Berlin-Tegel - Senat beschließt Route der künftigen TXL-Tram

Di 09.01.24 | 12:59 Uhr
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Symbolbild:Das Areal des ehemaligen Flughafen Tegels als Ort für die Urban Tech Republic und das Schumacher Quartier.(Quelle:picture alliance/dpa/S.Stache)
Audio: rbb24 Inforadio | 09.01.2024 | Bild: picture alliance/dpa/S.Stache

Als der Flughafen Tegel noch in Betrieb war, hatte er bis auf Busse keine weitere ÖPNV-Anbindung. Das soll sich nun für die Nachnutzung ändern. Der Senat hat am Dienstag die Streckenführung der künftigen Tramlinie festgelegt.

Der Verlauf der neuen Straßenbahnlinie zwischen Jungfernheide und Kurt-Schumacher-Platz steht fest. Die geplante Streckenführung wurde am Dienstag vom Senat beschlossen. Die Tram soll vor allem das neue Schumacher Quartier und die Urban Tech Republic auf dem ehemaligen Flughafen Tegel an den ÖPNV anschließen. "Diese Straßenbahn wird 14.000 Personen transportieren", sagte Verkehrssenatorin Manja Schriener (CDU) mit Blick auf die erwartete Tagesauslastung der neuen Tram.

Der rund sieben Kilometer lange Linienverlauf soll im Süden am U- und S-Bahnhof Jungfernheide starten und in nördlicher Richtung über den U-Bahnhof Jakob-Kaiser-Platz entlang der Bundesautobahn A 100/A 111 führen.

Elf Haltestellen sind vorgesehen

Vor der Anschlussstelle Saatwinkler Damm soll die Strecke zum ehemaligen Flughafen Tegel abbiegen und über die General-Ganeval-Brücke zur neuen Urban Tech Republic führen. Dort soll es einmal um das ehemalige Hauptterminal herum und schließlich Richtung Schumacher Quartier gehen. Die Endhaltestelle ist am U-Bahnhof Kurt-Schumacher-Platz geplant. Insgesamt sind elf Haltestellen vorgesehen.

Die Kosten belaufen sich auf 85,74 Millionen Euro, sagte Schreiner dem rbb. Sie, hoffe, so die CDU-Politikerin, dass auf der Strecke auch autonom fahrende Straßenbahnen zum Einsatz kommen werden.

Karte Tram-Strecke Urban Tech Republic (Quelle: rbb|24)
| Bild: rbb|24

AfD will lieber U-Bahn statt Tram

Die Tram-Anbindung ist ein wichtiger Teil der Transformation des ehemaligen Flughafens Tegel zu einem Forschungs- und Entwicklungsstandort. Hier soll in den kommenden zehn Jahren unter anderem die Berliner Hochschule für Technik mit rund 5.000 Studierenden einziehen. Direkt daneben, entlang der neuen Tram-Linie, ist das Schumacher Quartier mit 5.000 Wohnungen in Holzbauweise geplant.

Die Planungen begannen 2019, der Baustart soll 2028 erfolgen, und die Inbetriebnahme der Strecke bis 2030 umgesetzt werden. Langfristig soll am U- und S-Bahnhof Jungfernheide auch die Verlängerung der Tramlinie M10 vom Hauptbahnhof ankommen. Ob die Verlängerung nach Tegel ebenfalls der M10 zugeschlagen wird, ist aber noch unklar. Möglich ist auch, dass die Linie eine eigene, neue Nummer erhält.

Kritik an der neuen Strecke übte der Verkehrsexperte der AfD, Rolf Wiedenhaupt. "Die geplante Trasse würde die Leistungsfähigkeit des Tegeler Wegs erheblich einschränken und den viel befahrenen Jakob-Kaiser-Platz lahmlegen." Besser sei eine U-Bahnverbindung zwischen Kurt-Schumacher-Platz und Jakob-Kaiser-Platz. "Der bereits vorhandene Stummelstollen nahe des Kurt-Schumacher-Platzes könnte mit der U7 am Jakob-Kaiser-Platz verbunden werden und würde so eine ideale Vernetzung darstellen", so Wiedenhaupt.

Sendung: Abendschau, 09.01.2024, 19:30 Uhr

75 Kommentare

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  1. 75.

    Ich glaube für die Gegend sollten Droschken mit Pferden ausreichen. Wer will den da überhaupt wohnenspäter mal ? Ausser denen die es umsonst bekommen vom schwarzen Meer kommend. Armes Berlin . Berlin schafft sich ab und verkommt immer mehr mit Schulden . BRAVO

  2. 74.

    Nichts ahnende Traumtänzer und -rinnen. Die Kosten werden sich verzehnfachen und autonom ist eine Satiereposse. Woher diese Erkenntnis kommt? Weil wir in Berlin sind!

  3. 73.

    ;-)
    Das Fahrrad ist ja nur eine von vielen Möglichkeiten. Wenn es nach „Ines“ gehen würde, müssten alle Radwege 3m breit sein, dass sich Lastenräder begegnen können...
    Einmal in 14 Tagen.

