rbb exklusiv - Das plant der Berliner Senat am Molkenmarkt

Di 22.08.23 | 18:21 Uhr | Von T. Gabriel und F. Hoppen
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Blick über die Baustelle für das neue Quartier Molkenmarkt auf das Rote Rathaus und den Fernsehturm. (Quelle: imago-images/Jürgen Ritter)
Video: rbb24 Abendschau | 22.08.2023 | Dorit Knieling | Bild: imago-images/Jürgen Ritter

Er gilt als der älteste Platz Berlins – und dennoch vielen als "Nicht-Ort": Was der Senat nun mit der Dauerbaustelle Molkenmarkt plant, geht aus einem Rahmenplan hervor, der am Dienstag beschlossen wurde. Er lag dem rbb vorab vor. Von T. Gabriel und F. Hoppen

  • Hälfte aller Wohnungen am Molkenmarkt soll "mietpreisgedämpft" sein
  • weitgehend autofreies Quartier mit begrünten Dächern geplant
  • Bauarbeiten sollen 2026 starten

Der Molkenmarkt in Mitte ist die Keimzelle Berlins. Hier wurde die Stadt vor 800 Jahren als Siedlung von Kaufleuten gegründet und wuchs über die Jahrhunderte zur Industrie- und Handelsmetropole. Der Molkenmarkt blieb zentraler Verkehrsknotenpunkt – und immer im Wandel: Nach dem Zweiten Weltkrieg war der historische Stadtkern von Brachland umgeben. In den 1960ern baute die DDR hier eine sechsspurige Magistrale hindurch, die Grunerstraße. Das historische Zentrum wurde dabei immer weiter durchbrochen und zurückgedrängt. Doch seit dem Fall der Berliner Mauer wird wieder intensiv darüber diskutiert, wie es mit dem Molkenmarkt weitergehen soll.

Seit 2016 gibt es für das Gebiet rund um den Molkenmarkt zwar einen Bebauungsplan – doch die Zeiten haben sich seitdem geändert, wie es auch die Senatsvorlage feststellt, die dem rbb vorliegt. Es ist ein Rahmenplan, der Leitplanken für alle künftigen Bauaktivitäten auf dem Areal setzt – also festlegt, was gebaut werden soll, jedoch nicht, wie es hinterher konkret aussehen soll. Vorausgegangen waren diesem Rahmenplan mehrere Beteiligungsformate und Wettbewerbsverfahren.

Hälfte der Wohnungen soll "mietpreisgedämpft" sein

Entstehen soll am Molkenmarkt nun ein "lebenswertes und zukunftsweisendes Quartier mit flexibel nutzbaren Gebäuden, klimaresilienten Freiräumen sowie einem innovativem Mobilitätskonzept, vielfältigen Kulturangeboten und einem hohen Anspruch an die architektonische und gestalterische Qualität", wie es im Rahmenplan heißt, eine Mischung aus Wohnen, Gewerbe, Kultur und Freiraum.

Vorgesehen sind rund 450 Wohnungen. In den Erläuterungen zum Rahmenplan ist nun von einem breit gefächerten Wohnungsangebot "für die unterschiedlichsten Lebensmodelle aller Alters- und Sozialstrukturen" zu lesen.

Alle Wohnungen, die die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften am Molkenmarkt errichten würden, seien deren Kooperationsvereinbarung mit dem Land Berlin verpflichtet. Konkret bedeutet dies, dass die Hälfte der Wohnungen, die dort neu gebaut werden, "mietpreisgedämpft" angeboten werden. So solle eine soziale Mischung am Molkenmarkt ermöglicht werden.

Ein autofreies Quartier mit grünen Dächern

Ausdrücklich wird im Rahmenplan mehrfach auf Klimaschutzaspekte verwiesen. Grünflächen sollten "auch auf ihre Funktionalität zur Regenwasserbewirtschaftung hin" geprüft werden. Mindestens 60 Prozent der Dachflächen von Gebäuden sowie Fassaden "an ausgewählten Stellen" sollen begrünt werden. Mindestens 30 Prozent der Dachfläche eines Hauses sollen laut der Senatsvorlage für Solaranlagen genutzt werden.

Am Molkenmarkt wird ein weitgehend autofreies Quartier angestrebt. Durchgangsverkehr ist nicht geplant. Das Parkhaus in den Rathauspassagen soll als zentrale Quartiergarage dienen.

