Nach weltweiter IT-Panne - Flugverkehr am BER verläuft wieder weitgehend planmäßig

Sa 20.07.24 | 16:20 Uhr
  11
Archivbild: Fluggäste gehen am Hauptstadtflughafen BER durch das Terminal 1. (Quelle: dpa/Soeder)
Audio: rbb24 Abendschau | 20.07.2024 | Stefanie Otto | Bild: dpa/Soeder

Eine weiltweite technische Störung hatte am Freitag auch am BER zu Flugausfällen und Verspätungen geführt. Am Folgetag hat sich der Betrieb am Flughafen Berlin-Brandenburg wieder normalisiert.

Der Betrieb des Flughafen Berlin-Brandenburg läuft am Tag nach der weltweiten IT-Panne wieder weitgehend normal. Wie BER-Sprecher Axel Schmidt dem rbb am Samstagvormittag mitteilte, starten und landen die Flugzeuge größtenteils planmäßig.

Lediglich zwei Ankünfte aus den USA mussten gestrichen werden, weil die Flugzeuge dort wegen der Software-Probleme nicht abheben konnten. Außerdem seien zwei ausgehende Flüge nach Palma de Mallorca gestrichen worden.

Nach Angaben des Sprechers gibt es allerdings noch einzelne Probleme, weil Verbindungen überbucht oder digitale Bordkarten nicht im System erfasst sind. Die Fluggesellschaften seien bemüht, diese Probleme schnell zu lösen. Außerdem könnten einige Passagiere nicht an den Self Service Terminals einchecken, sondern müssten an den Schalter der jeweiligen Fluggesellschaft gehen. Es gebe darüber hinaus nur noch einzelne Verspätungen, die im normalen Rahmen lägen, so Schmidt.

Fehlerhaftes Software-Update legte Unternehmen weltweit lahm

Technische Probleme hatten am Freitag den Flugbetrieb am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) schwer beeinträchtigt. Insgesamt mussten durch die Computerprobleme 113 Flüge am BER storniert werden. 51 geplante Ankünfte und 62 Abflüge mussten abgesagt werden.

Auslöser war eine weltweite technische Störung infolge des fehlerhaften Software-Updates eines Sicherheitsprogramms. Dieses führte zu Abstürzen von Windows-Systemen. Betroffen waren Unternehmen und Behörden auf der ganzen Welt. Am BER lief der Betrieb erst am Freitagnachmittag langsam wieder an, die Probleme zogen sich bis in die Nacht.

Ausnahme vom Nachtflugverbot wurde genutzt

Deshalb wurde das normalerweise geltende Nachtflugverbot ausnahmesweise aufgehoben. Schmidt sagte, dass mehrere Fluggesellschaften die Möglichkeit genutzt haben, Ausnahmen vom Nachtflugverbot zu beantragen. Nach Beginn des Nachtflugverbots seien in der Nacht zum Samstag 19 Maschinen vom BER gestartet. Dadurch habe man auch den Rückstau an Passagieren gut abbauen können.

Fluggesellschaften, wie beispielsweise die Lufthansa, nutzten die Ausnahme vom Nachtflugverbot auch, um Flugzeuge nach Schönefeld zu fliegen, die am Samstagmorgen für geplante Abflüge benötigt wurden. Die Maschinen hatten zuvor wegen der internationalen IT-Probleme an ihren Abflugorten bleiben müssen. Nicht nur der BER war von dem Windows-Absturz betroffen, auch viele andere Flughäfen in Europa und der Welt waren erheblich beeinträchtigt.

BER befürchtet keinen Rückstau

Einen großen Rückstau an Passagieren und Gepäck erwartet der Flughafen BER nun nicht mehr. Die Passagiere seien bei stornierten Flügen entweder nach Hause gefahren oder in Hotels untergebracht worden, sagte Flughafen-Sprecher Schmidt. Einzelne Fluggäste seien zudem individuell mit dem Zug oder einem Auto an ihr Ziel oder ihren Umstieg-Flughafen innerhalb Deutschlands gefahren. Auch beim Gepäck gibt es dem Sprecher zufolge keinerlei Rückstau mehr oder weitere Probleme.

