Bahn fahren im Abo - Was wird aus dem Deutschlandticket?

Fr 15.11.24 | 19:08 Uhr
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Eine Regionalbahn fährt am 23.10.2024 beim Bode-Museum in Mitte über die Spree (Quelle: rbb / Schneider).
rbb / Schneider
Video: rbb24 | 15.11.2024 | Nachrichten | Bild: rbb / Schneider

Das 49-Euro-Ticket wird bald 58-Euro-Ticket heißen, am Donnerstag ließ auch die Union im Bundestag durchblicken, dass sie das Ticket weiterführen will. Was aber nach 2025 aus der ÖPNV-Flatrate wird, ist fraglich. Was für Abonnentinnen und Abonnenten nun wichtig ist.

Ab wann gilt der höhere Preis von 58 Euro statt 49 Euro monatlich für das Deutschlandticket?

Ab Januar 2025. Bereits seit Mai 2023 kann man mit dem Ticket den ÖPNV im ganzen Land nutzen so viel man will, unabhängig von Bundesland, Verkehrsverbund oder Tarifgebiet. Aus Sicht von Bund und Ländern, die den Verkehrsunternehmen Geld zuschießen müssen, lässt sich der Preis von 49 Euro pro Monat nicht halten, um die Kosten zu decken. Deswegen einigten sie sich nach langen Diskussionen auf eine Erhöhung auf 58 Euro.

Was kostet das Deutschlandticket momentan den Staat?

Der Bund und die Länder finanzieren das Ticket mit jeweils 1,5 Milliarden Euro pro Jahr, damit sollen vor allem Einnahmeausfälle ausgeglichen werden. Die Bundesmittel sind aber nur bis einschließlich des Jahres 2025 festgeschrieben.

Wie lange ist das Deutschlandticket erstmal gesichert?

Im Moment höchstwahrscheinlich bis zum Ende 2025, zum Preis von besagten 58 Euro pro Monat - das ist seit Donnerstag laut der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag klar. Nach dem Bruch der Ampel-Koalition war fraglich, ob das Ticket nach der Bundestagswahl im nächsten Jahr überhaupt noch existiert. Die SPD und Grüne sind dafür, auch wenn Bund und Länder geklagt hatten, dass die Zuschüsse angesichts des Spardrucks zu hoch für den Staat seien. Besonders die Union im Bundestag, noch in der Opposition, schien kein Fan des Tickets zu sein.

Auf deren Zustimmung ist die verbleibende Rot-Grün-Minderheitsregierung aber angewiesen, um die Finanzierung des Deutschlandtickets für das kommende Jahr zu sichern - denn die Zeit drängt. Folgt man den Umfragen, ist der CDU-Chef Friedrich Merz der aussichtsreichste Kanzlerkandidat, er dürfte also die nächste Regierung anführen. Am Freitag erklärte Merz, für das Jahr 2025 sei das Deutschlandticket finanziert. Die Unionsfraktion werde den Weg freimachen, dass das Ticket im nächsten Jahr nicht an einem kleineren Betrag scheitere. "Das Deutschlandticket 2025 wird es geben", so Merz. "Selbstverständlich scheitert das nicht an uns."

Wie wird das nun finanziert?

Indem die Regierung ein sogenanntes Regionalisierungsgesetz ändert. Das erlaubt die Übertragung nicht genutzter Millionenbeträge aus dem Jahr 2023. Die Rede ist von 700 Millionen Euro, die bislang gesperrt sind und erst durch die Gesetzesänderung frei würden. Die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten hatten den Bund darum gebeten, dieses Geld für die Finanzierung des Tickets verwenden zu dürfen.

Notwendige Beschlüsse würden aber erst nach der Vertrauensfrage von Kanzler Olaf Scholz (SPD) gefasst, sagt der stellvertretende Unions-Fraktionschef Ulrich Lange (CSU). Die SPD würde gerne am 16. Dezember darüber abstimmen. "Es wäre wichtig, dass das Ticket festgeschrieben wird und für viele, viele Jahre gilt", sagt der SPD-Fraktionsvize Detlef Müller.

Wie sieht es nach 2025 aus?

