Berlin und Brandenburg - Zahl der Insolvenzen in der Gastronomie stark gestiegen

Fr 22.03.24 | 18:08 Uhr | Von Efthymis Angeloudis
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Symbolbild:In der Fensterscheibe eines Restaurants mit hochgestellten Stühlen am Potsdamer Platz ist eine Werbung für Cocktails zu sehen.(Quelle:picture alliance/dpa-Zentralbild/J.Kalaene)
Bild: picture alliance/dpa-Zentralbild/J.Kalaene

Deutlich mehr Gaststätten mussten im vergangenen Jahr Insolvenz anmelden. Die Stimmung in der Gastro-Branche zeigt nach unten. Vor allem, weil Verbraucher weniger essen und trinken gehen - besonders auf dem Land. Von Efthymis Angeloudis

Wer in den kommenden Frühlingswochen ins Restaurant in den Biergarten oder auch einfach nur in die Eckkneipe gehen möchte, muss sich vorher erkundigen, ob es die örtlichen Gastronomiebetriebe noch gibt.

Denn die Insolvenzen in der Branche sind 2023 im Vergleich zum Vorjahr rasant gestiegen. In Brandenburg um 16 Prozent in Berlin um 12 Prozent. Das berichtete die Wirtschaftsauskunftei Creditreform nach Anfrage des rbb.

Dabei sind Berlin und Brandenburg im Ländervergleich von dem drohenden Gaststättensterben verschont geblieben. In Schleswig-Holstein stiegen die Insolvenzen im Gastro-Bereich um 65 Prozent, in Sachsen um 53 Prozent und selbst in der Hansestadt Hamburg um ganze 38 Prozent.

Gastronomie leidet wegen der 19 Prozent MwSt

Seit 2020 haben bundesweit etwa 48.000 Betriebe geschlossen und 6.100 einen Insolvenzantrag gestellt. Allein 2023 hat jedes zehnte Unternehmen in der Gastronomie aufgegeben, wie eine Studie von Creditreform zeigt [tagesschau.de].

Die Folgen der Coronakrise, die Inflation und die Wiederanhebung der Mehrwertsteuer auf auf Speisen in Restaurants und Cafés auf 19 Prozent - seit 1. Januar 2024 gelten nun wieder die alten, höheren Steuersätze. "Die Gastronomie leidet unter den gegebenen Umständen überall in Deutschland. Es gibt jedoch große Unterschiede zwischen einem urbanen Milieu und ländlichen Regionen", sagt Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Creditreform-Wirtschaftsforschung.

"Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind für das Gastgewerbe derzeit alles andere als günstig", betont Hantzsch. Dabei habe die Anhebung der Umsatzsteuer für Speisen Anfang des Jahres sicherlich nicht zur Entspannung beigetragen.

52 Prozent essen seltener im Restaurant

In Berlin merkt man die Zurückhaltung der Konsumenten. "Ich bewege mich ja viel in Charlottenburg und Schöneberg. Abseits der touristischen Hotspots merkt man, dass das Geschäft nicht so gut läuft", sagt Thomas Lengfelder, Hauptgeschäftsführer der Dehoga Berlin.

Besonders im High-End Bereich tun sich die Restaurants laut Lengfelder gerade schwer. "Unter der Woche ist vieles leer. Menschen essen nicht mehr so oft außerhalb."

Tatsächlich zeigen der Wegfall der Mehrwertsteuer und die daraus entstandenen Preiserhöhungen ihre Auswirkungen bei den Restaurantbesuchen deutschlandweit. Das bestätigt eine Umfrage der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung [bzt.bayern]. 52 Prozent der Befragten gehen wegen der erhöhten Preise seltener ins Restaurant.

In Potsdam und Berlin sind die Leute vielleicht bereit, sechs Euro für ein Bier zu zahlen. Wenn ich mit so einem Preis in der Prignitz ankomme, kriege ich das Glas Bier auf den Kopf gekippt.

Olaf Schöpe, Präsident Dehoga Brandenburg

Sechs Euro für ein Bier? Nicht in der Prignitz

Grundsätzlich seien Gastronomen von der Ausgabenbereitschaft des Endverbrauchers abhängig. "In der Stadt sind die Menschen im Allgemeinen eher bereit, die gestiegenen Preise zu zahlen und auch weiterhin die Lokale zu besuchen", sagt Creditreform-Experte Hantzsch. Hier würden auch Faktoren wie Geschäftsessen, Events und Tagestische für Büroarbeiter eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen.

