#Wiegehtesuns? | Arbeitnehmerin in Teilzeit - "Ich suche mir die Jobs aus, auf die ich gerade Lust habe"

Di 29.08.23 | 06:05 Uhr
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Heike Senger (Quelle: privat)
Bild: privat

24 Jahre im selben Job sind eine lange Zeit. Das dachte sich die Berlinerin Heike Senger. Erst ging sie auf Weltreise, inzwischen hat die Chemielaborantin in Teilzeit gewechselt. Nun jobt sie und macht eine Ausbildung zur Sterbebegleiterin. Ein Gesprächsprotokoll

In der Serie #Wiegehtesuns? erzählen Menschen, wie ihr Alltag gerade aussieht - persönlich, manchmal widersprüchlich und kontrovers. rbb|24 will damit Einblicke in verschiedene Gedankenwelten geben und Sichtweisen dokumentieren, ohne diese zu bewerten oder einzuordnen. Sie geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.

Heike Senger (49) lebt in Berlin-Westend, ist Chemielaborantin und arbeitet seit 24 Jahren im selben Unternehmen. Seit 2022 allerdings in Teilzeit. Um noch andere Dinge machen zu können, auf die sie Lust hat.

Ich bin immer offen für neues und sehr spontan. Im Moment geht es mir großartig. Ich bin vor anderthalb Jahren in die Teilzeit – von acht auf fünf Stunden täglich - gegangen. Erst einmal befristet für zwei Jahre, um zu schauen, wie ich finanziell klarkomme. Inzwischen weiß ich, dass mir das gut gelingt. Ich arbeite aber auch noch nebenbei. Doch bei den Jobs, die ich da mache, geht es mir nicht um den Stundenlohn. Sie sorgen eher dafür, dass ich wieder motiviert bin, Spaß daran habe und möglichst viele neue Dinge kennenlerne. Ich finde diese Jobs über ein Portal, wo man sich über eine App Tätigkeiten suchen kann. Das ist mal die Supermarktkasse, mal was im Einzelhandel oder auch ein Job im Servicebereich. Da gibt es eine große Bandbreite. Dabei verdiene ich zwar nicht wahnsinnig viel, auch wegen der Steuern.

Aber ich hatte mir mit der Teilzeit ja auf die Fahne geschrieben, dass es nicht am Geld hängen soll. Ich habe mich ja für weniger entschieden. Ein bisschen auch für härter arbeiten für weniger Geld. Ich habe da auch schon Jobs gehabt, wo ich acht Stunden Currywürste gedreht habe. Ein bisschen verliebt habe ich mich in den Job bei einem Open-Air-Veranstalter. Da habe ich auch gerade einen Minijob angenommen. Dort bereite ich Getränke zu und zapfe Bier. Und dann gibt’s noch ein Geschäft im Einzelhandel, da verkaufe ich Kleidung, wo mich die Arbeit sehr glücklich macht.

Aber das ist nicht alles, was ich mache. Ich habe vor 22 Jahren meine Mutter verloren. Dadurch war ich mit dem Tod und dem ganzen Prozess drumherum schon vertraut. Vor zwölf Jahren kam über Umwege schon einmal das Thema Kinderhospiz zu mir. Da habe ich schonmal drüber nachgedacht, mich da zu engagieren. Ich habe das aber zu dem Zeitpunkt noch einmal beiseitegeschoben.

Aber da ich jetzt mit der Teilzeit etwas mehr Zeit habe, habe ich das in Angriff genommen. Mir war nie klar, ob ich das kann oder nicht – und das finde ich ja nur heraus, indem ich es ausprobiere. Ich mache seit März eine Ausbildung zur ehrenamtlichen Sterbebegleiterin bei der Caritas. Das hat mich vom ersten Tag an total abgeholt. Wir sind da zwölf Persönlichkeiten, die sich ein Mal in der Woche treffen, und jeder hat ja seine Gründe, warum er oder sie das macht. Ich muss sagen, dass diese ehrenamtliche Tätigkeit auch Persönlichkeitsentwicklung ist. Denn ich muss ja auch immer schauen, wie es mir geht. In diesem Zuge habe ich auch alles für mich selbst geklärt. Also wie ich gehen möchte. Jetzt merke ich, dass ich gut im Jetzt leben kann.

