Eine Mutter wird in Berlin verdächtigt, ihr 21 Monate altes Kind in einer Katzenbox aus dem dritten Stock eines Hauses in Altglienicke (Treptow-Köpenick) geworfen zu haben. Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen des Verdachts des versuchten Mordes aus niedrigen Beweggründen gegen die Frau, wie die Behörde am Dienstag mitteilte.

Die 40-jährige Mutter wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft demnach vorläufig in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht. Es gebe Anhaltspunkte für eine psychische Erkrankung der Frau, hieß es.

Nach Angaben der Polizei hatte ein Zeuge am Montag unter einem Fenster eines Mehrfamilienhauses in Altglienicke ein verletztes kleines Mädchen mit "erheblichen Sturzverletzungen" gefunden. Es wurde ins Krankenhaus gebracht; nach bisherigen Erkenntnissen besteht aber keine Lebensgefahr.

Am Montag hatte die Polizei mitgeteilt, im Zuge der Ermittlungen seien in einer Wohnung des Mehrfamilienhauses eine erwachsene Person und ein weiteres Kind angetroffen worden. Die 40-jährige Person, die, wie sich am Dienstag herausstellte, die Mutter des Kindes ist, wurde den Angaben zufolge festgenommen. Das Kind im Alter von neun Jahren sei dem Jugendamt übergeben worden.

Eine Mordkommission übernahm laut Polizei die Ermittlungen gegen die Mutter wegen des Verdachts der versuchten Tötung ihres Kindes. Bisher habe die Frau keine Aussage gemacht, so die Staatsanwaltschaft. Das Motiv sei offen, auffällige Hinweise auf Drogen habe es nicht gegeben, auch besondere Verwahrlosung sei nicht festgestellt worden.

Die Staatsanwaltschaft beantragte einen Haftbefehl gegen die Mutter und Untersuchungshaft. Noch am Dienstag sollte die Frau einem Haftrichter vorgeführt werden.

Sendung: rbb24 Abendschau, 11.06.2024, 19:30 Uhr