Konzertkritik | Umstrittener Roger Waters in Berlin - Wer nicht meiner Meinung ist, kann sich verpissen

Do 18.05.23 | 11:43 Uhr | Von Hendrik Schröder
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Roger Waters auf Konzert
Audio: rbb24 Inforadio | 18.05.23 | Hendrik Schröder | Bild: dpa

Viel wurde im Vorfeld diskutiert über den ehemaligen Pink Floyd Musiker. Ihm wird unter anderem ein latenter Antisemitismus vorgeworfen. Manche forderten sogar ein Verbot der Shows. Nun aber fand das erste der beiden in Berlin geplanten Konzerte statt. Von Hendrik Schröder

Vorweg: Es sollte in diesem Artikel eigentlich um die Musik gehen. Es war genug berichtet worden über Roger Waters' politische Umtriebe, sein seltsames Weltbild, seine unangenehmen Äußerungen.

Zeit, über die Musik zu sprechen. Aber man kann bei Roger Waters Werk und Haltung und Auftritt gar nicht voneinander trennen. Denn er selbst lässt das nicht zu. Noch bevor es losgeht, kommt seine Stimme aus den Lautsprechern, die übersetzt sagt: Gleich beginnt die Show und übrigens, solltet ihr zu den Leuten gehören, die zwar Pink Floyds Musik gut finden, aber Roger Waters politische Einstellung ablehnen, dann "fuck off and go to the bar".

Also: Verpisst euch und geht zur Bar. Wow. Gleich am Anfang alle Fans zu bepöbeln, die nicht exakt seiner Meinung sind. Das muss man erst mal bringen. Eigentlich will man jetzt sofort wieder gehen. Denn wer einigermaßen Interesse daran hat, die politische Weltlage differenziert zu beobachten, kann unmöglich Roger Waters' Meinung sein. Die geschätzt 10.000 in der nahezu ausverkauften Mercedes Benz Arena klatschen lauten Beifall. Oh.

Schöner Blick auf den Rücken des Musikers

Dann geht es aber los und natürlich ist es gigantisch. Die Bühne liegt wie ein eingeschlagener Komet in der Mitte, da wo sonst die Stehplätze sind. Die Zuschauer sitzen drumherum. So sind natürlich viel mehr Leute viel näher dran. Sehen aber viel weniger, als bei herkömmlichen Aufbauten.

Roger Waters wechselt die vier Hallenseiten durch, auf jeder hat er ein Mikro stehen, was zur Folge hat, dass er drei Viertel der Zeit mehr oder weniger mit dem Rücken zu einem steht. Ein seltsames Konzept. Seine vielköpfige Band verteilt sich gleichmäßig auf die Ecken der Bühne. So steht quasi jeder Musiker alleine und für sich. Dadurch entsteht überhaupt keine gemeinsame Energie, man hat gar nicht das Gefühl, eine Band zu sehen.

Erst ganz zum Schluss kommen all' die Gitarristen und Backgroundsängerinnen zusammen an einen Fleck. Als würden sie drei Stunden brauchen, sich endlich zu finden.

Die Videowand dominiert alles

Der Auftritt fühlt sich in weiten Teilen eher an, wie ein Videofilm mit Musikbegleitung. Denn über der Bühne hängt eine wirklich unfassbar riesige mehrteilige Videowand, die zu fast jedem Song Videoclips, animierte Filmchen, Bilder, Farben und nicht zuletzt politische Parolen zeigt und die alles, wirklich alles dominiert und zukleistert.

Irgendwann hat man viereckige Augen und ein kaputtes Gehirn von dieser visuellen Flut, weil man natürlich immer nur auf die Videowand glotzt und nicht auf den 20 Meter entfernten, mäßig attraktiven Rücken von Roger Waters.

Selbst zu einem so zarten Song wie "Wish you were here" laufen meterhohe Buchstaben und Bilder über die Leinwände und erklären die Entstehungsgeschichte des Songs und der Band Pink Floyd (aus der Sicht von Roger Waters) und ersticken allen Zauber der Musik mit Botschaften, Botschaften und Botschaften.