Ich begleite eine ältere Dame, die im Sterben liegt. Da bin ich sehr präsent, wenn ich da bin. Wenn ich bei ihr war, nehme ich mir für den restlichen Tag oder Abend auch nichts mehr vor. Da brauche ich Ruhe.

Bei den Jobs, die ich nebenbei mache, geht es mir nicht um den Stundenlohn. Sie sorgen eher dafür, dass ich wieder motiviert bin, Spaß daran habe und möglichst viele neue Dinge kennenlerne

Heike Senger

Ich muss sagen, dass ich mein Leben Schritt für Schritt verändert habe. 2017 habe ich mir Urlaub genommen und bin um die Welt geflogen. Als ich wiederkam, habe ich ein Ein-Jahres-Sabbatical – neun Monate voll arbeiten und drei Monate frei haben – gemacht. Da war ich monatelang in Afrika unterwegs. Als ich wiederkam, kam Corona.

Und um dann wieder neuen Input zu bekommen und auch im Job weiter Motivation zu haben, kam mir die Idee mit der Teilzeit. So bin ich jetzt wirklich glücklich. Ich arbeite von 6 bis 11 Uhr, dann mache ich manchmal Yoga, ein bis zwei Mal gehe ich zusätzlich arbeiten – aber da suche ich mir die Jobs aus, auf die ich gerade Lust habe. Hinzu kommt das Ehrenamt.

Ich habe die Teilzeit jetzt um weitere zwei Jahre verlängert. Wenn ich fertig bin mit der Sterbebegleitungs-Ausbildung würde ich das erst einmal gern machen und sehen, was es mit mir macht. Vielleicht mache ich dann auch noch eine Ausbildung zur Trauerbegleiterin. Aber da werde ich meinen Weg schon finden. Auf den Bundesfreiwilligendienst hätte ich auch noch Mal Lust. Da müsste aber auch mein Arbeitgeber wieder mitspielen. Der hat es mit mir ja ohnehin nicht ganz leicht, mit den vielen Wünschen, die ich habe.

Gesprächsprotokoll: Sabine Priess

Sendung: rbb24 Inforadio, 29.08.2023, 9:40 Uhr

53 Kommentare

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  1. 53.

    An Schauli, "was wäre, wenn Alle das in Deutschland ihr nachtun. ,"
    Das wäre ganz klar großartig: 24 Jahre eine qualifizierte Tätigkeit und sich dann ehrenamtlich engagieren und in Teilzeit bleiben, es ginge unserem Land deutlich besser. Trauerbegleitung ist übrigens eine ehrenvolle und dringend benötigte Tätigkeit in diesem Land. Der Bedarf daran ist seit Corona enorm und viele Menschen sind lange auf Wartelisten um in Trauergruppen zu gelangen. Von wegen soziale Hängematte..

  2. 52.

    Ja ganz genau. Ich verstehe die Bemerkungen des Herrn Driver auch nicht. Vor allem macht er sich Gedanken über ungelegte Eier.

    Ansonsten, ein schöner Bericht über eine Dame die einfach das macht woran sie Spass hat - Respekt. Auch deswegen, weil ich das so gut Nachvollziehen kann und es ebenfalls so mache - und das kurz vor der Rente.

  3. 51.

    Caritas ist ein Wesen der Kirche, sie bildet ehrenamtliche Sterbebegleiter aus. Interessant wäre schon zu wissen, welche Konfession Frau Senger besitzt. Als gläubige Sterbebegleiter würde es schwierig werden, Konfessionslose zu begleiten, die evtl. nicht selbst den Begleiter aussuchen konnten, sondern ausgesucht wurde vom Staat, wenn keine Angehörige vorhanden sind. Bei den Pflegestufen ist es egal bei Caritas, wer einer Pflege benötigt.

  4. 50.

