lahm gelegt hat, war das absolut in Ordnung??

  18. 62.

    Einfach gelber Schein !

  19. 61.

    Was machen die Eltern wenn keine Erzieher mehr da sind?Zuhause bleiben um Kinder zu betreuen ?Schaut über den Tellerrand ,das ist jedenfalls keine Lösung für die Zukunft !So wie es jetzt ist macht keiner mehr diesen Job!Es sind ja nicht nur besser Arbeitsbedingungen unsere Kinder profitieren ja genauso davon !Ich bin ne Mutter und meine Kinder sind privat untergebracht aber da sieht es ja genauso aus !Kürzer Öffnungszeiten oder ganz zu!Ich sehe hinter den Erzieher !

  20. 60.

    Können wir uns mal darauf einigen, dass viele Jobs sehr stressig sind und die meisten nicht miteinander tauschen möchten?

  21. 59.

    Das nenne ich Haltung...oder eher wohl keine.. .Ankündigung einer AU..
    Wurde früher abgemahnt...

  22. 58.

    Ach ja, da kommen wieder diese Kämpfer von rechts und links außen, um diesen Rechtsstaat zu diskreditieren, um
    diese Demokratie auszuhebeln, in der Hoffnung selbst an die Macht zu kommen
    Ergo, manch ein Wolf vettert gegen die AfD, und enlarft sich gelegentlich selbst.

  23. 57.

    Gerne, aber dann bitte nicht beschweren wenn die Kündigung kommt der Job weg ist.

  24. 55.

    Ganz einfach,
    die Hälfte der Leute aus der Verwaltung und aus dem Kulturbereich arbeiten als Erzieherinnen. Warum machen sie es nicht? Weil der Stress bei niedriger Entlohnung gar nicht auszuhalten ist..

  25. 54.

    Keine besseren Löhne, keine besseren Arbeitsbedingungen das ist der Weg den Fachkräftemangel zu überwinden.. Dieser Senat ist nur noch peinlich

  26. 53.

    Nein, Ihr habt in diesem Fall nicht Das Recht Zu Streiken.
    Trotzdem haben Der Senat und Das Abgeordnetenhaus alle Klardenkenden Eltern verloren !
    Die Ausstattung, Ausgestaltung und Ausrichtung der Kinderbetreung ist Aufgabe des Abgeordnetenhaus und der Weisungsgebundenen Verwaltung.
    Muss der Sovereign eben den Plenarsaal umdekorieren.

  27. 52.

    Er kann in der derzeitigen Lage als ersten Schritt die Personalbemessungsgrundlage anpassen. Dann schauen, inwieweit diese durch sinkende Kinderzahlen bei gleichbleibenden Erzieherzahlen bereits erreicht werden. Und wenn nicht, verstärkt in die Ausbildung investieren. Niemand erwartet ein "jetzt auf gleich". Aber der Senat macht derzeit nichts.

  28. 51.

    Sie bringen etwas durcheinander ...
    Vergangenheit, Gegenwart und verpatzte Zukunftschancen !

  29. 49.

    Wenn wir streiken wollen, streiken wir, bis die Räder still stehen!

  30. 48.

    Seit Jahren werden so schlecht vorbereitete Kinder in die Schulen gegeben, das ist gruselig.

    Vllt ist PISA und die Iglu Studie nicht Denkzettel genug? Viele Kommentare denken so kurzfristig und wollen nicht erkennen, dass es auch um die Verbesserung der Kitas für die Kinder hierbei geht.

    Vielleicht müssen viele viele gut ausgebildete Erzieher:innen den Job verlassen und sich umschulen lassen. Dann kann eh nicht jedes Kind betreut werden.

    Ja, es können keine Erzieher:innen gebacken werden. Das stimmt. Aber die sich dem Job bereits abgewandt haben und überlegen zurück zu kommen oder die, die mit dem Gedanken spielen, es zu tun, werden erst jetzt erst recht nicht machen. Viel mehr wird die Teilzeit steigen. Bevor man krank wird, dann lieber dieser Weg.

