Kinderkuren - Gewalt an verschickten Kindern - wer übernimmt Verantwortung dafür?

Do 04.05.23 | 07:14 Uhr | Von Anna Bordel
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Archivbild:"Verschickungskinder" sitzen 1954 mit einer Betreuerin an einem gedeckten Kaffeetisch.(Quelle:dpa/C.Sandig)
Bild: dpa/C.Sandig

Krankenkassen und Politik sehen sich gegenseitig dafür zuständig, dass Kindern während Kuren vermutlich millionenfach Gewalt angetan wurde. Eine Kasse machte nun den Anfang und stellt sich ihrer Vergangenheit. Von Anna Bordel

  • DAK-Gesundheit hat in einer Studie die Vergangenheit der Krankenkasse mit Kinderkuren in der Zeit der 1950er bis in die 1990er Jahre untersucht
  • Krankenkassen in Berlin und Brandenburg leisten noch keine Aufklärungsarbeit
  • Landes- und Bundespolitik sehen sich gegenseitig in der Verantwortung

Dass es ihm so nah gehen würde, diese Geschichte zu erzählen, hätte Harald Blank nicht gedacht. Er sitzt in seiner Wohnung in Reinickendorf und weint, ein Mann von 62 Jahren. Als Kind wurde er zur Kur nach Bad Salzdetfurth in Niedersachsen geschickt, damals war er acht Jahre alt. An viel erinnert er sich nicht, aber an diese eine Episode noch ganz genau, wie er einem rbb-Reporter erzählt.

Eine der Erzieherinnen machte mitten in der Nacht das Licht im Kinderschlafsaal an, alle wachten auf. Sie schlug die Bettdecke von Harald Blank zur Seite, er hatte ins Bett gemacht. Die anderen Kinder, so erzählt er es, haben sich genommen, was sie zu fassen kriegten - Hosenträger, Kissen, irgendwas - und begannen auf den Achtjährigen einzuprügeln. Das ist der Moment in dem Blank beim Erzählen die Stimme versagt.

DAK stellt Studie vor

Mit dem, was er erlebt hat, ist er nicht allein. Mittlerweile gilt es als gesichert, dass Kinder in Verschickungsheimen in ganz Deutschland misshandelt wurden. Wer dafür heute die Verantwortung trägt und wer für die Aufklärung, dessen, was und in welchem Umfang passiert ist, zuständig ist, ist noch nicht geklärt. Einige Krankenkassen sind zwar offen für das Thema, warten aber auf ein klares Signal der Politik, um mit der Aufarbeitung zu beginnen.

Die Krankenkasse DAK-Gesundheit hat einen Anfang gemacht und eine Forschungsstudie zu dem schwarzen Ausschnitt der eigenen Geschichte zwischen den 1950er und 1990er Jahren in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse zeigen Alltagsstrukturen durchdrungen von Gewalt, die weit in die deutsche Geschichte zurückreichen.

Psychische und körperliche Gewalt in Kurheimen

Öffentliche Demütigungen, Bestrafung durch Einsperren oder Ohrfeigen, Trennung von Geschwistern und Freunden, kollektive Toilettenbesuche, nächtliche Toilettenverbote, Zensur der Briefe nach Hause, willkürliche Verabreichung von Medikamenten, sexueller Missbrauch - die Liste der Missstände in deutschen Kinderkurheimen, die durch viele Zeitzeugenberichte bestätigt sind, ist lang. In Foren meldeten sich in den letzten Jahren Zehntausende Betroffene zu Wort und erzählten ihre Geschichte - viele berichten von lebenslangen Traumata.

Bis zu zehn Millionen Kinder sollen hauptsächlich zwischen 1950 und 1980 in sogenannte Kinderkuren verschickt worden sein. Wahrscheinlich ist aber, dass die wirkliche Zahl deutlich höher liegt und es die Kuren auch noch bis Ende der 80er Jahre gegeben hat, wie aus Erfahrungsberichten einiger Betroffener hervorgeht.

