50 Millionen Euro jährlich - Neues Klimaschutz-Förderprogramm für Unternehmen in Brandenburg gestartet

Mo 01.07.24 | 11:18 Uhr
  16
Archivbild: Mitarbeiter einer Firma montieren am 13.10.2021 Photovoltaikmodule auf dem Dach eines Wohnhauses (Quelle: dpa / Marijan Murat).
dpa
Audio: rbb24 Inforadio | 01.07.2024 | Torsten Sydow | Bild: dpa

Bis 2045 muss das Land Brandenburg klimaneutral sein, davon ist die Wirtschaft aber noch ein ganzes Stück entfernt. Um Unternehmen beim Umbau zu unterstützen, bietet die Investitionsbank des Landes nun Förderkredite an. Private und öffentliche Unternehmen können seit Montag die Anträge dafür stellen.

Die Investitionsbank Brandenburg (ILB) kündigte an, dass sie Unternehmen mit 50 Millionen Euro jährlich bei der Finanzierung von Energiewende-Vorhaben unterstützt. "Mit dem neuen Brandenburg-Kredit aus ILB-eigenen Mitteln wollen wir Stadtwerke, Energiewirtschaftsunternehmen und sonstige Unternehmen bei der Finanzierung ihrer Vorhaben unterstützen", sagte der ILB-Vorstandschef Ulrich Scheppan auf einer Pressekonferenz am Montag.

Geothermie-Projekt der Stadtwerke Neuruppin gefördert

Gefördert werden könnten Maßnahmen der Erzeugung, Speicherung und Umwandlung von Energie, aber auch ein effizienterer Energieeinsatz. Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist ein zentrales Element, um das Ziel der Landesregierung "Klimaneutralität bis spätestens 2045" zu erreichen. Dafür sind alleine bis 2030 enorme Investitionen in Höhe von schätzungsweise 22 Milliarden Euro notwendig.

Der neue Brandenburg-Kredit ist nicht das erste Produkt aus bankeigenen Mitteln, mit dem die ILB die Energiewende im Land Brandenburg unterstützt. In Neuruppin beispielsweise hat die ILB gemeinsam mit der Sparkasse Ostprignitz-Ruppin ein Geothermieprojekt der Stadtwerke Neuruppin finanziert, mit dem ab dem Winter 2026/2027 rund 20.000 Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt mit nachhaltiger Wärme versorgt werden sollen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 01.07.2024, 11 Uhr

16 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 16.
    Antwort auf [Matthias] vom 01.07.2024 um 22:25

    "Da muss erst die CO2 Abscheidung und Speicherung auf Bundesebene reguliert werden." Das Land Brandenburg hat doch ein eigenes Umweltministerium, das für das Land zuständig ist. Warum kann das das Land nicht selbst entscheiden und muß dafür auf den Bundesstaat warten? Ich dachte, daß Deutschland ein föderaler Bundesstaat ist und nicht mehr ein Zentralstaat wie das Reich? Wenn die Länder dauernd auf Regelungen des Bundesstaates warten müssen, kann man sich die föderale Struktur doch sparen - ähnliche Problemlagen existieren auch auf Ebene der EU.

  2. 15.
    Antwort auf [Matthias] vom 01.07.2024 um 22:14

    „Ihren Eindruck dass die ILB nur eine aufgeblasene Fördermittelstelle ist, kann ich aber ganz sicher nicht auflösen.“
    Doch das ist sie... Es braucht eine Institution zum Geld weiterreichen. Inwieweit dies „aufgeblasen“ ist obliegt Ihrer eigenen Beurteilung, denn nur Sie haben das sp gebraucht...und kein Anderer.

    P.S. Im Nachbarartikel über Freibadeintritte: „aus dem Brandenburg-Paket“ Mittel verwendet... „Da bleibt einem die Spucke weg“. Schließlich muss man ja mal investieren?

  3. 14.
    Antwort auf [Björn ] vom 01.07.2024 um 20:56

    So absolut habe ich das nicht gelesen und gelingt mir auch jetzt nicht.
    Vielleicht erwarten Sie vom Journalismus eine Eineindeutigkeit die Journalismus in der Form rbb24 gar nicht erbringen muß und wahrscheinlich auch nicht kann.
    Da Deutschland bis 2045 klimaneutral sein soll, kann sich BRB da schwer rausnehmen. Somit wird es zum Muss. Man könnte nun ehrgeiziger und selbstbewusster sein, da stimme ich Ihnen zu. Wird aber schwierig auf Grund einiger Industrieriesen, für die es technologisch und auch regulativ bislang nicht geht. CEMEX als vielleicht bekanntestes Beispiel. Da muss erst die CO2 Abscheidung und Speicherung auf Bundesebene reguliert werden.