    Der Winter kommt. Die „Entlastung“ ist nur von kurzer Dauer.

  31. 46.

    Streik ist keine Willkür sondern ein grundgesetzlich geschütztes Recht. Ist ein Streik "willkürlich", gebieten die Gerichte dem Einhalt. So wie auch vorliegend. Wenn sie gegen Streiks sind, sind sie auch gegen die Verbesserung ihres eigenen Einkommens. Lehnen sie die nächste Lohnerhöhung einfach ab.

  32. 44.

    Im Herbst und Winter wird es wird unter diesen Bedinungen keine Entlastung sein, nur weil der Streik abgesagt wird. Wer sich jetzt freut, wird schnell eines besseren belehrt.
    Die Bedingungen wie sie jetzt sind in den Kitas, werden im Winter wieder zu
    -Verkürzung der Öffnungszeiten führen
    - notbetreuung
    - Gruppenschließung
    - Verwahrung statt pädagogische Förderung

    Ich als Elternteil sehe den Ausfall des Streiks nicht als Entlastung für mein Kind, was in so eine Betreuung muss, damit ich meiner gewerbsarbeit nachgehen. Mein Kind erhält meine frühkindliche Bildung und ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich Geld verdienen muss.
    Und nein, die privaten Träger sind nicht die Heilbinger, wie immer gerne in den Kommentaren beschrieben.
    Grüße von einer Mama mit Kindern in den Eigenbetrieben und selbst als Erzieherin arbeitend bei einem privaten Träger.

  33. 43.

    Bildung beginnt schon im Elternhaus. Da hat es bei manchen Kommentatoren offensichtlich gemangelt.

  34. 42.

    "Langsam muss man an der Neutralität und Ausgewogenheit der Arbeitsgerichte zweifeln"

    Langsam?

  35. 41.

    Darum geht es nicht. Reden sie nicht über Sachen, die sie auch nocht nicht einmal anstzweise verstehen.

  36. 40.

    Selbst Arbeitsrechtler bei DGB,haben dieses heutige Urteil erwartet.
    Ergo, alles im grünen Bereich!!1
    Also, unverschämte Unterstellungen zu unterlassen, ist angesagt.

  37. 39.

    Ich meine die Frage ganz neutral zum Urteil, was wäre denn die Konsequenz sich nicht dran zu halten? Alle wegspeeren, Geldstrafen die noch mehr zu Missstimmung bei der Arbeit sucht? Man stelle sich vor ein Gericht trifft ein Urteil und niemanden interessierts. Recht und Richtigkeit sind keine Synonyme.

  38. 38.

    Realität sollte an erster Stelle stehen.
    Berlin könnte aus der Tarifgemeinschaft ausgeschlossen werden ist nett formuliert, aber das wäre so!
    Erzieherinnen können nicht gebacken werden.
    Die eine oder andere MA'in könnte tatsächlich darüber nachdenken, mehr Arbeitsstunden zur Verfügung zu stehen.
    Über die Situation der Kinder bei Streikmaßnahmen braucht man hoffentlich nicht streiten.

  39. 37.

    Ich stehe komplett hinter Ihren Forderungen!

    Aber als ver.di-Mitglied sage ich Ihnen auch, irritiert davon zu sein, dass ver.di derart die Friedenspflicht missachtet hat.

  40. 36.

    Sehr gute Entscheidung. Letztlich wird es das zusätzlich benötigte Personal eh nie geben.

    Vielleicht sollte der Senat alle landeseigenen Kitas an private Träger abgeben. Die Mitarbeiter würden sich wundern.

  41. 35.

    Nein, in bildungsfernen oder, ja, faulen Haushalten beginnt Erziehung im Kindergarten und geht in den Schulen weiter.

    Kleider, leider, leider.