    „Der hat es mit mir ja ohnehin nicht ganz leicht, mit den vielen Wünschen, die ich habe.“
    Diese Aussage von Frau Senger klingt reflektiert. Warum sollte sich diese Selbstreflexion einzig auf ihre Anstellung beschränken? Sie wird sich bestimmt Überlegungen über ihre finanziellen Möglichkeiten im „Alter“ und eigene Ansprüche daran gemacht haben. Wie diese finanzierbar sind. Übrigens. 24 Jahre im gleichen Job sind gleichbedeutend mit „langjähriger Arbeit“. Alle weiteren Aussagen Ihrerseits (toberg) empfinde ich als absolut anmaßend.
    Noch was. Mein Arbeitgeber unterstützt solche Teilzeitregelungen sehr gerne und aufmerksam. Trägt nämlich feststellbar zur Motivation bei und bindet Fachkräfte.
    Alles Gute, Frau Senger.


  5. 48.

    Ich wollte eigentlich nicht näher darauf eingehen, aber Ihre Frage ist berechtigt. Um Afrika- Kinder dort im Busch eine Schulbildung zu ermöglichen, dazu bedarf es bei bestimmten Projekten ein längerer Aufenthalt. Team- Projekte müssen dort abwechselnd überwacht werden zum guten Gelingen. Das bedeutet im Schweiße des Angesichtes, kein Hotel, lebe dort im Busch. Selbstständig zu sein mit vielen Überstunden ermöglichen eine Auszeit von/ bis 12 Wochen. Ich habe mir diese Lust zum Helfen ausgesucht, was nachhaltig viele Menschen auch tun. Dazu muss man kein Promi sein. Dem DE- Staat gehen damit meine Steuerabgaben nicht verloren. Ich klatsche somit drei Fliegen. Im Winter brauche ich keine teure Heizung, bin hier weg, lebe dort billig und kann helfen mit guten Gewissen - anonym!

  6. 47.

    Meine ursprüngliche Einlassung zur Beitragsbemessungsgrenze war ja auch nur, dass Teilzeit nicht zwingend zu einer geringeren Rente führen muss. Dass dies auf einen Großteil der Beitragszahler nicht zutrifft, ist ja unbestritten. Es muss ja auch nicht zutreffen und solange die trotz Teilzeit zu erwartende Rente trotzdem oberhalb der Mindestrente liegt, entsteht der Gesellschaft daraus auch kein Nachteil. Es ist dann eine legitime persönliche Entscheidung auf eine Beschneidung der künftigen finanziellen Ressourcen zu Gunsten der Work-Live-Balance.

  7. 46.

    "Aufgrund der näheren Thematik decken die Leitsätze logischerweise nicht das hier diskutierte Feld ab." Muss es ja auch gar nicht. Es beschreibt aber schon mal sehr gut die Grundauffassung des BVerfG und seine hohe Bemessung des Gleichheitsgrundsatzes. Eine Abschaffung der Beitragsbemessungsgrenze und damit höhere Beiträge (nicht Steuern, das ist ein anderes Thema) ohne gleichzeitige Anpassung des Rentenanspruchs wäre ein klarer Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz. Eine Bevorzugung bei den Rentenpunkten aufgrund Kindererziehung verstößt dagegen gegen den Grundsatz nicht, weil hier eine gesellschaftliche Aufgabe "vergütet" wird. Ist doch gar nicht so schwer zu verstehen.

  8. 45.

    Ich arbeite zur Zeit 16h die Woche und zahle trotzdem noch den Höchstsatz in die Rentenkasse ein. Kommt halt drauf an was man in der Teilzeit macht.

  9. 43.

    Ganz genau! Glück hat ziemlich viele Farben! Einseitiges Sicherheitsdenken macht nicht glücklich ,ich erkenne das total an, was die Frau macht; sich selbst- Wünsche, Träume, SINNHAFTIGKEIT hinterfragen und Handeln...

  10. 42.

