Gleich drei große Kommunen in Ostbrandenburg feiern am Wochenende ihre Stadtfeste. Dazu werden im Barnim sowohl in Bernau als auch in Eberswalde und in Prenzlau (Uckermark) mehrere Tausend Menschen erwartet.

So beginnt in Eberswalde bereits am Freitag das sogenannte Waldstadt-Festival. Dieses wurde bis dato als "Stadtfest Fine" gefeiert und solle nun bis Sonntag mit neuem Namen und Konzept aufwarten, heißt es von den Veranstaltern.

Ehrenamtliche, Vereine, Freiwillige und die Stadtverwaltung haben das Programm gemeinsam gestaltet. Auf fünf Bühnen über die gesamte Innenstadt gebe es Kultur bis in die Nacht, sagte Bürgermeister Götz Herrmann (parteilos). "Wir wollten eben, dass das Festgebiet komplett bespielt wird."

Dort soll es unter anderem Musik, Straßenkunst und Comedy zu sehen geben. Es spielt unter anderem Tristan Brusch, aber auch das Eberswalder Konzertorchester oder eine mobile Brass-Band. Diese ziehe am Vormittag durch die Stadt, kündigte Kulturamtsleiter Norman Reichelt an. "Die verschiedenen Orte, ob das jetzt der Weidendamm, im Finowkanal oder innerhalb des Marktplatzes ist, es findet überall etwas Besonderes statt."

Zuvor sollen mehr als 40 Kinder und Jugendliche ein Theaterstück aufführen. Zu sehen seien historische Figuren wie der Schuhmacher und andere Handwerker, führt Norman Reichelt fort. "Es werden ein Schneider oder ein Bäcker mit dabei sein, die zum Beispiel eine Marktplatz-Szene wie aus dem Mittelalter darstellen, weil der Marktplatz immer eine wesentliche Rolle gespielt hat."

Auch beim Stadtfest spielt der Marktplatz der 770 Jahre alten Stadt Eberswalde eine zentrale Rolle. Das Festival beginnt am Freitag unter anderem mit der sogenannten Schuppen-Disco, sagt Bürgermeister Herrmann. Ihm zufolge legen dort DJs auf, die mit der Stadt verbunden sind.

Die Stadtverwaltung weist Anwohner und Gäste darauf hin, dass aufgrund der Feierlichkeiten über das gesamte Wochenende mit Verkehrseinschränkungen in der Innenstadt zu rechnen ist.

In Bernau steht die 31. Auflage des Hussitenfestes an. Mit der dreitägigen Feier erinnern die Bernauer an die erfolgreiche Abwehr der Hussiten im Jahre 1432. Den böhmischen Kriegern gelang es damals nicht, die Stadt einzunehmen.

Noch ist Bernau der Sprung zurück ins Mittelalter nicht großartig anzumerken. Doch versteckt im Stadtpark sind schon die ersten mittelalterlichen Gestalten in ihren Lagern zu entdecken. Spätestens am Samstagvormittag soll sich die Szenerie aber verändern, wenn Bernau zum großen Festumzug durch die Innenstadt rufe, sagt Stadtsprecherin Nancy Kersten-Köhn. "Wer möchte, kommt natürlich im Kostüm. Da gibt es sehr viele Bernauerinnen und Bernau, die tatsächlich ihre normale Alltagskleidung in den Schrank hängen und ein Kostüm herausholen. Alle, die sich am Hussitenfest beteiligen, können sich am Museum an unserem Kostümfundus und erhalten dort ihre Kostüme, um sich ins Festgetümmel zu stützen."

Die Auswahl im Museum sei groß, denn die Stadt habe sich vor Jahren einen Kostümfundus zugelegt, so Kersten-Köhn. Die besten Stücke seien aber schon vergeben. Bürgermeister Andre Stahl (Linke) will sich, wie er sagt, in ein türkises Cape hüllen, ein Käppi aufsetzen und einen Adligen aus der Stauferzeit geben.

Am Sonntag soll es auf dem Stadtfest handfester zugehen. Dann steht die Nachstellung der großen Abwehrschlacht von 1432 mit fachkundigen Statisten auf dem Plan - Kanonendonner inklusive. Bürgermeister Stahl verspricht aber: "Blutig wird es in aller Regel nicht. Die Schaukämpfe, wie Reiterkämpfe, Vorführungen von Fechtduellen, finden aber die ganze Zeit über statt. Das wird eher unterhaltsam." Gäste, die sich weniger für die Historie interessieren, können dann stattdessen auf den Rummel mit neuzeitlichen Fahrschäften und Ständen besuchen.

Auch in der Innenstadt von Prenzlau laufen am Freitag noch die letzten Vorbereitungen. Dort beginnt das Stadtfest am Samstag. Die Bühnen stehen und die Zugangsstraßen zur Rummel- und Partymeile sind mittlerweile gesperrt, sagt Citymanagerin Susanne Ramm. "Wir haben viele regionale und überregionale Künstler."

Nach einem musikalischen Auftakt am Vormittag soll die Begrüßung durch den Bürgermeister Hendrik Sommer (parteilos) und die Schwanenkönigin erfolgen. Daran schließt sich den Angaben zufolge das Kulturprogramm mit Live-Musik, Show und Krönung der neuen Schwanenkönigin an. Erwartet werden beispielsweise Gäste aus den Prenzlauer Partnerkommunen.

"Das sind unter anderem eine Schalmeien-Kapelle", sagte Ramm. "Dann haben wir aus Uster in der Schweiz Alphornbläser." Zudem präsentieren sich Sportgruppen und Vereine, etwa die ortsansässigen Karnevalisten.

Sendung: Antenne Brandenburg, 31.05.2024, 14:10 Uhr