  42. 34.

    Das ist ja vollkommen richtig so. Aber eben nicht auf dem Rücken der Kinder und der Eltern.
    Und nicht mit unerfüllbaren Forderungen: im Rahmen der Tarifgemeinschaft der Länder kann Berlin sich hier nicht bewegen. Und angesichts des Fachkräftemangels ist der Ruf nach kleineren Gruppen derzeit ohnehin unmöglich.

  43. 33.

    Aus meiner Sicht ist es schade, dass augenscheinlich keiner verstehen möchte, dass der Kita Alltag für Erzieher*in mittlerweile unerträglich ist. Schade empfinde ich es, dass augenscheinlich ein Großteil der Elternschaft, keinerlei Interesse daran hegt, dass ihre Kinder pädagogisch wertvoll betreut werden. Mittlerweile ist die Situation in den Kindergärten lediglich eine Aufbewahrung. Dass das überhaupt jemand so hinnimmt anstatt die Erzieher*innen zu unterstützen wundert mich sehr. Gemeinsam könnte man doch einen sinnvollen Plan für die Kinder entwickeln!
    Des Weiteren ist Berlin (Ballungsraum) wohl auch noch ein Sonderfall, oder?
    Ich bin keine Erzieherin . Meine Kinder sind bereits seit Jahren erwachsen.

  44. 32.

    Die Entscheidung erwartbar.

    Verdi hat hier krass gegen die Fürsorgepflicht verstoßen und nur seine eigenen Interessen im Sinn gehabt.

    Eine sehr gutes Ergebnis für alle Eltern und Kinder der öffentlichen Kitas.

  45. 30.

    Wir brauchen verlässliche Kitas, und keine, die ständig streiken und lamentieren!

  46. 29.

    Man , wie sich einige freuen. Leute, alle dürfen streiken.Die Bahn, dieBVG, die Flughäfen usw. NUR die Kitas nicht weil die meckernden Eltern überlastet sind. Gute Arbeitsbedingungen sind Voraussetzung für kontinuierliche gut Arbeit. Wer das nicht versteht sollte nicht solche Kommentare schreiben. Es ist traurig das alle das Beste für ihre Kinder wollen,aber die MA in den Kitas,wo Sie ihre Kinder abladen nicht unterstützt en. Das nennt man auch Egoismus. Bin Kita-Gebühren.

  47. 28.

    Mir als Mutter fehlen die Worte bei solchen Äußerungen. In der Sache gebe ich Ihnen völlig Recht, aber was hier seit Wochen läuft in Berlin verbietet sich eigentlich von selbst, wenn man nur ein bisschen an die Kinder denkt. Haben Sie mal darüber nachgedacht, was dieses Hin und Her mit denen macht? Besonders mit den Kleineren, die vielleicht sogar noch in der Eingewöhnung sind? "Montag in die Kita oder doch nicht oder zu Oma oder zuhause mit Papa, aber der kann nicht mit dir spielen, muss ja Homeoffice machen oder du gehst zu Luisa, wenn die Mutter frei kriegt, wenn nicht, nimmt Mama ihren letzten Urlaubstag und Luisa kommt zu uns." Als berufstätige Mutter gibt es genug, an das ich denken und das ich organisieren muss. Da kann ich so einen Sch... oben drauf absolut nicht gebrauchen. Seit Jahren das gleiche Mimimi: Berlin macht nichts wegen der Tarifgemeinschaft, die Erzieher wollen trotzdem ihre Extrawurst. Kriegt ihr nicht. Doch. Nein. Doch. - Irrenhaus? Ach nee, Kindergarten.

  48. 27.

    Diese Einstellung ist ein Grund mehr, gegen die Forderungen.
    Wenn wir im Gesundheitswesen bei Untervesetzung zusätzlich frei hätten, würde ich nur noch 6 Monate im Jahr arbeiten.
    Tolle Einstellung haben sie. Widerlich

  49. 26.