    >"Der hat es mit mir ja ohnehin nicht ganz leicht, mit den vielen Wünschen, die ich habe."
    Bei aller Spezialkräfteknappheit... Irgendwann ist beim AG dann aber auch mal Schluss, wenn sich die Arbeitskraft vor lauter ich will mal das probieren und das probieren... nicht mehr rechnet. Immer nur zubuttern mit einem Minus vor dem Lohnkonto des Arbeitnehmers macht kein AG auf Dauer mit.
    Es stellt sich bei solchen Lebensschilderungen für mich auch immer die Frage, wann die Leuts denn mal ihren Lebensmittelpunkt mit langjähriger Arbeit, Bekanntenkreis, evtl. ehrenamtlichen Tätigkeiten und langjähriger Wohnanschrift finden wollen. Man bleibt nicht immer jung und flexibel. Dann kommt der Knall, dass man mit 60 zu alt für den Arbeitsmarkt ist und so richtig für ein normales Einkommen ohne Aufstockung reichts dann auch nicht. Aber Hauptsache, die Leuts hatten ihren Spaß und ihre Selbstverwirklichung und andere dürfen deren Auskommen finanzieren.

  11. 41.

    Und Sie wissen genau, wie viel Rentenpunkte sie bereits erworben hat? Diese Frau arbeitet!!! Sie bezieht nicht, seit sie die Schule verlassen hat, Sozialleistungen. Sie ist fest angestellt und sie hat einen qualifizierten Beruf mit entsprechendem Gehalt.

  12. 40.

    Die Renteninfo kommt schon jetzt alle 2 Jahre, da kann es kaum Überraschungen geben.

    Die Dame macht alles richtig, das ist erst seit dem Fachkräftemangel möglich, ihr Arbeitgeber braucht sie unbdingt, ansonsten könnte er ja sagen "Verwirkliche Dich gern selbst mit Deinen Extrawünschen, aber nicht mehr bei mir."

  13. 39.

    Sehr unwahrscheinlich, dass die Frau als Chemielaborantin bei 30h + gelegentliche Nebenjobs 7.300 Euro brutto monatlich überschreitet.

  14. 38.

    "Diese Frau arbeitet, und zwar ziemlich viel."

    Na ja, eher nicht. Sonst ergäbe der Artikel doch überhaupt keinen Sinn. ;-) Wenn die Schatulle leer ist geht die Frau jobben, ansonsten 30h. Mit 30h + 450er kommen keine Rentenpunkte zusammen, die Abrechnung kommt mit dem Rentenbescheid. Müssen sie nicht glauben. ;-)

  15. 37.

    17 mal für 3 Monate in Afrika. Um Familien zu helfen. Klingt gut. Aber wie ist das möglich wenn man Vollzeit arbeitet?
    Weswegen sollte das besser sein als die Frau im Bericht mit Teilzeit.
    Sehr merkwürdige Ansicht.
    Ich fand den Bericht über Teilzeit und Sterbebegleitung sehr interessant und inspirierend.

  16. 36.

    „ Soll jeder so leben wie er möchte, aber später bitte nicht auf die niedrige oder nicht vorhandene Rente schimpfen.“
    Da stimme ich Ihnen zu. Jeder kann sich nur leisten, was er sich leisten kann!

  17. 35.

    Immerhin, ein themennaher Link im Sinne der Diskussion eines Themas aus der Sozialversicherung. Aufgrund der näheren Thematik decken die Leitsätze logischerweise nicht das hier diskutierte Feld ab. Können doch dann wohl auch nicht umfassende und abschließende Maßgabe sein oder?

  18. 34.

