Berlin-Weißensee - Aktivisten malen Radweg auf die Berliner Allee

Do 01.08.24 | 17:00 Uhr
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Radweg (Quelle: rbb)
rbb
Video: rbb24 | 01.08.2024 | Julian von Bülow | Bild: rbb

Radweg-Symbole, durchgehende Linie: Auf der Bundesstraße 2 in Berlin-Weißensee ist über Nacht ein Radweg aufgetaucht, zumindest dem Anschein nach. Klima-Aktivisten geben an, sie hätten die Zeichen aufgemalt - in Reaktion auf die Berliner Klima- und Mobilitätspolitik.

Klima-Aktivisten haben nach eigenen Angaben in Berlin-Weißensee einen Radweg auf die Bundesstraße B2 gemalt. Wie die Gruppe "Sand im Getriebe" auf X mitteilte, brachten sie in der Nacht zu Donnerstag auf einem Abschnitt der Berliner Allee mit weißer Farbe Radweg-Symbole auf. Fahrbahnmarkierungen verbanden sie, wie ein Bild zeigt, zu einer durchgehenden Linie.

rbb-Reporter dokumentierten die Bemalung am Donnerstagmittag. Die Polizei teilte dem rbb mit, sie ermittele in der Sache.

Das Bezirksamt Pankow bestätigte auf rbb-Anfrage, dass "illegal ein Radstreifen auf die Berliner Allee zwischen Indira-Gandhi-Straße und Lindenallee stadteinwärts markiert wurde" und bewertete die Aktion als "gefährlichen Eingriff in den fließenden Straßenverkehr". Das Straßen- und Grünflächenamt habe "umgehend reagiert und die Markierungen als ungültig gekennzeichnet".

"Solche Aktionen tragen definitiv nicht dazu bei, den Radverkehr sicherer zu gestalten und ein rücksichtsvolles Miteinander im Verkehr zu fördern. Ich bin froh, dass die so geschaffene unsichere und unübersichtliche Verkehrssituation nicht zu Unfällen geführt hat", teilte die Behörde im Auftrag der Bezirksbürgermeisterin Manuela Anders-Granitzki (CDU) mit. Die Aktion werde bei der Polizei zur Anzeige gebracht.

Reaktion auf Stopp bei Radschnellweg-Planungen?

Die Aktivisten hatten zu dem Vorfall auf ihrem X-Account geschrieben: "Wir haben der Autolobby einen Strich durch die Autospur gezogen!" Dort erklärten sie weiter: "Farbe ist zwar keine Infrastruktur, aber immer noch besser von uns gestrichene Radwege, als von der CDU gestrichene Klimaziele!"

Auf X nahmen sie auch Bezug auf Meldungen vom Mittwoch, wonach der schwarz-rote Senat die Pläne für den Großteil der geplanten Radschnellwege auf Eis legt. Wie die Verkehrsverwaltung dem rbb mitteilte, wird von insgesamt zehn geplanten Verbindungen nur eine priorisiert vorangetrieben.

Auf Bildern der Aktivsten auf X ist zu erkennen, dass sie in der Dunkelheit Warnkegel zwischen rechter und linker Fahrspur aufgestellt hatten und mit weißer Farbe Fahrbahnbegrenzungen und Fahrrad-Logos auf den Asphalt aufbrachten.

"Sand im Getriebe" bezeichnet sich selbst aus Aktionsbündnis aus verschiedenen klima- und mobilitätspolitischen Gruppen und Einzelpersonen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 01.08.2024, 14 Uhr

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197 Kommentare

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  1. 197.

    Warum schreibe ich Fehlentscheidung? Weil diese Radschnellwege meiner Meinung nach allen zugutegekommen wären, auch den Autofahrern.

  2. 196.

    Warum schreibe ich Fehlentscheidung? Weil diese Radschnellwege allen zugutegekommen wären, auch den Autofahrern.

  3. 195.