Diesen Unterschied sieht Olaf Schöpe, Präsident der Dehoga Brandenburg und Unternehmer besonders auf dem Land. "In Potsdam und Berlin sind die Leute vielleicht bereit, sechs Euro für ein Bier zu zahlen. Wenn ich mit so einem Preis in der Prignitz ankomme, kriege das Glas Bier auf dem Kopf gekippt."

Fahrradtourismus als Retter

"Auf dem Land erfüllt das Wirtshaus eine noch größere gesellschaftliche Funktion als Begegnungsort", sagt Hantzsch. Doch man könne schon seit Jahren beobachten, dass die Konsumenten weniger essen und trinken gehen. "Stichwort: die berühmte Eckkneipe im Dorf, die zwar von allen gewollt wird, wo es am Ende aber doch an Gästen fehlt." Gerade auf dem Land spiele auch der demographische Wandel eine Rolle, jüngere Menschen würden das Wirtshausangebot deutlich weniger nutzen als die älteren Generationen.

Die Folge: Immer mehr Gaststätten und Wirtschaften auf dem Land schließen und es fehlen dort Orte der Begegnung.

Laut Hantzsch haben Wirtshäuser einen klaren Vorteil, wenn sie in einem Tourismusgebiet eröffnet haben. Tatsächlich könnten Gaststätten und Wirtschaften in Brandenburg beliebte Ausflugsziele für den boomenden Fahrradtourismus werden.

Was aber wenn diese fehlen? "Wir hören von immer mehr Radtouristen, dass über die nächsten 50-60 Kilometer kein Rasthaus mehr angeboten wird", sagt Schöpe. Fehlt das Gasthaus, fehlt es auch an Touristen. "Das Gasthaussterben wird also auch Auswirkungen auf dem Tourismus haben."

Sendung: rbb24 Inforadio, 21.03.2024, 06:35 Uhr

Beitrag von Efthymis Angeloudis

60 Kommentare

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  1. 60.

    Sechs Euro für ein Bier! Oh je! Da koche ich mir für sechs Euro mein Essen lieber zu Hause und habe noch zwei Bier im Gesamtpreis mit drin.

  2. 59.

    Na dann erklären Sie mir mal das Anliegen was ich nicht verstanden habe. 1.Arbeit wird immer teurer? 2.Warum muss man sowas wie Mindestlohn, SV Pflicht... den Menschen als Pflicht verhelfen... und dann die armen Menschen in die Arbeitslosigkeit zu schicken? Die aufgeführten Pflichten sind mir doch ganz schön übertrieben.

  3. 58.

    Also Ihre Aussage auf dem Lande gibt es angebrannte Bratkartoffeln und Schnitzel in den Gaststätten kann ich nicht teilen. Im Gegenteil, da gibt es noch Hausmannskost und vorallem frisch zubereitet mit Produkten der Region. Und auch der Preis ist meistens in Ordnung .Ich brauche kein Menü von zig Gängen wo der Teller riesig ist das Essen aber mit der Lupe suchen muss. Und diese Lokale sind ja eher in der Stadt zu finden.

  4. 57.

    Dann nochmals öfters lesen ! Das Anliegen ist doch nun wirklich klar dargelegt !

  5. 56.

    Schröder hat mit Hartz zusammen durch die Erfindung der leidigen Ich-AGs genau diesem unmenschlichen System Vorschub geleistet. Mir war damals schon klar, dass das nicht funktioniert. Dadurch sind auch diese Unmengen an Dönerbuden, Nagelstudios und andere sklavenhalterähnlichen Unternehmen gegründet worden.

    Arbeitslose gab es dadurch zwar weniger, aber die Sozialkassen hatten nur geringe Einnahmen (Geringfügig) und die Menschen krepelten als Aufstocker herum. Dazu kamen nun dann noch die Billiglöhner, auch und gerade bei dem 'Staatsunternehmen' Post welches dem Billiglohn Auftrieb gab. Wir doktern hier an einer toten Kuh herum und werden das System nicht ändern.

