Fußball-Regionalliga - Cottbus trifft auf Meuselwitz 2.0
Nachdem Angstgegner Altglienicke auswärts bezwungen wurde, will Energie Cottbus nun alles daran setzen, die blütenweiße Heimweste zu behalten. Doch Vorsicht: Meuselwitz ist nicht mehr Meuselwitz. Von Andreas Friebel
Mit Beständigkeit hat der nächste Gegner von Energie Cottbus in den vergangenen Jahren meist gegen den Abstieg gespielt. Und diesen erfolgreich vermieden. In dieser Spielzeit könnte es für den ZFC Meuselwitz aber ein bisschen anders laufen. Denn nach einem etwas zähen Saisonstart stehen die Thüringer inzwischen sicher im Mittelfeld der Regionalliga-Tabelle.
Sie lassen damit prominente Teams wie Chemnitz, Jena oder Altglienicke hinter sich und sorgen immer mal wieder für Ausrufezeichen. Wie ein 3:2 gegen Lok Leipzig oder ein 2:1-Auswärtssieg bei Meisterschaftsmitfavorit Erfurt. Nichts erinnere mehr an die alte Saison, sagt Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz: "Sie wirken harmonischer, zielstrebiger und schneller."
Leopold verpasst dem ZFC ein Update
Verantwortlich für den Aufschwung ist Georg-Martin Leopold. Er trainiert den ZFC seit Sommer. Der frühere Erfurter Stürmer und langjährige Jenaer Jugendtrainer hat den Zipsendorfern eine Art Update verpasst. Meuselwitz agiert nun auf dem Platz mutiger. "Sie haben gute Matchpläne. Variieren taktisch zwischen Dreier- und Viererkette. Sie wollen schnell ins Gegenpressing kommen und haben ein schnelles Umschaltspiel", fasst Wollitz den neuen ZFC zusammen.
Doch trotz der lobenden Worte, weiß der Energie-Trainer auch, was seine Mannschaft kann und dass Cottbus zuhause noch nie einen Punkt gegen die Thüringer abgegeben hat. In fünf Heimspielen gab es fünf Heimsiege. Am Samstag (13 Uhr) soll Nummer sechs folgen. "Wenn wir diszipliniert sind und eine gute Intensität haben, sollte unsere Serie halten", so Wollitz.
Cottbus vor englischer Woche
Auch mit Blick auf Platz eins, den aktuell Greifswald belegt. Drei Punkte fehlen Energie auf den Spitzenreiter. Deshalb dürfte es an diesem Wochenende wohl noch nicht zum Gipfelsturm kommen. Muss aber auch nicht sein, wie Torjäger Timmy Thiele sagt. "Die Saison ist kein Sprint, sondern ein Marathon."
Aktuell sind gerade einmal acht Partien gespielt. Und die nächsten drei stehen schon vor der Tür. Denn vor Cottbus liegt eine englische Woche. Nach dem Samstags-Heimspiel gegen Meuselwitz geht es schon am Dienstag im Landespokal weiter (Phönix Wildau) und dann folgt am kommenden Freitag das Auswärtsspiel in Eilenburg. "Wenn es uns gelingt, dass wir diese drei Spiele gewinnen, dann sind wir richtig drin im Geschäft. Das würde der Mannschaft noch mal einen extra Kick geben und uns weiter stabilisieren", erklärt Thiele.
Und rechtzeitig vor den drei Partien hat der Cottbuser Trainer zum ersten Mal in dieser Saison keine Ausfälle im Kader. Alle verletzten und angeschlagenen Spieler sind zurück und dürften auch zum Einsatz kommen.
Sendung: rbb24, 28.09.2023, 18 Uhr