Krankenkassen als Geldgeber für Kuren

Dass einem Kind eine Kur "gut tun" würde, hat meist der Hausarzt beschlossen. Gezahlt haben dafür dann die Krankenkassen – millionenfach. Ende April präsentierte die DAK-Gesundheit eine selbst in Auftrag gegebene Studie zu "Verschickungskindern". Demnach wurden etwa 450.000 Kinder mit der DAK auf Kur geschickt. Wie viele davon Schlimmes erlebt haben, lasse sich nicht rückblickend feststellen, so der mit der Forschungsarbeit beauftragte Historiker Hans-Walter Schmuhl. Um an der Studie teilzunehmen, hätten sich rund 100 Betroffene bei der DAK gemeldet.

Gesichert sei allerdings, dass es sich um Gewalt handele, die von der gesamten Struktur ausgegangen sei, anhand der alle Heime aufgebaut waren. Eine Struktur, die auf Erziehungsideen basiere, die bis in die Zeit vor 1945 zurückreichen, wie DAK-Vorstandschef Andreas Storm erklärte. Kinderkurheime hat es ihm zufolge schon seit 1921 gegeben. Manche Erziehungsmaßnahmen, die heute als gewaltsam gelten, seien damals nicht strafbar gewesen, so Schmuhl. Körperliche Bestrafung als Erziehungsmaßnahme beispielsweise ist erst seit dem Jahr 2000 strafbar. Andere Vorfälle wie sexueller Missbrauch waren auch damals schon im Strafgesetzbuch verankert.

Erfahrungsberichte als Quellen für Forschung

Detailliert zu erforschen, wie die Gewalt in den Alltag der Heime verflochten war, ist Jahrzehnte später schwer. Die Krankenakten müssen per Gesetz nach zehn Jahren vernichtet werden. Schriftstücke über das Geschehen in den Heimen ist kaum erhalten.

Was als verlässlichsten Quelle bleibt, sind die Erzählungen von Betroffenen. Und die öffnen sich immer mehr. So wie Harald Blank, der selbst seinen Kindern und Freunden erst kürzlich von dem Erlebten erzählt hat. Manche, wie Blank, haben Traumatisches fürs Leben erfahren, manche haben Gewaltsames nur beobachtet, aber nicht selbst erfahren, wieder andere erinnern sich an nur Gutes.

Es geht nicht nur um das, was war, es geht auch darum, was sein soll. "Sowas darf nicht noch einmal passiere", so Vorstandchef Storm. Ob Betroffene Entschädigungen erhalten sollen, müsse geklärt werden. Soweit irgend möglich müsse aufgeklärt werden, was passiert ist. Auch damit Ähnliches sich nicht wiederholt. Nicht alle Krankenkassen engagieren sich derart, um sich der eigenen Vergangenheit zu stellen wie die DAK.

Zuständigkeit nicht geklärt

Auch regional gibt es Unterschiede dazu, wie weit die Aufklärung vorangeschritten ist. In Baden Württemberg und Nordrhein-Westfalen befassen sich Krankenkassen und Landespolitik seit Jahren damit. In Berlin und Brandenburg ist bislang eher wenig geschehen. Eine Sprecherin des Landesverbandes der Ersatzkassen Berlin/Brandenburg antwortet auf die Frage, inwiefern sich Krankenkassen in der Region mit "Verschickungskindern" befassen mit einer Gegenfrage: Wieso sollten sie?

Ein Sprecher der AOK Nordost sagt dazu, man sei schon bereit, in diverse Archive zu gehen, um einen Beitrag bei der Aufklärung zu leisten. Nur eben nicht auf eigene Initiative hin. Anschieben müsse das schon die Politik.

Bei der Frage zur Verantwortung, zeigen viele Akteure mit dem Finger auf andere: einige Krankenkassen sagen, die Politik müssen eine Aufklärungsbewegung starten. Der Berliner Senat sagte, die Krankenkassen und die Bundespolitik stünden in der Verantwortung. Das Bundesfamilienministerium sagt auf Nachfrage: "Den beteiligten Ressorts ist sehr daran gelegen, dass die wichtige Aufarbeitung der von ehemaligen 'Verschickungskindern' berichteten Geschehnisse gewährleistet wird". Man sei dafür im Austausch mit Ländern und Kommunen.

