Rechenspiele für Herthas Klassenerhalt - Zum Siegen verdammt
Hertha BSC muss die zwei verbleibenden Spiele in der Fußball-Bundesliga gewinnen, um die Minimalchance auf den Klassenerhalt zu wahren. Zudem müssen die Konkurrenten patzen - und mindestens zwei von drei möglichen Szenarien eintreten. Von Fabian Friedmann
Das größte Schreckensszenario nach dem 2:5-Debakel am Freitagabend in Köln ist zumindest vorerst ausgeblieben für Fußball-Bundesligist Hertha BSC. Durch die Niederlage von Schalke 04 (0:6 beim FC Bayern) und das Remis des VfB Stuttgart gegen Leverkusen (1:1) ist der Nichtabstieg weiterhin im Bereich des Möglichen, wobei die Blau-Weißen auf eigene Siege und große Schützenhilfe der Konkurrenz angewiesen sind, um den erhofften Klassenerhalt doch noch zu schaffen.
Hertha braucht zunächst zwei Siege
Der vergangene Bundesliga-Samstag hätte allerdings auch besser laufen können für die Hertha. Durch den 3:2-Sieg des VfL Bochum gegen den FC Augsburg ist der Abstand auf den Relegationsplatz nunmehr auf fünf Punkte angewachsen. Hätte Stuttgart sein Heimspiel gegen Leverkusen gewonnen, wäre die Relegation gar sechs Punkte entfernt gewesen. Durch das Remis des VfB ist die Dardai-Elf dennoch dazu verdammt, seine letzten beiden Spiele am kommenden Samstag zu Hause gegen Bochum und am letzten Spieltag in Wolfsburg zu gewinnen. Sollte Hertha dies nicht gelingen, war’s das mit der 1. Bundesliga.
Gelingen Hertha die zwei Siege in den letzten beiden Saisonspielen, dann müssten zusätzlich mindestens zwei von den folgenden drei Szenarien eintreffen, um auf den Relegationsplatz zu rutschen oder sogar bestenfalls direkt die Klasse zu halten.
Die drei Szenarien für Klassenerhalt und Relegation
Erstens darf der FC Schalke 04 aus seinen verbleibenden Spielen gegen Frankfurt und Leipzig maximal einen Punkt holen.
Zweitens müsste der VfL Bochum nach der Partie gegen die Hertha auch anschließend in Leverkusen verlieren. Das würde bedeuten, Hertha wäre punktgleich mit dem VfL und könnte aufgrund der besseren Tordifferenz an den Bochumern vorbeiziehen.
Drittens müsste der VfB Stuttgart aus seinen letzten beiden Spielen gegen Mainz und Hoffenheim maximal einen Punkt holen. Sollten es zwei werden, wären die Schwaben zwar punktgleich mit den Berlinern, jedoch verfügt Stuttgart über die um 13 Treffer bessere Tordifferenz. Äußerst unwahrscheinlich, dass Hertha dies in zwei Spielen aufholen wird. Darum dürfte Stuttgart nur einmal Remis spielen und müsste das andere Spiel verlieren.
Zwei Siege der Konkurrenten wären Herthas Untergang
Treten bei zwei Hertha-Siegen anschließend alle drei beschriebenen Szenarien der Konkurrenten gleichzeitig ein, könnte Hertha BSC sogar noch auf Platz 15 rutschen und damit den direkten Klassenerhalt feiern. Würden sich nur zwei von den drei Rechenbeispielen bewahrheiten, dann hätten die Blau-Weißen immerhin den Relegationsplatz sicher.
Fazit: Hertha muss beide Spiele gewinnen und höchstens einer von den drei direkten Konkurrenten darf in den letzten beiden Saisonspielen überhaupt einen Sieg landen. Andernfalls wäre der siebte Bundesliga-Abstieg der Vereinsgeschichte besiegelt.
Herthas Rechenbeispiele im Überblick
Hertha holt 6 Punkte: direkter Klassenerhalt, falls Bochum beide Spiele verliert, Stuttgart und Schalke jeweils höchstens einen Punkt aus zwei Spielen holen.
Hertha holt 6 Punkte: Relegationsplatz, falls Bochum beide Spiele verliert und Stuttgart oder Schalke nur einen Punkt holen.
Hertha holt 6 Punkte: Relegationsplatz, falls Stuttgart und Schalke jeweils nur einen Punkt holen.
Hertha holt 6 Punkte: direkter Abstieg, falls Schalke und Stuttgart mindestens zwei Punkte holen und Bochum einen Punkt.
Hertha holt 4 Punkte oder weniger: direkter Abstieg.
Sendung: rbb|24, 15.05.2023, 18:00 Uhr