Vor Fristende des Gerichts - Hertha BSC einigt sich im Kündigungsstreit mit Torwart Rune Jarstein

Do 05.10.23 | 21:29 Uhr
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Rune Jarstein vergangenes Jahr im Training von Hertha BSC (Bild: IMAGO/Metodi Popow)
Bild: IMAGO/Metodi Popow

Hertha BSC und Rune Jarstein haben ihren Streit um die Kündigung des Torwarts außergerichtlich beigelegt. Wie der Berliner Fußball-Zweitligist am Donnerstagabend mitteilte, habe man sich mit dem langjährigen Schlussmann auf eine einvernehmliche Trennung geeinigt.

"In Ansehung der Verdienste von Rune Jarstein für Hertha BSC und seiner langen Karriere im Club wollten die Parteien dementsprechend Rechnung tragen und die juristische Auseinandersetzung gütlich beilegen", hieß es in einem Hertha-Statement auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Zunächst hatte der "Kicker" über die Einigung berichtet.

Einigung nach Kündigung im Vorjahr

Anfang September hatte das Arbeitsgericht Berlin einen Vergleichsvorschlag unterbreitet. Demnach sollte Jarstein eine Abfindungszahlung von 350.000 Euro vom Klub erhalten. Der Norweger hatte eine Zahlung von 490.000 Euro gefordert. Über die nun vollzogenen finanziellen Modalitäten teilte die Hertha nichts mit.

Der Verein machte klar, dass beide Seiten an ihrer Sichtweise der Auseinandersetzung festhalten. "Mit Blick auf die Sach- und Rechtslage blieb insbesondere die Frage, ob und inwieweit sich der kündigungsrechtfertigende Sachverhalt tatsächlich zugetragen hat, bis zuletzt offen", hieß es. Durch die Einigung muss das Arbeitsgericht nun nicht über die Rechtswirksamkeit der Kündigung entscheiden. Die Frist für eine Einigung lief noch bis zum 12. Oktober.

Die Berliner hatten ihrem Schlussmann im Vorjahr gekündigt, da dieser Torwarttrainer Andreas Menger beleidigt haben soll. Dies hatte Jarstein bestritten. Zuletzt war offenbar sogar ein Comeback Jarsteins erwogen worden. Dies ist nun aber auch hinfällig. Der Torwart soll aber für seine langjährigen Verdienste "gebührend verabschiedet werden", hieß es von der Hertha. Der 39-Jährige hatte von 2014 bis 2022 für die Berliner im Tor gestanden.

Sendung: rbb24 Inforadio, 05.10.2023, 21:15 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    Ihr Vergleich hinkt ...
    Beide Torhüter wurden für ihre "Taten" vom Verein suspendiert und bekamen eine Abmahnung
    Herr Gersbeck wurde vom Gericht zu einer Geldstrafe verurteilt und hat sich beim verletzten Österreicher entschuldigt (WIE die Verletzungen zu stande gekommen sind, wissen weder Sie noch Ich ... )
    Für das Verlassen vom Trainingslager gab es eine Geldstrafe - die Prügelei hat nur indirekt mit Hertha zu tun.
    Herr Jarstein "soll" seinen unmittelbaren Vorgesetzten beleidigt haben Zeuge u.A Herr Bobic). Beide Seiten beharrten auf ihre Version: Damit war die Zusammenarbeit zwischen Menger und Jarstein unmöglich geworden.
    Kein normales Training Menger / Jarstein mehr möglich, damit auch Kein Einsatz mehr bis 30.06.23

  2. 5.

    Alle Gütetermin-Verhandlungen sind öffentlich. Also bestand auch für Pressevertreter die Chance, den vorgetragen Argumentation beider Seiten beizuwohnen.
    Rune konnte nur auf Wiedereinstellung klagen, nicht auf eine Abfindung.
    Der Richter hört beide Seiten an. Sollte nicht gleich vor Ort eine Einigung erzielt werden, gewährt das Gericht eine Frist.
    Das alles ist sehr transparent und lässt auch kaum Spielraum für Spekulationen.
    Bin daher gespannt, wie die 'würdevolle Verabschiedung' aussieht.

  3. 4.

    "Hätten die Fakten Rune in die Lage versetzt, Hertha 'eine Klatsche' zu verpassen, wäre es sicherlich nicht zu einer Einigung gekommen." Das könnte auch andersherum passiert sein.
    Wir wissen nicht, was Herr Jarstein letztendlich bekommt. Auch will dieser Verein, dass das nicht weiter eskaliert und vom Tisch ist.
    Haben die nicht schon genug Dreck am Stecken.

  4. 3.

    Im Gegensatz zu einem zivilrechtlichen Prozess ist beim Arbeitsgericht immer ein öffentlicher Gütetermin vorgelagert. Ziel ist es, einen Kammertermin zu vermeiden.
    Erzielt man dort eine Einigung und die Klage wird zurück gezogen, entstehen auch keine Gerichtskosten. In einem Gütetermin müssen sich daher zwangsläufig alle Parteien aufeinander zubewegen.
    Hätten die Fakten Rune in die Lage versetzt, Hertha 'eine Klatsche' zu verpassen, wäre es sicherlich nicht zu einer Einigung gekommen.

  5. 2.

    was solls, ein ehemaliger ultra lässt einen anderen ultra doch nicht im stich.

  6. 1.

    Nun, ein brutaler Schläger, dessen abgründige und menschenverachtende Tat nachgewiesen wurde, wird mit offenen Armen im Kreise der Hertha aufgenommen, während ein Anderer, der "nur" einen Anderen beleidigt haben soll, gekündigt wird.
    "Moral", ihrem "Kodex" und dem "Berliner Weg" dieser Truppe folgend.
    Um nicht auch noch vor Gericht eine Klatsche zu bekommen, einigte sich der wettfinanzierte Verein.
    Ich kann Jarstein nur noch viel Glück auf all seinen Wegen wünschen.

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