Für Nutzerinnen und Nutzer des Tickets: wackelig. "Wir wollen, dass so etwas wie ein Deutschlandticket erhalten bleibt", sagte der Unionskanzlerkandidat Merz am Freitag. Aber wie es finanziert werde und wer es dann finanziere, werde sicherlich "Gegenstand schwieriger Verhandlungen" im nächsten Jahr sein. Die Aufgabe, Regionalverkehr in Deutschland zu organisieren, sei in erster Linie Ländersache. "Der Bund hat eine Mitfinanzierungsverpflichtung, aber sicher keine alleinige Verpflichtung, es zu finanzieren." Bis jetzt zahlen Bund und Länder je die Hälfte dazu, beide Seiten arbeiten daran, die Finanzierung auch über 2026 zu sichern. Alle Länder inklusive Bayern standen hinter dem Plan. Dann erklärte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vor einigen Tagen plötzlich, der Bund müsse das Deutschlandticket in Zukunft alleine zahlen, wenn es weiter existieren solle. Gewählt wird am 23. Februar.

Mit der Erhöhung auf 58 Euro pro Monat nähere sich das Deutschlandticket dem realistischen Preis, der eher bei 69 Euro liege, sagt Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU). Die Verkehrsminister der Länder und die Verkehrsunternehmen mahnen nun Zusagen des Bundes ab 2026 an. "Allerdings zeigen die Debatten der letzten Tage auch, dass wir dringend gemeinsam mit Bund und Ländern an einer Lösung arbeiten müssen, damit das Deutschlandticket nicht Jahr für Jahr aus finanziellen Gründen wieder infrage gestellt wird", sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen, Oliver Wolff, am Freitag.

Um zukünftig den Streit um weitere Preiserhöhungen zu entschärfen, soll es eine Indexierung des Preises geben, das schlagen die Länder vor. Das heißt: Eine Erhöhung soll sich an der Steigerung der Verbraucherpreise orientieren. Aber ab wann, das ist noch nicht geklärt.

Eine U-Bahn der BVG fährt am 23.10.2024 von der Station Gleisdreieck los (Quelle: rbb / Schneider).
Gut 800.000 Deutschlandtickets wurden bis April 2024 in Berlin verkauft. | Bild: rbb / Schneider

Wie viele nutzen das Deutschlandticket in Berlin und in Brandenburg?

Laut Verband der Verkehrsunternehmen (VDV) nutzten das Ticket im vergangenen Juni etwa 13 Millionen Menschen. Insgesamt hat etwa jeder Vierte das Deutschlandticket im ersten Jahr zumindest einmal ausprobiert. Die Resonanz ist überwiegend positiv. In Berlin wurden bis April 2024 gut 800.000 Tickets verkauft, in Brandenburg waren es gut 80.000.

Für Kunden ist das Ticket im Vergleich zum vorherigen Tarifwirrwarr komfortabel. Die Bilanz aus öffentlicher Sicht ist trotzdem gemischt: Das Angebot hat offensichtlich nicht relevant viele Nutzerinnen und Nutzer zum Umstieg auf den ÖPNV gewonnen. Laut dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) wurden 44 Prozent der Abonnements von Wechslern aus anderen Tarifen abgeschlossen und 8 Prozent von Neukunden, die zuvor selten öffentliche Verkehrsmittel genutzt haben. Das Deutschlandticket hat also größtenteils einfach andere Abos ersetzt.

Was wird aus dem 29-Euro-Ticket in Berlin?

Das Ticket gibt es seit Juli, für den Tarifbereich AB. Im Oktober 2024 hatten etwa 210.000 Menschen in Berlin das 29-Euro-Ticket abonniert, der Großteil bei der BVG. Trotz steigender Abonnentenzahlen gilt die Abschaffung des Tickets wegen Haushaltskürzungen als wahrscheinlich - drei Milliarden Euro will der Senat sparen. Am kommenden Montagabend trifft sich der Koalitionsausschuss aus CDU und SPD - und dann soll es auch um das 29-Euro-Ticket gehen. Die SPD hatte das Ticket damals in die Koalitionsverhandlungen eingebracht. Diskutiert wird wahlweise, ob es auf 39 Euro angehoben (dafür ist nach rbb-Informationen eher die SPD) oder gestrichen (eher die CDU) wird.

Kritik am Ticket gibt es aber auch von den Grünen und Umweltverbänden. Sie argumentieren, dass das Ticket die Finanzierung des Nahverkehrs belastet und das deutschlandweite 49-Euro-Ticket untergräbt. Tatsächlich nutzen das Ticket in Berlin weniger Menschen als das Deutschlandticket - es bleibt hinter den Erwartungen zurück. Bei weiter steigenden Preisen des Deutschlandtickets könnte sich das allerdings wieder ändern.