    Alles Richtig! Und wo bleibt Ihre Verantwortung für die gute Bildung der ihnen derzeit anvertrauten Kinder? Die bekommen das, was ihnn zusteht nun nicht?
    Dann sollten Sie die Not der Erzieher vergrößern; sie können keine Verantwortung mehr tragen u. werden influencer, weil wir von diesen noch nicht genug haben. Oder schneiden sich die fehlenden Erzieher aus den Rippen? Ja, die früheren Jahrgänge haben sich eben etwas einfallen lassen, damit die Verantwortung gegenüber den Anvertrauten Kindern so gut wie möglich erfüllt werden konnte. Deshalb ist es auch ein Fachschulstudium geworden; sind Sie methodisch nicht so gut drauf oder können Sie nur unter Laborbedingungen Ihre Arbeit erfüllen? Das wäre natürlich super, aber fern der Wirklichkeit.
    Ich finde die Entscheidung des Gerichtes richtig! Oder sollen Ihrer Meinung nach nicht ausreichend Fachkundige ihren Part frühkindliche Bildung daheim übernehmen. Können Sie den Dipl-Ing. Wasserbau übernehmen?

  50. 25.

    Dann hätte sich Verdi während der laufenden Tarifverhandlungen dafür einsetzen sollen und nicht im Nachhinein.

  51. 24.

    Warten wir ein paar Wochen, dann erwarte ich die nächste Klatsche für Eltern: Wiedereinführung der Kita-Beiträge zur Haushaltskonsolidierung.

  52. 23.

    Liebe Eltern, sie wünschen sich, dass nicht gestreikt wird, sondern dass die Kinder gut betreut werden, dass sie etwas lernen, dass sie sich wohlfühlen usw. Aber das geht nicht unter diesen Bedingungen. Jeden Tag, immer wieder! Es sind zu viele Kinder, zu wenig Personal. Man kann nicht so arbeiten, wie man sich das wünscht. Also bitte beschweren SIE sich. Bitte gehen SIE auf die Straße. Damit Ihr Kind so aufwachsen kann, wie es eigentlich gedacht ist. Und nicht nur abgegeben und abgeholt wird!!

  53. 22.

    Dann werden wohl die Kranktage, Seminare und Personalberatungen zunehmen wo dann keine oder eingeschränkte Betreuung stattfindet. Die Forderungen sind nicht der realität geschuldet. Es warten nicht hunderte erziehende auf einen Job.

  54. 21.

    Urteil gegen das Recht auf Streik
    Namhafte arbeitsrechtler haben auf die Rechtmäßigkeit der verdi Kampfmaßnahme verwiesen
    Langsam muss man an der Neutralität und Ausgewogenheit der Arbeitsgerichte zweifeln

  55. 20.

    Das Urteil ist ein Schlag ins Gesicht. Wir haben das Recht zu streiken. Die jenigen die das entschieden haben sollten mal ein Jahr lang in einer kita arbeiten, mit den bedingungen die wir haben.die halten das kein Monat durch

  56. 19.

    Sie bringen da etwas durcheinander. Die Bildung und Erziehung beginnt zu Hause.

  57. 18.

    Na gut.
    Berlin (und die Eltern) hat sich Zeit erkauft, darf sich aber auf noch größeren Frust und gesteigerte Streikbereitschaft der Beschäftigten einstellen.
    Das werden turbulente Verhandlungen in der nächsten V.runde.

  58. 17.

    ..und Ver.di braucht Mitglieder!
    Ich frage mich schon seit Monaten, woher die zusätzlichen Fachkräfte kommen sollen und konnte diesen Streikaufruf nicht nachvollziehen. Dass es z.T. prekäre Zustände in den Kitas gibt ist mir absolut klar - doch mit diesen Forderungen wurde ganz klar der Weg des konstruktiven Miteinanders verlassen.
    Vielleicht setzt sich Ver.di ja jetzt mit dem Senat an einen Tisch um zu überlegen, wie der Beruf auch kurzfristig attraktiver gestaltet werden kann?!
    DAS wünsche ich mir sehr!