Zeitlos gute Songs und einfältige Botschaften

Derartiger Inszenierungsbombast wird selbstverständlich von Roger Waters erwartet und er liefert, aber eigentlich ist es schade, dass die Videotechnik so viel wichtiger ist, als alles andere. Denn Waters ist für seine Ende 70 echt fit, singt okay und turnt gut durch die Gegend, seine Band spielt so toll, als wären Pink Floyd nie aufgelöst worden.

Die vielen Pink Floyd Songs an diesem Abend wirken zeitlos gut, die fünf, sechs jüngeren Solo-Stücke reihen sich perfekt ein. Und doch dauert es fast zwei Stunden bis so etwas wie echte Stimmung aufkommt in der Halle. Bis die Leute aufstehen und aus sich herausgehen, singen und lachen.

Vielleicht liegt es aber auch am Dauerbombardement von einfältigen Botschaften, die man im Stakkato vor den Latz geknallt bekommt. Am Ende ist das hier ja doch viel mehr eine politische Gehirnwäsche als ein echtes Rockkonzert. Es geht gegen die USA. Unter anderem wird Ronald Reagan als Kriegsverbrecher dargestellt und Bilder und Videos von Krieg und Leid werden so geschickt ineinander montiert, dass der Eindruck entstehen kann, die USA und Israel seien für wirklich fast alles Leid auf der ganzen Welt verantwortlich, Russland wird nicht mal erwähnt. Es geht um Black Lives Matter, Menschenrechte, aber eigentlich vor allem gegen die USA.

Ist das lustig oder traurig?

Und es geht gegen den Kapitalismus. "Resist capitalism" steht auf der Videowand, Roger Waters reckt die Faust, die Leute jubeln. Auf einem Konzert, bei dem die billigsten Karten rund 90 Euro kosten und ein Mineralwasser 5,20 Euro ruft der Multimillionär Rockstar auf der Bühne zum Widerstand gegen den Kapitalismus auf.

Ist das jetzt lustig oder traurig? Es ist lächerlich.

Roger Waters gibt alles, um sein grandioses Werk als Künstler hinter ultraoffensiver, holzschnittartiger Politagitation zu verstecken. Das ist nicht neu, wirkt aber durch modernste Videotechnik noch geballter, noch aggressiver, noch unangenehmer.

Man fragt sich am Ende der fast drei Stunden Konzert, inklusive Pause, nur noch: Warum macht er das?

Sendung: rbb24 Inforadio, 18.05.23, 8:10 Uhr

Beitrag von Hendrik Schröder

55 Kommentare

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  1. 55.

    "Er ist der unumstrittene Meister der psychedelischen Rock-Gitarre!"
    David Gilmour spielt Progressive Rock mit massivem Blues-Einschlag.
    Derjenige der bei Pink Floyd Psychedelic Rock gespielt hat, war Syd Barrett auf der ersten und in Teilen zweiten Scheibe und diversen 60s Singles.
    "Piper..." und "Saucerful..." sind Psychedelic Urgesteine.
    Audio-Visuelle LSD Tripps live auf der Bühne sozusagen.
    Das spätere Progressive Rock Spektakel ist damit überhaupt nicht mehr zu vergleichen.
    Fantastisch, spektakulär, ab "Dark Side" massenkompatibel und nach "Animals" musikalisch mMn irrelevant.
    Sowohl Waters, als auch Gilmour halten sich live überwiegend an alte Floyd Stücke. Das hat seine Gründe. Gilmour ist dabei, bis auf ein paar familiär begründete Ukraine-Statements, unpolitisch.

  2. 54.

    Ich finde Waters‘ politische Ansichten meistens auch sehr grenzwertig. Sie sind aber offensichtlich auch nicht justiziabel. Eigentlich passt er mit seinem ständigen Moralisieren und seinerRechthaberei ganz gut zu uns Deutschen, oder? Man sollte ihn vielleicht eher wie eine Thomas Bernhard-Figur sehen und auch die Komik in seinem Verhalten sehen. Die Fuck-Off-Ansage am Anfang fand ich z. B. eher komisch als beleidigend. Gegenüber dem Publikum empfand ich RW als kommunikativer als zu PF-Zeiten.

  3. 52.