Muss ich etwas beachten, wenn mein Deutschlandticket nun teurer wird? Und was ist, wenn das 29-Euro-Ticket teurer wird?

Vorsicht für Kunden der Deutschen Bahn, also auch der S-Bahn, die das Deutschlandticket behalten wollen: Man muss der Preissteigerung auf 58 Euro bis zum 30. November 2024 zustimmen, sonst wird das Abo automatisch gekündigt. Das geht beispielsweise im eigenen Profil auf der Homepage des Anbieters. BVG-Kunden müssen nichts tun. Wenn man nicht bis Ende Dezember kündigt, wird automatisch der höhere Betrag von 58 Euro abgebucht. Wer aus dem Deutschlandticket aussteigen will, kann ohnehin monatlich kündigen - sollte es also in Zukunft weitere Preiserhöhungen geben, die die eigene Zahlungsbereitschaft übersteigen, könnte man das Abo problemlos beenden.

Das Berliner 29-Euro-Ticket, auch "Berlin-Abo" genannt und seit 1. Juli 2024 im Verkehr, kann man dagegen frühestens nach einem Jahr kündigen, danach zum Ende des laufenden Monats. Würde der Preis hier im nächsten Jahr erhöht, müsste der Vertragspartner VBB, BVG oder S-Bahn das rechtzeitig ankündigen - kein Kunde und keine Kundin wären verpflichtet, ohne Zustimmung die gleiche Leistung für höhere Preise in Anspruch zu nehmen. Sollte das 29-Euro-Ticket eingestellt werden, müsste der Anbieter auch das mit entsprechend Vorlauf ankündigen. Doch Genaueres zu den möglichen Ankündigungsfristen ist noch nicht bekannt - erstmal muss sich der Senat einigen, dann das Abgeordnetenhaus abstimmen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 15.11.2024, 15 Uhr

Korrektur: In einer früheren Version des Textes hieß es, dass auch BVG-Kunden vorher aktiv zustimmen müssen, wenn sie das Deutschlandticket behalten wollen, das ab Januar 2025 58 Euro kosten wird. BVG-Kunden müssen jedoch, so schreibt es die BVG auf ihrer Website, nichts tun: der höhere Abopreis wird automatisch abgebucht.

Kommentar

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27 Kommentare

  1. 27.

    Es sollten beide Tickets bleiben und die Preiserhöhung sollte zurückgenommen werden.

    Das Berlin Ticket sollte durch höhere und gerechtere Parkgebühren querfinaziert werden und das Deutschlandticket aus dem Topf des Verkehrsministerium, indem man auf solchen Wahnsinn wie Autobahnbau verzichtet, speziell die A 100 Verlängerung.

  2. 26.

    Ich verstehe Sie und bin nicht neidisch auf diejenigen, die das Ticket nutzen können. Da ich es nicht nutzen kann, habe ich mich nicht mit den Modalitäten zum Erwerb beschäftigt. Abo? Das muss es doch auch wie eine Monatskarte an jedem stinknormalen Fahrkartenautomat zu kaufen geben. Ist das so und falls nein, warum denn nicht?

  3. 25.

    Sie wissen doch … Schulen, Sicherheit, Wohnungen, besseren ÖPNV nur das ist wichtig, alles andere wird verschoben bis die genannten Sachen zufriedenstellend gelöst sind.
    Da kann man auf Einzelschicksale keine Rücksicht nehmen.
    Und zur Sicherheit Sarkasmus off

  4. 24.

    Ich glaube, dass Diejenigen, die ggf. für die Abschaffung sind, im Dienstwagen sitzen mitsamt Chaffeur und für die es ein Graus ist, selbst in Bayern sich mit dem gewöhnlichen Publikum zu mischen.

  5. 23.

    Das ist dann natürlich ein Problem, das sich durch Angebotsoptimierung lösen liesse. Leider fehlt hier oft der politische Wille. Daher bleibt Ihnen wohl kaum eine andere Möglichkeit, als den eigenen Pkw zu nutzen. Das ist ein Problem im ländlichen Raum von Brandenburg und sollte durch die künftige Brandenburger Regierung in Angriff genommen werden.

  6. 22.