    Eventuell gibt es mal eine Alternative zum Sozialismus(hat nicht funktionieren können) und Kapitalismus (funktioniert auch nicht richtig)?

  6. 54.

    Mal ganz ehrlich, ich habe Ihren Kommentar mehrfach gelesen, verstanden aber nicht.

  7. 53.

    Ich habe dem @Alex geantwortet, wobei es Ihm um Arbeitskräfte usw. ging, und nicht um die Preise der Waren.
    Übrigens, ich bin für anemessene Preise für die angebotenen Waren und Diensleistungen

  8. 52.

    Wenn Geschäftsmodell nicht aufgeht, dann ist es sicher ärgerlich, aber kein Grund für Subventionen. Der Bürger wird den Zusammenhang zwischen Angebot und Nachfrage schnell verstehen und darf dann nicht jammern!

  9. 51.

    Das ist Quatsch, was sie hier erzählen.
    Gerade im ländlichen Bereich gibt es auch gute Restaurants .
    Vorallem mit bezahlbaren Preisen.

  10. 50.

    Dann backen Sie Ihren Kuchen und verkaufen zum Selbstkostenpreis, aber bitte durchgängig. Einmalig zählt nicht. Ich garantiere Ihnen, Sie werden schnell unzufrieden und „gierig“. Wetten? Wahrscheinlich würden Sie aufgeben.

  11. 49.

    „bei einem EK von ca. 0,80 € pro Liter Bier“

    Der Preis bei Fassbier variiert je nach Fassgröße und Sorte. Beim 50l Fass liegt der Preis pro Liter momentan etwa zwischen 2,98 bis 3,70 € bei gängigen Sorten.
    Zum 1*1 der BWL. Bei einfacher Aufschlagskalkulation, Verkaufspreis = Wareneinsatz x 3, ergibt sich beim o.g. EK von 2,98 , ein VK von 4,47€ auf „den Halben“. Kein Markenbier.

  12. 48.

    Volltreffer

    Mehr Lohn, überproportional höhere Kosten und Steuern.

    Lohnerhöhungen waren weder marktwirtschaftlich noch fiskalisch jemals eine wirkliche Reallohnerfolgsgeschichte.

  13. 47.

    ...und der Wirt macht seinen Gewinn hierzulande eher über die Getränke denn über das Essen; deswegen die ziemlich exorbitanten Preise in diesem Bereich. Er meint gemeinhin, dass der Gast lieber einen Wein für 9,00 € statt 6,00 € trinkt, denn dass das Schnitzel statt 19,50 € plötzlich 24,50 € kostet.
    Aber auch da ist die Grenze durch die Zurücknahme der ermäßigten Steuersatzes anscheinend erreicht. Wir sollten uns entweder daran gewöhnen oder eben nicht mehr Essen gehen. Aber wir sollten den meisten Gastronomen da keinen Vorwurf machen oder Gier unterstellen.

  14. 46.

    Um mal beim Schnitzel zu bleiben: Die Gastronomie hat für das Schnitzel immer 19% Mwst. gezahlt, und dann von seinen Umsätzen den geringeren Mwst-Satz an den Staat abgeführt, der im Übrigen nicht dazu gedacht war, dass der Wirt seine Ermäßigung an den Gast weitergibt, sondern damit er mit seinen gestiegenen Kosten bei gleichzeitig geringeren Umsätzen zur Coronazeit und danach (Energiekosten) finanziell entlastet wird.
    Das heißt, dass dem Wirt das Schnitzel immer soviel gekostet hat, wie der Tagespreis gerade so war/ist. In dem Moment hat er noch nicht von der Mwst-Senkung profitiert. Erst beim Abführen der Umsatzsteuer an den Staat; da griff dann die Ermäßigung.
    Kurz gefasst: wahnsinnig profitiert hat der Gastrowirt durch das Mwst-Jongliere nicht. Die Kosten sind insgesamt einfach gestiegen bzw sind noch lange nicht auf den Stand von vor der Corona-/Ukraine-Krise gesunken.
    Er konnte die Preise für den Gast dank der Ermäßigung einigermaßen halten. Und jetzt eben nicht mehr.

  15. 45.