    Manchmal bedarf es unorthodoxer Methoden um auf Fehlentscheidungen aufmerksam zu machen und diese Aktion ist eben eine Reaktion auf das Einfrieren der Radschnellwege. Unorthodox, aber warum sollte man sich eigentlich solche Entscheidungen ohne Portest einfach so gefallen lassen? Das Planen dieser Radschnellwege hat garantiert eine Menge Zeit gekostet und wird jetzt einfach mal so von der CDU weggewischt, nur in Zehlendorf natürlich nicht. Ich bin kein Radfahrer, kann diesen Protest jedoch verstehen und finde diese Aktion als Zeichen auch gelungen.

  4. 194.

    Das angepasste Fahren gilt doch nicht nur für Radfahrer, es gilt doch für jedes Fahrzeug in entsprechenden Situationen.
    Mir werfen Sie mangelnde Empathie vor, Sie wollen eine Sonderbehandlung der Radfahrer.

  5. 193.

    Aha. Das Pferd von hinten aufzäumen....zudem etwas blauäugig....
    Zum Thema "angepasst fahren" habe(nicht nur ich)jetzt schon oft genug was gesagt, was Sie einfach nicht zur Kenntnis nehmen oder Ihnen die Fähigkeit abgeht, sich in andere hineinzuversetzen. Lassen wir es dabei.

  6. 192.

    Tolle Aktion. Sowas wünsche ich mir auf mehr Straßen. Wenn die Politik keine Lust hat, muss man einfach selbst Hand anlegen.

  7. 191.

    Wenn es eine Radwegpflicht geben würde, dann würden sich sicher genug Radfahrer über den Zustand des Radweges beschweren und das würde sicher eine Änderung des Zustandes bewirken. Solange diese aber einfach die Straße oder den Gehweg benutzen ändert sich zu 100% nichts am Zustand des Radweges.

    Zu Ihrer Behauptung der Knochenbrüche, man muss halt die Geschwindigkeit anpassen, dann dauert es halt länger. Das ist vielleicht nicht schön, aber der Gesundheit förderlich. Ein Recht auf immerwährende volle Fahrt gibt es für niemanden.

  8. 190.

    Sehr schön! Tolles Statement gegen einseitige Verkehrspolitik! Ist übrigens wieder am Beispiel E-Scooter zu sehen. Die brauchen vielleicht bald nicht mal mehr Abstand zu Fußgängern, alten Menschen, Kindern etc. einhalten…was für ein Wahnsinn! Und von der überbordenden Autodominanz in der Stadt fange ich gar nicht erst an!! Die meisten Kommentierenden fahren nur ihren eigenen Auto-Egotrip, aber ALLE sind gleichberechtigte VerkehrsteilnehmerInnen!

  9. 189.

    Hier auch genauso. Ich fahre auch gern Fahrrad, Dienstweg geht aber mit 100 Kilometern gerade nicht. Wir sind als Schüler früher auch bei jedem Wetter und das ganze Jahr mit dem Rad zur Schule gefahren - dieses Fahrrad benutze ich leicht modernisiert auch immer noch regelmäßig.

  10. 188.

    Und nochmal: ein Radfahrer bricht sich die Knochen, wenn er z.B. über eine Baumwurzel, die den Asphalt des Radwegs hochgedrückt hat, fährt, die plötzlich (!) vor einem auftaucht (während Holperpflaster für Autos nur ein wenig lästig ist, weil man ein bisschen schaukelt und mal vom Gas gehen muss).
    "Angepasst fahren" geht da nur theoretisch. Wenn man immer auf der Hut sein muss, müsste man schieben. Und wenn dann doch mal (!) Radwege vereist sind oder die zusammengefegten Schnee- oder Laubhaufen die Wege blockieren, auch dann soll man nicht auf die Straße ausweichen dürfen?

    So wie Sie schreiben, glaube ich nicht, dass Sie öfter mal Rad fahren.

  11. 187.

    Es gibt immer verschiedene Meinungen, deshalb wird ja diskutiert. Sie brauchen meine Meinung ja nicht gut finden, trotzdem sollten sie akzeptieren das ich diese Meinung habe.