Für Samstag erwartet der BER insgesamt rund 70.000 Passagiere. Das wären nicht außergewöhnlich viele. Im Gegenteil, es läge sogar unter dem Niveau von Spitzentagen (80.000 bis 85.000 nach Angaben des BER) - und das, obwohl es sich um das erste Ferienwochenende in Berlin und Brandenburg handelt.

Sendung: rbb24 Abendschau, 20.07.2024, 19:30 Uhr

11 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 11.

    Und noch einmal. liebes Korrektur(Zensorkollektiv):
    Das hat aber nichts mit Tokio zu tun!? Oder warum erzählen Sie das? Sind Sie ernsthaft stolz so weit zu fliegen? Ich nenne es beschämend, aus Gründen. Wir haben hier in unserem Land sehr viel schöne Ecken, wie in Süddeutschland und Bayern, die Mosel oder das Ruhrgebiet...

  2. 10.

    Von wegen keine Gepäckprobleme. Am 19.7.24 mit Fimnair nach Tokio geflogen. Wir sind jetzt hier aber die Koffer nicht. Beim Abflug wurde lapidar mitgeteilt, dass das Gepäck nicht mitgenommen werde könne da es nicht rechtzeitig am Flugzeug war. Aktuell weiß angeblich keiner wo die Koffer sind. Soviel zu keinem Rückstand oder fortbestehenden Problemen.

  3. 9.

    Also unser Flug wurde auch heute storniert.. wahrscheinlich sitzen die Passagiere von gestern drin.. können Abe ein 8 Tagen fliegen also gar kein Problem

  4. 8.

    >“ Bill heißt Rechnung.“
    Und Bill Gates heißt der Gründer von Microsoft…
    Der satirische Querverweis von [Marianne ] vom 20.07.2024 um 15:50 war schon gut ;-))
    Ich lege mal nach: Von dieser Software-Panne waren nur wenige Behörden und Ämter betroffen. Dank der fortschrittlichen Kommunikation in den Ämtern funktionierten alle Faxgeräte einwandfrei! ;-))

  5. 6.

    Schönes Titelbild. Jetzt könnte man beim BER noch nachdenken, ob man bei der nächsten Panne statt „All Gates“ besser „Bill Gates“ auf das Schild schreiben täte.

  6. 5.

    >“ Ja, man kann es hören, alle 5 Minuten fliegt son Touristen Transporter über meinen Kopf hinweg“
    Vielen Dank für ihre Zeugenaussage, dass der Flugbetrieb wieder auf Hochtouren läuft. Also nichts wie rein in die Ferien!
    ;-))

  7. 4.

    Na klar… weltweites Problem, aber auf dem BER herumhacken. Sie nützen die Krise aus, um Ihren Frust über den BER auszuleben. Das ist schäbig.

  8. 3.

    Ja, man kann es hören, alle 5 Minuten fliegt son Touristen Transporter über meinen Kopf hinweg. Die fliegen ja noch so tief, ich kann sie fast anfassen. Unmöglich, das diese Maschinen überhaupt über das Stadtgebiet fliegen. Bei Eröffnung des BER sollten alle um die Stadt herumfliegen, aber dass ist wohl zu umständlich! ??
    Bin froh, wenn die Saison vorüber ist und dann die Ruhe genießen kann.
    Schönen Tag noch

  9. 2.

    Soweit die Theorie. Das Programm ist aber so ne Art Antivirus-Programm, das (u. U. mehrmals) täglich Updates zieht, damit es schnell auf neue Bedrohungen reagieren kann.
    Das kann man auf Kundenseite nicht alles vorher testen. Der BER war’s ja nicht alleine, sondern auch die Fluggesellschaften etc.

  10. 1.

    Jedes Update sollte von der einsetzenden Firma innerhalb einer Testumgebung auf Funktionalität geprüft werden. Wenn die Tests fehlschlagen dann darf es nicht auf ein Produktivsystem aufgespielt werden.

    Hier hat der BER gezeigt, wie schlecht seine IT aufgestellt ist. Absolut gruselig.

Nächster Artikel