Wegen Hurrikan "Milton" - US-Präsident Biden sagt Deutschlandreise ab

Di 08.10.24 | 16:50 Uhr
  28
Archivbild:US-Präsident Joe Biden am 04.10.2024.(Quelle:picture alliance/AP/S.Walsh)
picture alliance/AP/S.Walsh
Audio: rbb24 Inforadio | 08.10.2024 | Kerstin Reinsch | Bild: picture alliance/AP/S.Walsh

US-Präsident Joe Biden verschiebt wegen des auf den Bundesstaat Florida zusteuernden Hurrikans "Milton" seine geplante Reise nach Deutschland. Eigentlich sollte er Donnerstagabend in Berlin ankommen.

US-Präsident Joe Biden hat seine Reise nach Deutschland abgesagt. Als Grund nannte das Weiße Haus am Dienstag den Hurrikan "Milton", der derzeit auf die USA zusteuert. Die US-Regierung nannte keine Details dazu, wann Biden, dessen Amtszeit im Januar endet, die Reise nachholen wolle. [whitehouse.gov]

Der deutsche Regierungssprecher Steffen Hebestreit bedauerte die Verschiebung des Besuchs. Die Bundesregierung habe aber "natürlich Verständnis aufgrund der Situation in Florida", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Das Weiße Haus hat uns vorab informiert."

Gespräche mit Scholz und Steinmeier geplant

Eigentlich war geplant, dass Biden am Donnerstagabend in Berlin ankommt. Es wäre der erste bilaterale Besuch Bidens in Deutschland in seiner knapp vierjährigen Amtszeit gewesen. Für Freitag waren Gespräche sowohl mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier aber auch mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), dem britischen Premiere Keir Starmer und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron geplant. Dabei sollte es um den Nahost-Konflikt gehen.

Auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein sollte ein Ukraine-Gipfel stattfinden, zu dem Biden eingeladen hatte. An dem Treffen sollten etwa 50 Nato-Mitgliedstaaten und weitere Verbündete der Ukraine teilnehmen, teilweise auf Ebene der Staats- und Regierungschefs. Im Anschluss an den Deutschlandbesuch stand für den US-Präsidenten die Weiterreise nach Angola im südwestlichen Afrika auf dem Programm.

Auf seiner Internetseite teilte das Weiße Haus in Washington D.C. mit, Biden müsse die geplanten Reisen nach Deutschland und nach Angola verschieben. Grund seien neben Hurrikan "Milton" auch die andauernden Maßnahmen nach Hurrikan "Helene", der in der vergangenen Woche im Südosten der USA wütete.

Absage deutete sich bereits an

Bereits am Montag war bei der täglichen Pressekonferenz im Weißen Haus die Frage aufgekommen, ob Biden wegen des Hurrikans eine Verschiebung seiner Pläne erwäge. Seine Sprecherin Karine Jean-Pierre hatte darauf ausweichend geantwortet. Biden war zuletzt wegen seines Umgangs mit Hurrikan "Helene" unter Druck geraten. Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hatte dem Demokraten und dessen Vize Kamala Harris vorgeworfen, nicht genug für die Sturmopfer zu tun. Harris tritt bei der Präsidentenwahl am 5. November gegen Trump an.

Die Absage der Deutschlandreise ist nicht Bidens erste Planänderung aufgrund drängender Probleme in den USA. Vor rund anderthalb Jahren sagte er wegen des Schuldenstreits im US-Kongress eine geplante Reise nach Papua-Neuguinea und Australien ab.

Florida gerade erst von "Helene" getroffen

"Milton" ist bereits der zweite gefährliche Hurrikan innerhalb kürzester Zeit, der die USA trifft. Nur anderthalb Wochen nach dem Eintreffen des tödlichen Hurrikans "Helene" an der Westküste Floridas hatte "Milton" am Montag im Golf von Mexiko an Stärke gewonnen und wurde zeitweise zu einem Hurrikan der höchsten Kategorie hochgestuft. "Milton" soll Meteorologen zufolge zwar wieder an Stärke verlieren - aber am Mittwoch immer noch mit Windgeschwindigkeiten um die 200 Kilometer pro Stunde die Westküste Floridas treffen.

Florida kämpft dabei immer noch mit den Schäden, die "Helene" hinterlassen hat. Der Sturm traf als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie im Nordwesten Floridas auf Land. Er schwächte sich dann ab, sorgte auf seinem Weg Richtung Norden aber für schwere Überschwemmungen und Zerstörung. Weit mehr als 200 Menschen in sechs Bundesstaaten kamen ums Leben.

Sendung: rbb24 Inforadio, 08.10.2024, 16:40 Uhr

Kommentar

Bitte füllen Sie die Felder aus, um einen Kommentar zu verfassen.