Schwierig Täter zu benennen

Im Fall der DDR kommt noch eine weitere Schwierigkeit hinzu. Die damalige Sozialversicherung, die damalige staatliche Krankenversicherung, gibt es nicht. Rechtsnachfolger sind die zuständigen bundesdeutschen Träger geworden, wo wir wieder bei den gesetzlichen Krankenkassen wären.

Wer den Startschuss unter den Akteuren zu einer gemeinsamen Aufarbeitung gibt und ob der überhaupt kommen wird, ist ungewiss. Und auch, ob dies Betroffene wie Harald Blank erlöst. Hinter der Frage, wer verantwortlich ist, verbirgt sich auch die Frage nach den Tätern. Für Historiker Schmuhl sind das nicht einzelne Personen, sondern das System, in dem militärische Umgangsformen verankert waren. Für Harald Blank schon. "Die Kinder, die auf mich eingedroschen haben, die waren ja selbst noch Kinder", sagt er. Ihnen hätte er heute nichts zu sagen. Aber dem Personal schon. Von den Erzieherinnen hätte er sich mehr Mitgefühl gewünscht damals.

Sendung: rbb24 Abendschau, 26.04.2023, 19:30 Uhr

Beitrag von Anna Bordel

53 Kommentare

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  1. 53.

    besten und lieben Dank für Deine Stellungnahme, die ich zu 100% unterstütze.

  2. 52.

    Auch meine Verschickungen waren furchtbar. Beim Essen gab es regelmäßig Ohrfeigen wenn man nicht essen wollte. Unbeaufsichtigt vor die Tür geschickt, wo ich mir dann ein Loch in der Stirn zuzog. Und wieder Bestrafung mit Ohrfeigen. Tolle Erholung und Erinnerungen die man nie vergisst.

  3. 51.

    Ich wurde 1975 nach Sankt Peter Ording verschickt. Ich bin gerade mal 5 Jahre alt gewesen. Die 5 Wochen dort unter der Leitung der ehemaligen NS Größe Hugo Kraas waren der Horror. Ich habe erst vor 3 Jahren nach 48 Jahren eine Therapie begonnen, weil die Schäden noch immer sich in mir auswirken. Leider sind die Verantwortlichen nicht mehr greifbar und die, welche sowas geduldet und viel Geld damit verdient haben, hüllen sich in Schweigen des Vergessens. Danke an die DAK für einen Schritt vorwärts.

  4. 50.

    Das ist wirklich ein sehr trauriger Bericht. Ich kann ihre Angaben insofern bestätigen, dass das Kinderkurheim Pausa für die Bahandlung von Kinder 3 bis 15 Jahren Therapien anbot.
    Selbst zu DDR Zeiten gerade Ende der 1970er Jahre unter der schon langjährigen Führung von Bildungsministerin Margot Honecker durfte es solche Erziehungsmethoden nicht mehr geben. Kinderkurheime in der DDR waren ein Mischkonsortium aus Krankenbahandlung und Erziehung. Organisatorisch der Gesundheitsorganisation des jeweiligen Bezirkes unterstellt, war die Kinderbetreuung dem Bildungsministerium unterstellt. Leider haben zu wenige Gebrauch vom Eingaberecht an das Bildungsministerium gemacht, dem Anzeigerecht bei der Polizei und dem Eingaberecht beim Gesundheitswesen des Bezirkes. Haben Sie ihren Eltern seinerzeit evtl. bei Besuchen von diesen Vorgängen berichtet?

  5. 49.

    Sie haben in ihren Ausführungen vergessen zu erwähnen, dass Sie sich hierbei auf die Kinderverschickung in der damaligen BRD beziehen.

  6. 48.