    "um möglichst viele Personen zur Nutzung des ÖPNV anstelle des eigenen PKW zu gewinnen."
    Das wird über den Preis nicht gelingen, selbst bei 0€.
    Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit, Sauberkeit und Sicherheit müssen gegeben sein.
    Ist es aber nicht da versäumt wurde den ÖPNV in Schuss zu halten.
    Also sollte erstmal daran gearbeitet werden um möglichst viele Personen zum umsteigen zu gewinnen.

    PS: Bin nicht gegen das DT.

  7. 21.

    Viele Züge sind sehr voll, und einmal in Sommer könnte ich nicht mitfahren.

    Bin definitiv nicht für noch mehr Bahnnutzung.

    Lieber weniger KfZ-Verkehr!

  8. 20.

    Bitte lasst das Deutschlandticket. Morgen muß ich nach Köthen. Am Dienstag erst nach Köthen, von dort aus weiter nach Arnstadt. Die Kosten für den normalen Fahrpreis ersetzt mir niemand. Außerdem geht es ja nicht nur in eine Richtung, sondern auch retour. Diejenigen die für die Abschaffung sind, kommen ja meistens nicht raus aus ihrem Kiez.

  9. 19.

    Das frage ich mich auch, was wollen DIE eigentlich!
    Meckern, das tun die mit sich selbst Unzufriedenen nämlich immer, und stänkern und Zwietracht streuen.
    Selbst wenn man das D-Ticket „nur“ zum täglichen AufArbeitFahren für ABC (160,-€) nutzen würde, ist man mit dem D-Ticket bestens bedient.
    Ich und die Umwelt sind für das D-Ticket für 58,-€ sehr sehr dankbar!

  10. 18.

    Die ÖPNV-Unternehmen sollen sich endlich ihre Produktions-, Finanzierungs- und Instandhaltungskosten vornehmen und diese senken, senken, senken … Es kann nicht sein, dass da keine Rationalisierungs- und Kostensenkungspotentiale vorhanden sind, die nicht die variablen Kosten (Fahrtätigkeit) ihrer Leistung betreffen.

  11. 17.

    In Berlin bzw. Deutschland wird jeder ScheiX subventioniert … Warum nicht (vergleichsweise wenig) das 29-Euro-B- bzw. 49-Euro-D-Ticket, das ALLEN und ALLEM zu Gute kommt ?!?! … ... Oder ist ÖPNV nutzen jetzt schlecht für irgendwen, oder irgendwas ?

  12. 16.

    Auch der Bürger braucht (mobile und finanzielle) Planungssicherheit, nicht „nur“ die Wirtschaft !

  13. 15.

    Kommentare pro Berlin-Ticket sind hier nicht erwünscht ? 2. Versuch !
    Ich fahre täglich Berlin AB. Als wenig- Verdiener, ohne AG-Zuschuss, ohne sonstige Förderung, kann ich mit Geld nicht so um mich werfen. Sparen ist das Gebot der Zeit.
    Darum, DANKE für das Berlin-Ticket AB (z.Z. 29 EUR / Monat).
    Sozial ist, wer weiter fährt (DL), soll mehr bezahlen. Für weiter-Fahrende (z.B. Urlauber...) ist das DL-Ticket sehr günstig. Die Allgemeinheit zahlt mit.

  14. 14.

    Die Söderpartei als Regionalpartei kann ich glücklicherweise gar nicht wählen,würde ich auch nicht,da kann ich mich ihrem Schriben durchaus anschließen.Priserhöhungrn sind immer unangenehm,aber auch der neue Preis ist noch akzeptabel.Wenn man allerdings Verkehrswende wirklich will,sollte man nicht weiter erhöhen.Man kann fehlendes Geld ja von Autoförderung,wie Dienstwagenprivileg,abziehen.Und das VW ( MAN) und Daimler(AdTrans)keine Schienenfahrzeuge mehr baut,war deren (falsche) Entscheidung.

  15. 13.

    Na fein, tolle Nachricht! Das Azubi- Ticket läuft aus, weil es ja das 49€-Ticket gibt. Das wäre ja okay gewesen. Aber für die Zukunft, kann sich das teurere Ticket kein Azubi mehr leisten. Ich hoffe da gibt noch eine Nachbesserung.

  16. 12.