    Tolle Bühnenchoreo, toller Sound und - welch Wunder - tolle Musiker. Ein rundum gelungenes Konzert.
    Und nicht zu vergessen, das, was Roger Waters politisch zu sagen hat, ist deutlich inhaltsreicher und tiefgründiger als das, was die von uns feminin ausgerichtete und allzeit belehrende Aussenpolitik so von sich gibt.

  4. 51.

    Waters sagt von sich er ist kein Antisemit. Gilmour behauptet das Gegenteil.
    Keine Ahnung was stimmt, allerdings ist die Kritik an der schleichenden Land-Annexion in der Westbank berechtigt, wie übrigens der gesamte Umgang Netanjahu im Kontext der ultraorthodoxen Juden zur Palästinenserfrage nach dem feigen Mord an Jitzchak Rabin.

  5. 50.

    Ja zweifellos, aber wenn wir schon beim Aufzählen der Gitarristen sind, wären mir noch Jimmy Page und Ritchie Blackmore wichtig, ach ja und Eric Clapton nicht zu vergessen.

  6. 49.

    "[...] David Gilmour zählt nach Hendrix zu den besten Gitarristen aller Zeiten!
    Er ist der unumstrittene Meister der psychedelischen Rock-Gitarre!"

    Und im Gegensatz zu Waters funktioniert sein moralischer Kompass auch noch...

  7. 48.

    Völlig Richtig, Guter Kommentar! Das "Amused To Death" -Album von Roger fand ich noch gut, aber ansonsten haben Sie Recht: Alles nach 1977 kann man getrost vergessen, sowohl von Floyd als auch die Soloalben.

  8. 47.

    Wow, hier gibt es ja jede Menge Waters-Versteher. Musik ist Geschmacksache.
    Was Polly Samson schreibt, scheint nicht ganz aus der Luft gegriffen zu sein.
    David Gilmour zählt nach Hendrix zu den besten Gitarristen aller Zeiten!
    Er ist der unumstrittene Meister der psychedelischen Rock-Gitarre!

  9. 46.

    Waters hatte Pink Floyd dominiert und die Richtung festgelegt, für deren unvergleichliche Musik und Texte wir alle Pink Floyd lieben.
    Die Texte wurden erst durch Waters systemkritisch (Kapitalismus), politisch und das war in den 70iger Jahren auch dringend notwendig.
    Ich würde es mal so bezeichnen, Waters hat sich nicht politisch weiterentwickelt.

  10. 45.

    Das Konzert war verstörend, ich hatte keine Lust auf ein Missionieren und wollte nur ein gutes Konzert hören und sehen und das war es dann nicht. Es war unangenehm.

  11. 44.

    Schön, dass Ihnen der Kommentar gefallen hat. Und nur, weil Sie Künstler und Werk nicht voneinander trennen können, müssen Sie sich von Waters nicht vereinnahmen lassen. Ich bin übrigens auch mit der Musik von Pink Floyd aufgewachsen. Traurig, was aus Roger Waters geworden ist...

  12. 42.

    Der angelegte Maßstab an Roger Waters ist m. E. schon etwas merkwürdig: Dass Rockkonzerte nicht unbedingt Hochburg diplomatisch austarierter Ansagen sind, dürfte alle Hingehenden gewohnt sein. Verpisst Euch - gleich an wen das jeweils gerichtet ist - ist gewohnheitsmäßig Bestandteil. Warum also sollte das bei Roger Waters eine Beleidigung sein, während andere sich bei Fehlen dessen den Vorwurf des Langweilers einhandeln?

    Die Kritik hingegen, genau jenes technisch Hochgerüstete bis zum Exzess auszunutzen, was von seiner Entstehung her doch abgelehnt wird, sie sticht. Harald Ehlert hat sich durch das gesetzte Fortdauern von Treber-Existenzen einen sehr guten Wohlstand aufgebaut, den er sich durch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat bestätigen und genehmigen lassen. Roger Waters tiefe Ablehnung des Systems, was derartige überzüchtete technische Spielereien erst hervorgebracht hat, kann ich ihm so ganz abnehmen.

  13. 41.