Grafik: Karte Molkenmarkt (Quelle: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung)

Rückzugsort und "Stadtplatz"

Block A, direkt vor dem alten Stadthaus, soll laut Vorlage vor allem kulturell genutzt werden. Hier ist teilweise eine kleinteilige Bebauung geplant, mit fünf- und auch sechsgeschossigen Häusern. Zentrales Element soll ein öffentlich zugänglicher Innenbereich sein, ein repräsentativer Stadtplatz mit Grünfläche.

Der nördlich angrenzende Block B hingegen soll den Anwohnerinnen und Anwohnern als Rückzugsort dienen. Es ist eine geschlossene Bebauung geplant, ebenfalls fünf- und sechsstöckig, die die historischen Dachformen des Nikolaiviertels aufgreift. Zum Roten Rathaus hin, wo derzeit noch archäologische Grabungen stattfinden, ist laut Vorlage jedoch auch ein "Archäologisches Fenster" denkbar. Solche Fenster in tieferen Erdschichten gibt es zum Beispiel bereits in den Altstädten Spandau und Köpenick.

Block C, das Areal zwischen Jüdenstraße und Klosterstraße, ist bereits teilweise bebaut und soll erweitert werden. Geplant sind ein öffentlicher Durchgang vom Großen Jüdenhof bis zur Ruine der Klosterkirche, aber auch ein privater Innenbereich für die Eigentümer. Die Bebauung am Jüdenhof soll sich dabei an der Bebauung der Vorkriegszeit orientieren.

Wie Block D genutzt werden soll, ist noch unklar. Langfristig könnte laut Vorlage ein Schulstandort entwickelt werden. Bis dahin soll das Areal als Grünfläche genutzt werden.

Block E soll als landeseigener kulturgeprägter Bereich ebenfalls weiterentwickelt werden. Dort befinden sich die Klosterruine und der Veranstaltungsort Palais Podewil.

Der Streit um den Molkenmarkt

Die Frage, wie die einstige Wiege Berlins künftig gestaltet werden könnte, war von Anfang von Streit begleitet. Zuletzt wurde dies bei einem "Werkstattverfahren" deutlich, bei dem Architekturbüros bis September vergangenen Jahres ihre Ideen präsentiert hatten. Immer wieder ging es dabei um die Frage: Soll es ein nachhaltig gestaltetes Quartier mit viel Grün und einem Fokus auf Klimaschutz werden oder geht es eher um eine Rekonstruktion der Historie? Neues Denken versus Altstadtflair, so schwarz-weiß kam die Debatte in den zurückliegenden Monaten zuweilen daher.

Vor allem Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt wird von Kritikern immer wieder vorgehalten, dass sie eine Altstadt-Rekonstruktion favorisiere und deshalb auch im Werkstattverfahren interveniert habe, um die Kür eines eindeutigen Siegerentwurfs zu verhindern, der nicht ihren Vorstellungen entsprochen habe. Sie selbst hat solche Einflussnahmen immer wieder bestritten.

Ein weiterer Kritikpunkt, den insbesondere Grüne und Linke im Abgeordnetenhaus mehrfach vorgebracht haben, zielt darauf, dass das Parlament im gesamten Prozess quasi nur Zuschauer ist. Die "Charta Molkenmarkt" wird dem Abgeordnetenhaus lediglich zur Kenntnisnahme zugeleitet werden. Änderungswünsche aus dem parlamentarischen Raum oder Zustimmung der Abgeordneten ist nicht vorgesehen.

Julian Schwarze, Sprecher für Stadtentwicklung bei den Grünen, fürchtet zudem, dass die "kleinteilige Bebauung" für die landeseigenen Wohnungsunternehmen zur Kostenfalle werden könnte. Sollten sie die Aufträge nicht übernehmen können und private, gemeinwohlorientierte Bauherren einspringen, könnte das für die Mieter und Mieterinnen womöglich teuer werden. So müssen zum Beispiel die Landeseigenen, anders als etwa Genossenschaften, die Hälfte ihrer Mietwohnungen zu sozialen Mieten anbieten.

"Am Molkenmarkt droht ein weiteres Luxusquartier ohne bezahlbare Wohnungen", so Schwarze. "Statt auf die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften zu setzen, soll es Konzeptverfahren für die Grundstücksvergabe an private Akteure geben. Das lehnen wir ab." Ähnlich kritisch sieht Katalin Gennburg, Sprecherin für Stadtentwicklung von den Linken, den Rahmenplan, vor allem die ästhetischen Gestaltungsvorschriften für die landeseigenen Baugesellschaften. "Der Senat verachtet die Armen dieser Stadt, die dringend Sozialwohnungen brauchen. Auf diesem landeseigenen Grundstück brauchen wir dringend Sozialwohnungen, am besten zu 100 Prozent", so Gennburg.

