Uckermark - Baerbock bezeichnet deutsche Energiewende als Exportmodell

Mo 25.09.23 | 18:04 Uhr
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Archivbild: Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), Außenministerin, besucht Aussteller beim Brandenburg-Tag. (Quelle: dpa/F. Hammerschmidt)
Bild: dpa/F. Hammerschmidt

Grünen-Politikerin Annalena Baerbock sieht die Energiewende in Deutschland eigenen Aussagen zufolge als ein Exportmodell für ausländische Staaten, von dem beide Seiten profitieren könnten. "Was hier bei uns in Brandenburg möglich ist, dass wir aus der Kohle aussteigen, dabei Arbeitsplätze sichern und Spitzentechnologie der Zukunft vorantreiben, das wollen wir auch in anderen Ländern machen", sagte die Außenministerin, die am Montag als Bundestagsabgeordnete das Energieunternehmen Enertrag in Schenkenberg-Dauerthal in der Uckermark besichtigte. "Deswegen ist es so zentral, dass wir zusammenarbeiten bei der globalen Energiewende."

Enertrag hat Projekte in neun Ländern

Enertrag erzeugt Strom aus Wind und anderen erneuerbaren Energien und hat nach eigenen Angaben mehr als 1.000 Beschäftigte. Das Unternehmen hat Projekte in neun Ländern, darunter Südafrika und Vietnam. "Durch faire Energiepartnerschaften mit Ländern wie Südafrika können wir gerade aus Deutschland heraus ein Beispiel dafür setzen, dass erneuerbare Energien, dass grüne Technologien auch zur sozialen Sicherheit, zu Arbeitsplätzen der Zukunft beitragen", sagte Baerbock.

In Deutschland will Enertrag mit der PCK Raffinerie in Schwedt (Uckermark) den Standort klimafreundlich weiterentwickeln. Damit würden Arbeitsplätze in der Region gesichert und ausgebaut, sagte Baerbock.

Brandenburg zählt zu den Regionen mit den meisten Windrädern

Die Grünen-Politikerin warb für eine "faire Kostenverteilung" beim Ausbau des Stromnetzes. Um Wasserstoff und grünen Strom weiterzuleiten, "müssen wir den Netzausbau insbesondere nach Süddeutschland voranbringen und da eben für eine faire Verteilung der Kosten gemeinsam sorgen", sagte Baerbock. "Da sind wir ja derzeit bekanntermaßen in der Diskussion, weil einige Bundesländer - leider auch Bayern - den Netzausbau so massiv nicht nur verschlafen, sondern auch blockiert haben." Nun gehe es darum, dass gerade die Regionen, die vorangegangen seien, dafür nicht bestraft würden.

Niedersachsen, Brandenburg und Schleswig-Holstein sind die Länder mit den meisten Windrädern in Deutschland. Sie forderten im Juni gemeinsam mit Berlin, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen faire Netzentgelte. Die Bundesnetzagentur strebt eine Strompreisreform mit niedrigeren Gebühren für Regionen mit viel Windkraft an.

Enertrag-Vorstandschef Gunar Hering sagte, er hoffe nach der Weichenstellung des Bundes für mehr Windkraft auf eine zügige Umsetzung in den Bundesländern. "Denn wir brauchen das auch, um international nicht abgehängt zu werden", sagte Hering. Brandenburgs Grünen-Fraktionschef Benjamin Raschke wies darauf hin, dass Städte und Gemeinden in Brandenburg künftig nicht nur von nahen Windrädern, sondern auch von Solaranlagen profitieren sollen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 25.09.2023, 17:30 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    Was soll man noch sagen: Wir. Exportieren das was gerade passiert hier. Die Welt schaut zu. Und will das Exportprodukt. Ganz sicher. Ich finde einfach keine Worte. Mehr.

  2. 5.

    Ich weiß nicht, aufwelchem Stern die lebt.
    Umweltzerstörung durch Solarparks und Windkraftanlagen als Exportmodell. Als "Grüne" sollte sie wissen, dass die Windkraftanlagen ein Fundament haben, dass ca. 500m² Acker dauerhaft versiegelt. Hinzu kommt noch der extrem vedichtete Boden rund herum für den Aufbau. Wie soll das Wasser ins Grundwasser gelangen, wo der Pegel jetzt schon sinkt.
    Mit den Solarparks werden riesige Ackerflächen zugestellt, wo kaum noch Photosynthese stattfinden kann. Diese benötigen wir, um das CO2 aus der Luft zu filtern. Man könnte die Solarpanels auch über bebauten Flächen (Autobahnen und Landstraßen) anbringen.
    Auch Biogas wäre eine Alternative, die aber von den Großkonzernen nicht gewollt wird.

  3. 4.

    Welche energiewende? Etwa das Ereignis, an dem wir rumdoktern? Dann aber erst in 20 Jahren vielleicht als Schlager bezeichnen, wenn RS denn was geworden ist.

  4. 3.

    An fehlendem Vorstellungsvermögen litten die Leute auch schon vor 100 Jahren.
    Die Meckerer und Zauderer haben den Fortschritt trotzdem nicht aufgehalten.
    Schaut man sich in der Welt um kann man sehen das wir schon lange nicht mehr vorne sind. Voraussetzung...blaue Brille absetzen.

  5. 2.

    Die Bedenken, international abgehängt zu werden, sind völlig grundlos. Im internationalen Vergleich belegen wir dauerhaft Spitzenpositionen bei Energiepreisen, Steuern und Abgaben und wir sind dabei, einen rekordverdächtigen Absturz im Bildungssystem zu etablieren. Ich glaube nicht, daß es erstrebenswert ist, eine Spitzenposition, betreffs der Menge der Windräder oder Solaranlagen enzustreben, sondern es ist wichtiger, bessere und effizientere Methoden der Energieerzeugung zu finden, die nicht unseren Nachfahren, Berge von Sondermüll hinterlassen.

  6. 1.

    Ja wenn man jemanden ruinieren möchte, aber der muss das ja ca dann auch noch haben wollen.
    Kann ich mir nicht vorstellen und hoffentlich geht der Spuk auch hier irgendwann wieder vorbei. Von frommen Wünschen können höchstens Außenministerinnen leben. Unsereiner braucht was „Handfestes".

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