    "R.Waters sollte sich an sein alten Kumpel D. Gilmore ein Beispiel nehmen u.sich anständig zurückziehen."
    David Gilmour (so schreibt er sich) hat sich ja auch nicht gerade anständig zurück gezogen. Bläst mit seiner Frau zusammen ins gleiche Horn wie Waters Kritiker. Und sein musikalischer Output ist auch ziemlich erbärmlich. Songs schreiben kann er nicht, das macht Polly, seine Gattin.
    Die letzten 3 Floyd Scheiben unter seiner Regie und sein letztes Solo Album spotten jeder Beschreibung. Fahrstuhlmusik ist aufregender.
    Als Floyd-Gitarrist und unter dem Pink Floyd Banner ordentlich Kasse machen ging aber noch...Das musikalische Vermächtnis bis Animals ist natürlich traumhaft. Heute ist man aber mit einer der vielen Floyd Cover Bands (z.B Australien Pink Floyd Show) viel besser bedient. Die sind zwar nicht innovativ aber im Vergleich zu Pink Floyd virtuos und offiziell unpolitisch. Das freut doch die Gemeinde.

  14. 40.

    Was für ein Humbug. Der Mann hat Ideale und eine politische Haltung, die vielen nicht passt. Dafür hat er gekämpft und wird es wohl bis zu seinem Tod tun, aufrecht, überzeugt, mutig und gegen den Strom. Früher wurde das sehr positiv bewertet. Heute wird alles und jeder diffamiert, wenns nicht ins gewünschte Bild passt. Gerne auch durch Geschlechts- und Altersdikriminierung.

  15. 38.

    Waters war schon als relativ junger Mann poltrig und hatte ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden. Der Zusammenhang mit dem Alter und dem Geschlecht gefällt mir nicht. Es ist ein billiges Klischee. Sicher gibt es andere Charaktere im fortgeschrittenen Alter, aber die waren auch schon vorher so, oftmals unbekümmert und unpolitisch.

  16. 37.

    Wat los , haben sie ne Mutter oder vielleicht ne Oma ?
    Also kruder geht's nicht.
    Musik ist nur gut wenn Sie es mögen ,Lächerlich .

  17. 36.

    Sehr einseitiger Artikel, hat mit Journalismus nicht viel zu tun.

  18. 35.

    Im Gegensatz zu Nick Mason, der ein wahrer Gentleman ist, kann der poltrige (#ismirdochallesscheißegal) Waters getrost als grumpy, old (fast 80), man (passt) bezeichnet werden.
    Waters tut nur das, was wir doch alle insgeheim machen wollen würden: er sagt ungefiltert was er denkt (und das ist manchmal ziemlicher Mumpitz).
    In jüngeren Jahren hätte er seine (durchaus berechtigte) Kritik am System noch musikalisch umgesetzt.
    Mit fast 80 benutzt er halt verstärkt Bilder und Worte.
    Passt!

  19. 34.

    Möchte noch bisschen was grundsätzlich Böses schreiben: Mich interessieren die Befindlichkeiten einer europäischen, einer Kulturbourgeoisie des Weltmarktes nicht. Die sitzen mit all ihrer Korrektheit, ihrer Aufgeschlossenheit, Offenheit und Buntheit, ihren kritischen Gesten und eingeübten Codes bis über den Hals in der Schei....
    Nichts von ihrem "Positionieren" ihren affektierten Gesten, ihrer im Schnitt belanglosen Kunstproduktion, hat - und das ist ja nur ein Beispiel - irgendetwas zur Lösung, Klärung oder auch nur zum Begriff des Palästinakonflikts beigetragen. Ob irgendein Metropolenhansel oder -gretel sich auf einem Account "Positioniert" hat nur eine Bedeutung im Geldmarkt, im Markt der Eitelkeiten. In den gesellschaftlichen, politischen, ökonomischen Verhältnissen vor Ort ändert es rein gar nichts. Mehr noch: Es ist Begleittheater im Vorhandenen und Bedingung für dessen Fortgang.
    Im Moment möchte man an Roger Waters behaupten, dass man selbst gegen Antisemitismus ist. Billig.

  20. 33.