  4. 72.

    " Meines Wissens hat Berlin eins der ältesten und größten Straßenbahnnetze der Welt. "

    Nicht nur das denn in Berlin setzte Werner von Siemens sogar die erste elektrische Straßenbahn der Welt in Betrieb . Die Tram ist also wie so vieles andere in Berlin erfunden worden und begann von hier ihren Siegeszug um die Welt . Seit der Jahrtausendwende erlebt gerade auch dieses Verkehrsmittel einen beispielhaften Aufschwung auf allen Kontinenten so in den USA & Kanada genauso wie in Nordafrika , Europa , Australien & Asien !!! Nur einige ewig Gestrige wollen das & die Vorteile dieses Verkehrsmittels NICHT wahrhaben !!!!!

  5. 71.

    Seit wann hat die Tram immer vorfahrt? Ich weiße sie zurück auf die Straßenverkehrsordnung.

  6. 70.

    Es gibt immer noch eine Lücke zwischen U Turmstraße und S+U Jungfernheide. Für Moabit-West bleiben die Verkehrsverbindungen sehr gering – immer noch nur Bus M27!

  7. 69.

    Die Bezeichnung "TXL" wurde sicher nur benutzt, weil nicht jede*r die Urban Tech Republic einordnen könnte. Das haben Sie mit Ihrem Kommentar eindrucksvoll bewiesen.

  8. 68.

    Unsinniger Umweg zum Kutschi!
    wir haben 2 Busse von Jakob-Kaiser -platz (Charlottenburg Nord) zum Kutschi (Reinickendorf).
    Der X 21 fährt binnen 6 Minuten zum Kutschi. Der M 20 sogar von Jungfernheide aus und vorher aus Pankow kommend.
    Was soll diese Straßenbahn für die vielen Millionen?
    Die dann noch per Umweg über Tegel, wo nur eine Elite (Studenten und Mitarbeiter) hinmüssen und leider keine Passagiere mehr!?

  9. 67.

    Das sehe ich genauso. Vor allem wäre der Weg aus Charlottenburg zum Kutschi nur per diesem Umweg zu fahren.

  10. 66.

    Warum soll eine Straßenbahn nicht nach Berlin gehören? Weil Sie das so festgelegt haben?
    Meines Wissens hat Berlin eins der ältesten und größten Straßenbahnnetze der Welt.

  11. 65.

    Und was ist mit dem Wohngebiet an der Aristide-Briand-Brücke? Fahren hier weiter die Busse, die sehr häufig zu spät oder sogar ausfallen, oder dürfen diese Menschen in Zukunft laufen, da in diesem Artikel nur von der Julius-Leber-Kaserne gesprochen wird?

  12. 64.

    Der gehört zu den Bauvorleistungen wie Jungfernheide und Turmstraße. Also die alte Planung der Verlängerung der U5.

  13. 63.

    Und das Fahrrad ist in einer überalternden Gesellschaft mit zunehmendem Extremwetter natürlich das Verkehrsmittel der Zukunft.

  14. 62.

    Was wäre denn nach Ihrer Meinung "zeitgemäß"? Wenn sich ganz Berlin freiwillig zu einer Agrarwüste erklärt?

  15. 61.

    Find ich alles gut und richtig - aber in so kurzer Bauzeit und mit so „wenig“ Geld - da muss man heutzutage schon schmunzeln. Das wird doch wieder nichts.

  16. 60.

    Ein Rückschritt.Autos und Tram passt nicht,die Tram ist nicht zeitgemäß

  17. 58.

    Der Fahrgastverband hat ja einen Inselbetrieb für Spandau vorgeschlagen, aber die SPD war ja dagegen. Die träumt von der Verlängerung der U7 zur Heerstrasse.

  18. 57.

    " Was Priorität haben sollte, ist hier doch wohl offensichtlich "

    Das finden Sie und einige andere sich so aber zu einer funktionierenden Stadt gehören halt auch noch mehr als nur sanierte Schulen . Und auch Studenten fahren nicht alle mit dem Fahrrad sondern nutzen durchaus auch Alternativen . Hier wird endlich mal nach langer Zeit geplant schon zu Beginn einer großen Forschungs & Wohnsiedlung eine gute & angemessene ÖPNV Verbindung zu Verfügung zu haben und nicht erst 20 Jahre später wenn alle sich längst ein Auto gekauft haben aus Mangel an Alternativen und dann ist es auch wieder nicht richtig . Das die Stadt & der Staat 30 Jahre nichts in Kindergärten , Schulen , Lehrer & Digitalisierung investiert hat ist ja jetzt nicht die Schuld des ÖPNV denn auch dort wurde Jahrzehntelang nicht besonders viel investiert sondern auf Verschleiß gefahren !!!

  19. 56.

    Lesen Sie auch mehr wie nur die Überschrift? Die AfD sieht eine Fortführung der U Bahn als sinnvoller. Es ist auch nachvollziehbar.

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