Frauen-Bundesliga - Turbine trennt sich von Trainer Gebhardt und Teamchef Heinrichs

So 06.10.24 | 17:39 Uhr
  13
Marco Gebhardt
Bild: IMAGO/Eibner

Die deutliche Pleite am Samstag in Freiburg war eine zu viel: Turbine Potsdam trennt sich von Trainer Marco Gebhardt und Teamchef Dirk Heinrichs. Der Bundesliga-Aufsteiger ist mit null Punkten und null Toren Tabellenletzter.

Bei Frauenfußball-Bundesligist Turbine Potsdam sind Teamchef Dirk Heinrichs und Cheftrainer Marco Gebhardt nicht mehr im Amt.

Das Präsidium habe beschlossen, "einen Neustart im Bereich der ersten Mannschaft zu wagen", teilte der Aufsteiger am Sonntag mit, "die Zusammenarbeit mit beiden Trainern wird einvernehmlich beendet."

Null Punkte, null Tore

Potsdam, das nach dem Abstieg im Vorjahr bereits in der Folgesaison wieder den Aufstieg ins Fußball-Oberhaus schaffte, steht nach fünf Spieltagen ohne Punkt und Tor am Ende der Tabelle und kassierte bereits 16 Gegentore. Beim SC Freiburg hatte das Team am Samstag mit 0:3 (0:2) verloren.

Der Verein zolle den "beiden Trainern großen Respekt für ihren Beitrag zum Wiederaufstieg und ihre Bereitschaft, dem Verein und dem Team die Chance zu geben, sich weiterzuentwickeln", hieß es in der Mitteilung. Das Präsidium bedauere die aktuelle Entwicklung, sei sich jedoch seiner Verantwortung für den Verein bewusst: "In diesem Rahmen bleibt wenig Spielraum für andere Entscheidungen."

Derzeit steht der Traditionsverein aus Brandenburg nicht nur vor sportlichen Herausforderungen, Turbine ist auch noch auf der Suche nach einem Hauptsponsor.

Sendung: UM 6, 06.10.2024, 18 Uhr

13 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 13.

    Update: In den Oberöstereichischen Nachrichten wird berichtet, dass Kurt Russ ab heute (Dienstag) das Training bei Turbine Potsdam übernehmen soll. Er verfügt über die OEFB Pro-Lizenz.

  2. 12.

    Ein wesentlicher Faktor für den sportlichen Erfolg ist ein stabiles und sicheres Umfeld.
    Mindestens in Bremen und Jena dürfte dies gegeben sein. In Köln läuft dagegen wohl nicht alles rund, wenn man sich das Team anschaut, und dann die Tabelle, kann man zu diesem Schluss kommen.

    Ich halte es für extrem wichtig, dass die Verantwortlichen bei Turbine rasch wieder Ruhe reinbringen und der Mannschaft, was das personelle sportliche Umfeld betrifft, eine klare und über die Saison hinaus verlässliche Perspektive schaffen. Wenn die Mannschaft frei aufspielen kann, fallen viele Dinge leichter.

    Gelingt dies nicht, genügt ein Blick auf die Saison 2022/2023.
    Unabhängig vom aktuellen Punktestand: Auch wenn Turbine drinbleibt, die Saison 2025/2026 wird noch schwerer werden.

  3. 11.

    Meine persönliche Analyse: Turbine Potsdam hat das erste Tor geschossen. Aber es war ein Eigentor. Kann doch nicht wahr sein, oder? Doch - es war das Präsidium von Turbine :-)

    Aktueller Spielstand im Keller:
    Turbine Potsdam 0 , FC Köln 1 FC Carl Zeiss 1, SV Werder Bremen 4, , SGS Essen 4 Punkte.

    Fakt: Nur ein Verein steigt ab.

  4. 10.