    Sehr guter Kommentar. Ich gehöre noch zu denen die nicht nur das Doppel-Album“UMMAGUMMA“ regelrecht verinnerlicht und das Vergnügen hatten sie schon damals auch Live zu erleben. Aber der Höhepunkt war für mich ganz klar ein Konzert 1975 nahe San Francisco USA und ich mitten drin mit Freunden. „ Dark Side Of The Moon“. So eine bombastisch gute Performance vergesse ich nicht. Es war einfach großartig. Aber das ist schon lange her. R.Waters sollte sich an sein alten Kumpel D. Gilmore ein Beispiel nehmen u.sich anständig zurückziehen.

  21. 32.

    "Ihm wird unter anderem ein latenter Antisemitismus vorgeworfen."
    Aha. Unter anderem. Was ist denn das "Andere"?

    Und ist Roger Waters vielleicht nur einer, der auch nicht besonders differenziert über den Palästinakonflikt spricht. Sich aber weigert, in die umfassende Entsolidarisierung mit Palästinensern und palästinensischen Interessen einzustimmen? Diesem inzwischen kaum noch hinterfragten Reflex.
    Affekt, der die Intention des Mörders von Jitzchak Rabin erfüllt einerseits, Hamas und Islamischer Dschihad anderseits fett und mächtig macht. Was haben redliche Leute mit den rechtsreaktionären, ultrareligiösen Fanatikern der Hamas (etc.) oder der Kette der nicht weniger extremistischen Regierungen Israels zu tun? Wem nützen die? Wer macht sich da bitte "Antisemitismus" zur Beute, stellt sich selbst als Kämpfende gegen Antisemitismus vor - mit solcher Einseitigkeit und Blindheit gegenüber der politischen und gesellschaftlichen Wirklichkeit vor Ort?
    Das ist was mich anwidert.

  22. 31.

    Es gibt immer jemanden der es macht und der es mit sich machen läßt. Beide haben ein Problem mit sich!

  23. 30.

    Ich denke, er macht es aus Eigennutz. Die 70-80er Jahre sind Geschichte. Ewiggestrige können und wollen es nicht verstehen. “TIME“ Die Zeit ist vorbei, das Lied ist aus.
    Das Leben ist begrenzt und es geht für jeden in die gleiche Richtung.

  24. 29.

    Was ist daran crazy?
    Offenbar gab es das Publikum, das diesen Künstler hören möchte.
    Trotz Diffamierungs-Kampagne.
    Warum können junge Künstler nicht selbst ein Programm auf die Beine stellen, das alle hören wollen?
    Wenn junge Künstler sich mit einer Kunst beschäftigen, die selbst unter größten finanziellen Subventionen nur wenig Abnehmer findet, dann ist das doch nicht Roger Water sein Problem.
    Jeder Künstler kann doch eine Halle mieten - solange er genügend Fans hat.

  25. 28.

    Hammer war da und ich war begeistert.

  26. 27.

    Mit Meinungsfreiheit habt Ihrs wohl nicht so sehr.
    Und Israelkritik mit Antisemitismus gleichzusetzen ist schwachsinnig.
    Die derzeitige Regierung in Israel ist eindeutig rechtsgerichtet, der Hang zum Faschismus ist unübersehbar und nicht zu tolerieren. Es ist ein terroristisches Besatzerregime! Kein Deut besser als die Hamas! Dieses Regime gehört aud den Müllhaufen der Geschichte.
    Und somit finde ich Roger Waters Kritik als noch sehr gemäßigt.

  27. 26.

    Das war kein (sinnloser) Vergleich.
    Bin nur auf 2 völlig verschiedene Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Meinungen eingegangen.

  28. 25.

    Ich empfinde ihn nicht als grumpy old man und er hat auch gar keinen Grund dafür. Ich hätte nichts gegen ihn als Nachbarn. Warum auch? Es gab keine öffentliche Diskussion, sondern eine öffentliche Meinung, die in erster Linie von den Medien geprägt wurde, und die offensichtlich bei vielen Menschen ihre Wirkung (Meinungsbildung) nicht verfeht hat.

  29. 24.