    Im ländlichen Bereich ist oft auch die Qualität der Speisen schlecht. Mit verbrannten Bratkartoffeln und Schnitzel bekommt man die Leute nicht ins Restaurant gelockt.

  16. 44.

    …stimmt. Es gibt keine gemütlichen Kneipen mehr. Aus dem schönen Hofstall in Niederschönhausenrde ein Kindergarten gemacht.

  17. 43.

    Für Getränke war die Mehrwertsteuer nicht gesenkt worden. Wenn ein Glas Bier jetzt 6 Euro kostet, liegt es also nicht an den 19 %. Und bei den Speisen liegen die wahren Preistreiber auch woanders (Energie, Rohstoffpreise, Mindestlohn). Aber "Ursache: Steuer" ist für die Öffentlichkeit natürlich eingängiger.

  18. 42.

    Na ja, sind 23 Euro pro Person, also ein Essen und ein Getränk, sind halt Umlandpreise. Die Herrschaften werden dort nur gegessen haben und dann ihren Ausflug fortgesetzt.

  19. 41.

    Auf diese Fragen gibt es eine eindeutige Antwort, unsere Staat ist der sozialen Marktwirtschaft verpflichtet, und das ist gut so.

    Trotzdem, es passt nicht allen Unternehmern, manche von ihnen sind auf Gier und Ausbeutung "geeicht", und die gilt es von solchen Vorhaben abzuhalten!!!

  20. 40.

    Ich verstehe ihren Frust nicht.. Alle sind begeistert von den gestiegenen Löhnen, die Forderungen der Gewerkschaften konnten nicht hoch genug sein. Jetzt geht es ans bezahlen, da beginnt das große Klagen. Irgendwie muss die bestellte Zeche eben bezahlt werden.

  21. 39.

    Also ich hatte nun mehrere Bewirtungsbelege von Mandanten aus 2024 die noch aufgeteilt waren mit 7 und 19 Prozent. Wahrscheinlich absichtlich. Aber die Nachzahlung kommt bei der nächsten Prüfung...

  22. 38.

    Auch in der Schul- und Kita-Speisung hat unsere Regierung die MwSt wieder auf 19 Prozent erhöht.

    Da das Land Berlin nur einen unveränderten Pauschalbetrag pro Kind zur Verfügung stellt, mussten die Caterer an Qualität und Menge sparen. Unsere Kinder bekommen weniger und schlechtere Qualität.

    Und auch bei den Kita- und Schul-Caterern sind Personalkosten, Stromkosten, Heizungskosten, Anschaffungskosten etc. gestiegen.

    Ich befürchte, dass zum neuen Schuljahr einige Caterer auch aussteigen.

  23. 37.

    Die Rücknahme der temporären MwSt.-Reduktion ist nicht das Problem, sondern die insgesamt viel zu hohen Steuern, Abgaben und Verwaltungsaufgaben. Es muss endlich eine komplette Freistellung für Unternehmen mit bis zu 10 Mitarbeitern geben. Die meisten Kleinstbetriebe werden von der Politik komplett überfordert!

  24. 36.

    Und wieder einmal einen Dank an Hubertus Heil, der als Arbeitsminister mit seinen Gesetzen und Vorgaben dazu beiträgt, Arbeit immer teurer zu machen und dadurch Branchen in den Ruin treibt. Warum können wir es nicht wie in Vietnam einfach zulassen, dass es Menschen gibt, die arbeiten wollen, aber z.B. aufgrund verschiedener Umstämde mit weniger Geld auskommen können? Warum muss man so etwas wie Mindestlohn, SV-Pflicht, IHK-Pflicht um nur einige zu nennen den Menschen als Pflicht verhelfen und dann dadurch die armen Menschen in die Arveitslosigkeit schicken. Die Bundesregierung muss Unternehmen vmit weniger als 10 Mitarbeitern von allen Pflichtabgaben und Pflichtnachweisen befreien. Arbeitsqufnahme muss sich für Selbständige wieder mehr lohnen!

  25. 35.

    Bemerkenswert ist dabei, daß wenn ein Restaurant hier in Pankow aufgibt, sofort ein vietnamesisches Restaurant in die Räumlichkeiten zieht. Diese gibt es jetzt hier wie Sand am Meer. Die Gastronomie hier in Pankow, entwickelt sich regelrecht zu einer Monokultur.