Wie geht's weiter?

Der Rahmenplan ist einer von zwei Teilen, aus denen die "Charta Molkenmarkt" besteht. Teil zwei ist ein "Gestaltungshandbuch", das noch erarbeitet wird. In diesen Teil sollen laut der Senatsvorlage dann auch die Ergebnisse mehrerer Machbarkeitsstudien einfließen, die die Jury des vorangegangenen Werkstattverfahrens empfohlen hatte. Sie betreffen die Bereiche "Mobilität, Regenwassermanagement und Freiraum", Archäologie und Energieversorgung.

Daniel Sprenger vom Vorstand der Architektenkammer Berlin freut sich auf die neue Spielwiese, vor allem auf die Durchmischung des Ortes. Große Chancen sieht er in dem kulturellen Angebot, das geplant ist. So sollen etwa 3.000 Quadratmeter für Ateliers bereitgestellt werden, 5.500 Quadratmeter für Kunstvereine, Ausstellungen und Museen, um den Molkenmarkt in die diverse Kunstlandschaft von Berlin-Mitte einzugliedern. "Sich auch den kulturellen Aspekten unserer Stadtkultur zu widmen, von der bildenden bis zur darstellenden Kunst, das lebendig werden zu lassen durch geeignete Baustruktur, Freiräume und Umwelt, wäre für Berlin sicherlich ein Gewinn", so Sprenger.

Doch das alles ist noch Zukunftsmusik. Der Rahmenplan ist einer von zwei Teilen, aus denen die Charta sich zusammensetzt.

Der ursprüngliche Zeitplan sah vor, dass Ende dieses, Anfang nächsten Jahres die ersten Architektur-Wettbewerbe für konkrete Gebäude gestartet werden könnten. Nachdem die Charta allerdings nun wohl erst mit gut einem Jahr Verspätung komplett fertiggestellt wird, dürften sich auch die Wettbewerbe verzögern. Bis 2026 gibt es noch archäologische Grabungen auf dem Areal. Dann soll laut Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler (SPD) mit den Bauarbeiten begonnen werden. Eine Fertigstellung bis 2028 wäre ihm zufolge "schön".

Sendung: rbb24 Abendschau, 22.08.2023, 19:30 Uhr

Beitrag von T. Gabriel und F. Hoppen

63 Kommentare

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  1. 63.

    Mal abgesehen davon dass die DDR das meiste Geld für Armee, Grenzsicherung und Spitzelwesen ausgegeben hat, was hat ihre Antwort mit der Aussage "dass der soziale Wohnungsbau der DDR-Moderne um den Alex Zehntausenden bezahlbaren Wohnraum geschaffen hat, die dort auch tatsächlich leben." zu tun?

    War der Wohnungsbau im "goldenen Westen" etwa nicht kreditfinanziert?

  2. 62.

    Der DDR-Wohnungsbau war ein kreditfinanziertes Wohlfahrtsgeschenk, an der die DDR unter anderm schliesslich pleite ging. Die Altbauten hingegen liess man vergammeln bis zum Abriss. Toller Wohnungsbau.

  3. 61.

    Die archäologische Grabungen laufen seit 2019. Dadurch die Errichtung der vielen Wohnungen bis 2026 zu verzögern halte ich für unakzeptabel. Noch ein paar Monate könnte man die Archäologen graben lassen und dann ist's mal gut damit.

  4. 60.

    Ich finde Ihre Idee sehr gut. Ergänzend würde ich noch die Idee der Schwammstadt hinzufügen. Also ausreichend Flächen mit Wassserspeichermöglichkeit und dann bei Hitze Verdunstung zur Kühlung unseres Stadtzentrums. Hier ist ein großes Potential bei der Fläche den Autoverkehr unterirdisch und oben Leben und Wohnen. Dafür braucht es aber eine wirklich visionäre Planung und den Mut zur Umsetzung. Das würde auch dem benachbarten Alexanderplatz helfen können.

  5. 59.

    Jeder Mensch, der nicht nur in Berlin bleiben will, und einen gewissen sozialen Status hat, braucht ein Auto. Gerade das Publikum im Berliner ÖPNV wird immer schlimmer. Da muss man die Möglichkeit haben, hier individuell ohne Taxi oder User unterwegs sein zu können. Es sollte ein Grundrecht auf jegliche Mobilität in Deutschland geben.