  59. 16.

    Ich verstehe nicht, wie man ein legitimes Mittel des Streiksso unterwandert kann. Gerade die Erzieher müßten einen wesentlich bessere Unterstützung erhalten. Kleinere Gruppen und höhere Personaldichte tragen für ein gesundes Arbeitsklima bei und für die Erziehung der Kinder ein wichtiges Detail in ihrer Entwicklung. Ich finde es unmöglich für so etwas einen Streik zu verbieten.

  60. 15.

    Haben Sie das nicht verstanden? Ein zweites Gericht hat entschieden!

    Ansonsten: Fangen Sie doch einfach mal an mit Bildung, Wie? Indem z.B. nicht (gefühlt) jede zweite Woche wegen irgendwelcher betrieblichen Gründe eine Schließzeit durchgeführt wird.

    Hilfreich wäre es auch, wenn sich die Krankenstände an Montagen und Freitagen deutlich reduzieren ließen!

  61. 14.

    Wer sich hier freut sollte wissen ,dass wenn es sich nicht grundlegend etwas ändert uns überlasteten immer noch die AU bleibt...so oder so sorge ich für meine Entlastung...und wer noch keinen Eindruck bekam wie es in der Realität läuft sollte seinen Schnabel halten.

  62. 13.

    Eine sehr gute Entscheidung, die aus meiner Sicht auch zu erwarten war! Viele verzweifelte Eltern und Kinder können endlich aufatmen. Das Kita-Personal sollte endlich akzeptieren, dass vor der Kür noch die Pflicht steht und Willkür hier nicht hilfreich ist.

  63. 12.

    Wie denn dann? Ein Senat der sich unter Druck keinen Zentimeter bewegt wird nun ohne Druck genau was tun?

  64. 11.

    Absolut. Alles läuft so schlecht weiter wie gehabt. Ich freu mir ein Loch in den Bauch.

  65. 10.

    Es ist unglaublich, die Vernunft hat gewonnen. Was wird sich VERDI nun als nächstes ausdenken???

  66. 9.

    Da werden sich die Kinder und Eltern freuen.

  67. 8.

    Mir fehlen echt die Worte. Wir wollen für die Kinder eine Besserung und nicht mehr nur eine Aufbewahrung sein. Bildung beginnt im Kindergarten und nicht erst in der Schule!!!

    BILDUNG STATT AUFBEWAHRUNG!!!
    Wir brauchen Entlastung mit kleineren Gruppen!

  68. 7.

    Korrekte Entscheidung und ein Sieg des Rechts! Man kann einfach nichts fordern, was der andere gar nicht umsetzen kann. Ich kann ebenso wenig von meinem Arbeitgeber einen Flug zum Mars fordern. Tarifgemeinschaft lässt grüßen.

  69. 6.

    Hmmm , dann hoffe ich mal , das alle Streiks verboten werden.
    Zum Beispiel bei der Bahn , da werden sogar Hunderttausende eingeschränkt und drangsaliert.
    Von Streiks in den Amtsstuben mal ganz zu schweigen-

  70. 5.

    Bei allem Verständnis für die Eltern, haben Dich aber auch die Erzieher das „demokratische Recht „ für Ihre Belange zu streiken. Aber hier in Deutschland ist es nicht mehr soweit her mit der Demokratie.

  71. 4.

    Landsam werden mir die Richter sympathisch und weisen Verdi in den Schranken.

  72. 3.

    Und da sage noch einer, es gebe keine guten Nachrichten. Endlich mal was Positives, nachdem man heute kaum noch durch Berlin kommt.

  73. 2.

    Ich finde diese Entscheidung vollkommen okay es muss was passieren aber nicht so!

  74. 1.

    Super!

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