Zustimmung im Aufsichtsrat - VBB-Fahrpreise steigen zu Januar um 7,5 Prozent

Di 12.11.24 | 16:55 Uhr
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Symbolbild: Ein Bahnticket der Berliner Verkehrs-Betriebe spiegelt sich in Berlin vor einer U-Bahn in einer Fensterscheibe. (Quelle: dpa/Schulze)
Video: rbb24 Abendschau | 12.11.2024 | Dilek Üşük | Bild: dpa/Schulze

Die Fahrpreise im Öffentlichen Personennahverkehr werden ab 1. Januar angehoben. Der Aufsichtsrat des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg hat hierfür sein Okay gegeben.

Fahrgäste im öffentlichen Nahverkehr des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB) müssen ab Januar deutlich tiefer in die Tasche greifen. Die Tickets werden nach einer Entscheidung des Aufsichtsrats durchschnittlich um rund 7,5 Prozent teurer.

  • Eine Einzelfahrt im Berliner Stadtgebiet (Bereich AB) kostet dann beispielsweise 3,80 Euro - 30 Cent mehr als derzeit.
  • Die Vier-Fahrten-Karte (Bereich AB) wird demnach um 80 Cent teurer und kostet ab Januar 11,60 Euro.
  • Der Preis für die Tarifzone ABC, die auch das Berliner Umland einschließt, erhöht sich um 40 Cent auf 4,80 Euro.
  • Auch die meisten Zeit- und Abo-Karten werden teurer. Die VBB Umweltkarte für den Bereich AB kostet etwa ab Januar als Jahresabo 76,70 Euro im Monat statt wie bisher 71,40 Euro.

"Wie bereits berichtet, haben die Länder Berlin und Brandenburg darüber hinaus entschieden, den aktuellen Vertrag zum VBB-Abo Azubi im Jahr 2025 nicht mehr fortzuführen", hieß es außerdem vom VBB. Bestehende Abonnementverträge könnten noch bis zum Ende ihrer Gültigkeit genutzt werden.

Preiserhöhungen schon länger bekannt

Dass die Preise in dieser Höhe steigen sollen, war bereits seit Ende Oktober bekannt - der maßgebliche Beschluss des Aufsichtsrats stand aber noch aus. Fahrgastverbände kritisierten, dass umweltfreundliche Mobilität so unverhältnismäßig teurer werde. Zudem wurde der schlechte Zustand des Nahverkehrs moniert.

Parallel soll das Deutschlandticket vom kommenden Jahr an 58 Euro pro Monat kosten. Die Verkehrsminister der Länder verständigten sich auf eine Erhöhung um 9 Euro ab dem 1. Januar 2025.

Der VBB begründete die Tarifanpassung mit weiterhin hohen Kosten für Kraftstoffe, Personal und Investitionen im ÖPNV. Bei der Berechnung der Fahrpreise wird die Entwicklung der Lebenshaltungs-, Strom- und Kraftstoffpreise der vergangenen 60 Monate berücksichtigt.

Anfang 2024 waren die Preise im Schnitt um 6,7 Prozent gestiegen

Zuletzt waren die Fahrpreise im Verkehrsverbund zu Beginn dieses Jahres um durchschnittlich 6,7 Prozent angehoben worden. Ein Einzelfahrausweis für den Berliner Tarifbereich AB kostet seitdem 3,50 Euro. Bis Ende März 2023 lag der Preis noch bei 3,00 Euro. Die beliebte Vier-Fahrten-Karte kostet seit Jahresanfang 10,80 Euro, ein Plus von 80 Cent. Der Preis für den Einzelfahrausweis Berlin ABC erhöhte sich um 40 Cent auf 4,40 Euro.

Für einen Einzelfahrausweise AB in Potsdam sind seit dem Jahreswechsel 10 Cent mehr fällig, also 2,60 Euro. In Brandenburg an der Havel, Frankfurt Oder und Cottbus ging es um jeweils 20 Cent auf 2,30 Euro nach oben. Damals hatte der VBB die Preissprünge mit den weiterhin hohen Kosten für Kraftstoffe, das Personal und Investitionen begründet. Von der Preiserhöhung ausgenommen waren unter anderem das Berliner Sozialticket und das Schülerticket Potsdam AB.

Grafik: Erhöhung Ticketpreis - für Einzelfahrschein Berlin AB. (Quelle: rbb)

Sendung: rbb24 Abendschau, 12.11.2024, 19:35 Uhr

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117 Kommentare

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  1. 117.