  26. 34.

    Wirtshäuser in Tourismus - Gebieten haben Vorteile ( siehe Bericht). Das ist aber eine Erkenntnis, du meine Güte

  27. 33.

    „Die sind nicht insolvent, die machen nur zu.“

  28. 32.

    Die Zahlen geben einen Rückgang der Gastronomie nicht her. Denn dazu müsste man die Zahl der Neueröffnungen auch angeben.
    Ich bestreite gar nicht, dass es einen Rückgang gibt. Die Zahlen geben es nur nicht her und damit auch nicht die Größenordnung des Rückgangs.

  29. 31.

    Bitte nicht die höhere Insolvenz in 2023 mit der Mehrwertsteueranpassung in 2024 in Verbindung bringen. Das ist ein Vergleich wie Äpfel mit Birnen. Der Grund liegt in den aderen genannten Punkten.

  30. 30.

    Man muss nur mal HINsehen; welche Lokale haben denn ALLE Krisen überstanden ?? Italiener, Griechen usw.! Als das Rauchverbot kam, haben die deutschen Gastronomen in die Tischwäsche geweint; alle anderen haben einen Raucherbereich geschaffen, damit die Gäste nicht im Regen stehen. Wer anstatt am Angebot zu arbeiten, die Preise erhöht, muss sich nicht wundern....

  31. 29.

    Antwort auf "Teichert " vom Samstag, 23.03.2024 | 02:15 Uhr
    "...und 368€ Einnahmen sind ja nicht schlecht..." Nicht EINNAHMEN, Umsatz! Und das mit 16 Personen (!), da haben Sie diese Gastro vor der Insolvenz bewahrt :-)

  32. 28.

    Das Gegenteil ist der Fall. Viele Gastwirte müssten die Preise noch mehr erhöhen!
    Erheblich bis exorbitant gestiegen sind die Kosten für:
    Lebensmittel (frischer Lachs, Dorade, Seezunge über 20 %)
    Getränke
    Strom und Gas
    Anlieferung
    Personal
    Kerzen
    Reinigung von Tischdecken und ggf. Stoffservietten
    Wartung von Zapfanlagen und Kühlschränken.

  33. 27.

    Nach dem Vorbild der Bauern will heute jede Branche Subventionen vom Staat.
    Früher konnte auch nicht jeder ein Lokal eröffnen, ohne einen vernünftigen Wirtschaftsplan zu haben.
    Es gilt Angebot und Nachfrage. Da wo es z.B. einen günstigen, kleineren Mittagstisch gibt, sind die Lokale voll.
    Und da wo es freundliches kompetentes Personal gibt, zahlt man gerne etwas mehr.
    Bitte mal alle sich an die Gegebenheiten anpassen und nicht gleich nach Hilfe vom Staat rufen.

  34. 26.

    Genau das habe ich auch beobachtet. Das hat mit Inflation und Corona nichts mehr zu tun. Zumindest stehen diese Erhöhungen mit o. g. in keinem Zusammenhang. Denn auch bei der Euro-Einführung 2002 haben sich die Preise (ohne Grund) schleichend verdoppelt.

    Ich rechne nach wie vor noch um und bei umgerechnet 12,- für 1/2 l Bier vergeht einem der Durst und auch die Lust auf Geselligkeit.

    Wenn man in Brandenburg durch die Lande fährt, kann man für das gleiche Geld auch schön und regional Speisen. Man merkt dabei auch die Liebe und Mühe der Gastronomen. In Berlin gehe nur in die Auszeit, zwar auch teuer aber regional und mit viel Liebe.

  35. 25.

    Wenn Sie sich die "Restaurantsituation" in anderen europäischen Ländern anschauen, ist die Schuld der deutschen Regierung an den Preissteigerungen(MwSt., Energiepreise, CO2-Preiserhöhung, Lohnkosten usw.) ganz offensichtlich!
    In Italien, Griechenland. Irland, Frankreich, Tschechien, Polen usw. sind die Restaurants meistens voll oder zumindest gut gefüllt.
    Das liegt wohl daran, daß in den anderen Ländern, trotz der gleichen Krisen, das Leben an sich trotzdem irgendwie bezahlbar geblieben ist.
    In D. hingegen muß es sich eine Familie überlegen ob und wofür sie Geld ausgeben weil es immer knapper wird (Lebensmittel, Gas, Strom, Benzin, Miete).
    Die Schuld an der Misere den Wirten zu geben ist falsch - sie allein den GÜNEN zu geben dagegen auch!