    Wie viel Neid und Missgunst hier doch in vielen Kommentaren mitschwingen! Kennen Sie alle die Frau persönlich, dass Sie so genau wissen, dass Sie sich jetzt ein Luxusleben gönnt, um sich später das Alter von Ihnen finanzieren zu lassen? Auf mich macht sie eher den Eindruck, als hätte sie alles gut überlegt und durchgerechnet. Diese Frau arbeitet, und zwar ziemlich viel. Sie ist bereit, immer wieder neu zu lernen. Was ist dabei, wenn jemand nach einem Job sucht, der ihn erfüllt und glücklich macht? Menschen, die mit ihrer Arbeit glücklich sind, arbeiten oft weit über den Renteneintritt hinaus. Was ist daran egoistisch oder verursacht einen Schaden für die Gesellschaft. Ich selbst hatte einen erfüllenden Beruf, konnte ihn aber nicht so ausüben, wie ich es gern getan hätte, da ich eine Familie ernähren und daher auf das Geld achten musste. Als Rentnerin kann ich ihn nun wieder so ausüben, wie ich es mag. Und das erfüllt mich mehr, als ein volles Konto es getan hätte.

  19. 33.

    Führen Sie sich zu "Andere Meinungen" gerne die Rechtsprechung des BVerfG zu Gemüte, die da recht eindeutig ist, zum Beispiel diese hier: https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2022/04/ls20220407_1bvl000318.html
    Beginnen Sie bei Absatz 1, der sich auf den Gleichbehandlungsgrundsatz bezieht. Fortlaufend sind dann die Ausnahmen definiert, die trotz Unterscheidung dem Gleichheitsgrundsatz entsprechen. Ein zu hoher Bruttoverdienst gehört nicht dazu.

  20. 32.

    Dieser Grundsatz existiert eben nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze. Liegt das Brutto darüber, generiert dieses mehr an Brutto keine weiteren Rentenpunkte, wird im Gegenzug aber auch nicht mit Rentenbeiträgen belegt. Das schützt die Rentenkassen vor zu hohen Auszahlungen und eine Abschaffung würde die Rentenkasse sogar noch stärker belasten.

  21. 31.

    Bitte was? Hohe Einkommen werden bereits deutlich stärker besteuert als niedrige. Welche gefühlte Ungerechtigkeit wollen Sie denn da beseitigen? Das Steuersystem ist noch das gerechteste von allen. Bei den Sozialversicherungen werden Beiträge bezahlt. Diese Beiträge bemessen sich am Auszahlungsanspruch im Eintrittsfall. Mehr Beiträge in die Krankenversicherung bedeutet auch höheres Krankentagegeld. Mehr Beiträge in die Rente erhöhen den Rentenanspruch. Höherer Beitrag in die Arbeitslosenversicherung heißt mehr ALG-Anspruch. Das kann ohne Beitragsbemessungsgrenze für die Kassen sehr schnell zum Bumerang werden. Das Problem liegt eher darin, dass immer höhere Anteile der Beiträge sachfremd verwendet werden, die eigentlich vollständig aus Steuermittel zu finanzieren wären.

  22. 30.

    Antwort auf "Brigitta S." vom Dienstag, 29.08.2023 | 11:36 Uhr
    "Was bringt diese Frau für die Gesellschaft?" Sie hat 24 Jahre Vollzeit gearbeitet und arbeitet jetzt in Teilzeit, was viele durch Kindererziehung oder allerlei Krankheiten auch tun. Sie hätte auch für ihre Selbstfindung ihren Job kündigen und mittels ALG ff ihr weiteres Leben ausprobieren können!
    "Soll die Jugend ihre Idee mit Ego-Lust - Arbeiten folgen?" Ja, das ist eine gute Alternative zu Dauerfrust bei der Vorstellung 50 Jahre lang den gleichen Job zu machen, ein gutes Beispiel, dass es auch anders geht!
    "Dann währen sie im Alter bei der Rente der Armut verfallen." Nicht, wenn sie es richtig anstellen!
    "Sie hat die Einstellung: Lass andere voll arbeiten, ich bin dosiert fleißig so wie es mir Spaß macht." Woher wissen wir, ob sie im Ausland nicht auch gearbeitet hat, ob sie nicht fürs Alter vorgesorgt hat?

  23. 29.

    Viel Brutto = viel Rentenpunkte, wenig Brutto = wenig Rentenpunkte. Alles andere ist Augenwischerei.

  24. 28.