Kommentar verfassen
*Pflichtfelder

Aus datenschutzrechtlichen Gründen werden Kommentare, bei denen die E-Mail-Adresse in den Feldern Name, Wohnort oder Text geschrieben wurde, nicht freigegeben. Mit Nutzung der Kommentarfunktion stimmen Sie unserer Netiquette sowie unserer Datenschutzerklärung (Link am Ende der Seite) zu. Wir behalten uns vor, Kommentare, die nicht zu einer konstruktiven Diskussion beitragen, nicht freizugeben oder zu löschen. Wir geben keine Auskunft über gelöschte oder nicht freigegebene Kommentare. Mit der Abgabe eines Kommentars erklären Sie sich mit diesen Regeln und den Kommentarrichtlinien des rbb einverstanden.

28 Kommentare

  1. 25.

    Dann wollen wir mal hoffen, dass die politische Schadensbegrenzung der Hurrikan-Saison funktioniert und Florida geholfen wird. Die Kriege im Nahen Osten, sowie der in der Ukraine, bedrohen die Welt sicherlich auch noch nach dem 5. November. Damit dieser Kommentar weniger menschenverachtend klingt und etwas Hoffnung vermittelt, hoffe ich natürlich weiter auf Frieden. Sicher ist nur, solange Trump nächsten Monat nicht zum Präsidenten gewählt wird, ist die Welt ein sehr kleines Stück weit mehr in Ordnung.

  2. 24.

    Ich bin auch lolerant und ich sage mal voraus, dass Sie als Ami-Freundin sich schon auf den Nachfolger Bidens freuen können. Halten Sie durch!

  3. 23.

    Na super! Dann kann ja das Pokalspiel in Oranienburg doch steigen. Gab ja eh schon reichlich Schwierigkeiten bei der Terminfindung. Hoffentlich sind der FLB und die beteiligten Vereine auch ausreichend spontan und flexibel.

  4. 22.

    Es waren kene Rechenkünste, sondern nur Schätzungen pima Daumen, wobei es auch bekanntlich Überschneidungen geben könnte..

  5. 20.

    Wenn Biden die Route nach Westen wählen würde, könnte er auch über die Ukraine fliegen und kommt letztlich, inkl. Selenski, aus Osten kommend in Deutschland an - welch politisches Zeichen.

  6. 19.

    Sie sollten Ihre Rechenkünste nochmal überdenken.
    50 % sind so ungefähr die Hälfte :-) zahlt man 2 mal ein Drittel hinzu, ergeben sich ungefähr 110 %

  7. 17.

    Mich würde mal interessieren, wer die bis jetzt entstandenen Kosten trägt? Ich meine nur, Biden hat nach Ramstein eingeladen. Ich fürchte nur, daß Biden nicht wirklich an den Sorgen der Betroffenen des Hurrikans interresiert ist, sondern seine Sorgen eher dem Wahlkampf gelten. Auch wenn es " nur " der Wahlkampf der Demokraten ist, nicht seiner.

  8. 16.

    Er bleibt bei seinen Leuten und schützt auch sein eigenes Leben.

  9. 15.

    Zumindest hat die Absage den großen Vorteil, dass es nun keine sicherheitsbedingten (und obendrein kostspieligen) Maßnahmen incl. nerviger Verkehrseinschränkungen geben wird.
    Dann warten wir eben auf den/die Nachfolger(in).

  10. 14.

    Von wegen grundlose Schwarzseherei, weil hierzulande kann man mit Ami- Hassern die Straßen pflastern, etwa die Hälfte ist es, leider.
    Übrigens, das weitere Drittel könnte man mit Antisemiten und anderen - iten pflastern.

    Etwa ein Drittel ist noch lolerant und unvoreingenommen.

  11. 12.

    Der letzte Wirbelsturm hat exorbitant hohe Schäden und vielfaches Leid hinterlassen. Der kommende Sturm verspricht ähnlich brutal zu werden. Ich habe Videos von Geschädigten, Überlebenden aus den USA gesehen. Wenn da nicht mindestens der Präsident nebst Gefolge auftauchen, driften zu viele in die religiöse und für die Democrats unerreichbare Ecke ab. Ich würde da jetzt auch im Land bleiben.

  12. 11.

    Kommt dann Herr Selenski auch nicht? Er wurde von ihm ja eingeladen, nach Ramstein, nicht etwa von Deutschland ...

  13. 10.

    Siehste Olaf Scholz war während des Hochwassers in Tadschikistan o.ä. und ein paar tage später plötzlich in den USA.
    Nicht das einer von den beiden in so einer Situation gebraucht würde, aber einer von den beiddn hat offenbar ein Feeling für Öffentlichkeitdarbeit und der Andere nicht.

  14. 9.

    Mir tut der alte Mann leid, warum muss man sich so was noch antun. Also eine gute Nachricht. Soll er mal schön zu Hause bleiben, wir hier in Deutschland können gut auf einen Besuch verzichten. (Bin kein Amihasser)

Nächster Artikel