    Sorry, mein Nickname war hier nicht vollständig, deswegen habe ich den Kommentar nochmal losgeschickt. Dieser Kommentar kann weg. Danke an die Redaktion.

  2. 116.

    Menschen sind in der Tat irrende Wesen. Jede/r und niemand ist frei davon. Entscheidend scheint mir eher, was die eingetretenden Folgen solcher Ablenkung, ggf. auch solchen Gedankenguts sind, dass sich die Welt nach dem eigenen Bilde zu richten habe.

    Wer mit mehr einer Tonne Gewicht durch die Straßen fährt, hat eine andere Art von Verantwortung als Jemand, der 10 kg + Körpergewicht zu bewältigen hat. Menschen, die den ÖPNV steuern, haben einen Personenbeförderungsschein, der ihnen diese besondere Verantwortung vergegenwärtigt. Im Grunde genommen bedürfte es innerhalb von Städten für alle nicht nur eines Führerscheins, sondern auch eines Verkehrs-Begegnungsscheins. Das sollte neben Autofahrenden m. E. auch für eine spezifische Kategorie von Rädern gelten, zumindest jene oberhalb von 7 Gängen.

  3. 115.

    "Wer Augen und Ohren offenhält, kommt gut durchs Leben."

    Das behaupten Sie wahrscheinlich auch nur solange, wie Ihnen selber noch nichts Gravierendes passiert ist, obwohl Sie sich so verhalten haben. Spätestens dann würden Sie anders über Ihre eigene Aussage denken. Nicht dass ich es Ihnen wünsche, beileibe nicht, aber spätestens dann würden Sie Ihre eigene Aussage anders beurteilen.

  4. 114.

    "Wer Augen und Ohren offenhält, kommt gut durchs Leben."

    Nach Ihrer Aussage dürfte es ja nie Unfallopfer geben, die dieses alles beherzigt haben und denen es trotzdem nicht geholfen hat. Ihre Aussage ist Wunschdenken, entspricht aber nicht der Realität, abgesehen davon, dass es nicht sehr empathisch gegenüber Angehörigen von Unfallopfern ist, die unverschuldet einen Angehörigen verloren haben oder dieser dabei zumindest schwer verletzt wurde.

  5. 113.

    "Wer Augen und Ohren offenhält, kommt gut durchs Leben."

    Nach Ihrer Aussage dürfte es ja nie Unfallopfer geben, die dieses alles beherzigt haben und denen es trotzdem nicht geholfen hat. Ihre Aussage ist Wunschdenken, entspricht aber nicht der Realität, abgesehen davon, dass es nicht sehr empathisch gegenüber Angehörigen von Unfallopfern ist, die unverschuldet einen Angehörigen verloren haben oder dieser dabei zumindest schwer verletzt wurde.

  6. 112.

    Mannometer, Im Haushalt sterben ist auch eine Option. Überall wird gestorben ob gewollt oder ungewollt. Das kann nicht nur der Autoverkehr. Wer Augen und Ohren offenhält, kommt gut durchs Leben. Aber es ist ja so, junge Leute haben Kopfhörer und Handys im Blick, leider nicht die Umgebung. Ältere sind seh und hörbehindert, gehbehindert. So kommen Unfälle zustande. Klar muss auch der Autofahrer nicht immer aufs Handy schauen oder irgendwas im Auto während der Fahrt rumkramen oder schminken.

  7. 111.

    Wie teuer wird das Berlin Ticket derzeit 29 €?

  8. 110.

    auch in der Kälte stehen und auf den Bus warten. Sie sollen gefälligst auch täglich gefrustet sein. Wie können sie denn nur das bequeme Auto nutzen, sie kleiner Umweltschlingel. :-)

  9. 109.

    Von einem normalen Fahrplan ist die BVG auf seeeeeeehr lange Zeit kilometerweit entfernt. Die Fahrzeugflotte ist in einem erbärmlichen Zustand. Personalprobleme gibt es en masse.

    Ja, da ist eine dermaßen saftige Preiserhöhung nach nur wenigen Monaten so was von gerechtfertigt.

    Eigentlich wäre es ein netter Zug, wenn Senat/BVG für die ganze Schwierigkeiten, die die Kundschaft ausgesetzt ist, ein kleines Schmankerl anbieten würde. Was weiß ich? Wenigstens eine vier-Sammelkarte umsonst oder so.

  10. 108.

    "das uns eingetrichtert wurde das dass Auto Wohlstand bedeutet und SUVs sind genau der Ausdruck davon" genau!!!
    Begann das mit dem "Eintrichtern" nicht sogar schon im Kindergarten, synchron zu Volksarmee und Partei?
    Wie es im Westen war kann ich nicht beurteilen.

