Berlin-Tegel - Senat beschließt Route der künftigen TXL-Tram
Als der Flughafen Tegel noch in Betrieb war, hatte er bis auf Busse keine weitere ÖPNV-Anbindung. Das soll sich nun für die Nachnutzung ändern. Der Senat hat am Dienstag die Streckenführung der künftigen Tramlinie festgelegt.
Der Verlauf der neuen Straßenbahnlinie zwischen Jungfernheide und Kurt-Schumacher-Platz steht fest. Die geplante Streckenführung wurde am Dienstag vom Senat beschlossen. Die Tram soll vor allem das neue Schumacher Quartier und die Urban Tech Republic auf dem ehemaligen Flughafen Tegel an den ÖPNV anschließen. "Diese Straßenbahn wird 14.000 Personen transportieren", sagte Verkehrssenatorin Manja Schriener (CDU) mit Blick auf die erwartete Tagesauslastung der neuen Tram.
Der rund sieben Kilometer lange Linienverlauf soll im Süden am U- und S-Bahnhof Jungfernheide starten und in nördlicher Richtung über den U-Bahnhof Jakob-Kaiser-Platz entlang der Bundesautobahn A 100/A 111 führen.
Elf Haltestellen sind vorgesehen
Vor der Anschlussstelle Saatwinkler Damm soll die Strecke zum ehemaligen Flughafen Tegel abbiegen und über die General-Ganeval-Brücke zur neuen Urban Tech Republic führen. Dort soll es einmal um das ehemalige Hauptterminal herum und schließlich Richtung Schumacher Quartier gehen. Die Endhaltestelle ist am U-Bahnhof Kurt-Schumacher-Platz geplant. Insgesamt sind elf Haltestellen vorgesehen.
Die Kosten belaufen sich auf 85,74 Millionen Euro, sagte Schreiner dem rbb. Sie, hoffe, so die CDU-Politikerin, dass auf der Strecke auch autonom fahrende Straßenbahnen zum Einsatz kommen werden.
AfD will lieber U-Bahn statt Tram
Die Tram-Anbindung ist ein wichtiger Teil der Transformation des ehemaligen Flughafens Tegel zu einem Forschungs- und Entwicklungsstandort. Hier soll in den kommenden zehn Jahren unter anderem die Berliner Hochschule für Technik mit rund 5.000 Studierenden einziehen. Direkt daneben, entlang der neuen Tram-Linie, ist das Schumacher Quartier mit 5.000 Wohnungen in Holzbauweise geplant.
Die Planungen begannen 2019, der Baustart soll 2028 erfolgen, und die Inbetriebnahme der Strecke bis 2030 umgesetzt werden. Langfristig soll am U- und S-Bahnhof Jungfernheide auch die Verlängerung der Tramlinie M10 vom Hauptbahnhof ankommen. Ob die Verlängerung nach Tegel ebenfalls der M10 zugeschlagen wird, ist aber noch unklar. Möglich ist auch, dass die Linie eine eigene, neue Nummer erhält.
Kritik an der neuen Strecke übte der Verkehrsexperte der AfD, Rolf Wiedenhaupt. "Die geplante Trasse würde die Leistungsfähigkeit des Tegeler Wegs erheblich einschränken und den viel befahrenen Jakob-Kaiser-Platz lahmlegen." Besser sei eine U-Bahnverbindung zwischen Kurt-Schumacher-Platz und Jakob-Kaiser-Platz. "Der bereits vorhandene Stummelstollen nahe des Kurt-Schumacher-Platzes könnte mit der U7 am Jakob-Kaiser-Platz verbunden werden und würde so eine ideale Vernetzung darstellen", so Wiedenhaupt.
Sendung: Abendschau, 09.01.2024, 19:30 Uhr