    "Alles andere" ist eine in der Rechtswissenschaft vetretene Meinung. Für die es eben auch Gegenmeinungen gibt [1]. Und neben der Rente gibt es weitere Zweige der Sozialversicherung, für die das von Ihnen kolportierte eben auch nicht absolut zu sein scheint [2]. Und dann wären wir ... abseits der Sozialversicherung ... auch beim Steuersystem, das gern auch mit dem Wossi'schen Grundsatz an beiden Ende diskutiert werden darf. Wobei ich glaube, dass ein Wossi gern nur nach unten schaut.

    Also: Wer das bestehende als absolut ansieht, der kann nicht dran vorbei. Real ist es das eben nicht.

    [1] https://www.bundestag.de/resource/blob/935702/1c10fd472198b977f128c3eebfd35ac5/WD-6-001-23-pdf-data.pdf
    [2] https://www.bundestag.de/resource/blob/842606/758b339919a3221a9d1e6e45c68330e6/WD-3-035-21-pdf-data.pdf

  25. 27.

    Was bringt diese Frau für die Gesellschaft? Soll die Jugend ihre Idee mit Ego-Lust - Arbeiten folgen? Dann währen sie im Alter bei der Rente der Armut verfallen. Wer bewusst wenig Steuer zahlen will für die Allgemeinheit, der ist selbst schuld, wenn er über eine schmale Rente mal jammern wird. Sie hat die Einstellung: Lass andere voll arbeiten, ich bin dosiert fleißig so wie es mir Spaß macht. Sie ist fleißig im Lernen, aber bietet sich dem Staat als Fachkraft nur kurz an. Wozu dann das Lernen, wenn sie nur kurz als Job- Springerin ihren Weg finden will? Was dieser Bericht bezwecken will oder soll, dass ist mir ein Rätsel. Ich respektiere Menschen die so leben, aber dann bitte nicht öffentlich in dieser EGO- ICH- Form. Ich war auch schon 17x in Afrika für jeweils 3 Monate, aber nur aus Gründen armen Familien zu helfen. Sorry, meine private Aussage war hier ausnahmsweise nötig, wegen dieser übertriebenen Lust- Prahlerei im Artikel.

  26. 26.

    Antwort auf "Fux" vom Dienstag, 29.08.2023 | 08:18 Uhr
    "Das, was die Frau macht, ist korrekt. Sie ist glücklich damit, anstatt im Job "Leben um zu arbeiten". Sehe ich auch so, wer die Möglichkeit hat, soll gern so leben. Die Frau ist m. E. keine "Abenteuerin"; sie wird sich schon um ihre Rente gekümmert haben.
    Man muss das Leben leben, oft ist von einer Minute auf die andere alles ganz anders oder vorbei.

  27. 25.

    Antwort auf "Ulla" vom Dienstag, 29.08.2023 | 07:54 Uhr
    "Sitze seit 50 Jahren auf demselben Stuhl... " das spricht lediglich für die Qualität des Stuhles! Beruflich haben Sie sich damit selbst einen Stillstand verordnet; es schadet (auch finanziell)nicht, ab und zu zu wechseln.
    "Eine Weltreise kann ich mir trotzdem nicht leisten...." die hätte Ihnen Ihr Arbeitgeber schon längst spendieren müssen für 50 Jahre treuer Ergebenheit. "....und demnächst als Rentner schon gar nicht" und trotzdem" nie bereut"?

  28. 24.

    Im Grunde basiert unser gesamter Sozialstaat auf dem Prinzip, dass Jeder so viel wie möglich einbringt. Insofern passt das bereits seit Längerem nicht mehr mit der Lebenswirklichkeit zusammen, wodurch sowohl der Sozialstaat selber, wie auch die Sozialkassen wie Krankenversicherung oder Rentenversicherung massiv unter Druck geraten.

  29. 23.

    "... diese Diskussion darf dann gern an beiden Enden der Einkommensfahnenstange geführt werden." Inwiefern? Die Beitragsbemessungsgrenze ist nicht ohne Grund vorhanden. Sie schützt die Sozialkassen vor überhöhten Auszahlungen. Vielleinzahler beziehen nämlich im Durchschnitt länger und dann auch noch höhere Rente. Daher ist die Auszahlungshöhe gedeckelt und daraus resultiert zwingend auch eine Deckelung der Beiträge. Alles andere wäre verfassungswidrig, weil bei Beiträgen Ein- und Auszahlung im Verhältnis zueinander stehen müssen.