  4. 13.
    Antwort auf [Björn ] vom 01.07.2024 um 20:44

    Sehen Sie noch etwas gelernt.
    Die ILB macht sogar Gewinne bei ihren Geschäften im Sinne des Landes.
    Vielleicht hilft es, wenn Sie Ihre Definition von "bankeigenen Mitteln" etwas weiter fassen.
    Ihren Eindruck dass die ILB nur eine aufgeblasene Fördermittelstelle ist, kann ich aber ganz sicher nicht auflösen.

  5. 12.
    Antwort auf [Matthias] vom 01.07.2024 um 19:54

    So absolut ist aber nun einmal hier formuliert und das stimmt halt nicht. Es ist und bleibt eine politische Vorgabe, die zwar sinnvoll begründet ist, sich aber jederzeit ändern kann, wenn sich der politische Wind dreht. Brandenburg macht das leider bei vielen Themen nach der Methode, man muß sich leider daran halten und da können wir doch nichts dafür - wenn etwas dabei nicht funktioniert, kann man so immer auf andere zeigen. Ich wünsche mir mehr Selbstbewußtsein, wenn man überzeugt ist.

  6. 11.
    Antwort auf [Matthias] vom 01.07.2024 um 18:03

    Laut Jahresabschluß 2023 hatte die ILB nur ein paar wenige Millionen Gewinn, das reicht nicht als Eigenmittel.

  7. 10.
    Antwort auf [Björn] vom 01.07.2024 um 15:12

    "Muss" bedeutet nicht zwingend Naturgesetz.
    Es kann z.B. eine externe Forderung vom Bund oder EU sein und die Landesregierung sagt ok wir nehmen die Aufgabe an und klagen nicht dagegen und tun auch nicht so als ob wir es nicht verstanden hätten.
    Chef sagt du musst die Aufgabe erfüllen. Eigenes Ziel ist, es zu schaffen und nicht auf Degradierung, weniger Gehalt, Kündigung oder neue Jobsuche zu setzen.

  8. 9.

    Mal'ne Frage: Bekommt hier in diesem Land überhaupt irgendjemand noch etwas ohne Förderprogramm auf die Kette. Anscheinend nicht. Und was ist wenn die Kassen endgültig mal leer sind?

    Schulen sehen aus wie... naja. Patienten dürfen sich ein Krankenhaus in Timbuktu suchen, ÖPNV ist zwar superbillig aber man läuft besser......

    Hauptsache, es wird was gefördert... Das Klim wird es dankend annehmen - Große Grütze.... dieser Klimakarneval

  9. 8.
    Antwort auf [Björn] vom 01.07.2024 um 15:32

    Schreiben Sie es sich in den Kalender. Heute wieder etwas gelernt und den eigenen Horizont erweitert.
    Hätte man natürlich auch selbst recherchieren können aber so geht es ja auch.

  10. 7.

    Geil für private Investitionen von PVA auf Privatdächern ist nichts da außer keine MwSt auf die Rechnung .Aber 90Millionen werden noch zusätzlich in Guben versenkt!!

  11. 6.

    "Der neue Brandenburg-Kredit ist nicht das erste Produkt aus bankeigenen Mitteln" Ich wußte noch gar nicht, daß die ILB eigene Mittel erwirtschaftet, bisher ist mir die ILB nur als "Durchreiche" von z.Bsp. EU-Fördermitteln bekannt.

  12. 5.

    "wollen wir Stadtwerke, Energiewirtschaftsunternehmen und sonstige Unternehmen bei der Finanzierung ihrer Vorhaben unterstützen" Unterstützt sich da der Staat nicht teilweise selbst (z.Bsp. bei Stadtwerken)?

  13. 4.

    "gemeinsam mit der Sparkasse Ostprignitz-Ruppin ein Geothermieprojekt der Stadtwerke Neuruppin finanziert" Erklärt das die niedrigen Verzinsungen bei Sparkassen für die Kunden?

  14. 3.

    "Bis 2045 muss das Land Brandenburg klimaneutral sein" ist ein Widerspruch zu "um das Ziel der Landesregierung "Klimaneutralität bis spätestens 2045" zu erreichen." - es ist dann also doch nur ein politischer Wunsch und kein unumstößliches Naturgesetz.

  15. 2.

    Es liest sich so: "Man darf Kunde werden, um einen Kredit zu bekommen". Was ist an diesem Kredit so besonders, damit "Ich" Kunde werden will?

  16. 1.

    Endlich mal ein Schritt in die richtige Richtung: Wirtschaft UND Klimaschutz.
    Danke, weiter so und viel Erfolg.

Kommentartexte aufklappen

Nächster Artikel