  11. 107.

    Mit dem Auto kann ich
    - zu jeder Minute losfahren und nicht dann, wenn der Bus 1x in der Stunde kommt, auf dem Dorf kommt er nur 4x am Tag
    - direkt zum Ziel fahren, ohne umzusteigen
    - werde von niemandem belästigt, niemand spielt ein Instrument oder will mir was verkaufen
    - ich höre Musik, die ich will
    - es riecht angenehm
    - ich kann viel mitnehmen, der Kofferraum ist gross
    - es können mindestens 3 weitere Leute mitfahren, ohne dass weitere Kosten anfallen
    - Anhänger und

  12. 106.

    werden die Menschen selbst entscheiden, ob sie Auto fahren oder nicht. Ihre Kommentare gehen ausschliesslich Richtung wegwünschen. Weil sie in die Pedale strampeln, haben es andere gefälligst auch zu tun.

  13. 105.

    Zu der Grafik mit den Ticketpreisen wäre auch eine der Fahrgastzahlen, der Pünktlichkeit, der Investitionen, der Personal(Vorstands-)kosten schön.
    Kann da was nachgereicht werden?

  14. 104.

    "... viel Lebenszeit in Staus oder stop & go‘s frist & dann auch noch Umweltunfreundlich ist, einen so hohen Status hat…"
    stimmt nicht!
    Ich fahre meinen Tesla ausschließlich ausserhalb der Rushhoure = keine Staus!
    Und am Wochenende geht es mit dem Camaro Stunden auf die Autobahnen (ein Tipp, östlicher Berliner Ring ist meine geliebte Hausstrecke).
    Und der Spaß vergrößert sich, wenn ich mitbekomme was für Probleme es bei den Offis in Berlin/Brandenburg gibt.

  15. 103.

    Der Service im ÖPNV wird zusehends schlechter, aber der Preis wird um 7,5% erhöht, ist in diesem Land noch irgendwas nicht irre.....

  16. 102.

    Vor 3000 Jahren hätte man das über Schuhe gesagt, vor 300 Jahren über Pferdewagen. Es gibt Fortschritt und manche Lösungen für Mobilität sind irgendwas Lösungen von gestern.

  17. 101.

    Wünsche mir das Seniorenticket ABC zurück.

  18. 100.

    Tja, weil in der Vergangenheit alle Investitionen in die weitaus lukrativere Autoindustrie & nicht in den Öffentlichen Nahverkehr gingen. Ich verstehe auch nicht, warum ein so teures Produkt, was ab dem ersten Kauftag enormen Wertverlust erleidet, viel Lebenszeit in Staus oder stop & go‘s frist & dann auch noch Umweltunfreundlich ist, einen so hohen Status hat…
    Wenn die Öffis anständig ausgebaut sind, wird sich das vielleicht eines Tages ändern!

  19. 99.

    Puh! Also ich bin grundsätzlich für den Ausbau der Öffis, aber auf welcher Grundlage werden denn die Ticketpreise erhöht? Das System funktioniert ja eher schlecht als recht. Teilweise dürfte es billiger sein, mit dem Auto in die Stadt zu fahren und dieses dann (ohne Parkraumbewirtschaftung) dort zu parken. Orte gibt es ja noch genügend, wo das geht. Das kann und darf nicht sein. Der Platz ist viel zu wertvoll um ihn an die Blechkarawanen zu verschenken, denn dann ist am Ende auch trotzdem keiner glücklich. Vollgestopft hat halt nichts mit Bewegung zu tun…

  20. 98.

    Fragen Sie die Autolobby, schauen Sie einmal nach China wenn die Chinesen vom Rad auf Auto umsteigen wollen.

    Die Antwort ist jene das uns eingetrichtert wurde das dass Auto Wohlstand bedeutet und SUVs sind genau der Ausdruck davon. Die Frage ist nur Wohlstand auf welchen Kosten von wem, im ÖPNV zahlen die Kunden 50% der Kosten über die Fahrpreise. Die Autolobby zahlt nur einen Bruchteil der Kosten den Sie verursacht und fangen wir doch einmal an die Wahren Kosten auch auf die Aut0fahrer umzulegen. Da hört es auf währen ÖPNV Nutzer stetig zur Kasse gebeten werden, werden die Kosten für das Auto weiterhin verallgemeinert. Der Fakt ist übrigens Wissenschaftlich erwiesen und auch nicht verwunderlich in einem Autoland.

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