    Ja, nicht jede Kritik an Israel und dessen Politik ist antisemitisch, zumal zu den Semiten eine ganze Reihe arabischer Völker gehörten. Aber so schafft man sich natürlich bequem jeden Ansatz berechtigter Kritik vom Halse. Das läuft in vielen Bereichen mittlerweile so. Man zieht etwas an den Haaren herbei und bringt es mit Nationslsozialismus, Rassismus, Putinfreundlichkeit, Umstürzlerei, Corona- oder Klimaleugnerei, Ausländerfeindlichleit in Verbindung und schon ist die Kritik in Angst erstickt.

  30. 23.

    "..."Widerstand gegen Kapitalismus " - ist im Falle von Multimillionär Waters NICHT lächerlich. Wie sagte schon O.Lafontaine "Eln Linker muss nicht arm sein, ein Linker muss gegen Armut sein "...."

    Sehe ich ähnlich. Herr Schröders Argument, vom "Multimillionär der zum Widerstand gegen den Kapitalismus aufruft" ist bizarr - Roger Waters ist doch kein Klosterbruder, es dient also nur der Erzeugung billiger Ablehnung. Nach dem Lesen des Artikels hatte ich unweigerlich den "Hammer March" im Kopf.

  31. 22.

    Warum soll ein Musiker nicht seine Meinung haben und diese kundtun? Muss es die richtige, die passende Meinung sein, damit die Leute es gut finden dürfen, so a la Grönemeyer und Tote Hosen? Und gegen Kapitalismus und die USA zu sein, ist doch wohl kein Verbrechen? Muss man gegen Russland sein? Wird die Meinung zukünftig von oben vorgegeben? Darf man noch abweichende Meinungen haben, auch wenn diese in Teilen abstrus oder vielleicht nur einfältig sind? Mir fehlt das argumentative Gegengewicht in der Berichterstattung über Roger Waters, auch und insbesondere in den ör Medien. Und offenbar war die Bude voll und keiner ist an die Bar gegangen. Vielleicht waren die Leute genau wegen dieser politischen Botschaften da.

  32. 21.

    Sehe ich ähnlich. Herr Schröders Argument, vom "Multimillionär der zum Widerstand gegen den Kapitalismus aufruft" ist bizarr - Roger Waters ist doch kein Klosterbruder, es dient also nur der Erzeugung billiger Ablehnung. Nach dem Lesen des Artikels hatte ich unweigerlich den "Hammer March" im Kopf.

  33. 20.

    Sie haben völlig Recht, da ist der Redaktion ein Fehler unterlaufen, der Originaltext hatte keine Anführungszeichen in der Überschrift. Aber wo Menschen arbeiten, passieren Fehler..man muss nicht sofort böse Absicht unterstellen. Danke

  34. 19.

    Lemmy hat sich über Jahrzehnte klar gegen und Rassisten und Nazis positioniert, auch deswegen waren Vorwürfe dieser Art Unsinn. Roger Waters tut nichts entsprechendes, sondern offenbart in beinahe jedem Interview seinen einfältigen und einseitigen Antiimperialismus, der auch immer wieder in Verschwörungserzählungen reinragt.
    Ein sinnloser Vergleich.

  35. 18.

    Die Berichterstattung über Waters war nie sauber. Immer wird das fliegende Schwein nur mit dem Davidstern in Verbindung gebracht. Das Symbole aller Weltreligionen auf dem Schwein waren, wurde immer unter den Tisch fallen gelassen. Ist ja auch einfacher und reisserischer, die offensichtliche Kritik an allen Religionen ausschließlich auf die Jüdische zu reduzieren.
    Knallt halt einfach besser und stützt die konstruierten Vorurteile bezüglich Waters.
    Kritik an Israel ist kein Antisemitismus, Kritik am Kapitalismus auch nicht!
    Der mittlerweile ungehemmte Empörungsjournalismus wird und ist gefährlich.
    Er untergräbt die Glaubwürdigkeit der vierten Gewalt und führt sich damit auf Sicht ad absurdum.

  36. 17.