    "Im Fall der DDR kommt noch eine weitere Schwierigkeit hinzu. ... Wer den Startschuss unter den Akteuren zu einer gemeinsamen Aufarbeitung gibt und ob der überhaupt kommen wird, ist ungewiss. "
    Und was das nach all den Jahrzehnten dann noch an Beweiskraft hat, ist auch ungewiss. Es gibt keine Unterlagen mehr darüber, die Erinnerungen der evtl. Betroffenen sind beeinflusst vom eigenen Leben und den Medienberichten derzeit. Es kann definitiv nichts objektives zu den evtl. Geschehnissen daaaamals beigetragen werden. Da fällt es auch dem Gesetzgeber schwer, eine belastbare Forderung nach Wiedergutmachung in Form eines Fonds oder so zu stellen.

  7. 47.

    Es ist völlig unerheblich, ob Misshandlungen in der DDR oder der BRD Raum hatten. Allein die Tatsache schockiert. Über finanzielle Ausgleichszahlungen zu philosophieren ist unpassend. Wie sind solche Misshandlungen überhaupt nach Jahrzehnten nachweisbar? Sollen diese leidvollen Erlebnisse dann gar mit entsprechenden Zahlungen aus der Welt sein?

    @ „Die Gelassene“
    Vielen Zeitgenossen ist Kindeswohl kein Begriff. Was alles darin inbegriffen ist. Welche Grenzen es gibt und sehr schnell auch übertreten werden.





  8. 46.

    Das stimmt nicht. Auch ich war vor der Schule in der DDR für 6 Wochen zur Kur, in Pausa. Das war Ende der 70er Jahre. Angeblich war ich zu nervös, um eingeschult zu werden. Ich freue mich für alle, die gute Erfahrungen gemacht haben. Bei mir war es leider nur teilweise so, es gab 2 komplett verschiedene Gruppen von Betreuerinnen (eine Gruppe war super). Ein Junge sollte von uns allen vor versammelter Mannschaft im Waschraum ausgelacht werden, weil er nachts ins Bett gemacht hat. Ich wurde gemaßregelt, weil ich es gewagt habe, mich im Bett noch zu bewegen. Ich wurde an die Wand des Bettes geworfen und durfte mich unter Aufsicht nicht mehr bewegen, bis ich eingeschlafen bin. Etc…

  9. 45.
    Antwort auf [Müller's Detlef] vom 04.05.2023 um 11:12

    Sie haben Recht dass man mit Geld nichts ungeschehen machen kann. Es gibt trotzdem ein paar Gründe die dafür sprechen

    Es ist eine offizielle Entschuldigung und Anerkennung solcher solche Untaten
    Es wird immer nur eine begrenzte Anzahl an Psychotherapiestunden gezahlt. Soll das Opfer wenn mehr Stunden vonnöten sind die zusätzlichen Stunden selbst bezahlen?
    Schwere traumatische Erfahrungen können solche große Schäden hinterlassen haben dass sich das beruflich auswirkt (schlecht bezahlte Jobs).

    Seien Sie froh dass Ihnen ein leichteres Leben beschert würde.
    Mir tun die Betroffenen sehr leid und ich wünsche ihnen viel Kraft das alles zu verarbeiten.

  10. 44.
    Antwort auf [Neugieriger ] vom 04.05.2023 um 09:33

    Dass Sie das Thema verfehlt haben wurde hier schon gesagt.
    Was heute als Kindeswohlgefährdung gilt war teilweise damals aber normal und körperliche Gewalt eine übliche Erziehungsmethode.
    Ich wurde mit 1,5 Jahren im Krankenhaus verdroschen weil ich keinen Mittagsschlaf machen wollte. Meine Mutter fand das ganz in Ordnung.

  11. 43.

    Das stimmt nicht. Auch ich war vor der Schule in der DDR für 6 Wochen zur Kur, in Pausa. Das war Ende der 70er Jahre. Angeblich war ich zu nervös, um eingeschult zu werden. Ich freue mich für alle, die gute Erfahrungen gemacht haben. Bei mir war es leider nur teilweise so, es gab 2 komplett verschiedene Gruppen von Betreuerinnen (eine Gruppe war super). Ein Junge sollte von uns allen vor versammelter Mannschaft im Waschraum ausgelacht werden, weil er nachts ins Bett gemacht hat. Ich wurde gemaßregelt, weil ich es gewagt habe, mich im Bett noch zu bewegen. Ich wurde an die Wand des Bettes geworfen und durfte mich unter Aufsicht nicht mehr bewegen, bis ich eingeschlafen bin. Etc…

  12. 42.