  30. 22.

    "Was sagt das über einen Menschen aus, der immer möglichst wenig in die Sozialkassen einzahlen will, wenn doch viel mehr möglich wäre?" ... diese Diskussion darf dann gern an beiden Enden der Einkommensfahnenstange geführt werden.

  31. 21.

    Sachlich haben Sie dies richtig geschrieben.
    Die aufgezählten Tätigkeiten lassen Rückschlüsse zu. Z.B. Mindestrente ohne Einzahlleistung, oder sehr geringe derselben, als angestrebtes Ziel. Es ist logisch, dass dies nicht bezahlt werden kann, wenn alle so denken.

  32. 20.

    Nicht mal unbedingt! Es kommt auf die persönliche Situation an. Solange man mit dem Teilzeitjob die Beitragsbemessungsgrenze nicht unterschreitet, ändert sich an der Rentenhöhe nichts. Verdient man also mehr als diese Grenze, kann Teilzeit durchaus eine rentenneutrale Möglichkeit zum Reduzieren der Arbeitszeit sein. Ohne Kenntnis über das Gehalt, kann man das nicht beurteilen. Den Sozialkassen wäre das dann auch egal, weil alle Verdienste über der Beitragsbemessungsgrenze bringen denen auch nicht mehr Einnahmen. Nur das Finanzamt bekommt weniger ab.

  33. 19.

    So kann man ja gerne leben, vorausgesetzt man kann sich diesen Luxus leisten. Aber bitte später nicht über die Rente meckern.

  34. 18.

    Ja, warum nicht..... Geht aber nur wenn keine Familie vorhanden ist und die erwähnt sie nirgends. Wird sie später merken, dass im Alter etwa fehlt. Denn arbeiten wird sie mit Sicherheit nicht bis 70. Ehrenamtlich vlt.nur bei der niedrigen Rente wird es schwer schon bei den zu
    erwartenden steigenden Miete n. Aber mutig allemal.

  35. 17.

    Die Rentner sind niemandem etwas wert, überall und für jeden eine Last, besonders für die Gesellschaft und die Finanzen. Deshalb schnelles und sozialverträgliches Ableben (Ironie!).

    Da ich selber bald Rentner bin und meinen Beitrag für die Gesellschaft geleistet habe, sehe ich es natürlich anders, als manch andere Mitglieder der Gesellschaft, die so denken, wie oben beschrieben.

  36. 16.

    Was sagt das über einen Menschen aus, der immer möglichst wenig in die Sozialkassen einzahlen will, wenn doch viel mehr möglich wäre?
    Und es kann passieren, dass das Rentenalter ganz abgeschafft wird. Stattdessen zählen nur noch 45 Jahre Vollzeit. Einfach weil wir uns „Faulis“ nicht mehr leisten können, wenn es zu viele werden.

  37. 15.

    "Ja Sie hat alles richtig gemacht."

    Ansichtssache, ich wäre lieber in meinen besten, jungen Jahren viel gereist.

    Ist aber jedem selbst überlassen...

  38. 14.

    Ja Sie hat alles richtig gemacht. Aber ich vermute, das funktioniert nur als Single.
    … und ist es der Sinn des Lebens, ein ganzes Leben lang hart zu arbeiten um dann eine ausreichende Rente für ein paar Jahre zu haben? Das Leben findet nicht erst im Rentenalter statt.

  39. 13.

    "Im Moment geht es mir großartig."

    Bis der Rentenbescheid kommt. Dann gibts das grosse Erwachen.

  40. 12.