    Ich gehöre tatsächlich zu denen, die in der Jugend vom Album "The Wall" geprägt wurden und es noch heute für eines der großartigsten Konzeptalben der Rockgeschichte halten. Dieses Album Pink Floyds trug ja in besonderem Maße den Stempel von Roger Waters. Dennoch würde ich heute keinesfalls mehr ein Konzert dieses im Alter böse gewordenen Egozentrikers mehr besuchen. Man wünscht sich von Menschen mit so viel Lebenserfahrung schon eine etwas differenziertere Sicht auf die Welt. Wenn diese aber schon nicht gegeben ist, dann wenigstens den Verzicht auf Beleidigungen eines Teils des eigenen Publikums und auch auf grobschlächtige Propaganda. Würde mir definitiv auch den Konzertgenuss verderben, weil ich mein Gehirn nicht an der Garderobe abgebe.

  37. 16.

    Vielleicht hätte der rbb mal die Zuschauer live interviewt, wie es ihnen gefallen hat.
    Einfach befragen - ohne politisches Urteil.
    Klar ist es nicht schön, Leuten zu sagen, dass sie sich verpissen sollen.
    Immerhin hatten die Zuschauer die Wahl, ob sie sich verpissen wollen oder nicht.
    Ungeimpfte hatten diese Wahl nicht.
    Aber heutzutage wird ja jeder Künstler mit anderen Weltanschauungen kritisiert.

  38. 15.

    Bin mit Pink Floyd groß geworden und mit der Musik. Kommentar zum Auftritt ist objektiv. Kann leider Person und musikalische Leistung nicht trennen. Würde mich von solchen Personen und deren Auffassung nicht vereinnahmen lassen. Es gehört aber zur Freiheit in diesem Land, dies trotzdem zu tun.

  39. 14.

    So ist das halt mit Rockopas. Gleiche message anderer Lebensstil = nicht mehr glaubhaft. Ich versuche schon jahrelang Menschen in meinem Umfeld klarzumachen dass die alten weißen Männer die jetzt die Rebellen spielen den jungen Künstlern und Bands nur die Ressourcen wegnehmen die diese benötigen würden. Aber nein,ves gibt einfach zu viele Leute die für ein bißchen Retrospektive mal hunderte von Euros ausgeben und sich dann gut fühlen. Crazy....

  40. 13.

    Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.

  41. 12.

    Die Toten Hosen und Grönemeyer sind keine Millionäre? Die dürfen ihre woken Botschaften zur Freude der Journalisten verbreiten und werden natürlich dafür hofiert. Menschen mit abweichenden Meinungen und Haltung findet man in Deutschland sehr selten. Vielleicht Dieter Nuhr oder Boris Palmer. Wird schon schwer...und die Artikel über den Musiker gleichen sich wie ein Ei den anderen . ..Alle die gleiche Meinung?!

  42. 11.

    Die Überschrift als Zitat, ist journalistisch nicht sauber. Clickbait from Hell. Wenn ihr das so interpretieren wollt, gerne. Auf der Videowand stand das wörtlich so nicht.

  43. 10.

    "Warum macht er das?"
    Nicht die Aufgabe der Zuschauer, das herauszufinden. Er wird's schon wissen.
    Solche "Konzertkritik kommt heraus, wenn man
    1. generell keinen Bock auf Musik hat oder
    2. Musik nicht genießen kann oder
    3. lieber Punk hört oder
    4. mit Geld gezwungen wurde dahin zu gehen
    5. dort war, um die vorher gebildete Meinung bestätigen zu lassen.
    Lemmy (RIP)von Motörhead (eine meiner Helden), der das, nach Schröders Meinung, beste Stück Rock & Roll überhaupt, geschrieben hat, war übrigens eifriger Sammler von Nazi- und WK II Utensilien.
    Ihm würde niemals jemand nachsagen, rechter Gesinnung oder Antisemit zu sein.
    Bei Waters weiß man, was einen erwartet. Wer es nicht mag oder mit seinem Gewissen vereinbaren kann und trotzdem hingeht, dem ist nicht mehr zu helfen. Sorry. Auf solche Kritik gebe ich nichts.
    Heiße Luft.

  44. 9.

    Nicht jede Israelkritik ist Antisemitismus. Aber so ist das in dem freiheitlichsten und demokratischsten Deutschland.

    https://www.theguardian.com/news/2023/apr/24/un-ihra-antisemitism-definition-israel-criticism

    Weicht man von der vorgegebenen Meinung ab wird es eng. Konzert- und Vortragsverbote, Strafanzeigen etc. pp. sind die Folge. Es gibt immer "einen", der nörgelt.

