#musikistkeinhobby | Rapperin Yetundey - "Dann mache ich als schwarze Rapperin eben die Drogendealerin"

Yetundey liebt das Spiel mit den Klischees. Und kennt als schwarze Sächsin mit Wahlheimat Berlin eine Menge davon. Lustig und überdreht kann ihre Musik sein, aber auch düster und unbequem. Von Hendrik Schröder und Christoph Schrag
In der neuen rbb|24-Reihe #musikistkeinhobby treffen Hendrik Schröder und Christoph Schrag jede Woche Musiker:innen aus der Region, die gerade auf dem Sprung nach oben sind und eine besondere Geschichte zu erzählen haben.
Ich bin Rapperin und Sängerin und mache humoristische Satire.
Mit dem Schreiben von Texten und Songs habe ich schon mit 14 angefangen, erst am Klavier, dann aber langsam auch am Computer. Autodidaktin bin ich gar nicht, ich brauche immer Lehrer und Lehrerinnen, Leute von denen ich lernen kann. Eigentlich komme ich aus Leipzig, geboren bin ich Wernsdorf, so ein kleines sächsisches Kaff. Das war eigentlich cool, in der Nachwendezeit in Leipzig aufzuwachsen. Es gab noch ziemlich viel Gemeinschaftsgefühl, so was familiäres, ich hab an meine Kindheit und Jugend nur gute Erinnerungen. Ich kann mich auch nicht erinnern, in meiner Jugend in Leipzig Ausgrenzung oder Rassismus wegen meiner Hautfarbe erlebt habe, das war schon alles ok. Mein Vater hat übrigens eine interessante Geschichte, der ist in Leipzig geboren, weil mein Opa in der DDR studiert und gearbeitet hat. Seine Eltern kamen aus Nigeria. Dann sind sie irgendwann zurück und später ist mein Vater dann wieder nach Sachsen und hat sich da als Arzt niedergelassen. Mit meiner Mutter, die ist Französin.
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"Mit 25 noch nichts geschafft"
Meine Eltern haben mich immer bei allem total supported, ohne die wäre ich schon vor Jahren tot umgekippt. Die sind bei jeder Videoproduktion dabei, mein Dad hilft mir bei den Kostümen, alles mögliche. Irgendwann hatte ich mal so Panikattacken und dachte, oh Gott, ich bin jetzt 25 und hab noch nichts geschafft, wo geht das hin? Und mein Dad war immer so: Keine Sorge, so ist das Business, das braucht alles seine Zeit, arbeite einfach weiter daran. Mein Dad hatte früher in Nigeria selbst eine Band, die waren auch erst mal erfolgreich und kurz vorm Durchbruch. Dann hat sich die Band aber aufgelöst und jetzt hilft er mir vielleicht zu Ende zu bringen, was er angefangen hat, vielleicht kann man es so sehen. Das ist halt echt ein schwerer Job, Musik machen, man muss wahnsinnig viel arbeiten und meine Eltern sehen das auch. Mit meiner Mutter hatte ich früher einen Deal: ich durfte alles machen, so lange die Schule läuft.
Privileg Privatuni
Nach dem Abitur in Leipzig hatte ich mich an verschiedenen Unis beworben, für Schauspiel, Musik und Produktion. Ich hatte da ein Jahr Zeit nach dem Abi und habe gemerkt, dass Musik das beste für mich ist, weil es am vielseitigsten ist. Nach Berlin bin ich dann zum Musikstudium am BIMM Institut. Das ist eine Privatschule. Ehrlich gesagt kann ich im Nachhinein das Studium an einer Privatuni nicht empfehlen. Die brauchen halt nicht unbedingt Qualität, die brauchen Leute, die zahlen. Was natürlich schade ist. Also akademisch war ich da schon ein bisschen unterfordert, aber meine Kommilitonen waren mega. Viele von denen kenne ich auch heute noch. Auch für Kontakte und Jobs hat mir das was genützt, aber ich weiß nicht, ob es das Geld wert war. Das war ein totales Privileg dass meine Eltern das bezahlt haben, da bin ich sehr dankbar.

Für die, die es verstehen
Mittlerweile würde ich mich beschreiben als eine schwarze, Hip Hop tanzende Nina Hagen mit Satireelementen. Hip Hop ist für mich auch mehr als eine Musikrichtung, das ist eine ganze Kultur, das hat natürlich auch mit Tanz zu tun - und es gibt so viele Stile, ich kann mich nicht auf einen festlegen. Ich glaube mit meiner Identität als Künstlerin können sich viele identifizieren. Also dass man multikulturell aufwächst, dass eben ein Elternteil einen anderen Hintergrund hat. Und ich liebe halt Klischees, gerade als gebürtige Sächsin lernst Du mit Klischees zu spielen. Oder mit den Klischees, die Dir als Schwarze zugeschrieben werden. Dann spiele ich halt in meinen Songs mit den Klischees der Drogendealerin, das ist Sarkasmus, natürlich promote ich persönlich keinen Drogengebrauch, aber die, die es verstehen, sehen den Sarkasmus darin.
Denken und fühlen in Playlisten
Ich versuche halt Geschichten zu erzählen, das ist mein Stil, und dann in diese Rollen reinzuschlüpfen, in die Rolle der Diva oder die der Drogenbaronin, oder der Obdachlosen, die im Bus lebt. Und ich versuche dann eben Musik für diese verschiedenen Momente im Leben zu machen.
Ich höre ja auch selbst in verschiedenen Stimmungslagen verschiedene Musik. Beim Duschen höre ich andere Musik als wenn ich mich mit meinen Freunden zum Vorglühen treffe. So ein bisschen ist das vielleicht eine Art Playlist Denken. Im Sommer bringe ich schon wieder die nächste EP mit Tracks raus, gemastert ist sie schon.
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