    Leider haben seit vielen Jahren überwiegend Nieten das Sagen bei Turbine, nicht nur die Trainer, die aber auch.
    Rückblickend üben selbst altgediente Turbinen wie Mittag und Henning starke Kritik an "Legende" Schröder.
    Der hatte zB Achim Feifel als Nachfolger verhindert - der ist nun recht erfolgreich in Leverkusen...
    Viel zu lange hat man sich an dem Mythos der "Sportfamilie" Potsdam geklammert, die inzwischen eher ein Fall für die Intensivstation ist. Die sich seit 5 - 6 Jahren sich abzeichnenden Veränderungen hat man arrogant ignoriert, Veränderungen abgelehnt.
    Das sportliche Rumgegurke interessiert immer weniger Zuschauer, Sponsoren wollen auch nicht investieren.
    In den letzten Jahren sind einige Pioniere im Frauenfussball von der Bildfläche (weitgehend) verschwunden, zB Praunheim, Siegen, Duisburg, Bad Neuenahr...

    Ich fürchte, Potsdam wird diesem Weg leider folgen.

  5. 9.

    In der Mixed Zone im Freiburger Dreisamstadion sorgte die Bekanntgabe der Entlassung für Enttäuschung bei den Brandenburgerinnen.

    Die Frauen des SC Freiburg feierten die junge Cora Zicai (24., 80.) für ihren spielentscheidenden Doppelpack. Cora Zicai war Mitglied des DFB U20 Kaders bei der FIFA Frauen WM in Kolumbien. jedenfalls liefen in der Kabine die Tränen, da der geschasste Marco Gebhardt ERST NACH DEM SPIEL den vorgestanzten Rausschmiss seinen Spielerinnen offenbarte.

    Fakt 1:
    Die Tränen der Turbinen galten ihrem geliebten Trainer, das Abschiednehmen tut weh..

    Fakt 2:
    Turbine Potsdam verlor gegen FC Bayern München - (Tabellenerster), gegen Eintracht Frankfurt Tabellenzweiter und gegen Bayer 04 Leverkusen (tabellendritter) - Stand Montag, 07.10.24 - 20:00 Uhr

    fakt 3:
    Die Turbine Spielerinnen sind bereit, alles zu geben.

  6. 8.

    Das wars wohl mit Turbine , insgesamt.Eine Ära geht zu Ende u. wird wohl auch durch die 2. BL gehen .
    Danke an das Trainerteam.
    Nun haben die Nieten das Sagen.

  7. 7.

    Mit dem entlassenen Trainer-Duo triftt es wieder die Bauernopfer!

    Der / die neue Trainer*in, tut mir leid!

    Das "kompetente" Präsidium sollte endlich, wie es in dem Artikel beschrieben wurde, Verantwortung übernehmen und geschlossen zurücktreten. Auch der "gute Arbeit" leistende Geschäftfsführer sollte seinen Hut nehmen!

    Welche Ziele hat das aktuelle Präsidium erreicht? keine!

    Der Verein stagniert durch deren Handeln, da weder sportlich noch im kaufmännischen Bereich ein Konzept vorhanden ist! Ihr Handeln ist doch bewusst gewählt, da einige der Amtswärter mit der Lizenz weiterhin zu Hertha BSC wollen..!

    Auch die Mitglieder vom Fanclub müssen endlich aufwachen und sich nicht von den Sprücheklopfern blenden lassen...!

    Außerordentliche Mitgliederversammlung und Neuwahlen von Präsidium und Verwaltungsrat! Lasst endlich Leute in den Verein, die mit Herz und Seele für den Verein alles geben!

    Präsidium, Verwaltungsrat und Geschäftsführer sofort raus!

  8. 6.

    Man erinnere sich auf PK nach der 0:3 Niederlage gegen RB leipzig - Auf die Verständnisfrage zum Thema "Viktoria Schwalm" reagierte Marco Gebhardt ziemlich erregt, wohl eher gerichtet auf die Gesamtsituation innerhalb der Kommunikationsstrukturen :

    „Das ist ja hier Wahnsinn, was hier los ist. Sehen Sie, ich stehe hier und muss mir die Scheiße anhören!," so der O-Ton Marco Gebhardt.

    Da schien viel Druck im Kessel zu sein. War es der Hinweis auf die Nervosität innerhalb des Präsidiums ? Auffällig an diesem Vorabend nach der 0:3 Niederlage gegen RB Leipzig: das Turbine Präsidium tagte sofort danach in den Räumen im Karl-Liebknecht-Stadion.

    War das nicht in Umkehr gespiegelt ein Beweis dafür, was im scheinbar überforderten Präsidium zu heiß gegessen wurde, da wo Gelassenheit und Vertrauensbeweise zur Mannschaft hin der Königsweg sein sollte.