    Als in der Pandemie die ersten Kritiker aufstanden, war es das gleiche. Menschen mit Schaum vor dem Mund hatten nichts besseres zu tun, als alles in den Dreck zu ziehen und heute? Keiner wars gewesen.

  45. 8.

    Selten so einen Blödsinn gelesen

  46. 7.

    Bitte in Zukunft nur Konzertkritiken ohne 'umstritten' vor dem Künstlernamen.
    Danke.

  47. 6.

    Roger Waters und Politik sind seit je her untrennbar verbunden. Fast alle seine Texte sind auch politisch. Kunst und Künstler sind in diesem Fall nicht trennbar. In welchem Verhältnis sie zueinander stehen, davon zeugen die riesigen Videoleinwände, gegenüber denen die dazu noch in schwarz gekleidete Band geradezu unauffällig wirkte. Insofern ja, wer den politischen Roger Waters nicht mag, soll gehen. Nur die Musik gibt es nicht. Und ich denke, dass ist es, was er mit dem umstrittenen Satz, der zu Anfang eingespielt wurde, sagen wollte. Dass er verlangt mit ihm einer Meinung zu sein, konnte ich persönlich diesem Satz nicht entnehmen.

  48. 5.

    Ich habe eine Karte für das Konzert geschenkt bekommen. Insofern hält sich mein Ärger in Grenzen. Zumindest aus monetärer Sicht.
    Musikalisch, wie erwartet erste Klasse.
    Die im Artikel beschriebenen Botschaften hatten ihre Wirkung. NIE WIEDER ROGER WATERS!! Es ist eine Zumutung, das ein reicher Mensch dermaßen gegen die freie Welt und den Kapitalismus agiert, selbst aber ein Paradebeispiel dafür ist. Spendenaktivität für soziale Zwecke z.B. von Rogers=0€.
    Ergo:
    Pink Floyd ja- Waters nie wieder!

  49. 4.

    Es gibt vielleicht wirklich Fans die nur wegen der Musik hingehen aber seine politische Meinung nicht teilen und daher lassen die Äußerungen dieses Herrn sich zu verpissen ein weiteres mal tief blicken . Ich finde auch nicht alles gut was in den USA geschieht oder früher geschehen ist aber ich sehe negative Entwicklungen eben nicht nur in den USA sondern in vielen Regionen der Welt und selbstverständlich auch in Russland . Außerdem wirkt es immer lächerlich wenn man über den Kapitalismus mit all seinen positiven aber auch negativen Begleiterscheinungen herzieht aber selbst davon davon ganz gut lebt . Leider gibt es von dieser Sorte Menschen viel zu viele auf dieser Welt und das immer öfter auch bis in höchste Ämter .

  50. 3.

    Vielen Dank an Hendrik Schröder für diesen Bericht. Bestätigt leider meinen Anfangsverdacht.

  51. 2.

    Roger polarisiert. Wie so viele andere auch. Na und! Ansonsten ein typisches Waters Konzert. Ohne große Skandale. Da werden aber einige sehr enttäuscht sein...Eins noch: "Widerstand gegen Kapitalismus " - ist im Falle von Multimillionär Waters NICHT lächerlich. Wie sagte schon O.Lafontaine "Eln Linker muss nicht arm sein, ein Linker muss gegen Armut sein ".

  52. 1.

    Um die Frage zu beantworten: weil er es kann.
    Ja, Roger Waters ist ein 'grumpy old man' den ich nicht zum Nachbarn haben wollen würde.
    Ja, seine Kapitalismus-Kritik ist lächerlich, ja, seine BDS Unterstützung ist falsch, ja er ist für den Bruch bei Pink Floyd verantwortlich.
    Reicht das, um einen Auftritt zu verbieten?
    NEIN!
    Jeder der eine Karte kauft weiß dank der öffentlichen Diskussion was ihn erwartet.
    Vielleicht hätten sie einfach nur den wirklich sensationellen Auftritt genießen sollen.

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