    Auch ich war wegen Asthma 1950 als 6jähriges Kind in Bad Salzdetfurth. Wir mussten versalzten Haferbrei essen, durften nachts nicht auf die Toilette. Ich erkrankte an Scharlach, musste mich erbrechen und das Erbrochene am nächsten Tag aufwischen.
    Das war nicht in der DDR!! Niedersachsen
    Meine Eltern haben gedacht, die vom Arzt empfohlene Kur würde mir gut tun.
    Nach dem Krankenhausaufenthalt musste ich wieder in das Heim und auf den nächsten Transport nach West-Berlin warten.

  13. 41.

    Wo in der DDR hatte die Nazi- Frau ihre Praxis und welche Erziehungungsratgeber aus der Nazizeit galten in der DDR?

  14. 40.
    Antwort auf [Müller's Detlef] vom 04.05.2023 um 11:15

    Lieber Herr Alt-westberliner, leider eignet sich nicht jedes Thema, um die böse DDR anzuklagen. Nur weil der real existierende Kapitalismus gewonnen hat, lassen sich aus den Fehlern einer misslungenen Utopie dessen Mängel nicht schönreden. Das Gesesellschaftsmodell "Gier" führt jetzt zum Scheitern der Spezies Mensch. Sehr einfach am Beispiel Musk zu beobachten.

  15. 39.

    Ich bin Mitte/Ende der 70er übers Bezirksamt Neukölln mehrfach in die Sommerfrische geschickt worden. Das habe ich (glücklicherweise) als sehr angenehm und bereichernd empfunden. Das andere Kinder, die zu diesem Zeitpunkt über die Krankenkassen verschickt wurden so viel Leid erleben mussten, tut mir wahnsinnig leid. Hier muss auf jeden Fall Aufarbeitung und Unterstützung von den Verantwortlichen erfolgen.

  16. 38.

    Noch eine Anmerkung: für meine drei Inlandskuren und zwei Auslandskuren (CSSR) mussten meine Eltern keinen Pfennig dazuzahlen. Ich wurde als Kind zu den Kurorten per Bus oder Bahn hingefahren - aber NICHT wie ein Paket verschickt ... !

  17. 37.

    Ich bin als West-Berliner selbst betroffen. Die Kur muss 1959 stattgefunden haben, noch vor der Einschulung.
    Das schlimmste war, dass ich mein eigenes Erbrochenes aufessen musste. Solange musste ich alleine am Tisch sitzen bleiben. Auch sonst war es ein Zwischending aus Kaserne und Kinderknast. Zusammen aufs Klo ohne Privatsphäre war nur eine Sache unter vielen. Der Inhalt an Süßigkeiten meines Geburtstagspäckchens ist auch während eines Gruppenaufenthaltes im Freien „verschwunden„. Usw. usw….

  18. 36.

    stimmt nicht ganz: ich wurde im Alter von 6 Jahren, aber vor der Einschulung zu einer 6 Wochen langen Kur nach Bad Kösen geschickt. Weder meine Eltern, meine Geschwister oder ich (aus heutiger Sicht) haben dies als psychische Gewalt empfunden. Im Gegenteil: meine Eltern haben (vielleicht schweren Herzens) zugestimmt, um meine Asthma-Beschwerden zu lindern.
    Übrigens hatte ich in den 6 Wochen keine Angst, aber Respekt vor den Erzieherinnen! Ich musste mich diesen unter- und in der Kindergruppe einordnen - aber alles ohne Gewalt.
    Angst hatte ich vor den regelmäßigen Badetagen. "Riesengroße" Badewannen, in die ich gesetzt wurde, dann wurde warme Sole eingelassen, bis sie mir bis zum Hals stand.

  19. 35.

    Wie Frau Rudi bereits geschrieben hat, zu DDR-Zeiten wurden erst Schulkinder verschickt.

  20. 34.

    Das wäre dann bei über 50 Jahre her, leider kann ich mich nicht mehr für die schönen Erlebnisse bei dem Betreuungspersonal bedanken.

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