    Verstehe die Nörgler und Neider nicht, "soziale Hängematte" und so. – "Ich mache seit März eine Ausbildung zur ehrenamtlichen Sterbebegleiterin". Was solch eine Person am Lebensende ausmacht, wird so mancher erfahren und schätzen lernen, viele im RV-Heim aber nicht. "EHREN"-Amt. Ja, ist sozusagen "Ehrenmord" an einem Stückchen Rente. Die bei vielen zu 100% ins Heim fließt. Toll.

    Dass sie auf ihre seel. Gesundheit achtet, "wieder Motivation findet", das ist nachhaltig auch für die Gesellschaft. Das Modell 50 J. am selben Platz ist – freiwillig und erfüllend – i. O., aber als Zwang aus Angst vor Armut macht es nur krank. Echte Reformen stehen an, "Gen Z" fordert es endlich ein. Eine Pandemie, ein Weltbanken-Zusammenbruch, und schon ist alle Planung dahin.

    Arbeitsmodelle, die die Arbeitenden wie auch die Gesellschaft beglücken, ein gutes Ziel! Sterbebegleitung, nicht mehr als Teil des Pflegeberufs, das ist eine Schande und zeigt, was Rentner "wert" sind.

  41. 11.

    Die "Umweltfreundlichkeit" ist doch hier überhaupt nicht das Thema. Soll jeder so leben wie er möchte, aber später bitte nicht auf die niedrige oder nicht vorhandene Rente schimpfen.

  42. 10.

    Dann gibt es die soziale Hängematte, sprich Miet- und andere Zuschüsse, finanziert von denen, die sich nicht so verwirklicht haben, also ihren Steuern. Was wäre, wenn alle in Deutschland es ihr nachtun?

  43. 9.

    Jetzt wird hier wieder von Egoismus geredet...
    Leute.

    Das, was die Frau macht, ist korrekt. Sie ist glücklich damit, anstatt im Job "Leben um zu arbeiten".

    Wenn wir von Egoismus reden, könnte man ja alle unbrauchbaren Geschäfte zumachen, nicht immer unnötig Müll produzieren und mal Tätigkeiten machen, die Sinn ergeben... :)


  44. 8.

    Hut ab, nicht viele könne sich so verwirklichen. Sie haben wirklich Glück, sowohl mit Ihrem Arbeitgeber, als auch mit Ihrer Familie - welche Ihnen bestimmt manches mal sagte, dass es unstet wirkt.
    Aber ganz ehrlich, ich beneide Sie, dass Sie sich so verwirkichen können und Ihre Motivation aus den Nebenjos holen.
    Wobei ich schon gern wüßte, welche App das ist -aus welcher Sie die Nebenjobs beziehen *gruebel*.

  45. 7.

    Die Dame kann sich den Luxus leisten, im Grunde dass zu machen was Sie möchte und es geht Ihr dabei nicht ums Geld.
    Es gibt ganz bestimmt bei Ihr einen finanziellen Rückhalt.
    Wenn ich auf das Geld, was ich verdiene, nicht ganz so angewiesen wäre, würde ich auch so leben.
    Ansonsten hat sie alles richtig gemacht und sich gefunden.

  46. 6.

    24 Jahre im selben Job, eine lange Zeit?

    Sitze seit 50 Jahren auf demselben Stuhl... nie bereut! Eine Weltreise kann ich mir trotzdem nicht leisten und demnächst als Rentner schon gar nicht.
    Aber, toll, wer das Geld und den Mut dazu hat!

  47. 5.

    Genau. Zwar jetzt alles selber finanzieren, aber mit dem Wissen das später die Gesellschaft den Rest finanziert und andere immer weniger Rente erhalten. Egoistisch?

  48. 4.

    Grundsätzlich interessanter Ansatz. Aber bitte nachher nicht wegen der geringen Rente herumbarmen.

  49. 3.

    „2017 habe ich mir Urlaub genommen und bin um die Welt geflogen. „

    Kann man machen. Umweltfreundlich ist das aber nicht.

  50. 2.

    Gerne, aber bitte nicht auf Kosten der Steuerzahler!

  51. 1.

    Toll, wenn man das so machen kann. Aber sind das dann nicht die Menschen, die dann im Rentenalter in die Altersarmut rutschen?

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