    Für mich spielt es keine Rolle, ob das Ticket 1€ kostet oder 1.000€, weil es einfach nicht nutzbar ist. Mit Öffis komme ich immerhin zur Arbeit, aber zu spät. Auf dem Heimweg muss ich 5 km laufen, weil da um diese Zeit Endstation ist. Dazu kommen nochmal je 3 km Fußmarsch morgens und abends, weil ja irgendwer auf die Idee kam die Haltestelle abzuschaffen, nebst Bus zum nächsten Bahnhof. Damit wäre ich täglich mindestens 2 Stunden unterwegs und mit dem Auto nur 30 Minuten.
    Einen Radweg gibt es nicht, wir haben eine Fahrgemeinschaft.
    Für uns ist es immer sehr spannend zu hören, dass die Bahn mit Zielen in Polen ausgebaut werden soll. Da müssen wir ja auch jeden Tag ganz dringend hin :-(( Danke für die Stilllegung von regionalen Strecken, haben wohl bei der Suche nach dem Flughafenstandort gestört, aber zur Arbeit fliegen geht auch nicht, denn ohne Auto kommen wir nicht zum BER und unser Chef weigert sich für uns eine Landebahn zu bauen.

  17. 11.

    Das ist ein Scheinargument, um den Preis hochzutreiben. Haben Sie die Zeit, regelmäßig mit Nahverkehrszügen "quer durch Deutschland" zu fahren, die an fast jeder Dorfstation halten? Ich glaube, Sie nutzen wahrscheinlich kein Deutschlandticket und verstehen es auch gar nicht. Bei so manchem Autofahrer scheint es mir eher eine Neiddebatte zu sein. Weil Menschen, die umweltfreundliche Verkehrsmittel wie die Bahn benutzen, das ganze für 58 Euro bekommen. Selber mit der Bahn fahren, wollen diese Kritiker aber gar nicht. Sondern nur den Preis möglichst steil nach oben treiben.

  18. 10.

    Das Hauptargument für das Deutschlandticket sind die unkomplizierten Modalitäten seiner Benutzung. Wer sich den vorherigen Zustand anschaut und den jetzigen Zustand für Diejenigen, die nur ab und zu mal in anderen Gegenden den Nahverkehr nutzen, herrscht zwischen Ausgangsort und Zielort ein ausgesprochener Tarifdschungel. Was in Berlin (oder Potsdam) für den Nahverkehr gilt, gilt für Essen o. Erfurt, für Frankfurt/Oder und Frankfurt am Main noch lange nicht.)

    Wer den ganzen Monat über sieben Mal pro Monat den Nahverkehr den ganzen Tag über nutzt, hat den Preis raus. Was in meinen Augen vorstellbar wäre, wäre eine Dreistufung des Angebots: jeweils 30, 50, 70 EUR für den städt. Nahverkehr, für zwei benachbarte Bundesländer u. für ganz Deutschland wäre m. E. ein akzeptabler Preis. Wichtig ist die Preisstabilität, mehr noch die Verlässlichkeit des Zugbetriebs. War mal relativ vollmundig von "Fahrplangarantie" die Rede, mutiert der Fahrplan oft genug zum unverbindl. Fahrtenangebot.

  19. 9.

    Was sind bitte 1,5 Milliarden Euro von Bund und Ländern für den ÖPNV in Deutschland im Gegensatz zu den ganzen Geldern, die der staat in Waffen, Bürokratie, Hilfen für andere Länder & Steuerverschwendung (Pkw-Maut, Masken, Nicht-verwendete Impfstoffe) investiert? Fast nix. Deutschland Investiert immer noch zu wenig in die Schiene. Ein billigeres Ticket ist ein Rabatt für die gegen die managementversäumnisse der BRD sowie deren deutsche bahn AG. Eine diätenerhöhung ist nie ein Problem für die ^^

  20. 8.

    Dass die CDU nicht sagt "wir streichen das 49 / 58 € Ticket" ist doch vor der Wahl klar - und dass die Bayern Sand in das Getriebe streuen ist ebenso klar.
    Mit der neuen Regierung wird es dann in 2025 entweder teurer, regional begrenzt oder abgeschafft - das ist doch jetzt schon abzusehen.
    Es gibt in Deutschland über 60 Verkehrsverbunde, die als "Resterampe" für Politiker oft sehr gut bezahlte Jobs bereit halten. Warum werden die nicht mal abgeschafft und zur DB zugeordnet. Hier könnte man Synergien nutzen, KI effektiv einsetzen und jede Menge Verwaltungsaufgaben sparen. Wird nicht kommen, weil: "Resterampe mit viel Kohle" und am eigenen Ast wird nicht gesägt (wie beim Beamten-Status)...

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