  36. 24.

    Wer gut wirtschaftet, gutes, selbstgemachtes Essen anbietet und wo noch ein echter Koch in der Küche steht, der sein Handwerk beherrscht, wird auch weiterhin existieren können. Die Krise bereinigt da auch einiges. Wenn man seinen Laden nicht mit Leidenschaft führt, merken Kunden das schnell.
    Ich bin gern weiterhin bereit in der Gastronomie zu essen, aber habe das Gefühl, dass bspw. kaum noch ein Laden weiß, wie man ein vernünftiges Schnitzel zubereitet.
    Kochen sollte dann doch nicht jedermann.

  37. 23.

    Die vielen Beiträge vermitteln mir das Bild, dass die Gastwirte selbst schuld sind an dem Elend. Die Erhöhung der Löhne, die hohen Energiekosten, die Inflation und die gestiegenen Preise für Lebensmittel spielen bei den Kommentatoren offenbar kaum eine Rolle. Alle jubeln über höhere Löhne in der Gastronomie und finden es auch gerecht. Das Problem, kein Gast will die höheren Löhne mit finanzieren. Spätestens dort hört dann die Freundschaft auf. Aber meckern ist ganz wichtig.

  38. 22.

    Die überteuerten Preise in der Gastronomie Liegen nicht an den 19 Prozent Mehrwertsteuer , sondern an der Geldgier vieler Gastrnomiebetreiber. Trotz gestiegener Fixkosten müsste ein normales Paniertes 150 g Schnitzel mit ein paar Pommes und einem kleinem Salat nicht teils über 20 Euro kosten.Vor ein paar Jahren hätte das noch 10 Euro gekostet. Man kann es sich kaum noch leisten Essen zu gehen. Lediglich auf dem Land gibt es noch Gasthäuser mit humanen Preisen.
    Die Gastronomen brauchen sich nicht zu wundern wen die Kundschaft ausbleibt. Die Fehler nicht nur woanders finden, sondern auch die eigenen Fehler analysieren.

  39. 21.

    Fakt ist, Coronahilfen hätte man sich sparen können.

    Viele waren vorher schon kurz vor der Pleite, ist in der Gastro immer so.

    Kenner der Szene wissen das.

    Es gibt kaum traditionelle Familienbetriebe, die über Jahrzehnte erfolgreich existieren.

    Ist aber nicht schlimm, Gastro erfindet sich immer neu.



  40. 20.

    Nicht die Mehrwertsteuer ist weggefallen, wie im Text fehlerhaft dargestellt, sondern deren Reduzierung.
    An seine 2021er Zusicherung, die Reduzierung beizubehalten, wird sich Kanzler Scholz sicher nicht mehr erinnern... Den betroffenen Gastronomen bleibt zumindest seit gestern der schwache Trost, sich ab April ihre Sorgen legal wegkiffen zu können... Ganz großes Ampel"Kino".

  41. 19.

    Nach anfänglicher Senkung der Mehrwertsteuer von 19% auf 7% wurde dieser Wert nicht an die Gäste weitergegeben. 12% Plus. Bei der Anhebung der Mehrwertsteuer von 7 % auf 19% in diesem Jahr macht das nochmals 12% plus. Also zahlt der Verbraucher eigentlich 24% mehr für sein Schnitzel oder sonstwas. Ist das noch gerecht? Wir haben 03/24 und die Kosten in allen Bereichen sind gesunken, die Gastrobranche hat Coronabeihilfen bekommen, die ich als Gast nicht bekommen hatte…

  42. 18.

    2. Außerdem mußten zu Corona keine Insolvenzen gemacht werden, dass verzerrt die Wahrnehmung der Schließungen zusätzlich.
    In Anbetracht des permanenten Personalmangels sind Restaurantschließungen eher notwendig!
    Wer jetzt aber meint das Sozialleben leidet darunter, macht ein Verein auf, gründet eine Genossenschaft zum Betrieb einer gastronomischen Einrichtung, mit persönlichen Engagement können Kosten enorm gesenkt werden. Wer glaubt ein Anrecht, als Verbraucher, auf gleichbleibend niedrige Preise zu haben, hat unser Wirtschaftssystem (Kapitalismus) nicht verstanden.