  9. 5.

    Turbine wird wohl absteigen.
    Nicht weil die Leistung oder die Einstellung fehlt , nein es fehlt das Geld und ein Verein der dies will.
    Es tut mir im Herzen leid , aber mit dieser Mannschaft wird der Klassenerhalt mehr als schwer.
    Siehe Union Berlin , da steckt ein Verein dahinter , der den Erfolg will und auch das nötige Kleingeld hat.

  10. 4.

    Es reicht schon auf die letzten Traineranstellungen zu verweisen um einem Angst und Bange zu machen:

    Marco Gebhard (Kumpel von Dirk Heinrichs)
    Sven Weigang (interne (Verlegenheits-)Interimslösung)
    Sven Middeke (junger Trainer ohne jegliche Erfahrung im Frauen-Profibereich)

    Jetzt muss also schnellstens ein neuer Trainer und Co-Trainer her, allein schon um das Training zu leiten, und das bis Freitag...Mir fehlt die Fantasie, welcher Trainer sich dieses Himmelfahrtskommando ohne echte Entwicklungsmöglichkeiten antun will. Bleiben also noch die oben genannten Optionen Bekanntschaften, interne Lösungen oder jemand total Unerfahrenes. Man darf gespannt sein.

  11. 3.

    Was die Trainersuche nicht vereinfacht: Mittlerweile benötigt der Cheftrainer die DFB Pro-Lizenz, bzw. muss diese binnen eines Jahres erwerben, wenn ich das richtig behalten habe. Das schränkt den Kreis potentieller Kandidaten merklich ein, und da kommt (wieder mal) das Geld ins Spiel. Womöglich findet ja eine ehemalige Turbine den Weg zurück. Viele sind längst bei anderen (zahlungskräftigen) Vereinen untergekommen.

    Für Turbine wird es schwer werden, weiter oben mitzuhalten. Je professioneller der Frauenfußball wird, desto mehr spielt das Geld eine Rolle. Und von unten kommen weitere potentielle Erstligisten nach, die von Männerteams quersubventioniert werden, Union, Hamburg, Bochum, Mainz, ...
    Die Traditionsvereine im Frauenfußball sind dagegen mehrheitlich übernommen oder insolvent.

    Klar ist, Turbine benötigt Geld. Wenn keine neuen Sponsoren kommen, lassen sich womöglich mit dem Namen des Vereins Einnahmen erzielen. Wie wäre es mit "EWP Turbinestrom" als Anfang?

  12. 2.

    Bei aller Trauerrhetorik aller Akteure des ehrenamtlich und integer agierenden Turbine Präsidiums kann vermutlich davon auszugangen werden, dass die Entlassung von Teamchef Dirk Heinrichs und Cheftrainer Marco Gebhardt schon in Blaupause Tage zuvor vorbereitet worden war.

    Möglicherweise verklauseliert mit einem Junktim mit einem Torerfolg und Punktgewinn die lange Heimreise nach Potsdam antreten zu dürfen. Cheftrainer Marco Gebhardt wirkte in der Pressekonferenz befreiter und entspannter im Gegensatz zur letzten Pressekonferenz nach dem RB Leipzig-Spiel.

    Auf dieser Pressekonferenz lagen die Nerven sichtlich blank. Als die Rede auf Viktoria Schwalm kommt, die mit ihren Toren den Aufstieg erst ermöglicht hatte und derzeit verletzt ist, platzt Gebhardt der Kragen. Ein Insider habe gemeint, es stimme etwas nicht mit Schwalms Verletzungsgeschichte, behauptete ein anwesender Sportredakteur, schrieb TAZ Sportredakteur Fridolin Haagen

  13. 1.

    Möglicherweise war die Entlassung der beiden Trainer unvermeidlich, das kann ich natürlich nicht beurteilen. Vor allem aber null Tore nach fünf Spielen sind schon bitter
    Ich frage mich aber, was denn nun geschehen soll. Wie kann der klamme Verein, der immer noch keinen Hauptsponsor hat, ein erfolg ersprechendes Team von Trainern bzw. Trainerinnen bezahlen?

Nächster Artikel