  6. 58.

    Zur Geschichte gehört aber nicht nur die DDR-Moderne, sondern auch die Architektur früherer Jahrhunderte. Die sollte man sorgfältig und gut rekonstruieren und dann auch vernünftig nutzen. Im Humboldtforum klappts doch auch!

  7. 57.

    Wenn die Mittelalterbebauung steht, werden wahrscheinlich mehr Leute begreifen, was der alte Geheimrat v. Göthe mit seinem „Osterspaziergang“ gemeint hat. Wenn man dann des Pudels Kern erkennt, wird es zu spät sein. Ärzte können ihre Opfer begraben - Architekten empfehlen Efeu…

  8. 56.

    Die Linke in Berlin ist für mich mittlerweile unwählbar. Natürlich geht es an so einem Ort um Ästhetik... Es ist ein Aushängeschild der Stadt Berlin. Die Dame hat sich für das Interview ja wahrscheinlich auch nicht irgendwie angezogen...

  9. 55.

    Also werden zukünftig keine Brachen mehr bebaut. Könnte ja eine "Luftschneise" sein, was zudem in diesem Fall äußerst fraglich ist so man sich denn mit der Topographie des Gebietes etwas beschäftigt. Eher hinderlich wären diesbezüglich übrigens die hohen Plattenbauten auf der Fischerinsel.

  10. 54.

    "... dass der soziale Wohnungsbau der DDR-Moderne um den Alex Zehntausenden bezahlbaren Wohnraum geschaffen hat, die dort auch tatsächlich leben."

    Das stimmt allerdings. Meine Schwester wohnt dort seit 1961! Sie hat jahrelang selbst mit Hand angelegt in der Wohnungsbaugenossenschaft.

  11. 53.

    Wer sagt denn, dass die Nachbildung historischer Fassaden nicht mit einer modernen Innenausstattung einher gehen kann. Es Handel sich hier um die Wiege Berlins. Gegenüber liegt das nachgebaute Nikolaiviertel, was ebenfalls aus Repliken der ursprünglichen Häuser besteht. Die Statt wurde schon genug verschandelt wie am Potsdamer Platz oder in der Friedrichstraße. Und das man historisch Nachbauen kann, wurde mit dem neuen Stadtschloss bewiesen.

  12. 52.

    Es gibt anthropologisch eine Empfindung für Proportionen; das gründet auf die Gewahrwerdung unseres menschlichen Körpers. Bauten können dem nahekommen oder aber sich maßstabslos davon entfernen. Häuser rein gebaut aus der so bez. Vogelperspektive gehören nicht zu diesen empfindungsreichen Bauten - einfach deshalb, weil der Mensch nun einmal kein Vogel ist und das Flugperspektive für Menschen keine gewohnte Perspektive ist.

    Jede Stadt, die in innersten Kern nicht von Kleinteiligkeit kündet, ist eine Stadt der wechselnden Moden, der eingeredeten und ausschließlich vom Kopf her betonten Zuspruchs.

    Würde die Karlsbrücke in Prag durch eine vierspurige Autoschneise ersetzt worden, wäre die Karlsbrücke nach derlei Irrtum längst wieder rekonstruiert, Gleiches gilt für die Rialtobrücke in Venedig oder für den Kern von Lissabon.

    Mir ist es gleich, wer von der autogerechten Stadt besessen war - sie ist passé.

  13. 51.

    "Eine Rekonstruktion der ehemaligen Altstadt würde man heute in jeder normalen Großstadt durchführen. "

    Was für ein Unsinn. Leute die behaupten sie vertreten das "Normal", wollen nur bestimmen was "Normal" ist.
    Ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen was ihr "Normal" in der Folge konkret bedeutet.
    SIE finden das "normal" - interessieren sich aber kein Stück dafür, was das für die Funktion, die Bezahlbarkeit und Bewohnbarkeit von Innenstädten bedeutet.
    Beschäftigen Sie sich mal mit FUNKTION und Stadtsoziologie. Statt nur über Fassade, Zierleisten und Dekoration nachzudenken.

  14. 50.

    KrögelBerlinDienstag, 22.08.2023 | 16:12 Uhr
    "Ich favorisiere eine Altstadt-Rekonstruktion, denn das wäre die einzige Möglichkeit, den historischen Stadtkern wieder erlebbar zu machen. Eine wichtige Sache auch noch in ein paar Jahrhunderten."