  43. 17.

    Das Problem ist doch von den Gastronomen hausgemacht! Ist aber auch kein Wunder, die Gastronomie ist eines der wenigen Gewerbe, in dem Fachkenntnisse nicht für eine Betriebsgründung verlangt werden. Jeder Fleischstand im Supermarkt bedarf eines Meister, jeder Friseurladen auch, Schank-, Speise- und Beherbergungswirtschaften nicht. Dadurch haben etliche gastgewerbliche Betriebe ein betriebswirtschaftliches untragbares Konzept.
    Über Jahrzehnte gab es nur minimale Preisentwicklungen, getragen durch unterdurchschnittliche Entgelte (auch für Fachleute, auf dem Bau haben Hilfsarbeiter regelmäßig einen doppel so hohen Stundenlohn wie Fachkräfte im Gastgewerbe) und billige Nebenkosten. Wer jetzt meckert wie sich die Preise entwickeln sollte einfach mal schauen wie sich andere Preise in den letzten zwanzig Jahren entwickelt haben und einen prozentualen Vergleich machen. Durch die Mehrfachkrisen platzt jetzt einfach nur eine Blase.

  44. 16.

    Antwort auf Linde
    Na mag ja sein das es im Supermarkt auch Essen gibt .
    Ich gehe mit meiner Familie ins Restaurant nicht nur wegen dem Essen sondern wegen der Geselligkeit mal wieder alle zusammen.
    Das ist im Supermarkt nicht möglich und in Berlin nie Probleme damit nur wenn wir Ausflüge machen nach Brandenburg.

  45. 15.

    Also wir waren im Januar zu Besuch mit ungefähr 16 Personen und wollten deshalb vorbestellen aber der Wirt in Bärenklau hatte kein Interesse .
    Also haben wir im Nachbarort Leegebruch was gebucht.
    Die waren begeistert und 368€ Einnahmen sind ja nicht schlecht.
    Aber ähnliches haben wir auch schon in Groß Ziethen erlebt die Brandenburger Wirte mögen scheinbar nicht so gerne Gruppen bedienen.

  46. 14.

    Es gibt ja auch eine Menge unprofessionell geführte Gastronomiebetriebe, da bleibt eine Auslese nicht aus. Insbesondere den Insolvenzen im hier "High-End Bereich" genannte Teil der Gastronomie wird man wenig nachtrauern müssen, denn dort stimmt einfach oft das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht. Wenn aber Qualität, Service und besondes auch die Atmosphäre zu den aufgerufenen Preisen passen, gehen die Menschen auch weiter hin. Ein griechisches Restaurant in meiner Nähe, bei dem ich seit Jahrzehnten Gast bin, hat das unrentable Mittagsgeschäft eingestellt und einen Ruhetag eingeführt, seine Preise aber stabil gehalten. Der Laden ist abends rappelvoll und ist wirtschaftlich erfolgreich. Manchmal ist weniger eben mehr.

  47. 13.

    Das kommt davon, wenn die Gastronomen die Preise saftig erhöhen. Sie brauchen sich nicht zu wundern, warum die Gäste seltener kommen oder ganz wegbleiben.

    Zwei von mir geschätzte Lokale, in Mariendorf, also keinem Touri-Hotspot, haben 2024 kurz nacheinander ihre Essenspreise um zwei Euro pro Essen angehoben. Da vergeht mir der Appetit. Ich lasse mich nicht dermaßen abzocken, zumal ich nicht mehr Geld in der Tasche habe.

    Da seit einiger Zeit Renterin, kann ich auf Cafés ausweichen (von denen es leider auch immer weniger gibt), nachmittags Kaffee trinken gehen und gegessen wird zu Hause. Auch wenn ich mir Essen bestelle, fallen wenigstens die happigen Getränkepreise weg.

