Niederfinow -
Nach dem Bau des neuen, fast 400 Millionen teuren, Schiffshebewerks soll das alte Hebewerk in Niederfinow (Barnim) nun weitere Gesellschaft bekommen: Auf der Brache neben dem alten Bauwerk sollen Wildpferde angesiedelt werden, sagte Jan Mönikes von der Tourismusentwicklungsgesellschaft Niederfinow am Montag dem rbb. Dafür werde gerade die Fläche ertüchtigt.
Zwölf Hengste aus derselben Herde sollen demnach nach Ostern nach Niederfinow kommen. Konkret gehe es um Liebenthaler Wildpferde, eine Wildpferderasse aus der Region, so Mönikes. Die Pferde sollen "künftig nicht nur diesen Park pflegen, sondern eben auch über die nächsten Jahre zu Reit- und Fahrpferde ausgebildet werden". Damit sollen sie zugänglich sein für Menschen, die sich für diese Rasse interessieren. Auch die Mutterherde werde dadurch vor Störungen durch die Hengste geschützt, so Mönikes.
Die Pferde dieser Rasse stellen nach Angaben der Stiftung Liebenthaler Pferde eine Rückzüchtung dar, welche sich dem einst in Europa beheimaten Wildpferd annähern sollte. Die Liebenthaler Pferdeherde am Rande der Schorfheide im Landkreis Oberhavel umfasst etwa 100 Tiere.
Ein Park für die Pferde und eine Kita sollen entstehen
Die alte Brache, aus der jetzt eine Wiese entstehen soll, sei zufällig entdeckt worden, sagte Mönikes. Schon in der Entstehungsphase des alten Hebewerkes vor fast 90 Jahren sei das Areal "parkähnlich“ angelegt worden.
"Wir erschließen jetzt über diese acht bis neun Hektar […] nicht nur Weide für die Pferde, sondern auch einen Park für Niederfinow, inklusive Kinderspielplatz, Fußwege und Orte, wo man sitzen kann", sagte Mönikes weiter. Man wolle dieses Jahr schrittweise mit den Bauarbeiten loslegen. Wenn die Pläne aufgehen, werden die Kleinkinder der neuen Kita die Wildpferde fast direkt vor der Kita-Tür haben.
In Niederfinow wurde im Oktober vergangenen Jahres am östlichen Ende des Oder-Havel-Kanals ein neues Schiffshebewerk nach 13 Jahren Bauarbeiten eingeweiht. Das alte Hebewerk wurde zwischen 1927 und 1934 gebaut und galt für rund 40 Jahre als größtes weltweit. Es ist das älteste noch arbeitende Schiffshebewerk Deutschlands und soll bis mindestes 2025 in Betrieb bleiben.
In einer früheren Version des Artikels hieß es, dass ein Park mit Kindergarten geplant sei. Dies ist nicht korrekt. Entstehen soll lediglich ein Kinderspielplatz.
Sendung: Antenne Brandenburg, 13.03.2023, 10:30 Uhr
Mit Material von Elke Bader