  12. 186.

    Die Behörden können und sollen den Aktivisten dankbar sein für die Unterstützung, die sie bekommen für Dinge, die sie selbst nicht schaffen. Stattdessen machen sie alles wieder zunichte, obwohl die Aktivisten sich sehr große Mühe gaben und ihre Freizeit und ihre Nachtruhe opferten. Warum ist das ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr? Für die Fahrradfahrer ist ein Radweg viel sicherer, als wenn sie ständig von Autos gefährdet werrden. Die Polizei soll sich lieber um ihre Verbrecher kümmern als gegen Aktivisten zu ermitteln. Ich wurde schon 4 mal beklaut. Die Polizei hat nicht mal versucht, die Diebe zu ermitteln. Auf dem Schaden bleibe ich nun sitzen.

  13. 185.

    „ Bei der Kennzeichenpflicht für Räder gibt es einen Mehrwert, der ist halt nur nicht materiell.“
    Ach wissen sie was…. Da können gern eine Handvoll Leute sowas fordern…. Dazu wird es eh nicht kommen…. Der bürokratische und finanzielle Aufwand für alle Beteiligten wäre dermaßen hoch und das bei einem Nutzen…. „Es würde bestimmt einen Nutzen geben und der wäre mindestens wenn nicht noch größer…“
    Fordern kann man immer viel… nur irgendwann sollte man die Sinnlosigkeit so einer Forderung auch mal einsehen und es gut sein lassen. Nicht umsonst gibt es derzeit kein Land der Welt das so etwas macht.

  14. 184.

    Was haben Sie mit dem Rad auf dem Fußweg zu suchen? Das ist die Mentalität von Familie von heute Rücksicht nehmen können andere wir haben Kinder und können uns auch Nachts ausleben. Anzeigen landen dann bei anderen. Wo Kinder nur sporadisch rumlaufen.Zu der Sorte, die keine Rücksicht auf andere nimmt scheinen Sie aber auch zu gehöhren. Auf dem Geweg haben Sie nix verloren und ich hab die Schnauze voll von Leuten wie Ihnen verunglimpft zu werden. Suchen Sie die Schuld bei sich selber.

  15. 182.

    Trotz allem finde ich eine generelle Radwegpflicht angebracht, der vereiste Radweg im Winter ist ja die Ausnahme, so viele kalte Tage gibt es ja nicht mehr. Zum schlechten Zustand, wie viele Straßen gibt es, wo das Tempo auf 30 verringert wurde weil das Schild billiger als die Reparatur ist ?

  16. 181.

    Es gibt immer Ausnahmen, die die Regel bestätigen. Doch auch diese kann man durch Eine Anzeige darauf hinweisen.

  17. 180.

    Das hat doch nichts mit Generalverdacht zu tun, wenn es für die Räder eine Kennzeichnungspflicht gäbe, Räder sind ja heutzutage recht schnell und nicht immer ist abzuschätzen was der Radfahrer im Schilde führt.
    Da gibt es Experten die den Gehweg benutzen und wenn dieser zu voll wird ungeachtet des fließenden Verkehrs auf die Straße fahren. Es gibt nicht umsonst Regeln, doch diese müssen auch von allen eingehalten werden.

  18. 179.

    Wird doch oft genug praktiziert, Dinge die keinen Mehrwert bringen werden mit einer Vehemenz durchgedrückt, die sich nicht erklären lässt.
    Bei der Kennzeichenpflicht für Räder gibt es einen Mehrwert, der ist halt nur nicht materiell.

  19. 178.

    Neulich fahr ich mit dem Rad so ganz normal auf'm Fußweg lang, da kommt doch aus einem Hauseingang plötzlich und ziemlich schnell ein Fußgänger gelaufen, mit nem Kind an der Hand. Der hätte mich beinahe umgestoßen!
    Na, dem hab ich vielleicht was erzählt!
    Junge, Junge, nee, können die Leute nich aufpassen!

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