    Als die Mehrwertsteuer für die Gastronomen auf 7% gesenkt wurde, stiegen die Preise trotzdem, nirgendwo wurden die Preise gesenkt. Aber saftig erhöhen, nachdem der Mehrwertsteuersatz wieder auf 19% erhöht wurde. Meist wurde noch mehr draufgeschlagen, wo man schon dabei war.

  48. 12.

    Für Getränke war die Mehrwertsteuer nie gesenkt. Wenn das Bier jetzt 6 Euro kostet liegt es ganz bestimmt nicht an der Rückkehr zu den 19 %. Und für Speisen liegen die eigentlichen Preistreiber auch woanders (Energie, Rohstoffpreise, Mindestlohn). Aber nichts macht sich in der öffentlichen Wahrnehmung so schön wie die Steuer.

  49. 11.

    Die Absenkung der MwSt war auch nicht für den Verbrauchern gedacht, sondern für die Restaurants, um die zu Corona aufgebauten Schulden durch teurer Umbauten, Schließungen usw. aufzufangen, ohne die Preise zu erhöhen. Daß hätte vielleicht auch funktioniert, aber in Zeiten hoher Inflation dann auch noch die MwSt Senkung zurück zu nehmen, bricht dann halt vielen Gastronomen das Genick.

  50. 10.

    Ich habe auch festgestellt, dass die MwSt Absenkung nicht an den Kunden weitergegeben wurde. Im Gegenteil, die Preise wurden exorbitant erhöht. So vergrault man die Gäste. 85-105 € für ein 3 Personenessen müssen auch erst einmal verdient sein. Berlin ist schon längst zur Superfressmeile verkommen. Ich bin, ehrlich gesagt, nicht traurig darüber, das es weniger Gastronomie gibt. Die Qualität hat auch schleichend bei steigenden Preisen nachgelassen. Getränke sind die absolute Abzocke.

  51. 9.

    Danke, sehr gut auf den Punkt gebracht.
    Mal schauen bis die Schuld auf die Grünen geschoben wird....

  52. 8.

    Danke, sehr gut auf den Punkt gebracht.
    Mal schauen bis die Schuld auf die Grünen geschoben wird....

  53. 6.

    Also hier in Berlin gibts genug Restaurants, dafür keine freien Zimmer. So hat jeder eigene Sorgen.

  54. 5.

    Stimmt, aber bei einem EK von ca. 0,80 € pro Liter Bier erscheinen mir 5,50 für den Halben nicht harmlos. Bei allen Fix Kosten sollten sich die Protagonisten mal an das 1*1 der BWL erinnern. Angebot und Nachfrage. Dann klappts auch mit der Kundschaft

  55. 4.

    "Die Folgen der Coronakrise, die Inflation und die Wiederanhebung der Mehrwertsteuer auf auf Speisen in Restaurants und Cafés auf 19 Prozent - seit 1. Januar 2024 gelten nun wieder die alten, höheren Steuersätze."
    Die Anhebung der MwSt. ist für den Vergleich der Jahre 2022 : 2023 vollkommen irrelevant und die Absenkung scheint nichts gebracht zu haben, weil sie von den Gastronomen nicht an die Gäste weitergereicht wurde! Hätte man also auch drauf verzichten können.
    Ein nicht unerheblicher Grund wird wohl sein, dass Kunden in jeder Imbissbude und in jedem Supamarkt fix und fertig zubereitete Soeisen kaufen kann.

  56. 3.

    Die Preise sind auch einfach überzogen. Meine Freundinnen und ich gehen bewusst nicht mehr essen sondern kochen mehr gemeinsam. Das macht sogar mehr Spaß.

  57. 2.

    Ein kurzer Blick in die Speise- und Getränkekarte sollte derzeit jedem Gast selbst die Augen öffnen. Fangen wir mal bei den alkoholfreien Getränken an, wo dem Gast auf die schnelle, ohne zuvor die Karte in der Hand haben zu dürfen satte 3,70 EUR für 0,2 l Saft abverlangt werden. Die 5,50 EUR für ein 0,5 l Bier scheinen dagen harmlos. Vor- und Nachspeisen konstant im Preis, Hauptgerichte ca. 2 EUR teurer. 85 Glocken zu zweit sind dann am Abend schnell mal weg.

  58. 1.

    Mir ist der Appetit hier eh vergangen.

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