Pipeline-Ausbau - Beihilfeverhandlungen für PCK werden laut Staatssekretär Kellner weiter geführt

Mi 29.11.23 | 14:56 Uhr
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Die Verhandlungen des Bundes mit der EU-Kommission über eine Beihilfe zum Ausbau der Öl-Pipeline von Rostock nach Schwedt (Uckermark) gehen trotz des Haushaltsurteils des Bundesverfassungsgerichts weiter. Das hat der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Michael Kellner (Grüne) am Mittwoch in Cottbus betont.

"Wir sind, was die Pipeline angeht, in einem sehr intensiven Gesprächsprozess mit Brüssel". Es sei klar, was der Ausbau für eine Bedeutung habe, die Gespräche in Brüssel seien aber nicht einfach. "Wir drücken, so stark wir können", versprach Kellner.

PCK beantragt 400 Millionen Euro Beihilfe

Hintergrund ist, dass nach dem Ausstieg aus russischem Öl seit Jahresanfang eine weitere Anpassung der Raffinerie an andere Rohöle nötig geworden ist. Für eine Aufrüstung der Pipeline von Rostock nach Schwedt hatte die PCK mit einiger Verzögerung im Juli dieses Jahres einen Antrag für eine Beihilfe des Bundes von 400 Millionen Euro beim Bundeswirtschaftsministerium gestellt. Die EU muss der Beihilfe für das privatwirtschaftliche Unternehmen aber erst noch zustimmen.

Einen konkreten Zeitpunkt für eine Genehmigung nannte Kellner am Mittwoch nicht. PCK-Geschäftsführer Ralf Schairer hofft, dass die EU-Kommission bis Weihnachten den Fördermittelantrag genehmigt.

Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts klafft eine große Lücke in den Finanzen des Bundes. Das Gericht hatte eine Umwidmung von Corona-Krediten von 60 Milliarden Euro aus dem Haushalt 2021 in den Klima- und Transformationsfonds für nichtig erklärt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 29.11.2023, 14:30 Uhr

9 Kommentare

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  1. 9.

    Unseren wichtigsten Gas und Öllieferanten kennen Sie aber oder?

  2. 8.

    Die Ampelregierung hat sich den US-Gesetzen CAASTA und PEESA unterworfen mit diesen Folgen und sich freiwillig in US-Abhängigkeit begeben mit allen Folgen inkl Sprengung NS2 mit Ankündigung

  3. 7.

    '.."Wir drücken, so stark wir können", versprach Kellner...' Ich habe noch im Ohr, dass genau dieser Herr Staatssekretär schon vielmehr versprochen hat. Naja, man kann sich ja "mal" versprechen... Kasper...

  4. 6.

    Antwort auf folgende Frage #13 von Dorftrulla | Mittwoch, 29.11.2023 | 16:57 Uhr aus "Woidke äußert in Brief an Scholz Sorge um PCK-Raffinerie"
    "Ich war im Sommer in Danzig und Umgebung, hab da Rapsfelder gesehen, aber keine Ölfelder. Woher kommt denn das Öl aus der Pipeline Danzig?"
    Von Naftoport (Mehrheitseigener Pern) bei Danzig. Also analog zu Rostock betreibt Naftoport Terminals im Hafen bei Danzig an denen Tanker ihr Öl löschen können. Nur besitzen die Terminals von Naftoport eine wesentlich höhere Kapazität als Rostock.

  5. 5.

    Russland hat das Gas abgedreht, das ist schlicht Fakt, den man auch mal anerkennen könnte.

    Am wahrscheinlichsten hat Russland die NS Röhren gesprengt, schlicht um die Preise in die Höhe zu katapultieren und Vertragsstrafen an Uniper zu vermeiden. Die russischen Spezialschiffe mit abgeschalteten Transpondern und Mini Uboot an Bord wenige Tage vor den Explosionen sprechen Bände.

    Im übrigen hat Russland in den Monaten danach mit LNG Lieferungen mehr extra Gewinne (wohl mindestens 30 Mrd extra) eingefahren, als die Röhren gekostet haben.

    Die Sprengungen waren für Putin also sehr erfolgreich. Nur mit dem Frieren in Europa wurde es nichts.

  6. 4.

    Rational gedacht haben sie recht. Aber jeder kann ja gerade Merz auf seinem Kreuzzug gegen die Ampel und Zerstörung Deutschlands beobachten.
    Ohne Reform der Schuldenbremse wird es keinen sauberen Weg in die so dringend benötigten, und durch die ruhige Handpolitik Merkels bereits Jahrzehnte ausgesessene notwendige Transformation, noch größeren Investitionen geben können. Und das sind inzwischen keine Mikrokredite mehr.
    Wenn man ehrlich ist, muß Deutschland inzwischen All-In gehen oder große Teile unserer Wirtschaft werden abschmieren bzw. Ihre Standorte verlagern müssen. Es gibt kein „sowohl als auch mehr“, mit der Physik lässt sich nicht verhandeln oder irgendwelche faulen politischen Kompromisse schließen.

  7. 3.

    Erst verkündet die Ampel das AUS von russischen Gas/öl, dann lassen wir uns NS2 unterm Hintern wegschiessen von Ukraine (die dafür Mrd € deutsche Steuergelder bekommen statt Boykott) oder es war unser „großer Bruder“ der es mehrfach vorher ankündigte (Biden im Beisein von Scholz). Dann macht Habeck große Versprechen 5.000 Arbeitsplätze zu sichern (denen ging es vorher super). Nun hat es die Ampelregierung total versaut. Besser die treten alle ab auf ewig und Neuwahlen für eine echte Zukunft

  8. 2.

    Laut PCK-Taskforce war auch ohne die Ertüchtigung der Pipeline die Raffinerie zu 80% ausgelastet. Im ersten Halbjahr sind es 60% gewesen, ohne dass das groß am Markt aufgefallen ist. Warum also viel Geld für ein eh auslaufendes Produkt ausgeben? 2045 ist eh spätestens Schluss, Das Geld wäre in eine bessere Vorbereitung auf eine postfossile Zukunft besser aufgehoben.

  9. 1.

    Offensichtlich ist auch die EU Kommission von dem Vorhaben des Bundeswirtschaftsministerium überzeugt

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