    Ich will keine peinliche Simulation von "Altstadt" Den historischen Stadtkern gibt es nicht mehr. Der ist entweder zerbombt worden, oder wie überall im Bundesgebiet in den Städten für die "autogerechte Stadt" zerstört worden. Und zwar von genau dem Milieu, dass sich nun Puppenstuben bauen will, in denen sie sich selbst weder aufhalten noch das sie da lebten.
    Niemand braucht die Mischung aus Shopping-Mall und unbezahlbaren und deshalb in Wahrheit meist leerstehenden Investitionsruinen aus Anlageobjekten.
    Respektiert endlich, dass der soziale Wohnungsbau der DDR-Moderne um den Alex Zehntausenden bezahlbaren Wohnraum geschaffen hat, die dort auch tatsächlich leben.

  15. 49.

    Also ich bin dafür, das Berliner endlich die Wohltaten der Klimaretter geniessen dürfen. Nicht mehr nur zuschauen und ausnutzen, sondern endlich das Spielfeld grandios betreten. Ich bin für einen wunderschönen Windpark auf dem gesamten Areal.

  16. 48.

    Danke für Ihren Beitrag.
    Sie haben völlig recht mit den "Frischluftschneisen", das war mir gar nicht mehr so bewusst. Alle diese breiten Magistralen, wie z.B. Kaiserdamm, Frankfurter Allee, usw. dienen der "Belüftung" all der innerstädtischen Wohnviertel. Ohne sie wäre es wohl noch stickiger und heißer in der Innenstadt. Auch die Vision von der U 10 war mir nicht mehr gegenwärtig. Das war ja eine kühne Idee - ob die jemals realisiert werden wird, steht in den Sternen.
    Was die geplante Bebauung betrifft, so werden die Blöcke D und B wohl so gebaut werden wie auf der Zeichnung. Das war wohl schon lange so geplant, hier ist dann eine Luftschneise unterbrochen.

  17. 47.

    "Und wieder sollen Bewohner deren Parkplätze weg genommen, bzw. Enteignet, in mögliche Parkhäuser parken. "

    Enteignet? Seit wann kann man was enteignen was einem nicht gehört?

    "Das sind alle die hierher gezogen sind, keine Waschechten Berliner."

    Ihnen ist aber schon klar wer Berlin/Cölln gegründet hat? Kaufleute aus dem Rheinland.

    Grüße von einem waschechten Berliner.

  18. 46.

    Eine Rekonstruktion der ehemaligen Altstadt würde man heute in jeder normalen Großstadt durchführen. Gerade an solch einem historischen Standort. Aber keine Angst! In Berlin klatscht man lieber zu 100% Hässliche 0815 Bauten hin. Es soll sich doch niemand hier später wohl fühlen !

  19. 45.

    Bei aller sonstiger Zustimmung zu Ihrem Text: Die zeitliche Perspektive des Molkenmarktes ist länger als Sie denken. Vor 800 Jahren war an einen Kaiser, der die Stadt prägt, nicht zu denken - jedenfalls nicht in Berlin. Das andere ist die Herausforderung, die Sie benennen und die in den Quartieren A und teilw. auch in C, D und E umgesetzt werden soll, während das Quartier B sich auf das von der DDR nachgebaute hist. Nikolaiviertel und das Rote Rathaus beziehen soll.

  20. 44.

    Gleich, wer es unter welchen Prämissen und Gründen zuvor gebaut hat: Ost und West, Nord und Süd waren sich nach dem Zweiten Weltkrieg über alle Systemgrenzen einig, die historisch gewachsene Stadt in ihrem Kern auslöschen zu wollen. Meistens waren US-amerikanische Städte Vorbild, auch im Osten: Möglichst hoch hinaus, die Differenz allenfalls in Punkthochhäusern oder langgezogenen, so bez. Wohnscheiben.

    Glücklicherweise ist dieses Denken seit drei, im vorherigen Bundesgebiet seit vier Jahrzehnten überwunden.

    So viel zum gewachsenen Konsens. - In der Tat muss nicht unbedingt alles historisch nachgebaut werden, allerdings das stadbildprägendste davon. Das zum Roten Rathaus hin ausgerichtete Quartier historisch, das andere kleinteilig-ökologisch auszurichten, empfinde ich als gute Lösung.

    Verkehr, auch und gerade der Autoverkehr, hat dienende Funktion, keine maßstabbildende für den Bau.

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